Blitzschutz im Kastenwagen mit Solaranlage

Bei Gewitter im Zelt liegen hat was heimeliges. Nur Angst sollte man nicht bekommen.

Bisher habe ich keine Nachrichten darüber gehört, dass Wohnmobile durch einen Blitz beschädigt wurden.müssen wir uns auf neue Wege des Schutzes und der Sicherheit besinnen?

Eingeschlagen hat bei mir auch noch nichts. Aber auf der Heimfahrt von der Arbeit Nachts bei Gewitter gab es mal einen Einschlag einige Meter neben der Straße. Ich war kurz Blind und taub und stand reflexmäßig auf der Bremse. Zum Glück fuhr keiner hinter mir.

Moin,

es ist schon ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Wohnmobil vom Blitz getroffen wird. Am ehesten, wenn man alleine oben ganz auf einem Berg steht und kein Baum weit und breit.
Aber wenn der Blitz ins Auto einschlagt, garantiere ich euch, dass danach nichts mehr geht. Auch wenn ihr den Rahmen des Solarpanels elektrisch gut an der Karosserie (Masse) verbindet, von mir auch sogar einen Erder in den Boden treibt und an die Masse anschließt, wird der extrem hohe Stromfluß zu einem EMV-Impuls führen, der euch vermutlich die ganze Elektronik im Auto killt.
Das trifft dann auch das Handy, das vielleicht gar ausgeschaltet in der Schublade liegt. In den Leiterbahnen wird dann eine Spannung induziert, die die Chips nicht mögen.
Wenn dann noch Blei-Akkus und Glühlampen hat, könnte dagegen evtl. sogar noch Licht haben.
Aber viel wichtiger, wenn ihr im Kasten seid, seid ihr dennoch sicher. Ihr könnt sogar das Bleck berühren, Außer Blendung vom Blitz draußen und dass eure Ohren pfeifen, passiert euch nichts. Stichwort: Faradayscher Käfig.

Bei Wohngebäuden wird mittlerweile gar empfohlen auf einen Blitzableiter zu verzichten, wenn es nicht gerade in exponierter Lage steht, oder höher als die Umgebung ist.
Wenn der Blitz in den Ableiter einschlägt, bleiben das Haus häufig nur geringe Schäden, aber auch hier ist die Elektronik im Haus meist hin.

Also den Blitzschlag besser über eine passende Versicherung absichern.

Gruß
Thomas

Zitat von Der_Hammer

Das trifft dann auch das Handy, das vielleicht gar ausgeschaltet in der Schublade liegt. In den Leiterbahnen wird dann eine Spannung induziert, die die Chips nicht mögen.

Naja nicht so übertreiben. Fernsetürme werden im Jahr von vielen Blitzen getroffen und die funken in der Regel unterbrechungslos weiter. Und dein Handy nimmt im Kasten garantiert keinen Schaden. Selbst wenn es geladen wird, ist mit etwas Glück nur das Ladegerät im Eimer.

Spannend wird es wenn plötzlich wieder jemand versucht mit der unnötig geschürten Angst mit der ultimativen Abhilfe Kohle zu machen.

Zitat von Andreas

Spannend wird es wenn plötzlich wieder jemand versucht mit der unnötig geschürten Angst mit der ultimativen Abhilfe Kohle zu machen.

Dann wäre das Geld aber zu Hause besser angelegt erst recht, wenn das Einfamilienhaus auch unter der Dachschräge bewohnt ist und dort z.B. die Kinder schlafen. Da denkt komischerweise keiner an Blitzschutz

Zitat von veo

Jau! Wie wär’s mit einer Aluminiumkugel mit AI gestützter Elektronik auf einer höhenverstellbaren Zeltstange neben der Markise? Zum Sonderpreis von 199€!!

So viel kostet ja schon die Teleskopstange alleine.
Um glaubwürdig zu werden, gehört da noch eine Null hinten dran....:lacha:

Interessante Thesen hier.
Ein kleiner Bericht dazu:
Vor ein paar Jahren stand ich wir so oft auf der Terrasse um ein Gewitter zu beobachten.
Plötzlich ein heftiges Fauchen und Zischen von der Gebäuderückseite und ein eigenartiger Geruch. Gleichzeitig ein Schlag dass der Boden gewackelt hat.
Ich hab es dann doch vorgezogen nach drinnen zu gehen.
Wo der Blitz genau eingeschlagen hat wurde nie festgestellt.
Wir hatten Glück, es war nur der Außentemperaturfühler der Wetterstation im Eimer.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite waren Telefone, Fernseher, Router, PC etc. bei 7 Häusern hinüber.
Es gibt hier nur Erdkabel, keine Antennen etc.
Die Überspannung muss deshalb aus dem Stromnetz gekommen sein.
Das Landstromkabel abziehen ist deshalb sicher nicht die schlechteste Idee.

Im Prinzip baut man ja Überspannungsableiter ein. Zumindest ist dann die Anlage geschützt, wenn man am öffentlichen Stromnetz einen Überspannungsfall hat. Also quasi wie zu Hause. Hat man keinen Landanschluss, naja, unser Fahrzeug ist ein „faradayischer Käfig“ und damit einigermaßen sicher. Gruß Norbert

Zitat von Eder

Im Prinzip baut man ja Überspannungsableiter ein. Zumindest ist dann die Anlage geschützt, wenn man am öffentlichen Stromnetz einen Überspannungsfall hat. Also quasi wie zu Hause. Hat man keinen Landanschluss, naja, unser Fahrzeug ist ein „faradayischer Käfig“ und damit einigermaßen sicher. Gruß Norbert

Wo ist im Kastenwagen ein Überspannungsableiter für Überspannungen aus dem Landstromnetz?
Wohin wird die Überspannung abgeleitet?

Zitat von Gerry2

Wo ist im Kastenwagen ein Überspannungsableiter für Überspannungen aus dem Landstromnetz?
Wohin wird die Überspannung abgeleitet?

Wie zu Hause, eingebaut in der 230 V-Verteilung. Die Ableitung erfolgt über den Schutzleiter in das geerdete, öffentliche Netz.
Der Link ist von meinem alten Arbeitgeber, es gibt natürlich noch Siemens, Dehn, Schneider Group, etc.. .
https://new.abb.com/low-voltag…erspannungsschutz/typ-1-2
VDE 0100-443 sagt da was zu, ist aber erst seit 2018 gültig und eher etwas für die Elektriker hier im Forum.
Ich habe einen 2-phasigen Ableiter verbaut, sicher ist sicher.
Norbert

Zu Hause hast du eine massive Ableitung in die Erde in der Nähe des Verteilerschrankes.
Und schon hier funktioniert die Ableitung nur begrenzt wie der oben geschilderte Blitzeinschlag gezeigt hat.
Auf einer Straßenseite Fernseher, Telefone, PC's, WLAN .... alles hinüber.

Da kann ich mir in etwa vorstellen wohin sich die Überspannung die ja aus dem Netz kommt, in das du ableiten willst, ihren Weg sucht.
Es ist wohl auch utopisch anzunehmen dass die Überspannung nur auf Phase und Nulleiter reinkommt, der Schutzleiter aber noch Erdpotential hat.

Vorstellen kann ich mir viel und annehmen auch. Eine 20 m Verlängerungsleitung in 2,5 qmm und CE-Steckvorrichtungen an beiden Seiten reicht erst einmal aus. Im Fehlerfall fällt der FI-Schutzschalter nach 40-50 mS und trennt vom fehlerbehaftet Netz. Vorher hat der Überspannungsableiter seine Arbeit getan und die Festplatte bleibt heile. Trotzdem trenne ich, gerade weil ich schon zweimal betroffen war, alle sensiblen Verbraucher vom Netz, wenn ich sie nicht benötige.
Ich habe lange oberirdische Rohrleitungsnetze betreut und weiß, daß der Schutz manchmal versagt. Aber in 90% aller Fälle sind wir raus gefahren und haben FI-Schalter wieder eingeschaltet und Varistoren getauscht. Mehr nicht. Natürlich hat ein Blitzeinschlag auch mal eine Steuerung zerstört. Aber sehr selten.
In Baden-Württemberg hängt man sich gerne einen Mistelzweig in den Dachstuhl. Da habe ich allerdings keine Erkenntnisse.:)
Norbert

Zitat von rakrsch

Wir standen an einem See. Der Blitz ist so ca. 03:30 Uhr eingeschlagen...

Rückmeldung zu meinem Beitrag #81:

Nach über 4 Monaten musste unser Pössl auf Grund des Blitzschlags als Totalschaden abgeschrieben werden :cry:.
Das Womo gehört nun der Versicherung und wir bekommen den Zeitwert ausbezahlt. Diesen haben wir auch schon in die Beschaffung eines Ersatzfahrzeugs (Robeta Apollo, Jg. 2022, 23'000 km) investiert. Dieser kann Ende Januar abgeholt werden kann. Wir freuen uns auf unsere erste Ausfahrt :fingerh:.

Gruss, Ralph

Danke ziehe jetzt immer landstrom bei Gewitter