Die Philosophie des Kuschelparkens – Camper wollen frei sein!

  • Führt nicht jeder Camper, gefragt nach seiner Motivation für dieses Hobby, ein Gefühl von Freiheit ins Feld?
    Die Möglichkeit selbst zu bestimmen und sich individuell zu entfalten?
    Tatsächlich stehen gefühlte 99% der Wohnwägen und Wohnmobile dicht gedrängt auf Camping- oder Stellplätzen; zumindest in der Hauptsaison.
    Was wir als Kuschelparken bezeichnen, sieht für viele der Einstieg in das wohnmobile Leben und Reisen so aus und für einige wird es auch immer so bleiben.


    Wir versuchen in unserem Blogbericht die allgemeine Camping-Philosophie zu deuten.


    Wie ist das für Euch?


    Ab wann wird’s bei Euch zum unangenehmen “Kuschelcamping”? Mögt ihr es lieber nah zusammen oder liebt ihr, so wie wir das FREIE Stehen und den FREIEN Blick aus jedem Womofenster? Kommentare sind erwünscht.


    VG
    Volker von UMIWO.de Reiseblog

  • Hallo Volker,


    beides - Kuschelparken und die große Freiheit! Ist bei uns abhängig von unseren Aktivitäten:


    Kuschelcampen am Gardasee um zu surfen ...


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    ... wir stehen auch mal mitten in einer Stadt, um uns diese anzusehen ...


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    ... und genießen auch mal die Weite Schwedens, wenn wir unsere Ruhe haben möchten ...


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    Unsere Kinder bevorzugen den Kontakt zu gleichaltrigen.


    Der Zweck heiligt die Mittel!


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • .....uns geht es ähnlich wie dem Wolf. Wenn dann aber schon kuscheln angesagt ist - man steht rückwärts eingeparkt wie alle anderen auch und dann kommt einer und fährt vorwärts rechts neben uns in die freie Parzelle - dann wird es haaarig. So viel kuscheln ist uns dann echt zuviel.

  • Hallo Volker,


    also für uns gibt es nur eins:


    Frei und allein. Das geht so gut wie immer, wenn man nicht nächtens an touristischen Schlüsselstellen pennen will.


    Natürlich stehen wir nicht immer "frei und allein".
    Wir mögen es durchaus, mit Freunden gemeinsam ein paar Tage mal auf einem Camp oder einem Stellplatz nach gemeinsam verbrachtem Tag auch den Abend genauso ausklingen zu lassen (wir kommen gerade davon zurück).
    Das wiederum würden wir nirgendwo in der freien Landschaft machen. Dort gilt: unauffällig, spurenarm, störungsfrei.


    Das, was ihr da am NOK erlebt habt bzw. per Bild zeigt, wäre für uns schlichtweg kein anzustrebendes Erlebnis. Diese Enge, dieses Gedränge, diese Menschenmassen...
    ... nein, so etwas zerstört unser Erleben dergestalt, dass wir überhaupt keinerlei Bedürfnis verspürten, dabei gewesen zu sein.


    Wir sind auch schon weggefahren, wenn wir das Gefühl hatten, den Kondensationskern einer größeren Ansammlung darzustellen.
    Das hab ich sogar schon mal nachts um zwei Uhr gemacht, als immer noch ein weiteres Fahrzeug meinte, neben uns "kuscheln" zu müssen...


    In der neuen promobil ist als "Stellplatz des Monats" der Park Urbachtal in Knüll verzeichnet.
    Die bilder sprechen für sich...
    Für uns wieder ein Platz, den wir mit absoluter Sicherheit nie aufsuchen werden.

  • Hallo,


    muss nochmal nachlegen:


    Also prinzipiell Kuscheln wir gerne. Prinzipiell mögen wir unsere Mitmenschen. Gerne sitzen wir mir Fremden zusammen - bei einem Bier (oder Wein/Mineralwasser/Limo/Cola ...) - und unterhalten uns. Wir sind eher diejenigen, die auf andere zugehen. Wenn die anderen das nicht mögen, hauen die eh gleich ab:s8


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • Na da hoffe ich doch mal, dass wir uns irgendwo begegnen, bin leider eher der zurückhaltende Typ

    Grüße aus Oberfranken (Forchheim)
    Jürgen
    Malibu 600 DB2; BJ 2015; Fiat; 3,5 t Maxi; 3 l; Solar 100 W; Alu Tankgasflaschen; Sat-Anlage; LiFePO4 rundum

  • Wir sind eher diejenigen, die auf andere zugehen. Wenn die anderen das nicht mögen, hauen die eh gleich ab.


    Ja, so ist das in Ordnung.
    Wir haben z.B. nichts dagegen, angesprochen zu werden, sprechen auch selbst gern an.
    Aber Massenveranstaltungen haben u.e. eher was Anonymes.
    Also meiden wir solche lieber... Auch auf die Gefahr hin, mal einen potentiell schönen Abend verpasst zu haben.

  • Tendenziell finde ich diese Stellplatzfrage absolut überbewertet. Von Nurfreistehern und Nurcampern wird dann für gewöhnlich hart aufeinander rumgeprügelt. Im Urlaub (privat) bin ich eher der Kontakttyp der die Annehmlichkeiten eines CP nutzt. Dienstlich nutzte ich einen Kasten und war eher der Freisteher. Es kommt bei uns eher auch auf die Wahl des Urlaubslandes an.
    Was den Kontakt zu Anderen betrifft, wenn es mit platter Konversation und Bier oder Wein zu tun hat gerne. Ernsthafte Gespräche bekomme ich eh nicht hin.

  • Hallöchen,


    also Campen ist nun nicht grad mein Hobby, sondern Bergsteigen, Wandern, Klettern, Kajak paddeln und Segeln. Klar würden wir, wie alle hier an den schönsten Orten in Ruhe stehen, logisch. Klappt nur nicht immer, und wenn wir den ganzen Tag in schönster Natur unterwegs waren stört mich es auch nicht Abends mal auf ein Stellplatz in Reihe zu stehen. Campingplätze find ich teilweise schlimmer, wir mögen das "Eigenleben" nicht so unbedingt.
    Der Kastenwagen ist für uns halt eine unkomplizierte und flexible Übernachtungsmöglichkeit.
    Sonderlich gesellig sind wir im Urlaub auch nicht, da wir im Berufsleben genug Kunden oder Mandanten zu tun haben.


    Mirko

  • Meines Erachtens enthält schon die Überschrift dieses threads einen grundlegenden Fehler:
    Aus meiner Sicht sind Wohnmobilisten, insbesondere Kastenwagenfahrer, keine Camper. Camper sind für mich Wohnwagenfahrer oder Leute mit Zelt, die nicht (zumindest eine Nacht zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit) freistehen dürfen bzw. dies auch nicht können wegen nicht ausreichender Infrastruktur ihres Gefährts/Zeltes. Sie sind auf einen Campingplatz angewiesen.


    Daher sind für mich Wohnmobilisten, die, kaum auf dem Stell- oder Campingplatz angekommen, hektisch ums Fahrzeug springend ihren Stromanschluß verlegen, um danach ganz schnell die Satellitenschüssel auszurichten, auch keine echten Wohnmobilisten, allenfalls eine degenerierte Art dieser Spezies. Denn sie könnten auch mit nem Wohnwagen fahren, zumal eben diese Leute oftmals über mehrere Tage auf demselben Platz verweilen, spätestens ab 20 h dichtmachen, um zu fernsehen, wobei ihnen Vieles am Ort entgeht, z. B. die schönen langen Abende gerade im Sommer.


    Für mich liegt der primäre Vorteil des WoMoReisens darin, keinen Strom- und/oder Wasseranschluß zu benötigen, keinen Waschraum, kein Toilettenhäuschen. Das habe ich nämlich alles dabei und bin, zumindest für einige Tage, autark, kann machen, was ich will, hinfahren, wo ich will, oftmals morgens nicht wissend, wo ich abends ankommen und dort übernachten werde. Das geht meist besser mit einem Kasten als einem schon aufgrund seiner Farbe in der Landschaft auffälligen Weißwarewohnmobil.


    Klar fahren wir manchmal auch auf Campingplätze, wenn wir für ein paar Tage am selben Ort bleiben wollen, um uns von dieser Basis aus die Stadt oder Gegend (mit dem Fahrrad) anzusehen, besondere kulturelle Veranstaltungen zu besuchen, Schiffstouren oder Busstadtrundfahrten zu machen, um danach in vorab ausgesuchte Restaurants zu gehen. Auf Campingplätzen entfällt i. d. R. auch die von Stellplätzen bekannte Enge mit dem Kuschelproblem, dem ständigen An- und Abfahren zu jeder Tageszeit sowie die nie kalkulierbare Dichte des Aneinanderparkens, wogegen es in einer Sardinenbüchse geräumig zugeht.


    Aber auch wir mussten anfangs erst lernen, was Kuscheln mit dem WoMo ist, warum es überwiegend abgelehnt wird, weshalb sich Bekuschelte genervt fühlen. Das erste Mal (unbewusst) gekuschelt haben wir auf einem Parkplatz bei St.-Peter-Ording; dort haben wir extra weit weg geparkt vom Pkw-Bereich, um den Normalautofahrern keinen Platz wegzunehmen, und haben ca. 20 m weit weg von einem WoMo geparkt, das in der letzten Ecke des Platzes schon stand. Gleich kam der andere WoMobilist und hat uns deswegen angemotzt. Wir haben ihn für einen spießigen Idioten gehalten. Heute können wir ihn besser verstehen.
    Gruß Holger

    Adria Matrix Plus M 670 SL 50 Y Silver Collection | Ducato X290 | 2,3 130 PS | EZ 04/2016 |
    vorher: Adria Twin | Ducato X250 | 2,3 120PS | EZ 09/2006

    Einmal editiert, zuletzt von pisulski ()

  • Wenn man sich nur ansatzweise Gedanken darüber macht warum und wie andere Ihren Hintern im Wohnmobil abstellen ist man beim Thema Freiheit schon komplett auf dem Holzweg. Besonders wenn man auch noch ellenlang erklärt warum aus philophischer Bertachtung Rasengittersteine wertvoller als Asphalt sind.

    Beste Grüsse,
    Regards,


    Christoph


    [COLOR="#A52A2A"]Aus dem Hintergrund müsste Rahn schiessen, Rahn schiesst.................![/COLOR]

    Einmal editiert, zuletzt von bmwboxer ()

  • Wenn man sich nur ansatzweise Gedanken darüber macht warum und wie andere Ihren Hintern im Wohnmobil abstellen ist man beim Thema Freiheit auf dem Holzweg. Besonders wenn man auch noch ellenlang erklärt warum aus philophischer Bertachtung Rasengittersteine wertvoller als Asphalt sind. 


    Insbesondere die anthropologische Sichtweise auf dem sinnigen Denken eines jeden Campers im Bezug auf die Weite des Universums kann unter Umständen die Betrachtung der Art und Weise des Abstellens eines KAWAs zu Irritationen führen.

  • Guten Morgen ... guten Morgen ... guten Morgen ... gut besuchter Camping oder Stellplatz.
    Damit habe ich und auch meine Begleitung, überhaupt kein Problem.


    Obwohl so richtig gekuschelt habe ich eigentlich noch nicht. Bisher waren alle von mir besuchten Plätze relativ großzügig angelegt.
    Es kommt sicherlich auch auf die Wahl des Platzes an. Dicht an Eng habe ich gesehen, schnell weg und 'nen genialen Freistehplatz an einem Kloster über der Stadt (Ilsenburg) gefunden.


    Mitten im Wald (Wanderparkplatz), auf Parkplätzen (z.B. 3m von der Mosel entfernt), geht auch. Es kommt auf die Motivation der Reise an. Will ich wandern, dann ... Möchte ich eine Stadt besuchen oder direkt am Wasser stehen oder mal einen Rundumservice nutzen.



    zur Freiheit:
    Ist ein Wohnmobilfahrer wirklich frei?


    Ich muss mir wesentlich mehr Gedanken machen und Vorbereiten, als zu Zeiten ohne KaWa. Mit dem PKW fuhr ich oft einfach spontan los. Essen, Wasser, Grauwasser, Klo, Abwasch ... usw. Gut, dafür gib's jetzt wesentlich mehr Möglichkeiten und die Chance bezahlbar in der ersten Reihe zu stehen und nicht in der dritten Reihe ohne Meerblick.


    Je mehr Komfort wir haben wollen, desto unfreier werden wir.


    VG

    "Man muß oft etwas Tolles unternehmen, um nur wieder eine Zeitlang leben zu können."


    Johann Wolfgang von Goethe



  • Pisulski hat es gut auf den Punkt gebracht.


    Im übrigen ist der Kasten und dessen Abstellen zum Schlafen etc nur Mittel zum Zweck und dieser bestimmt, wo ich stehe. Unter mehreren Möglichkeiten nehme ich die freieste: frei Stehen, bei mehreren Tagen lieber CP als SP.

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