Vollzeit Leben im Kasten

  • Thema Toilette.
    Nachdem ich jetzt alle Jahreszeiten erlebt habe mein abschließendes Fazit zum Thema Klo im Vollzeitbetrieb:
    Eine TTT brauche ich nicht aber meine Badgröße wäre dafür auch grenzwertig.
    Die Kassettentoilette ist prima. Die bleibt so wie sie ist. Ich habe phasenweise eine 2. Kassette im Kofferraum dabei. Eher im Winter. Das liegt aber an einem allgemeinen Platzproblem im Kofferraum, wenn ich im Sommer das Paddelboot dabei habe.
    Reichweite der Toilette bei 1 Person ist also bei 5 bis 7 Tagen multipliziert mit 1 oder 2.
    Von meiner Arbeitsstelle zur nächsten V+E am SP (24/7 zugänglich) ist das so 1 km extra auf den Weg zum Bäcker oder Supermarkt, also harmlos. Wer da andere regionale Distanzen hat, der wird das anders lösen wollen.


    Was auch eine prima Möglichkeit ist, dass sind so Toilettenhäuschen an der Autobahn oder Bundesstraße.
    So was habe ich auf meiner Standard Route nach Süden (B17 A - LL ). Auf allen Fahrten nach Süden habe ich also zu Beginn und zum Ende das Klo wieder leer (und den Müll weg).
    Die V+ E auf der Brennerautobahn nutze ich auch gerne.
    Am San Bernadino gibt's nördlich vor dem Tunnel den grossen PP mit prima Toilette. Ein Meisterstück, wie man so was technisch gut umsetzt.


    Also insgesamt komme ich auch im Langzeit- /Dauerbetrieb gut aus mit der Kassettentoilette. Aber schon ab 2 Personen rate ich deutlich zur TTT.


    Eine Diskussion warum man Scheixxe, auch mit blauem Zeugs, in JEDES Klo (sofern am Kanal angeschlossen) kippen darf, möchte ich nicht noch mal führen. Das macht bitte woanders!

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

    3 Mal editiert, zuletzt von benni1974 ()

  • Krank sein im Kasten:
    Eine Woche mal so richtig bettlägerig krank sein, das geht auch im Kasten eigentlich ganz gut. Ich habe es jetzt mal getestet. So lange man es irgendwie hinkriegt nach einigen Tagen mit dem Kasten zum Einkaufen und zur V+ E zu fahren, geht das fast besser als in einer Wohnung. Ich war auf einem CP.
    Man bekommt aber auch eine Vorstellung wie es wäre, wenn man man was am Bewegungsapparat hat, zB den Fuß gebrochen. Dann kann man nicht mehr fahren, keine Toi.kassette wegtragen und und nur mühsam ins Bett hoch krabbeln.
    Meine Vorstellung für so einen Fall: Direkt vom Krankenhaus erst mal in eine Ferienwohnung oder eine Pension wechseln. Oder in das "Hotel Mama". Aber die Eltern sind im "Un-ruhstand" und für viele Wochen im Jahr selber in Südspanien oder sonst wo mit dem Womo unterwegs.


    Genau das ist mir im vergangenen November in Spanien passiert. Lendenwirbel gebrochen. Krankenhaus, dann Ferienhaus, jetzt fast wieder ok, Mitte Februar geht's weiter.

    Sprinter 316 CDi, 3,5T, EZL 01/2013, WOMO-Ausbau, 2 Sitzplätze, 200 Ah AGM-Batt., 300 Wp Solar, LPG-Gastank für Küche, Wasser und Heizung, Thetford C402-X Banktoilette, 80L Frisch- und Grauwasser, Innen- und Außendusche, Querbett auf Froli und 10cm-Kaltschaum

  • Thema Gasverbrauch.
    Also ich brauche deutlich weniger Gas als erwartet und auch viel weniger als ich aus Vorberichten, youtube Videos und aller mir bekannten Angaben hätte schätzen können.
    Also erst mal eine Erklärung warum das so ist.

    • Ich bin berufstätig. Wenn ich in Deutschland bin sogar richtig viel. Nicht zu Hause heisst natürlich abgesenkte Temperatur.
    • Ich habe auch in meiner Freizeit was zu tun. Fitnesstudio (mit Sauna), Hallenbad, Freunde treffen... Dieser Aspekt ist wichtig wenn man das zB mit festen Dauercampern vergleicht die fast 24/7 im Caravan sind.
    • Geduscht wird weitgehend ausser Haus (wobei das Lüften und das nasse Handtuch den eigentlichen Verbrauch ausmacht)


    • Ich gebe zu, ich bummel auch mal rum, im Bett. Schön eingekuschelt. Da reichen 18 Grad. Habe ich Nachtdienst, dann liege ich auch gerne lange im Bett.
    • Ich mag es eher kühl und bin nicht so verfroren.


    • Ich habe 4 x Thermodämmung. Fussraum fest eingebaut, Hecktür innen, Schiebetür innen und Front aussen.
    • Eine elektrische Sitzauflage macht es wohlig warm von hinten und zwar quasi sofort. Prima, wenn man von draußen aus der Kälte kommt.


    Meinen Gasverbrauch gebe ich mal als Reichweite an. Also x Tage pro 11 kg Flasche.

    • Mein Maximalverbrauch war bei 4 Tagen Mitte Dezember in Süddeutschland bei mehreren Nächten unter Minus 10 Grad
    • Wenn es so um +/-0 Grad rumdümpelt dann habe ich 5 bis 6 Tage.
    • Bei leichten Plusgraden sind es schon 7 Tage und mehr.
    • Ist man fast jeden Monat 2 Wochen am Gardasee, auf Sizilien oder im Hotel, dann braucht man auch fast kein Gas in dieser Zeit.


    Also alles in allem sehr viel billiger als kalkuliert trotzt der immer weiter steigenden Flaschengaspreise.
    Von der Tendenz braucht das Auto machmal mehr Wärme als ich. Feuchtigkeit von Kochen /nasse Kleidung, Handtücher usw. muss eben raus.
    Zur Logistik: Im Kernwinter sind 3 Flaschen dabei. So kann ich immer 2 Flaschen kaufen ohne Verlust von Restmenge. An die im Gaskasten verdeckt stehende Flasche gehe ich kaum ran. Bei Interesse erkläre ich das gerne genauer.
    Eine ganzes Jahr wird so bei 20 Flaschen Gas laufen für mich plus verdammt viele Liter Diesel für die "Fluchtfahrten".
    Aktuell gerade habe ich keinen Diesel verbraucht sondern Kerosin. Ich war gerade Schnorcheln am Hausriff...

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

    3 Mal editiert, zuletzt von benni1974 ()

  • gut gemacht, manchmal beneide ich die Leute, die mit sehr wenig auskommen. Ich bräuchte allein für meine Werkstatt einen richtig großen Anhänger, danke für dieses schöne Thema.:fingerh:

  • gut gemacht, manchmal beneide ich die Leute, die mit sehr wenig auskommen. Ich bräuchte allein für meine Werkstatt einen richtig großen Anhänger, danke für dieses schöne Thema.:fingerh:


    Auch ich bedanke mich fuer dieses "Traumthema"!


    Im uebrigen beneide ich Menschen mit einer Werkstatt: Schraubenzieher und Zange passen ins Handschuhfach.
    Wenn ich andere Geraete anfasse, geht etwas kaputt.

  • Die Zeit verfliegt und es hat sich wenig verändert.
    Nach langem Suchen habe ich einen guten Schrauber gefunden und kann den Wucherpreisen der süddeutschen Womohändler endlich entfliehen. So habe ich zB ein neues Heki und der Reparaturstau am Kasten ist weg.


    Hintendrin ist jetzt etwas, dass an die LPG Zapfpistole an der Tanke passt. Nennen wir es Ladung, die man zur HU besser entfernt. Sehr praktisch.


    In der Reisetätigkeit gab es zuletzt Abstriche. Im Juli musste ich in der Heimat ein Immobilienprojekt begleiten und im August waren Überstunden angesagt. Da gab es nur kleine Auszeiten/ Fahrten.
    Dafür hat die anstehende Tour ein geradezu unverschämtes Zeitbudget. 6 1/2 Wochen am Stück geht es um die iberischen Halbinsel. Als Angestellter mit einem geregelten Dienstplan sehe ich das als besondere Chance, so lange weg bleiben zu können. Mein Sommer 2023 geht also jetzt mal gesichert bis in den November.


    Ich werde oft gefragt, wie lange ich das noch so machen werde mit dem Vanlife. Derzeit frage ich mich eher, warum ich mein Leben nicht früher schon in diese Richtung gelenkt habe.
    Ich sehe da nicht nur auf mich sondern auch zB. auf meine Eltern mit all ihrem Kram und den Verpflichtungen.
    Wer diesen Sprung im Leben machen will, dem möchte ich dringend empfehlen, das Zeitfenster nicht zu verpassen. Mit dem Ruhestand öffnet es sich NICHT. Da schließt es sich. Bis spätestens dahin muss man seinen materiellen Balast abgeworfen haben und das Thema Einfamilienhaus muss erledigt sein. Danach ist man wie der Frosch, der nicht merkt, dass er im Kochtopf sitzt und das Wasser langsam wärmer wird.


    Ich bin auf dem Caravansalon um einen tollen Teiintegrierten rumgeschwänzelt. 2,17 breit, 6,20 lang. Aber ohne Leiter zum Querbett sondern bequem mit 2 Treppenstufen als Podest. Mit grossem Heckstauraum, genug Platz in Bad und Küche (140 l kompressorgekühlt) und mit akzeptabel grossem Herd und Spüle. Radstand wie am 5,40er Kasten.
    Ist so neu, der Raumschnitt, dass ihn noch kein Youtuber vorgestellt hat. Ich verrate auch noch nicht, was das für ein Modell ist. Das wäre eine mögliche Veränderung in meinem Leben. Aber nicht anders als Vanlife... es ist so schön. Das geht weiter.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

    6 Mal editiert, zuletzt von benni1974 ()

  • Dafür muss man auch Mensch sein Benni und das auch alles wollen. Nicht alles darf dabei nur durch die rosa Brille betrachtet werden. Bei vielen wird und kann diese deine Entscheidung durch Ehefrau und Kinder nicht mitgetragen werden. Du bist alleine für dich verantwortlich. Das darfst du dabei nie vergessen. Es ist halt die seltenste Form seinen Lebensrhythmus in diesem Land zu gestalten, aber es ist für dich eben eine Art der Befreiung. So soll es auch sein und ich wünsche dir dabei natürlich weiterhin alles Gute.


    :)

  • Ich verstehe Dich Benni und finde gut wie du es machst weil es scheint dir gut zu tun.
    Mir würde jedoch eine wesentliche Bereicherung im Leben fehlen: Familie!

    .....Malibu GT 600 DB Charming - Maxichassi abgel. 3,5 t. Dieselheizung, Kompressorkühli, ORC Aktiv Fahrwerk auf 18" Bereifung, AST Zuziehhilfe

  • kleines Update:
    7 Wochen Spanien/ Südspanien waren ein Traum. Von Spätsommerbadewetter bis Herbststurm war alles dabei. Das war meine grösste Tour mit dem Kasten bis jetzt. Da fahre ich bestimmt wieder mal hin.
    Als Angestellter im öffentlichen Dienst so viel und so lange am Stück weg sein zu können, das sehe ich schon als besondere Chance und Privileg.


    Weiterhin bin ich ohne festen Standplatz in der Heimatregion. Einiges an Suche nach Freizeitgrundstücken, Dauercampingplätzen bis hin zum Bauplatz/ Tinyhaus waren ausgesprochen frustran. Die Preisvorstellungen sind einfach nur absurd.


    Jetzt bin ich für einige Zeit in Deutschland und Ende Dezember geht es nach Sizilien.


    Meine 150 Ah LiFePo fand ich ich immer etwas schwach, wenn man nur so rum steht im Alltag ohne Fahren. Mit der Ecoflow Delta 2 dazu ist jetzt deutlich länger drin. Ich lade dann per Step up Wandler die Bordbatterie nach von der Ecoflow.


    Gasflasche mit Betankung habe ich ja schon einige Zeit. Seit kurzem nicht mehr ganz so unzulässig wie früher. Mega praktisch vom Handling und guter Überblick zum Verbrauch.


    Im Sommer war ich ja auf dem Caravansalon und will mal genauer zeigen, was ich da so interessant fand.
    Ich war nahe dran, den Kaufvertrag zu unterschreiben.
    Irgendwie ist das Modell von den ganzen Influenzern vergessen worden und wäre sehr viel mehr an Aufmerksamkeit wert. Gerade wer vom Kastenwagen kommt, könnte hier mit 2 Personen einen guten Kompromiss von Grösse, Wohnraumqualität und Stauraum finden.
    Rapido C 03.

    • schmaler Teilintegrierter auf 217 cm Breite, Voll GFK.
    • Querbett ohne Leiter, sondern mit 2 festen, bequemen Stufen. So was geht leider nicht bequem auf 6,0 Meter.
    • Aber auf 6,20 geht das (Radstand wie am 540er Kasten), dann aber mit großem Kompressorkühlschrank 140 L + klassischer Kleiderschrank und bequem Platz am Klo.
    • Eins von wenigen Modellen, wo Spüle und Herd nicht zu klein sind. Badtür auch als Schlafzimmertür nutzbar.
    • Truma Diesel in Serie. Trotzdem 11 kg Gas dazu.
    • Solide ausgestattet mit Winterpaket, Lithium, Solar, Markise, Radträger, Navi für knapp unter 80 K. Festpreis auf Mitte 2024.


    Eine schöne Adventszeit wünsche ich euch.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

    9 Mal editiert, zuletzt von benni1974 ()

  • Ich finde das Konzept auch gut. Bis auf die Querbetten. Sowas geht nur alleine

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