• So wird den Menschen suggeriert, dass das Leben mit und im Wohnmobil die absolute Freiheit bedeutet


    Was ist es denn sonst? Das ist doch genau das, was wir alle wollen und weshalb wir unseren Kasten gekauft haben. Und möglichst viel damit reisen. Wie z.B. ich: Fünf Monate im letzten Jahr, drei Monate in diesem Jahr; und im nächsten Jahr werden es vermutlich sieben Monate.


    Trotzdem unterscheidet sich mein Lebensentwurf deutlich von dem der „Yourtuber“. Aber ich gucke natürlich neugierig auf deren Leben...(wie alle, die sich hier äußern) :)

  • Wir haben bereits mehrere solcher 'Lebenskünstler' getroffen, sei es in Estland (Engländer, Niederländer und Deutsche) oder und vor allem in den USA (US-Bürger, Niederländer, 'meckernde' Deutsche und Neuseeländer). - und bisher hatte jeder seine ganz individuelle 'Lebens'Geschichte.


    Und das jeweils ohne auf Youtube oder sonstigem 'modernen' Zeug aktiv zu sein und jeden Schritt teilen zu müssen. Manche im kleinen Rahmen nur für die Familie oder die Zuhause gebliebenen aber bisher ist uns keiner über den Weg gelaufen die damit in irgendwelcher Weise ihr Leben finanzieren.


    Einige wollten nur ein Jahr und machen es nun schon seit 4- 5 (oder auch 15)
    andere (in den Staaten) leben ihr Hippie leben weiter und sind inzwischen alt.
    wieder andere Leben zwar im RV aber arbeiten auch hier (zB als Programmierer)


    Somit gibt es hier viele Alternativen, Möglichkeiten und Ansichten. Jeder ist seines Glückes Schmied.


    Jede dieser Geschichten war immer sehr beeindruckend (positiv wie negativ) und haben auch unsere Einstellung zum Leben in Wohnmobil (RV) geformt.


    Letztendlich wollen wir in den Tagen, Wochen oder sogar Monate in denen wir unterwegs sind doch das Gleiche - Freiheit und die Welt/Menschen kennenlernen und mit eigenen Augen und Eindrücken erleben und fühlen.


    Gruß Dirk

  • -Absolute Freiheit-

    Was ist es denn sonst? Das ist doch genau das, was wir alle wollen und weshalb wir unseren Kasten gekauft haben. Und möglichst viel damit reisen.


    Das hat doch nichts mit absoluter Freiheit zu tun. Ich glaube die gibt es in unserer Zivilisation garnicht oder nur beschränkt.
    Ja viel reisen ist schön, aber der Mensch ist nun mal ein gesellschaftliches Wesen. Da wird es immer Abhängigkeiten geben zu anderen Teilen der Gesellschaft geben.
    Selbst Robinson Crusoe war nur bedingt frei. Der kam nämlich nicht mehr allein von seiner Insel.


    Gruß
    Micha

  • Ist der Grund für die Anschaffung wirklich die Freiheit oder nicht eher Spontanität und Flexibilität?

    Gruß Marc
    Adria Twin Supreme 640 SGX, 2,3 140PS BJ 2020 (Markise, 2. Wohnraumbatterie, Rückfahrkamera, Fahrräder innen, SOG, Solartasche) ca 10l/100km
    2020 Kroatien, Thüringen 2021 Griechenland, Allgäu 2022 Portugal, Jersey 2023 Österreich, Schottland Sylt

  • Ich bin auch vor 15 Jahren ausgestiegen.
    Aber weil ich so ein bequemer, fauler Sack bin, bin ich einfach zu Hause geblieben...:lacha:


    Die Geschichte wollte leider kein Sender kaufen, versteh ich nicht.

  • Gerne würde ich mich mit Menschen einmal unterhalten, welche über Monate ihr "Dasein" auf Rädern absolvieren und es als "Freiheit" deklarieren.


    Sind es Rentner/Pensionäre?
    Gibt es keinen Partner?
    Gibt es keine Familie?
    Gibt es keine Kinder?
    Gibt es keine anderweitigen Verpflichtungen zum Beruf oder zur eigenen Lebenssituation?


    Vielleicht denke ich da in einem zu kleinen Radius der gegebenen Möglichkeiten?
    Mag ja sein? o_O


    In meiner beruflichen Welt benötige ich dafür ein beantragtes und Genehmigungspflichtiges Sabbatjahr (Sonderurlaub) mit monatelanger Ansparung für selbiges.


    Vielleicht habe ich auch einfach nur den falschen Job und hätte in der Schule besser aufpassen müssen? ;)


    Aber schön, wenn es der ein oder andere realisieren kann. :fingerh:


    Lasst doch mal passend zum Thema lesen!


    LG Otti

  • benötige ich dafür ein beantragtes und Genehmigungspflichtiges Sabbatjahr


    ... oder den Mut alles aufzugeben und nach der "Auszeit" wieder ganz neu anzufangen.
    so vielleicht noch extremer als mit dem Kasten: http://www.grossereise.de/

    Grüße, Thomas
    "Wir hinterlassen nichts als die Spuren unserer Reifen! ... und hoffentlich einen guten Eindruck!
    Globecar Campscout, Ducato 250 3,0 Maxi

  • Ist der Grund für die Anschaffung wirklich die Freiheit oder nicht eher Spontanität und Flexibilität?


    naja das eine schließt das andere nicht aus.


    hätte ich heuer keinen Kasten, müsste ich beim Homeoffice zuhause sitzen, so kann ich spontan, flexibel und frei entscheiden, mich in unsere Kischte zu setzen und hier zu arbeiten. und wenn ich will habe ich Hund oder auch Frau oder Frau und Hund dabei. :zungelang:




    Heute ist's am schütten - da sitz ich mal daheim .... o_O

  • Über absolute Freiheit kann man gern philosophieren. Man findet sie nicht.


    Aber die relative Freiheit,
    allein loszufahren und jeden Moment neu entscheiden zu können, ob man geradeaus weiterfährt, irgendwo abbiegt, stehenbleibt und weiterfährt, oder später erst - einfach so :
    Das ist schon ein bleibendes Erlebnis.
    Und dann ist es auch nicht so wichtig, ob man in der Freiheit nun eingeschränkt wird, weil man tanken muß und Sprit kaufen und einen Stellplatz suchen .... - und irgendwo sind auch wieder andere Menschen und egal, ob man sich über diese ärgert oder freut, sie schränken ein.
    Es ist die Freiheit, den Tag zu gestalten ohne Jobverpflichtung, ohne Nörgelei, weil niemand mitfährt


    Und wenn es dann auf den Boden zurückgeht, hat man die Sehnsucht, wieder aufzubrechen.


  • Die die wir bisher getroffen haben waren:
    a) entweder Rentner (meistens als Paar oder der Partner verstorben) - Kinder entsprechend groß und selbständig
    b) in einer Auszeit (Junges Paar)
    c) im 'Besten Alter' und gutem Angesparten die sagen wir machen wie es bis es uns auf den Kecks geht (das waren 2 niederländische Brüder die wir in Estland trafen (mit einem kleinen 540 Kasten)
    d) digitale Nomaden (Arbeiten im Wohnmobil)


    All unsere Kontakte zu "Fulltime RV'er" wie diese 'Gattung' in den USA heißt und Langzeitreisende in Europa war immer sehr aufgeschlossen und mit laaangen Gesprächen und z.T. daraus resultierenden Freundschaften versehen.


    Sehr spannendes Thema mit noch mehr Facetten

  • In meiner beruflichen Welt benötige ich dafür ein beantragtes und Genehmigungspflichtiges Sabbatjahr (Sonderurlaub) mit monatelanger Ansparung für selbiges.


    Und damit bist du schon mal privilegiert. Das können die meisten Arbeitnehmer nicht

    Gruß Volker
    Wenn man in beiden Händen ein Glas Bier hält, kann man sich gar nicht mehr ins Gesicht greifen. - Nur so als Tip :)
    La Strada Fano auf Renault Master 2.3dci 125PS, EZ 2012, Hecktriebler

  • Wer träumt nicht hin und wieder von der großen Freiheit?


    Auch wir könnten, so wir wollten, wenn wir alles verkaufen würden, bestimmt einige Jahre als Nomaden umherziehen.
    Aber was ist mit Kindern? Auch wenn sie erwachsen sind, sind wir Eltern doch "das Zuhause" für sie!
    Eltern, Großeltern? Reichen Zoomkonferenzen wirklich? Wer bringt dort die Lampe an und richtet das neue Seniorenhandy ein? Was ist, wenn einer gebrechlich wird? gar pflegebedürftig? Wer kümmert sich? Die andern?
    Freunde und andere Verwandte werden dann hinter sich gelassen?
    Wer übernimmt mein Ehrenamt? Auch das ist ein Teil - der Kitt einer Gesellschaft?


    Ich? Alle anderen Hobbies als "umherziehen" werden aufgegeben oder minimiert?! Wo bleibt all das was ich mir aufgebaut und zusammengeraffelt habe ( mir würde meine sehr umfangreich ausgestattete über Jahrzehnte zusammengestellte Werkstatt richtig fehlen.)


    Ganz zu schweigen von einem Beruf( nicht Job) in dem man über Jahrzehnte Kontekte gepflegt, Seilschaften geknüpft und Erfolge gefeiert hat. Alles hinter mir lassen?


    Nee! bestimmt nicht. Mal auf Zeit, auch mal länger. Aber eigentlich mag ich mein Leben. Die Kinder beim Erwachsen werden und irgendwann selbst Eltern sein zu begleiten. Das möchte ich schon. Und will auch nicht in Ulanbator informiert werden, dass ich morgen früh die Beerdigung meines Vaters verpassen werde.


    Wer das macht, hat andere Werte - auf sich selbst konzentrierte Werte. Sonst fehlt da was.

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

    Einmal editiert, zuletzt von XT-Rider ()

  • Mal auf Zeit, auch mal länger. Aber eigentlich mag ich mein Leben.


    Aber die relative Freiheit,
    .... loszufahren und jeden Moment neu entscheiden zu können, ob man


    .....vielleicht auch in ein geordnetes Zuhause zurück fährt?


    Ich denke das hat etwas.
    Diese beiden Zitate sind eine gute Basis für "meine" Art des Kastelns.

    Grüße, Thomas
    "Wir hinterlassen nichts als die Spuren unserer Reifen! ... und hoffentlich einen guten Eindruck!
    Globecar Campscout, Ducato 250 3,0 Maxi

  • Also ich habe nicht das Bedürfnis, mein möglicherweise spießiges Leben anlässlich eines TV-Berichts zu erklären oder gar rechtzufertigen.
    "Leben und leben lassen" wäre doch ein hier passendes Motto.
    Und diejenigen, die unserer Gemeinwesens im großen Umfang schädigen, die reisen nicht in einem gammeligen Wohnmobil sondern eher mit dem Privatjet.

  • Das hat nicht viel zu tun mit einem möglicherweise spießigen Leben.


    Nehmen wir wieder unseren Obstkorb mit Äpfeln und Birnen:
    Manche Menschen wohnen in " ihrem " Ort und sind zufrieden.
    Andere Menschen leben zumindest in den sog. " jungen Jahren " mal woanders, ev. sogar im Ausland.


    Zu Hause zu bleiben gibt Sicherheit, schränkt aber den Horizont ein.
    Unterwegs zu sein, öffnet zwar den Blick auf einen weiteren Tellerrand, bedeutet aber Unsicherheit.
    Ständig neue Menschen kennenzulernen, sich mit neuen Gegebenheiten auseinanderzusetzen, gibt einen Weitblick, aber auch Einsamkeit.


    Nicht jeder ist für alle Varianten geeignet.
    Man sollte nichts generell ablehnen.
    Vielleicht ändert sich die Lebenssituation irgendwann.

  • Also ich habe nicht das Bedürfnis, mein möglicherweise spießiges Leben anlässlich eines TV-Berichts zu erklären oder gar rechtzufertigen.
    "Leben und leben lassen" wäre doch ein hier passendes Motto.
    Und diejenigen, die unserer Gemeinwesens im großen Umfang schädigen, die reisen nicht in einem gammeligen Wohnmobil sondern eher mit dem Privatjet.


    Da kann ich mich voll anschließen.
    Diejenigen, die laufend die verschiedenen Lebensentwürfe anderer analysieren und auch diskreditieren und ihren eigenen Lebensweg zum Maßstab aller zu erheben versuchen, offenbaren doch sehr viel von ihren unterdrückten Sehnsüchten, sie mussen im Grunde unglückliche Menschen sein.

    Pössl Roadcamp Citroën, seit 12/2011, ab 7/2020 das Gleiche nochmal, mit etwas Fahrwerksoptimierung
    Unsere Reisen:

    Albanien, Bosnien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Marokko, Moldawien, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, San Marino, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowenien, Spanien, Transnistrien, Tschechien, Türkei, Ungarn und andere....


  • Moin, unsere längste Kastenreise waren 7 Wochen durch die Türkei, die anderen Reisen in den 35 J. ,lagen zwischen 5-6 Wochen. Da war ich noch nicht Rentner.
    Seit ich es bin, genügen uns 1-2 Wochen "Tapetenwechsel " in der näheren Umgebung, Norddeutschland ,NL.
    Als Rentner haben wir keine Zeit zum Reisen ,möchten uns um die Kinder,Enkel, Vater 94 J. kümmern.
    Außerdem spielt die Gesundheit uns einen Streich.
    Was solls,die langen Kanten haben wir bereist,deshalb macht es nix in Reichweite zu bleiben.

  • Nicht jeder ist für alle Varianten geeignet.
    Man sollte nichts generell ablehnen.
    Vielleicht ändert sich die Lebenssituation irgendwann.


    So ist es. Und wenn erstmal ein extremer Schritt in Richtung grundsätzlicher Veränderung getan ist, wird man neugierig und wagt / erwartet mehr. Bei mir wurden aus einem nur kurz geplanten beruflichen Aufenthalt in Asien Jahre; dann folgten insgesamt 15 Umzüge in Europa, mit neuen Arbeitgebern und sogar neuen Berufen und stetigem Lernen. Heute lebe ich die dabei genossene Neugierde bei Reisen im Kasten aus...

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