Vollzeit-Leben in einem Kastenwagen


  • Ja das Studium findet vorerst in Deutschland statt. Leider kein Spanien im Winter :D Jedenfalls käme für mich kein Stellplatz in Frage sondern eher das öffentliche aber bei mir in der Stadt stehen dauernd Camper direkt am Fluss an einer Stelle das ist dort also kein Problem. Auch am Wochenende heim zum auffüllen geht aber müsste halt vom Strom autark sein und da glaube ich ist nur eine brennstoffzelle eine Option. Leider nur die mit Methanol zur Zeit aber da soll ja bald eine auf Propan Basis kommen.

  • Ach, Lukas, jung müsste man sein... Ich finde die Idee gut. Ich sehe allerdings das Problem beim Ausbau der Hütte. Im standardmäßigen, traditionellen Kastenwagenausbau ist durchweg sehr, sehr wenig Bewegungsfreiheit, das würde mir bei längerem Aufenthalt doch arg auf die Nerven gehen. Da müsstest Du Dir wohl eine alternative Einrichtung überlegen. Alkoven oder Hubbett ist wahrscheinlich erstrebenswert.
    Dass Du als Student viel Zeit hast, lässt darauf schließen, dass Du nicht Naturwissenschaften, sondern Sozialwissenschaften studierst ;).
    Ich muss zugeben, dass ich während meiner Studienzeit (Geisteswissenschaften) auch viel an Autos gebastelt habe :rolleyes:.


    Zeit ist so ne Sache aber wenn man es als Hobby sieht kann ich mir die Zeit nehmen. Studiere übrigens Biochemie was ein Chemie Studiengang mit zusätzlichen Vorlesungen ist. Also leider nichts mit entspannt :D

  • Hallo Lukas,


    Du siehst, dein Thema findet Interesse!


    Ich komme gerade aus Schweden nach Hause , und habe dort 3 Männer kennen gelernt , welche ausschließlich im Mobil leben.
    Der erste war ein Däne, Mitte 40, der alles verkauft hat, sich bei seinen Eltern als Wohnsitz gemeldet hat und nun ( seit Januar) sein weiteres Leben in einem VW Caddy verbringen will. Der Ausbau war von VanEssa, mit Küche an der Heckklappe zum ausziehen, auch ein Porta Potti, aber nur zur Not, ansonsten ab in die Büsche.
    Er will ein Buch schreiben und hofft dadurch mal genug Einnahmen zu haben für die Zukunft . Den Winter will er im Süden (Spanien , Marokko, Portugal ) verbringen.
    Der zweite kam aus Hamburg und hatte einen großen Kasten ( weiß gar nicht genau was und wie ausgebaut)
    Konnte seiner Arbeit von unterwegs nachgehen und hatte einen Hund dabei. War auch immer wieder , vor allem im Winter, zuhause in Hamburg wo er auf dem Firmenhof seines Vaters stehen kann und dort auch Strom und Sanitäranlagen hat.
    Der dritte war gerade mit dem Hamburger unterwegs, sie hatten sich einst in Spanien kennen gelernt.
    Ein Schwede , einst aus Stockholm , alleinstehender ( erwachsene Kinder) Rentner und in einem Vollintegrierten kleinen Knaus mal hier mal da.
    Es gibt schon einige die so leben, es kommt ja immer auf seine persönlichen Ideen und Ziele an, ob man das so haben will.


    In Deutschland braucht man einen festen Wohnsitz, lässt sich aber sicher bei Verwandten oder Bekannten realisieren. Der Winter ist in Deutschland sehr unterschiedlich . Im Norden sicherlich nicht so lange kalt wie im Süden. Da wäre ein Campingplatz mit Strom und sanitären Anlagen nicht schlecht, oder ein Stellplatz ( Bauernhof, Firmenhof etc.) mit Strom und ggf. V&E.


    Ob nun ein Fahrzeug von der
    Stange oder Selbstausbau ist wie immer Glaubensfrage. Alles hat Vor- und Nachteile.

    Herzliche Grüße Daniela

    Concorde Compact, Citroën Jumper HDI 120, EZ 5/09
    , 6 Zoll Zusatzluftfeder, 80er Fiedlerbühne für BMW G 650 XCountry, 180 WP Solar, Wynen Gastankflasche , 350 W Wechselrichter

  • Soja jetzt Mal durchgelesen und sehe glaub ich die Problematik schon. So viel Feedback hätte ich gar nicht erwartet und eher mehr von den "geht nicht-meinungen".


    Ich studiere jedenfalls in Heidelberg und sehe den engen Raum jetzt nicht als großen Nachteil an. Erstens habe ich ja immer die Räumlichkeiten der Universität zur verfügung (Essen, Toilette, Lernen) und kann ja auch im schwimmbad oder Fitnesscenter duschen. Jedenfalls wenn ich so etwas durchziehen würde käme für mich nicht der Stellplatz auf einem Campingplatz in Frage da es mich gerade reizt seine Standort wechseln zu können. Auch habe ich unser Umgebung einige plätze gesehen wo regelmäßig und langfristig Kawa rumstehen. Somit sind die Problem hauptsächlich Strom (für die Heizung) und da glaube ich kann man halt mit solar nicht geübt produzieren müsste also in eine Brennstoffzelle investieren die es aber leider bis jetzt nur mit Methanol gibt ... Viel zu teuer auf Dauer. Das Problem des frisch und Abwassers wäre auch minimiert durch genannten aufenthalt in der Uni und duschen woanders. Sodass ja nicht viel anfallen sollte. Dies kann man ja dann aber auch wieder Zuhause auffüllen bei der Familie. Mein Traum vom Kastenwagen ist halt im Ende die eines "stealth campers" womit man autark wo auch immer man will leben kann. Jedenfalls toll dass so viele Positiven Meinungen kamen und es tatsächlich ein paar Studenten gibt die so etwas machen als auch gemacht haben!

  • Hi Lukas,


    vieles ist schon gesagt, noch ein Gedanke zum Punkt Studium und Leben im Kastenwagen. Du wirst vermutlich deutlich mehr Zeit damit beschäftigt sein diese Lebensform zu organisieren, als wenn Du in eine Wohnung, oder zumindest auf einem Campingplatz lebst, wo die grundlegende Infrastruktur vorhanden ist. Auch wirst du dich mit anderen bzw. zusätzlichen Widrigkeiten auseinandersetzen müssen. Das muss nicht, aber kann eine zusätzliche Belastung sein, gerade im Studium.


    Michael

  • Hallo Lukas,


    Ich glaube mal das soviele hier schreiben weil sie gerne das gleich machen würden, aber es sich nicht trauen oder können.
    Mach das einfach, wenn Probleme auf dich zukommen wirst du die schon irgendwie lösen.
    Wenn Mann noch Jung ist macht man sich nicht soviel Gedanke um was sein kann oder wird. Hau rein.

    Viele Grüße aus dem schönen Bayern.
    Harry
    Laika Kreos 5009, Oyster Sat, Sog, 370 Watt, 320 AH Gel usw.

  • ...Somit sind die Problem hauptsächlich Strom (für die Heizung) und...


    Schau mal nach "Zeltofen". Mit so einem Teil kann man auch ein Fahrzeug heizen. Man muss da halt für ausreichend Frischluft sorgen, und das Abgasrohr vernünftig verlegen, dann geht das. Es gibt auch Teelichtheizungen. Ist aber wegen der Effizienz wohl eher für kleinere Fahrzeuge. Gibt einiges dazu auf youtube. Für die elektrische Versorgung musst du halt das Fahrzeug auch regelmäßig fahren, damit die Batterien geladen werden. Dazu Solar und das müsste dann schon gehen. In der Uni kannst du ja alle mobilen Geräte ohnehin am Netz laden. Das sollte dort ja kein Problem sein und du bist diese Sorge schon mal los. Wenn man sich das ganze mal genauer betrachtet ist es doch auch so, das du dank Uni eine gute Infrastruktur wie Toilette, Essen, Energie um dich herum hast und dich dort am meisten aufhalten wirst. Das Auto wird am Ende im wesentlichen doch eher nur ein Schafplatz sein bzw. wird das eine Art "mischkalkulation". Auf ein zu 100% autarkes Fahrzeug bist du ja nicht wirklich angewiesen. :)

  • Somit sind die Problem hauptsächlich Strom (für die Heizung)


    Du kannst Dir die Technik sehr stromsparend einrichten: Absorber-Kühlschrank, der mit Gas läuft. Truma-Gasheizung, die braucht relativ wenig Strom. Beleuchtung ausschließlich mit LED. Statt Autoradio (braucht bei mir incl. Verstärker 1,5 A) Smartphone mit Bluetooth-Brüllwürfel (die Dinger haben ja inzwischen erstaunlich guten Sound). Tablet mit Tastatur oder kleines stromsparendes Notebook.


    Im Winter, wenn Schnee auf dem Dach liegt, kannst Du Solar vergessen. Und dann brauchst Du am meisten Heizung. Musst Dir also ausrechnen, wie lange Du an einem Fleck stehen willst und danach die Batteriekapazität aussuchen. 320 Ah passen beim Ducato unter beide Sitze. Reicht Dir nur für Gasheizung für mehr als eine Woche ...


    Brennstoffzelle finde ich auch unhandlich wegen der Methanol-Versorgung und undiskutabel teuer. Eine Gastankflasche wäre für Deine Bedürfnisse passend. Kannst Du an der Tanke jederzeit nachfüllen und musst nicht zum Baumarkt und Flaschen schleppen. An der Tankstelle kommst Du sowieso vorbei.


    Du schreibst, dass Du am Wochenende nach Hause fährst. Dort musst du dann die Batterien immer gut voll laden (mindestens 24 h, besser noch länger am Ladegerät lassen!).


    Gruß
    Matthias

  • Schau mal nach "Zeltofen".


    Auf solche Experimente würde ich micht auf keinen Fall einlassen! Die Heizung soll ja auch nachts und wenn Du nicht da bist, das Auto frostfrei halten können! Die Truma Gasheizung ist dafür optimal.

  • ... und wegen der Autarkie, schau Dir unbedingt die Themen mit Kompost- und Trockentrenntoiletten an. Ich habe auchmal ein halbes Jahr im Kawa gelebt und das Entsorgen der Kassette geht einem schon auf den Geist. Normales Abwasser kann man ja mal, mit schlechtem Gewissen, inden Gulli kippen, aber die Kassette....

  • Auf solche Experimente würde ich micht auf keinen Fall einlassen! Die Heizung soll ja auch nachts und wenn Du nicht da bist, das Auto frostfrei halten können! Die Truma Gasheizung ist dafür optimal.


    Gasheizung, jo das ist ein echt teuer Spass. Dito Kühlschrank per Gas. Zeltofen ist kein Experiment, sondern eine echte Alternative. Man muss sich nur ernshaft damit auseinander setzen.

  • Ein Zeltofen und jegliche Art von offenem Feuer ist für die Beheizung von Fahrzeugen aus gutem Grund nicht zugelassen.
    Das ist brandgefährlich und birgt die Gefahr einer tödlichen Kohlenmonoxidvergiftung.


    Ende der Diskussion!

  • Hallo Lukas,


    vom Zeltofen würde ich auch die Finger lassen (wenn, dann würde das Ding KAWA-Ofen heißen).


    Mit der großen >Blei-Kristall-Batterie< kommt mein Sohn gut über 2 Wochen. Wenn er daheim ist, kommt der KAWA ans Netz. Außerdem noch Ladebooster, Wechselrichter und Ladegerät ...


    >Klick<


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • Die Boots-Ölöfen von Refleks laufen mit Diesel und mit Heizöl, es gibt sie auch mit Wasseranschluss für Heizkörper und mit Kochplatte:
    https://refleks-olieovne.dk/de/
    Mittlerweile gibt es sogar welche speziell für Bauwagen, bei denen die Verbrennungsluft von unten separat zugeführt wird.
    Ich bin mit meinem sehr zufrieden.


    Gruß
    klacks

    Gruß, klacks
    _____________________________________________________
    Fiat Ducato, Sofim F1AE0481D, 2,3 l, Euro 4, 120 PS, L5H2 Maxi

  • Mit der großen >Blei-Kristall-Batterie< kommt mein Sohn gut über 2 Wochen.


    Zu den Bleikristall-Batterien gibt es gerade in anderen Foren kontroverse Diskussionen, da wohl die ersten Langzeiterfahrungen vorliegen. Die Batterien scheinen ganz erheblich an Kapazität eingebüßt zu haben. Der Vertreiber sagt nun, dass liegt daran, dass die Batterien nicht mit 0,3C geladen wurden. Das bedeutet bei 300 Ah Kapazität wird ein 90A-Ladegerät benötigt, was im Wohnmobil eher nicht möglich ist.

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