Crafter mit Hochdach und langem Radstand: Ausbau in Tasmanien

  • Hej, schöner Beitrag und dein SchiffsLook finde ich auch cool ;)
    Darf ich offtopic fragen, was du da unten eigentlich machst? Wie hats dich dahin verschlagen? Falls es zu persönlich ist, sorry.
    Mein Ausbau wird erst im nächsten Frühjahr starten, aber Ideen muss ich jetzt schonmal "klauen". Danke und Gruß aus Mecklenburg. M.

  • Zitat

    Darf ich offtopic fragen, was du da unten eigentlich machst?


    Wie lang soll/darf die Antwort sein? Ich bin mal mit Frau und Kind mit unserem Segelschiffchen "Seeteufel" von Deutschland nach Australien gesegelt. Daher wohl auch der Schiffslook im Auto. Zwischendurch wurde unsere Tochter Britta geboren, und nach ein paar Jahren kamen wir in Australien an und sind australische Staatsbuerger.


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    "Seeteufel" 1987 im Hafen von Valparaiso, Chile


    Dann hatten wir mal ein Betonsteinwerk in Mount Isa, Queensland, knapp 1000km von der Kueste im australischen Outback. Dann kam wieder eine Segelreise mit den Kindern um den Pazifik. Da haben wir 2001 bei Delius Klasing ein deutsches Buch drueber geschrieben -"Pacific High"-. Ist keine Reklame, da das Buch nicht mehr im Druck ist!


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    "Kavenga" 1999 in Alaska


    Irgendwann wurde es uns in den Tropen zu heiss, und so sind wir jetzt in Tasmanien. Wir haben zwei Staende auf dem Salamanca Markt in Hobart und verkaufen dort Schmuck und Kunst-Drucke, alles von uns selber hergestellt.


    Hier unten sind wir seit 12 Jahren und haben unser Haus selber gebaut und haben eine kleine Permakultur Farm. Unsere Webseite ueber die Permakultur ist etwas veraltet, aber weiter unten sind Links zu unseren Segelseiten und unserem Hausbau (wenn das ueberhaupt jemand interessiert...): http://growyourownfood.com.au/index.htm


    Viele Gruesse vom fruehlingshaften Tasmanien


    Torsten

  • Einen guten Morgen nach Tasmanien!


    Danke Malinke, dass du endlich gefragt hast. Ich hatte mich das auch schon gefragt, war aber zu Feige selber zu fragen.


    Na und endlich lässt einer Mal die Hosen runter! :s7 Aus mir spricht gerade der blanke Neid mein Lieber :rolleyes:


    Schöner - wenn auch etwas kurzer - Beitrag Torsten! Schade, dass es das Buch nicht mehr gibt. Macht Lust auf me(h)er. Auch nicht iwie in einer "Online"-Version oder ähnlich?


    Beste Grüße
    Marc

  • Hallo Torsten und Silke,


    ich habe mal ein wenig auf eurer Seite gestöbert ... Hut ab und ganz großen Respekt für euren Mut, den tollen Segelreisen und was ihr euch aufgebaut habt! :s10


    Schaffe, schaffe Häusle bauen bekommt für mich auf einmal eine ganz andere, eine symphatische Bedeutung. Statt im Hamsterrad auf das Rentenalter hinzuarbeiten um endlich mal eine lange Reise zu machen, "einfach" aussteigen, seine 7 Sachen auf ein Segelboot packen und um die Welt segeln und da wo es einem gefällt den Anker werfen und eine neue Existenz mit den eigenen Händen aufbauen. Wenn es langweilig wird oder einem das Klima nicht mehr passt, dann werden halt wieder die Segel gesetzt und ein neuer Hafen für die Familie gesucht... Unglaublich schön eure Geschichte.


    Wenn ich wieder im Stau auf dem Weg ins Büro stehe habe ich ja genug Zeit um mal über den Sinn des Lebens nachzudenken... wie war das noch? Ach ja, träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum. Bin ich neidisch? Ja - aber es ist so ein negativ behaftetes Wort. Also, ich hege höchste Bewunderung!


    Gut, dass ihr mal vom Kiel auf Räder wechseln wolltet und ein günstiger Wind euch hier in unserem Forum landet ließ und ein Danke an Malinke, der mal nach einer ordentlichen Einklarierung gefragt hat ;).


    Viel Spaß auf Touren mit eurem schönem Crafter und weiterhin viel Glück für euch und eure Kinder in Tasmanien.


    Gruß
    Mario

    Pössl 2Win Vario | Ducato X295 | BJ 2015 | Maxi 4,25 t | 3,0 l | 177 PS | Automatik | Höherlegung | 8" LF | General Grabber AT3 | > 130.000 km ...

    Einmal editiert, zuletzt von paologreco ()

  • Erstmal ganz vielen Dank fuer die lieben Beitraege! Ich schreib spaeter mehr. Ist dann alles OT, aber ich bin sicher, dass ich das in meinem eigenen Thread ruhig machen kann.....
    Das Buch gibt es doch noch, nur wir als Autoren bekommen da nichts mehr. Delius Klasing hat vor zehn Jahren den Restbestand versteigert, und da findet es sich jetzt wieder bei Amazon: https://www.amazon.de/Pacific-High-Silke-Hartmann/dp/3768813916/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1474440570&sr=1-1&keywords=pacific+high+hartmann


    bis bald

  • Alles gar nicht so schlimm...


    ...denke ich heute oft, wenn ich etwas in die Vergangenheit zurueckblicke. Das Foto ist von 1985, und da haben wir auch nicht den Mut verloren. Wir waren in Irland und das Stahldeck unter dem Holzbelag war durchgerostet. Da mussten wir ein neues Deck schweissen in Crosshaven bei Cork und hatten gewaltig Zeitdruck um noch vor den ersten Herbststuermen ueber die Biskaya zu kommen, mit Frau und Kind (damals drei Jahre alt). Wir sind dann aber mit diesem Schiff nach Australien gesegelt, zu der Zeit als es noch kein GPS gab und man seine Position mit dem Sextanten finden musste.


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    Vielen Dank fuer die netten Leseberichte vom Buch!!!


    Viele Gruesse aus Tasmanien


    Torsten

  • Das Buch gibt es doch noch


    Zum Glück! Heute Nacht habe ich es zu Ende gelesen und bin ganz begeistert. Ihr schreibt so klar und schnörkellos, dass man nicht das Geringste überblättern möchte. Für mich als Nichtsegler war allein das Lesen ein richtiges Abenteuer; ich habe richtig mitgelebt - und manchmal auch mitgezittert. Ich bin mir sicher, dass der Großteil von uns Kastenfahrern - zumindest der Freisteher - dieses Buch mit Genuss lesen würde und kann nur empfehlen, den Kauf zu versuchen (viele dürfte es ja nicht mehr geben).


    Danke Silke und Torsten (Ihr kriegt eine PN)


    Heinz

  • Hallo mal wieder:
    erstmal vielen Dank fuer die lieben Beitraege/Kommentare! Heinz bekommt eine PN.


    Wir waren ein paar tausend Km in Tasmanien unterwegs und dann stand der Crafter in Hobart bei unserem Sohn und wir benutzten ihn als Quartier in der Hauptstadt wo wir im letzten Monat oft waren. Ist auch ein super Ding mit einem Kawa, dass man ihn als "home away from home" benutzen kann. Da hat man dann seinen Privatbereich beim Besuch der Kinder und Enkelkinder.


    Zuerst ein paar Fotos vom Trip, dann etwas von den Erfahrungen.



    Bild eins: an der Westkueste Tasmaniens
    Bild zwei: Schotterpiste durch den Tarkine. Obwohl diese 112km lange Strecke als einzige den Nordwesten mit Zeehan verbindet (Western Explorer) kam uns nur ein Fahrzeug entgegen.
    Bild drei: Faehre ueber den Pieman River. Gerade gross genug fuer den Crafter
    Bild vier: Bay of Fires an der Ostkueste. Blick aus dem Kuechenfenster am Schlafplatz
    Bild fuenf: ueber den Strand am gleichen Ort. Unser Schlafplatz. Dies ist eine der vielen Conservation Areas auf denen umsonst uebernachtet werden kann


    Und wie der Crafter sich bewaehrt hat?


    Zuerst mal das Basisfahrzeug:
    unserer ist ja ein ganz simpler technisch abgespeckter Crafter ohne Euro 6, Adblue oder Aehnliches. Auch das meiste in der Anleitung so schoen aufgefuehrte Zubehoer fehlt. Uns ist das recht, denn grosse Entfernungen werden wir kaum fahren und robust ist wichtiger als Komfort. Trotzdem, gerade der Fahrkomfort hat uns echt ueberrascht. Der Crafter nimmt die Schotterpisten so locker, Schlagloecher merkt man wenig, Fahrverhalten so sicher und unkritisch. Und das mit den Serienreifen (noch). Muss natuerlich einschraenkend sagen, dass wir kaum schneller 110km/h fahren, keine Autobahnen haben... also alles auf Nebenstrassen und mit viel mehr Schotter und Sand als ich es erwartet hatte. Der lange Radstand war bisher kein Problem. Mit einem Teilintegrierten mit dem hohen Aufbau und der grossen Breite in der Hoehe ueber dem Fahrerhaus haetten wir aber viele Plaetze nicht erreicht. Auch eine gute Sache hier: viele Wohnmobile werden hier vermietet und die Vollkaskoversicherung von Hertz und Co. deckt Schaeden nur auf Asphalt! Damit sind die gemieteten Mobile kaum mal abseits der Hauptstrecken unterwegs.


    Zum Ausbau:
    abgetrenntes Fahrerhaus:
    Ob man ein abgetrenntes Fahrerhaus hat oder nicht, das ist eine heisse Fragen und endlos diskutiert. Ich kann das nur von hier aus und fuer hier beurteilen. Ein Meter laenger ist fuer uns hier voellig egal. Selbst in Hobart finde ich Parkmoeglichkeiten. Die Laenge ist also kein Minus. Ein echtes Minus dagegen ist das Fehlen der bequemen Sessel vorne die man umdrehen kann. So bequeme Sitze hat man halt nur mit einem drehbaren Fahrer/Beifahrersitz. Wieviel einem das wert ist muss man selber wissen. Die grosse Verglasung vorne heizt das Fahrerhaus jedenfalls auch mit wenig Sonne schnell auf. Im Winter wird es saukalt. Klar, man kann Isoliervorhaenge installieren oder irgendwelche anderen Vorkehrungen treffen um die Frontverglasung zu isolieren. Das bedeutet aber immer noch bei jedem Stop/Start mit dem Kram herumzuwurschteln. Ausserdem zeigt man dann allen das dieses Fahrzeug jetzt bewohnt ist. Bei uns bleibt es mit der Topisolierung hinten immer viel angenehmer und mit leicht angestellten Hekis vorne und hinten hat man eine Brise und niemand draussen weiss ob jemand im Fahrzeug ist. Fuer uns war die Entscheidung einfach und hat sich bewaehrt. Im vollen Europa dagegen ist ein extra Meter Laenge etwas ganz anderes......


    Toilette und Dusche, Abwasser, Heisswassser:
    der Truma Heiswasserbereiter mit Gas arbeitet leise (nicht zu hoeren), braucht kaum Gas, und schafft in 15 Minuten heisses Wasser. Der Abwassertank IM Womo mit 30 Litern hat uns immer genuegt. Da ist ja nur Abwaschwasser drin, und wenn wir ueber Gras gestanden haben, dann haben wir den Hahn aufgedreht, fertig. Einfach und klappt. Dusche???? Da ist der groesste Verbesserungsbedarf!!! Dusche ist vorgesehen, heiss/kalt Wasser mit Brause ist schon da, aber noch keine Wanne oder wasserdichte Wandverkleidung im Toilettenraum. Das muss!!!! Wir haben fast immer auf Plaetzen ohne Dusche gestanden (umsonst) und wuerden schon gerne duschen. Statt eines Abwassertanks zwischen Hinterachse und Reserverad soll noch ein zweiter Trinkwassertank installiert werden, nicht gross, nur ca. 50 Liter. Ist dann beim Duschen der Haupttank von 95 Litern leer, kann man schnell auf die Reserve umschalten. Abwasser von der Dusche wird einfach durch den Bodenablass in einen Eimer gehen. Einerseits bleibt es wenn man nicht duscht unter dem Kawa trocken und man gilt als "self contained", andererseits kann man duschen wenn man etwas drunter stellt.


    Heizung:
    es wird ja im tiefsten Winter hier gerade mal null Grad. Also eher mediterrane Verhaeltnisse. Wir haben die Heizung oefter mal kurz angehabt, das wars. Der Wagen wird sehr schnell warm und haelt die Temperatur. Nach kurzer Zeit haben wir wieder abgeschaltet. Die Heizung ist ein Planar aehnlicher China Nachbau mit Vertrieb und Service durch eine Firma in Hobart. Hat 600 Euro gekostet. Die Elektronik darin hat angefangen zu spinnen und wird im Augenblick ausgetauscht.


    Solar:
    was kann ich sagen? Bei dem vielen Gefahre und der Fruehlingssonne waren die Batterien immer auf 98 oder 100 Prozent. Das System muss sich im Winter bewaehren.


    Anordnung der Inneneinrichtung:
    hatten wir lange ueberlegt und wuerden wir wieder so machen. Bequeme Sessel siehe oben. Man kann nicht alles haben.


    Hundehuette:
    der absolute Knueller! Hatten wir kaum erwartet. Unter dem Bett steht der Hundekorb. Neben dem Bett ist aber recht viel Platz zwischen Bett und Tuer. So ist dieser Bereich mit dem restlichen Wohnraum verbunden. Unser Hund fuehlt sich total wohl dort und versucht nie auf das Bett zu springen. Neben der Schiebetuer ist eine Handbrause mit Schlauch. Da koennen wir Rosie nach dem Strand abbrausen und sie springt ins Koerbchen. Wir koennen sie auch alleine im Auto lassen. Sie bleibt dann im Koerbchen bis wir wieder kommen.


    Kuehlschrank:
    der Waeco unter dem Sitz war gross genug fuer uns und laeuft super.



    Viele Gruesse aus Tasmanien
    Torsten

  • Moin!


    Ey Torsten, sowas kannste doch mit uns nicht machen. Mitten im tiefsten Winter dann solche Bilder hier posten (heul!!!:sob:) und berichten, dass die Heizung nur ganz kur an war und die Batts immer nahezu 100 % durch Solar geladen waren. Das bricht uns doch das Herz (jammer :weary:).


    "Trotzdem" vielen Dank für deinen Bericht ;). Bis zum nächsten Mal!


    Beste Grüße
    Marc

  • Hallo Torsten,


    danke für euren ersten Einsatzbericht. Schön, dass alles so toll geklappt hat.


    Grüße aus dem kalten, nebligen und nassen Deutschland


    Frank


    P.s. Ich habe mir auch euer Buch besorgt. Ist schon mal als Urlaubslektüre bei der nächsten Ausfahrt eingeplant

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