Beiträge von torsten01

    hallo aus Tasmanien....
    hier gibt es jede Menge hoppelige Pisten, nasses Gras und weichen Sand. Mit dem Crafter und viel Vorsicht klappt das meistens. Und trotzdem haette ich verdammt gerne solche Reifen! Geht aber nicht, denn VW hat nur die originale Felge in AUS freigegeben und eine andere Freigabe ueber TUV oder Dekra gibt es hier nicht in Tasmanien. Also bin ich da erstmal neidisch und finde es nicht so wichtig wieviel Gelaende so ein Kawa nun schafft. Wer echt Gelaende fahren will, der hat ja auch ein Gelaendefahrzeug... Aber diese Reifen... waere toll.


    Danke auch fuer das sehr gut gemachte Video. Der Titel sagt ja alles ueber den Inhalt, und wen es nicht interessiert, der braucht ja nicht zu gucken. Ich finde es gut, wenn man bei Videos zurueck zum Youtube Kanal des Einstellers finden kann. Ich hab auf die Weise schon viele gute Kanaele gefunden.


    Aber vor einer Woche oder so, da habe ich auf einem Parkplatz mit Gras festgesessen...... originale VW Bereifung... war eher suboptimal.


    viele Gruesse aus Tasmanien


    Torsten mit 2016 lwb Crafter mit Hochdach, Selbstausbau

    Warum ich das Ganze gepostet habe ist dies:
    ich hab hier in Tasmanien ueber die letzten 15 Jahre die Entwicklung gut beobachten koennen. Da waren die Gemeinden in der Vergangenheit wirklich Womo feindlich. Ueberall gingen die Schilder hoch "Uebernachtungsverbot". Mit der Arbeit des Clubs ist vor allem diese Negativitaet ueberwunden worden und die Sache mit RV Friendly und den Dump Points ist in erster Linie ein Hilfe Angebot. Diese Oeffentlichkeitsarbeit und das Aufzeigen von Loesungen der vermeintlichen Probleme mit Womos in der Gemeinde hat dann diesen totalen Wechsel der Einstellung der Gemeinden gebracht. Bis dahin, dass jetzt auch noch die kleinste Gemeinde auf den RV Friendly Zug springen will.


    Hab dies in der Zeitung gelesen vor einigen Jahren: da gab es an einem See in der Naehe von Haeusern einen Parkplatz. Ploetzlich standen da dauernd Womos. Haben sich die Anlieger beschwert und bald war das Schild da: Uebernachtungsverbot. Hat aber nicht lange gedauert bis die Womos weg waren und stattdessen standen dann da bis spaet in die Nacht Autos mit lauter Musik, Party Time. Tja, da haben die Anlieger sich gewuenscht die Womos waeren wieder da! Und das ist dann auch so gekommen.


    Wie gesagt: ich hab keine Loesung fuer Europa, aber ich denke wie hier die Einstellung der Gemeinden sich geaendert hat, das ist schon was. Und die Negativitaet den Womos gegenueber, die hat es hier eben in der Vergangenheit durchaus gegeben.


    viele Gruesse aus Tasmanien


    Torsten

    Mal ein etwas anderer Ansatz (hab ich in meinem Ausbauthread nicht beschrieben....)


    Ich habe mir auch lange ueberlegt, wie ich die Duschwanne bauen kann. Bei mir kommt ein Stueck vom Radkasten in den Duschraum und nichts von der Stange hier (Australien) hat gepasst. Das ganze selber aus Fiberglass zu bauen war mir zu aufwendig und zu tueckisch. Dann bin ich auf dieses Material gestossen, dass es in Plattenform gibt:


    Es heisst hier in Australien G10 und ist eine Epoxy-Fiberglass-Platte, die es in unterschiedlichen Staerken gibt. Ich habe 4mm Staerke verwendet.
    Dann habe ich die Bodenplatte passend ausgesaegt und danach ca. 100mm breite Streifen fuer die Umrandung. Aus XPS habe ich dreieckige Leisten gesaegt und damit den Uebergang vom Boden zu den Wandstreifen "abgerundet", die Ecken auch. Dann brauchte ich nur noch ueber diese Verbindungen mit duenner Matte und Epoxy drueberzugehen. Etwas duenner Spachtel drauf, geschmirgelt und fertig ist die Wanne. Ach ja, der Ablauf: habe eine Schicht G10 unter die Platte geklebt, also dort verdoppelt und den Ablauf auf und durch die untere Schicht gesetzt, so dass der Ablauf buendig oben mit der oberen Schicht der Wanne abschliesst.


    Vorteil: bis auf die Verbindungen an den Ecken kommt die Oberflaeche der Wanne aus der Fabrik und ist "perfekt". Das ganze ist super wasserdicht. Die Waende aus duennem Sperrholz sind rundum drei- oder vierfach mit zwei Komponenten Polyurethan klar (ich mag halt Holz natur) gestrichen, Verbindungen mit Sika gedichtet, und unten ueberlappt das Holz die Wanne, aehnlich wie beim Duscheinbau im Haus.


    Nachteil: keine rutschhemmenden Sicken in der Wanne. Aber wozu? Der Duschraum ist so klein... wo soll man da hin rutschen? Mangelnde Schraegung der Wanne zum Ablauf hin. Kein Problem bei uns. Wir stellen den Bus zum Duschen gerade auf und fast alles laeuft ab. Ein wenig nachgewischt mit dem Tuch, gut ists. Drueber sitzt ein starker Luefter, der saugt die Feuchtigung schnell ab.


    Zur Farbe rot: das ist eine zwei Komponenten Farbe aus der Auto Industrie. Die hatte ich noch ueber!


    Hier das End Produkt:




    Zum G10: das ist ein Produkt aus dem elektronische Platinen geschnitten werden. Gibt es auch kupferbeschichtet, also drauf achten, dass es unbeschichtet -Natur- ist. Mit den G10 Platten kann man auch groessere Flaechen beschichten und ueberhaupt jede Arbeit machen, fuer die ein Epoxy Harz Untergrund funktioniert. Verstaerkung drunter z.B. Bei mir sitzt das auf der Bodenplatte, brauchte also keine Verstaerkung drunter.


    Gruesse aus Australien


    Torsten

    Hallo Alle,
    seit ich meinen Crafter ausgebaut habe bin ich -wenn auch meist im Hintergrund- regelmaessig hier im Forum unterwegs. In letzter Zeit sind mir einige Threads aufgefallen, wo es um Frei Stehen und sonstigen Aufenthalt abseits der CP geht. Da scheint sich ja extrem viel geaendert zu haben seit unseren Reisen in den 80ern von Island bis Griechenland und Spanien im Ford Transit. Alles wird schwieriger, die Gemeinden errichten "Teppichstangen" usw, usw. Die Threads sind voll.... Ich sehe da einige Parallelen zu Australien, doch hat sich die Entwicklung hier in anderer Richtung bewegt. Ob das fuer D oder EU ein Ansatz fuer die Entwicklung in eine bessere Richtung sein kann? Keine Ahnung, hab auch nicht die Weisheit gepachtet oder denke Antworten zu haben. Lasst mich einfach mal von hier erzaehlen:


    also, Australien ist ja gross und duenn besiedelt, also gibt es Unmengen von Stehmoeglichkeiten - vom National Park bis.... - aber darum geht es mir hier nicht. Es geht mir um das Uebernachten INNERHALB von Orten. Da hat es diese Entwicklung gegeben:


    - nach 2000 oder so sind auch in Australien die Zahlen der Kawas und (Teil)Integrierten enorm angestiegen. Und das gleiche wie bei Euch ist hier auch passiert: in den Orten tauchten mehr und mehr Schilder auf "no overnight camping." Kommentare in den Zeitungen: "die geben ja kein Geld im Ort aus, hoechstens mal ne Milch kaufen oder ein Broetchen... Wir wollen Touristen mit Geld! Aber keine Camper."
    - dann ist aber dies passiert: die Kawas und (Teil)Integrierten haben ihren eigenen Verein gegruendet: den "campervan and motorhome club of Australia" https://members.cmca.net.au/content/clubinfo und der hat jetzt 70,000 Mitglieder was fuer ein Land mit 25 Millionen Einwohnern schon stattlich ist. Und der CMCA hat massiv Image Arbeit geleistet. Der Mitgliederbeitrag ist A$45/Jahr und das Geld wird Australienweit eingesetzt um Dump Points zu bauen. Ueberall gibt es jetzt Dump Points, selbst in den kleinsten Orten. Ueber 330 Dump Points hat der CMCA auf eigene Kosten in Australien installiert. Da gibt es Trinkwasser, Toilettenentsorgung, Muelltonnen. Die Gemeinden unterstuetzen das massiv. Ausserdem hat der CMCA den Begriff "RV friendly town" geschaffen. Also Gemeinden, die den Kawas etc positiv gegenueber stehen und sie willkommen heissen. An den Ortseingaengen stehen jetzt diese Schilder und werben fuer den Ort. Das hat enorme Kreise gezogen. Ueberall gibt es jetzt RV friendly towns und man kann in fast jedem Ort kostenlos irgendwo stehen, oft zeitlich begrenzt, zwei Naechte oder so.


    - zu den Dump Points: https://members.cmca.net.au/content/dumppoint
    - zu RV friendly towns: https://members.cmca.net.au/content/rvftgov


    Bei uns klebt am Crafter eine Plakette vom CMCA ausgegeben, die den Wagen als "self contained" identifiziert, denn die kostenlosen Stellplaetze in den Orten setzen das voraus


    - zu "self contained vehicle policy": https://members.cmca.net.au/content/scvlnt


    Wir waren jetzt wieder fuer eine Woche unterwegs in Tasmanien und koennen sehen, wie kleine Orte ploetzlich wieder mit Leben gefuellt sind weil eben so viele Kawas etc da sind, die in dem Ort willkommen sind und da umsonst stehen. Und das bringt dann eben auch wieder Geld in den Ort!


    Find ich jedenfalls schon irre, wie sich die Einstellung der Gemeinden hier geaendert hat durch die Arbeit des CMCA (wir sind Mitglieder). Ist eine echte win-win Situation.


    Eine Idee fuer D oder EU? Absolut keine Ahnung. Aber hier macht es das Reisen mit dem Kawa einfach echt leichter und bringt Spass.


    OK: echtes Frei Stehen im Sinne von einsam und alleine ist das hier beschriebene nicht! Aber eben doch Frei Stehen im Sinne von umsonst und nicht auf einem CP


    Viele Gruesse aus Tasmanien!


    Torsten mit einem Crafter lang und hoch

    Wird das überhaupt kontrolliert? Wohl kaum. Und wie gesagt, das bereitet mir auch keine schlaflosen Naechte. Ist mehr so eine Art Versuch, der Sache mal auf den Grund zu gehen.
    Jetzt mache ich dies: ich fahr mal zu einer Werkstatt die das Zertifikat hat Modifikationen bei Fahrzeugen zuzulassen. Noch nicht sicher was das kostet... mal sehen.


    Meine Frage: wo finde ich amtliche Dokumente auf dem Netz, die bestaetigen dass TUeV, VW, Reifenhersteller diese Reifengroesse in Europa zulassen? Wenn ich damit hingehe, dann sollte ich eine Einzelzulassung bekommen.


    Danke schoen und viele Gruesse
    Torsten

    Mal ein kleiner Update:
    zuerst zitiere ich mich mal selber: Zulassungsprobleme wie in Deutschland gibt es hier nicht und ich kann nehmen was passt

    Stimmt leider nicht: siehe oben. Ich hab mir mal den Spass gemacht und deshalb heute mehrmals mit Volkswagen Australia telefoniert. Vorweg: VW Australia hat hier einen sehr miesen Ruf. Die Firma gilt als arrogant und mehr. Na ja, also meine Erfahrung kommt jetzt. Erlaubt ist nur das, was auf dem Reifenaufkleber im Auto steht, und das ist nur 235-65 R16. Nichts anderes. Damit ist der Wagen hier in Australien durch die Compliance gegangen. Absolut keine Ausnahme. Mein Argument war dann: ich will im Winter aber nicht mit Sommereifen fahren und es gibt keine Winterreifen dieser Groesse. (der 235-65 R16 ist nunmal ein Reifen fuer Transporter und die fahren halt meist in der Stadt). Antwort VW: wir sind doch nicht dafuer zustaendig, welche Reifen in Australien verkauft werden.... Mein Argument: es gibt aber ja die richtigen Reifen und genau die werden in Europa eingesetzt und die kann man hier auch kaufen. Die hat VW eben einfach nicht auf das Schildchen im Crafter geschrieben. Pech, Ende des Gespraeches.


    Bei jedem anderen Reifen als 235-65R16 erlischt die Betriebserlaubnis laut VW.


    Dann gilt aber eben noch die generelle Regel vom Verkehrsamt (die hat in diesem Fall Vorrang), dass man schon einen Reifen nehmen kann, wenn er nur bis 3% mehr Rollumfang hat.


    Und noch eine Ironie: im Crafter Handbook sind unter "Schneeketten" all die verschiedenen Reifen-/Felgenkombos aufgefuehrt, die VW fuer Schneeketten am Crafter erlaubt, inkl. 225-75R16.... Aber VW hat sich nunmal in Australien nicht die Muehe gemacht, das aufzulisten in der Compliance. Und was in Deutschland gilt ist damit egal........


    Mir ist schon klar, dass das alles nicht wirklich so wichtig ist. "First World Problems" sagt man hier. Ich wollte der Sache einfach spasseshalber mal auf den Grund gehen.


    Eine Moeglichkeit gibt es aber immer: und das ist eine Einzelabnahme beim Verkehrsamt. Ob es mir den Aufwand und die Kosten wert ist, weiss ich nicht.


    Vielleicht demnaechst nochmal mehr....


    Gruesse aus Tasmanien


    Torsten

    Vielen Dank Matthias,
    heute war der Crafter zur ersten Inspektion. Habe nochmal mit den VW Kerlen ueber die Reifen gesprochen. War mal wieder so eine halbwahre Info damals. Ueberall (bei VW, den Werkstaetten und Reifenhaendlern) gelten plus/minus 3% als Limit. Das ist aber nur so ein Spruch, mit dem sich alle aus jeder weiteren Diskussion verabschieden. VW ist es jetzt egal welche Reifen drauf sind fuer die Fahrzeuggarantie, aber die Legalitaet liegt an anderer Stelle. Die wirklichen Regeln sind dann doch etwas anders hier. Was Felgen und Breite anbelangt gibt es schon Vorschriften, aber die betreffen mich ja in dieser Situation nicht, da es bei den Originalfelgen und einer max Breite von 235 bleiben soll. Worum es leider geht ist der Rollumfang (Heisst das so?). Und da gibt es die Regel: nur 50mm mehr als original ist erlaubt. Das steht da so schwarz auf weiss. Will man das hier ueberschreiten braucht man ein -teures- Sondergutachten.


    Der 235-65 R16 hat 2164mm Rollumfang, der 225-75 R16 hat 2261mm Rollumfang. Also 103mm mehr. Und daran scheitert es dann leider. Muss ich also noch etwas gruebeln, aber wenigstens weiss ich jetzt genau welche Regeln gelten. Schade....


    viele Gruesse
    Torsten

    Hallo aus Tasmanien,
    ich bin immer noch dabei mir ueber neue Reifen Gedanken zu machen. Die Wahl wird wohl auf den Rotiiva AT Plus in 225/75 auf Serienfelge 16 fallen. Meine Frage dazu: habt Ihr da irgendwelche Probleme mit der groesseren Reifengroesse und Elektronik gehabt bei Crafter/Sprinter?
    Der Rotiiva hat 4.4% mehr Rollablauf als der Standard. Ich hab hier in Hobart schonmal bei dem VW Haendler gefragt ob ok. Da wurde mir gesagt, alles mit mehr als 2.5% Unterschied fuehrt zu Stoerungen bei Systemen wie ABS, Tempomat etc. Dass der Tacho um 4% anders anzeigt ist mir ganz egal. Wie sind da Eure Erfahrungen? Musstet Ihr da etwas umprogrammieren lassen und ging das ok? Und was ist mit dem Reserverad? Ich nehme mal an, dass ich dann fuenf Reifen brauche? Ein Original und drei Rotiivas bringen wohl die ABS etc ganz durcheinander im Pannenfall???


    Schon mal vielen Dank!

    Hallo mal wieder:
    erstmal vielen Dank fuer die lieben Beitraege/Kommentare! Heinz bekommt eine PN.


    Wir waren ein paar tausend Km in Tasmanien unterwegs und dann stand der Crafter in Hobart bei unserem Sohn und wir benutzten ihn als Quartier in der Hauptstadt wo wir im letzten Monat oft waren. Ist auch ein super Ding mit einem Kawa, dass man ihn als "home away from home" benutzen kann. Da hat man dann seinen Privatbereich beim Besuch der Kinder und Enkelkinder.


    Zuerst ein paar Fotos vom Trip, dann etwas von den Erfahrungen.



    Bild eins: an der Westkueste Tasmaniens
    Bild zwei: Schotterpiste durch den Tarkine. Obwohl diese 112km lange Strecke als einzige den Nordwesten mit Zeehan verbindet (Western Explorer) kam uns nur ein Fahrzeug entgegen.
    Bild drei: Faehre ueber den Pieman River. Gerade gross genug fuer den Crafter
    Bild vier: Bay of Fires an der Ostkueste. Blick aus dem Kuechenfenster am Schlafplatz
    Bild fuenf: ueber den Strand am gleichen Ort. Unser Schlafplatz. Dies ist eine der vielen Conservation Areas auf denen umsonst uebernachtet werden kann


    Und wie der Crafter sich bewaehrt hat?


    Zuerst mal das Basisfahrzeug:
    unserer ist ja ein ganz simpler technisch abgespeckter Crafter ohne Euro 6, Adblue oder Aehnliches. Auch das meiste in der Anleitung so schoen aufgefuehrte Zubehoer fehlt. Uns ist das recht, denn grosse Entfernungen werden wir kaum fahren und robust ist wichtiger als Komfort. Trotzdem, gerade der Fahrkomfort hat uns echt ueberrascht. Der Crafter nimmt die Schotterpisten so locker, Schlagloecher merkt man wenig, Fahrverhalten so sicher und unkritisch. Und das mit den Serienreifen (noch). Muss natuerlich einschraenkend sagen, dass wir kaum schneller 110km/h fahren, keine Autobahnen haben... also alles auf Nebenstrassen und mit viel mehr Schotter und Sand als ich es erwartet hatte. Der lange Radstand war bisher kein Problem. Mit einem Teilintegrierten mit dem hohen Aufbau und der grossen Breite in der Hoehe ueber dem Fahrerhaus haetten wir aber viele Plaetze nicht erreicht. Auch eine gute Sache hier: viele Wohnmobile werden hier vermietet und die Vollkaskoversicherung von Hertz und Co. deckt Schaeden nur auf Asphalt! Damit sind die gemieteten Mobile kaum mal abseits der Hauptstrecken unterwegs.


    Zum Ausbau:
    abgetrenntes Fahrerhaus:
    Ob man ein abgetrenntes Fahrerhaus hat oder nicht, das ist eine heisse Fragen und endlos diskutiert. Ich kann das nur von hier aus und fuer hier beurteilen. Ein Meter laenger ist fuer uns hier voellig egal. Selbst in Hobart finde ich Parkmoeglichkeiten. Die Laenge ist also kein Minus. Ein echtes Minus dagegen ist das Fehlen der bequemen Sessel vorne die man umdrehen kann. So bequeme Sitze hat man halt nur mit einem drehbaren Fahrer/Beifahrersitz. Wieviel einem das wert ist muss man selber wissen. Die grosse Verglasung vorne heizt das Fahrerhaus jedenfalls auch mit wenig Sonne schnell auf. Im Winter wird es saukalt. Klar, man kann Isoliervorhaenge installieren oder irgendwelche anderen Vorkehrungen treffen um die Frontverglasung zu isolieren. Das bedeutet aber immer noch bei jedem Stop/Start mit dem Kram herumzuwurschteln. Ausserdem zeigt man dann allen das dieses Fahrzeug jetzt bewohnt ist. Bei uns bleibt es mit der Topisolierung hinten immer viel angenehmer und mit leicht angestellten Hekis vorne und hinten hat man eine Brise und niemand draussen weiss ob jemand im Fahrzeug ist. Fuer uns war die Entscheidung einfach und hat sich bewaehrt. Im vollen Europa dagegen ist ein extra Meter Laenge etwas ganz anderes......


    Toilette und Dusche, Abwasser, Heisswassser:
    der Truma Heiswasserbereiter mit Gas arbeitet leise (nicht zu hoeren), braucht kaum Gas, und schafft in 15 Minuten heisses Wasser. Der Abwassertank IM Womo mit 30 Litern hat uns immer genuegt. Da ist ja nur Abwaschwasser drin, und wenn wir ueber Gras gestanden haben, dann haben wir den Hahn aufgedreht, fertig. Einfach und klappt. Dusche???? Da ist der groesste Verbesserungsbedarf!!! Dusche ist vorgesehen, heiss/kalt Wasser mit Brause ist schon da, aber noch keine Wanne oder wasserdichte Wandverkleidung im Toilettenraum. Das muss!!!! Wir haben fast immer auf Plaetzen ohne Dusche gestanden (umsonst) und wuerden schon gerne duschen. Statt eines Abwassertanks zwischen Hinterachse und Reserverad soll noch ein zweiter Trinkwassertank installiert werden, nicht gross, nur ca. 50 Liter. Ist dann beim Duschen der Haupttank von 95 Litern leer, kann man schnell auf die Reserve umschalten. Abwasser von der Dusche wird einfach durch den Bodenablass in einen Eimer gehen. Einerseits bleibt es wenn man nicht duscht unter dem Kawa trocken und man gilt als "self contained", andererseits kann man duschen wenn man etwas drunter stellt.


    Heizung:
    es wird ja im tiefsten Winter hier gerade mal null Grad. Also eher mediterrane Verhaeltnisse. Wir haben die Heizung oefter mal kurz angehabt, das wars. Der Wagen wird sehr schnell warm und haelt die Temperatur. Nach kurzer Zeit haben wir wieder abgeschaltet. Die Heizung ist ein Planar aehnlicher China Nachbau mit Vertrieb und Service durch eine Firma in Hobart. Hat 600 Euro gekostet. Die Elektronik darin hat angefangen zu spinnen und wird im Augenblick ausgetauscht.


    Solar:
    was kann ich sagen? Bei dem vielen Gefahre und der Fruehlingssonne waren die Batterien immer auf 98 oder 100 Prozent. Das System muss sich im Winter bewaehren.


    Anordnung der Inneneinrichtung:
    hatten wir lange ueberlegt und wuerden wir wieder so machen. Bequeme Sessel siehe oben. Man kann nicht alles haben.


    Hundehuette:
    der absolute Knueller! Hatten wir kaum erwartet. Unter dem Bett steht der Hundekorb. Neben dem Bett ist aber recht viel Platz zwischen Bett und Tuer. So ist dieser Bereich mit dem restlichen Wohnraum verbunden. Unser Hund fuehlt sich total wohl dort und versucht nie auf das Bett zu springen. Neben der Schiebetuer ist eine Handbrause mit Schlauch. Da koennen wir Rosie nach dem Strand abbrausen und sie springt ins Koerbchen. Wir koennen sie auch alleine im Auto lassen. Sie bleibt dann im Koerbchen bis wir wieder kommen.


    Kuehlschrank:
    der Waeco unter dem Sitz war gross genug fuer uns und laeuft super.



    Viele Gruesse aus Tasmanien
    Torsten

    Hallo Leute,
    ich lese das hier mit grossem Interesse mit. Warscheinlich ist es bei uns hier in Australien auch so wie in Arnes Skizzen, nur heisst alles eben anders. Da sitzt hinter der Eingangsteckdose ein doppelpoliger Sicherungsautomat mit "Residual Current Device" und die Steckdosen sind alle zweipolig geschaltet.


    Meine Frage an die Runde: Bei Arne sitzt da wie bei mir ein 12V auf 240V Spannungswandler. Bei mir 1000W Dauerlast. Da stoepselt man direkt in den Wandler den 240V (in Australien) Stecker hinein. Kein Residual Current Device als Schutz. Sollte man da einen RCD dazwischen setzen? Ist schon komisch soviel Absicherung fuer den Strom von aussen und keine Absicherung fuer den selbstgemachten 240V Strom. Oder?

    Hallo Marc,
    hier mal ein Foto von meinem Mini Heki. Wie Du siehst sitzt es ueber den Sicken, wuerde also einen Ausgleichsrahmen gebrauchen koennen. Ich bin aber nunmal etwas bequem (faul klingt ja nicht gut!) und konnte mich dazu nicht aufraffen. Ich habe den Einbau so gemacht:
    - Aussaegen der Oeffnung und Rostschutz am Tag eins
    - am Tag zwei eine DICKE Schicht Sikaflex 11FC und Heki drauf gedrueckt. Vorher drum herum abgeklebt um Putzen zu minimieren. Dann glatt gestrichen, Schrauben vom Gegenrahmen angezogen und nochmal glatt gestrichen. Einbau zweier Hekis ca. 90 Minuten zusammen.


    Bemerkungen dazu:
    -Sika 11FC ist schnell haertend (F ast C uring) und bindet wirklich recht schnell ab. Grundierung oder Primer nicht noetig. Heki ist nicht mehr einfach ausbaubar (vielleicht mit Messer drunter aber doch...). Das wird bombig fest und absolut dicht. Wir hatten in den letzten Wochen hier massiv Regen, alles dicht nach Einbau im Mai.
    -Sika 11FC ist NICHT UV stabilisiert. Ich habe es aber auf meinem Schiff verwendet und nach 20 Jahren Tropeneinsatz ist es noch dicht! Es wird aber nach einigen Monaten leicht gelblich und wuerde sicher lackiert besser aussehen (auf dem Dach??)
    - zum Foto noch: der Dreck um das Heki herum ist kein Schimmel! Das ist Staub der sich dort gesammelt hat und da es nicht stoert kann er dort -erstmal- bleiben.


    "Dengeln" wuerde ich sehr abraten. Das hintere Heki bei mir sitzt (Foto) komplett auf den Sicken. Das vordere nur mit der Rueckseite. Geht beides super.


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    Heute geht es bei uns fuer ein paar Tage los durch Tasmanien.


    Viele Gruesse von hier und viel Erfolg mit dem Heki!


    Torsten

    Ich habe meine vier Fenster und zwei Hekis mit Sika 11FC geklebt. Das ist absolut dicht seit vier Monaten im Tassie Winter mit Sturzregen. Beim Hausbau hatte ich meine Alurahmen Fenster auch geklebt und konnte sie mit einem Messer rausschneiden bei einem spaeteren Umbau.
    Ich habe die Hekis ohne Hilfsrahmen ueber die Sicken gesetzt und mit Sika geklebt. Ist meine Primitivloesung, geht aber schnell, haelt super, ist dicht. Hatte mit den Ikea Brettchen experimentiert, aber das Sika hielt nicht gut da drauf.

    Alles gar nicht so schlimm...


    ...denke ich heute oft, wenn ich etwas in die Vergangenheit zurueckblicke. Das Foto ist von 1985, und da haben wir auch nicht den Mut verloren. Wir waren in Irland und das Stahldeck unter dem Holzbelag war durchgerostet. Da mussten wir ein neues Deck schweissen in Crosshaven bei Cork und hatten gewaltig Zeitdruck um noch vor den ersten Herbststuermen ueber die Biskaya zu kommen, mit Frau und Kind (damals drei Jahre alt). Wir sind dann aber mit diesem Schiff nach Australien gesegelt, zu der Zeit als es noch kein GPS gab und man seine Position mit dem Sextanten finden musste.


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    Vielen Dank fuer die netten Leseberichte vom Buch!!!


    Viele Gruesse aus Tasmanien


    Torsten

    Erstmal ganz vielen Dank fuer die lieben Beitraege! Ich schreib spaeter mehr. Ist dann alles OT, aber ich bin sicher, dass ich das in meinem eigenen Thread ruhig machen kann.....
    Das Buch gibt es doch noch, nur wir als Autoren bekommen da nichts mehr. Delius Klasing hat vor zehn Jahren den Restbestand versteigert, und da findet es sich jetzt wieder bei Amazon: https://www.amazon.de/Pacific-High-Silke-Hartmann/dp/3768813916/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1474440570&sr=1-1&keywords=pacific+high+hartmann


    bis bald

    Zitat

    Darf ich offtopic fragen, was du da unten eigentlich machst?


    Wie lang soll/darf die Antwort sein? Ich bin mal mit Frau und Kind mit unserem Segelschiffchen "Seeteufel" von Deutschland nach Australien gesegelt. Daher wohl auch der Schiffslook im Auto. Zwischendurch wurde unsere Tochter Britta geboren, und nach ein paar Jahren kamen wir in Australien an und sind australische Staatsbuerger.


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    "Seeteufel" 1987 im Hafen von Valparaiso, Chile


    Dann hatten wir mal ein Betonsteinwerk in Mount Isa, Queensland, knapp 1000km von der Kueste im australischen Outback. Dann kam wieder eine Segelreise mit den Kindern um den Pazifik. Da haben wir 2001 bei Delius Klasing ein deutsches Buch drueber geschrieben -"Pacific High"-. Ist keine Reklame, da das Buch nicht mehr im Druck ist!


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    "Kavenga" 1999 in Alaska


    Irgendwann wurde es uns in den Tropen zu heiss, und so sind wir jetzt in Tasmanien. Wir haben zwei Staende auf dem Salamanca Markt in Hobart und verkaufen dort Schmuck und Kunst-Drucke, alles von uns selber hergestellt.


    Hier unten sind wir seit 12 Jahren und haben unser Haus selber gebaut und haben eine kleine Permakultur Farm. Unsere Webseite ueber die Permakultur ist etwas veraltet, aber weiter unten sind Links zu unseren Segelseiten und unserem Hausbau (wenn das ueberhaupt jemand interessiert...): http://growyourownfood.com.au/index.htm


    Viele Gruesse vom fruehlingshaften Tasmanien


    Torsten

    Hi-Lift Wagenheber


    Ich habe mir einen Hi-Lift Wagenheber gekauft, der mit den Haken genau in die Crafter Felgen greift und neben den Wagen gestellt wird wie auf dem Foto. Sollte ich mal beim Parken neben der Strasse steckenbleiben, dann ist so schnell ein Rad angehoben und ein "Recovery Track" drunter gelegt. Gesamtgewicht fuer Wagenheben mit Zubehoer und zwei Recovery Tracks (jeweils 10t belastbar) ist zwar 25kg, aber das war es mir wert. Wir sind hier doch recht oft in einsamen Gegenden...


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    Erste Erfahrungen


    Nur ein kleiner drei Tage Ausflug:


    Zum Gewicht: Wir haben alles eingeladen, was man auch fuer einen laengeren Trip braeuchte, von den Campingstuehlen zum Essen, vom Laptop und der Fotoausruestung bis zum Hundekoerbchen. Alle Tanks sind voll. Bevor es richtig losging waren wir noch einmal schnell auf der Waage: insgesamt 3480kg (3550kg max), hinten 1880 kg (2250kg max), vorne 1600kg (1650kg max). Also recht gut verteilt und noch 70kg ueber bis zum vom Hersteller angegebenen Gesamtgewicht. Dabei liegt er hinten 70mm hoeher als vorne, ist also keinesfalls hinten abgesackt. Damit hat sich gezeigt dass er keine Luftfedern benoetigt.


    Zum Fahrverhalten: da kann ich nur begrenzt mitreden denn schneller als 100km/h ist ja hier nicht drin. Sind alles kurvenreiche und recht schlechte Asphaltstrecken mit Schotter dazwischen. Der Motor steckt das aber sauber weg, bergauf und -ab. Sehr leichtfuessig und enorm viel Spass zu Fahren. Vom Gewicht merkt man nichts. Aufgrund des niedrigen Schwerpunkts laeuft er sehr sauber und mit wenig Kurvenneigung. Und der Gegenverkehr sieht den grossen Crafter von weitem und faehrt oft an die Seite um uns durchzulassen.


    Zu den Reifen: er hat noch immer die original Werksreifen drauf. Das bleibt auch erstmal so. Die laufen auch auf Schotter sehr gut. Das groesste Problem hier ist, dass es in Australien nur eine sehr begrenzte Auswahl an Reifen gibt. Fuer 4WD gibt es alles, aber fuer den Crafter wegen der hoeheren Radlasten nicht. Z.B. sind die Goodrich A/T KO2 hier nicht fuer das Crafter Gewicht erhaeltlich. Da fahren wir diese Reifen erstmal und sehen spaeter. Stattdessen habe ich fuer den Fall eines Festfahrens einen grossen speziellen Wagenheber dabei, der NEBEN dem Crafter aufgestellt wird und in die Loecher der Felgen greift, ausserdem sind zwei 10 Tonnen Recovery Tracks an Bord, die dann unter die Reifen kommen.


    Zur Einrichtung: alles funktioniert. Platz ist genug da und fuer uns ist es praktisch so. Waere schoen, wenn ich mich doch irgendwann mal aufraffen koennte um die Dusche fertigzustellen!


    In den Highlands Tasmaniens [attach]64957.vB[/ATTACH]

    Hat aber gut geklappt und war beim ersten Test dicht. Wie vieles andere auch klingt es schlimmer als es dann war!


    Nachtrag... beim Crafter sind in den Holmen viele Oeffnungen vom Werk aus. Da konnte ich die Leitungen gut durchziehen und geschuetzt anbringen. Da die Rohre in dicken Plastikschlaeuchen stecken sind sie da auch gut gegen Scheuern gechuetzt. Die sitzen also nicht einfach nur unter den Holmen.