Werden Camper immer jünger?

  • Wenn ich so die letzten 10-15 Jahre im Womo Revue passieren lasse, dann habe ich den Eindruck, dass die Anzahl der älteren Mobilisten im Schnitt gesehen eher zugenommen hat...
    ...................


    ...was auch gar nicht anders geht. Die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er Jahre kommen langsam in das Alter, wo am WoMo Interesse besteht bzw. geweckt wird und Geld deutlich zur Verfügung ist (die Kinder sind aus dem Haus bzw. deren Studium inhaltlich und finanziell abgeschlossen, Immobilie ist abbezahlt, darüber hinaus wurden Rücklagen fürs Rentenalter gebildet etc.).
    Deshalb sind WoMos bzw. Kastenwagen ja in den Letzten Jahren so teuer geworden. Die Nachfrage ist vorhanden, die Produktion kommt kaum nach. Diese Art Fahrzeug wird mehr verteilt als verkauft. Gruß Holger

    Adria Matrix Plus M 670 SL 50 Y Silver Collection | Ducato X290 | 2,3 130 PS | EZ 04/2016 |
    vorher: Adria Twin | Ducato X250 | 2,3 120PS | EZ 09/2006

    Einmal editiert, zuletzt von pisulski ()

  • Mir geht es so ähnlich, wie einige hier schon geschrieben haben: Ich wurde - als Camper - nicht jünger.
    Ich wurde auch als Mensch nicht jünger.


    Nun bin ich "alt" und muss mich mit dem herumschlagen, was unsere Vorfahren sicherlich auch erlebt haben:
    Das, was mal "in", "hipp", "up-to-date" (oder welcher Zeit-Geist-Modebegriff gerade greift) war, ist "out" (den Rest erspar ich mir und euch).


    Ich hatte Spaß am mobilen Leben, seit ich so um die 15, 16 Jahre alt war. Das ist geblieben.
    Ich hatte zudem Spaß am Leben, seit ich so um die 5, 6 Jahre alt war. Das ist auch geblieben.


    Beides ist für mich wichtig. Nicht mehr. Nicht weniger.


    Es gibt Modeerscheinungen.
    Wie sie entstehen und vergehen, entzieht sich mir. Als ich jung war, galt in unserem Freundeskreis (Clique - keine Ahnung, ob das noch so heißt) der Wunsch, mal mit dem "Bulli" zum Nordkap zu fahren, als primär.
    Seither hab ich auch diesen Drang, möglichst unabhängig zu fahren, zu urlauben. (Obwohl: Am Nordkapp war ich nie. Ohne Not mach ich keine Moden mit...)


    Ich hab das vor mehr als 35 Jahren realisiert.
    Mir einen VW-Bus gekauft. Alt. Gebraucht. Aber fahrtüchtig.
    Ausgebaut.
    Mein erstes Wohnmobil. Meinetwegen auch "Kasten".


    Seither fahre ich keine anderen Fahrzeuge mehr (außer Leihwagen, wenn nötig).
    Mir macht's Spaß.:lol:
    Jünger werde ich dadurch allerdings nicht. :s1


    Aber: Keines meiner beiden Kinder hat jemals nach Nutzung meines Kastens gefragt, keines ähnliches in Augenschein genommen.
    Sagt nichts aus, klar.
    Aber, gibt zu denken.

  • Hallo,


    wir haben uns ganz langsam hochgearbeitet: kleines Zelt - R4 - T3 - Fiat Ducato H2 L3 (allesamt Selbstausbau) ... So ging es uns und so lief es auch bei all meinen Bekannten - meist aus finanziellen Gründen.


    Bei unserem letzten Aufenthalt in Arco (Campingplatz meist mit Kletterern) ist mir was aufgefallen: Viele junge Leute - vielleicht gerade mal den Führerschein - verdammt viele T5 mit Aufstelldach - meist niegelnagelneu, kaum Zelte. Mir scheint, die jungen Leute überspringen einfach die ersten Schritte und steigen gleich voll ein. Sei ihnen gegönnt, aber wie finanzieren die das nur? Bezahlen die Eltern? Sind die Dinger allesamt finanziert?


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • ...Sei ihnen gegönnt, aber wie finanzieren die das nur? Bezahlen die Eltern? Sind die Dinger allesamt finanziert?...


    Erbengeneration? Es gab nicht nur Geburtenstarke Jahrgänge, sondern auch Einkommensstarke. In diesen Jahren und den kommenden werden unglaubliche Milliardenbeträge vererbt. Durch Schenkung kann man Vermögen, vor allem wenn es groß ist, auch schon vorher verteilen. Man braucht sich ja nur mal an einem lauschigen Sommerwochenende abends in die City einer beliebigen größeren Stadt zu begeben. Da knattern 18 - 23,5 jährige mit 80.000 Euro Karren durch die Gegend. Das ist ganz normal geworden. Durch arbeit kann man das Geld in diesem Alter in den allermeisten Fällen nicht verdienen. Es sei denn, man heisst hinten "Bieber" und vorne "Justin" oder so.


    :s7

  • ........................... ist mir was aufgefallen: Viele junge Leute - vielleicht gerade mal den Führerschein - verdammt viele T5 mit Aufstelldach - meist niegelnagelneu, kaum Zelte. Mir scheint, die jungen Leute überspringen einfach die ersten Schritte und steigen gleich voll ein. Sei ihnen gegönnt, aber wie finanzieren die das nur? Bezahlen die Eltern? Sind die Dinger allesamt finanziert?......


    Wahrscheinlich von jedem etwas: gemietet; geleast (selber oder die Eltern); oder finanziert (kein Problem bei den heutigen Zinsen; die Banken sind froh, ihr Geld irgendwo unterbringen zu können); oder von den Eltern bar bezahlt (ich schrieb es hier schon: die Elterngeneration der 50er Jahre ist wahrscheinlich die letzte, die im Renteneintrittsalter Kohle bis zum Abwinken hat).


    Im Übrigen muss man m. E. nicht alles von der Pike auf durchlebt haben (Zelt und dann die Stufen bis zum WoMo; aber es hilft vielleicht, auf dem Boden der Tatsachen, also geerdet zu bleiben). Aber wenn ich ab und zu ein Stück Käse essen möchte, halte ich mir nicht gleich ne Kuh. Gruß Holger

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  • ...Sei ihnen gegönnt, aber wie finanzieren die das nur? Bezahlen die Eltern? Sind die Dinger allesamt finanziert?...


    Erbengeneration? Es gibt nicht nur Geburtenstarke Jahrgänge, sondern auch Einkommensstarke. In diesen Jahren und den kommenden werden unglaubliche Milliardenbeträge vererbt. Durch Schenkung kann man Vermögen, vor allem wenn es groß ist, auch schon vorher verteilen. Man braucht sich ja nur mal an einem lauschigen Sommerwochenende abends in die City einer beliebigen größeren Stadt zu begeben. Da kanttern 18 - 23,5 jährige mit 80.000 Euro Karren durch die Gegend. Das ist ganz normal geworden. Durch arbeit kann man das Geld in diesem Alter in den allermeisten Fällen nicht verdienen. Es sei denn, man heisst hinten "Bieber" und vorne "Justin" oder so.


    :s7


    Doppel & Dreifachpost! Uuuups, wie geht das nur??? Kann man wegmachen, lieber Mod!


  • Bei unserem letzten Aufenthalt in Arco (Campingplatz meist mit Kletterern) ist mir was aufgefallen: Viele junge Leute - vielleicht gerade mal den Führerschein - verdammt viele T5 mit Aufstelldach - meist niegelnagelneu, kaum Zelte. Mir scheint, die jungen Leute überspringen einfach die ersten Schritte und steigen gleich voll ein. Sei ihnen gegönnt, aber wie finanzieren die das nur.........


    Finanzieren scheint mir das Stichwort. So einen T6 kann man ja heute zu 100% leasen.
    Für meinen selbst ausgebauten auf gebrauchter Basis T3 hätte mir Mitte der 80er keine Bank auch nur einen Pfennig finanziert.

  • Camper werden nicht jünger sondern wir werden älter.


    Den Eindruck habe ich auch, allerdings die Camper mit Zelt und so werden weniger und jene mit Womo oder Wohnwagen werden mehr.
    Und früher hatte ich den Eindruck es waren mehr Familien unterwegs, heute mehr Pärchen, da kann man das Alter besser bestimmen,
    Wenn wir mit dem T2 in den 80ern nach Griechenland gefahren sind, war der Altersdurchschnitt auch bei 30 :)

  • Das mit der Altersstruktur ist so eine Sache:
    Wenn man in der Ferienzeit unterwegs ist, ist das Durchschnittsalter wesentlich niedriger. Viele Familien mit Kindern!
    In der Vor- oder Nachsaison sind meist wenige junge mit Vorschulkindern dafür mehr "Senioren" mit "flüggen" Kindern (die nicht mehr mitfahren!) unterwegs. Und da sind die Senioren doch deutlich in der Überzahl.

    Hans grüßt Euch aus der schönen Oberpfalz (in Bayern ziemlich oben & ziemlich rechts :blush:)
    BavariaCamp Pelino - Duc. 5,4 m / 3,5 t / 146 PS - EZ 09/2012 - 10/2023: 61.883 km:

  • "Wer ein eigenes Wohnmobil hat ist entweder Rentner oder Lehrer, für alle anderen lohnt das nicht"
    Das war früher so die Einstellung in meinem Umfeld.
    Ich habe es lange als unanständig empfunden so viel Geld nur für das persönliche Vergnügen auszugeben.
    Ein Wohnmobil wollten wir uns erst als Rentner gönnen, also frühestens in 15 Jahren


    Jetzt hat der verantwortungslose Umgang der Politik mit dem Geldvermögen meinen Sparwillen vernichtet. Das Geld muss ausgegeben werden, solange es noch etwas dafür gibt.


    Gruß Bernd

  • Ich sehe … ist wohl eher schwierig zu beurteilen ob das Campervolk jünger wird. Einige meinen ja, andere nein und wiederandere trauern der eigenen Jugend nach :s7 . Aber die „alten“ dominieren wohl immer noch. Macht ja auch nichts:s12.

    In Australien gibt es seit Jahren ein wachsendes Phenomen … genannt „the gray nomads“, die grauen Nomaden. Alleinstehende oder Paare im Ruhestand, die ihr Hab und Gut verkauft, und sich mit dem Erlös ein stattliches Wohnmobil oder Wohnwagen mit Zugmaschine gekauft haben … gerne zusätzlich mitt Boot und Motorrad.
    Wir haben auf unseren Reisen in Down Under einige kennen gelernt. Ohne grossen Plan reisen sie durch ihr Land, meist der Sonne hinterher und geniessen den Ruhestand. Manche besitzen noch irgendwo ein Häuschen, so als Homebase, andere haben nur noch eine „Brifkastenadresse“. Aber dort ist das halt auch einfacher. Schnee im Winter, Regenwald, Tropen, Wüsten, Steppen, Strand, gemässigte Zonen … was man will und alles im eigenen Land. Wundert nicht wenn man sich die Grösse Australiens im Vergleich zu Europa anschaut. Z.B. die Strecke quer runter von Broom nach Sydney … macht man diese Strecke in Europa durchquert man locker 12 Länder ;) .


    So könnten wir uns unseren Lebensabend auch vorstellen … btw … Auswandern nach der Pension ist eine Option die wir uns offen halten. :P


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  • Zitat

    Einige meinen ja, andere nein und wiederandere trauern der eigenen Jugend nach


    Ich hab zwar das da geschrieben aber....

    Zitat

    Camper werden nicht jünger sondern wir werden älter.


    das hat nix mit der eigenen Jugend nachtrauern zu tun sondern nur der mit geänderten Sichtweise der "schreibenden" Personen zu tun. Vor 10 Jahren hatte ich zwangsläufig auch noch eine andere Sichtweise bzgl. Altersstruktur. Niedrigzins bzw. schleichende Geldentwertung hat eher die ältere Generation dazu bewegt ins Camperdasein einzusteigen.

  • Niedrigzins bzw. schleichende Geldentwertung hat eher die ältere Generation dazu bewegt ins Camperdasein einzusteigen.


    Das kann ich nicht beurteilen.
    Allerdings gehe ich da von mir aus. Mag sein, dass du mehr Informationen hast.


    Denn, wer mich heute reisen sieht, der erkennt einen älteren Mann (65) mit einem Kastenwagen.
    Ich bin überzeugt, mir merkt niemand an, dass ich mit 29 Jahren das Camperdasein per Fahrzeug begonnen habe und bis heute nicht aufgab.
    Auch sieht man mir wohl nicht an, dass ich seither keine anderen eigenen Fahrzeuge besessen habe und damit weit überwiegend Camper gefahren habe.


    Allerdings stimmt es: das jetzige Fahrzeug habe ich gerade mal 5,5 Jahre... ;)

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