Motorbremse ...

  • ... ich weiß ja nicht, ob Ihr auch in den Bergen unterwegs seid ... falls ja, wie hoch dürfen die Fiat/Citroen-Motoren drehen, wenns mal bergab geht?

    Gruß von Kaba (dem Theoretiker nur echt mit zehn Daumen)
    "Wilma": LPG-vollabhängiger Pössl 2WinR 25 Jahre Citroën, 2,2l 150PS Heavy, 140W Solar, 190Ah, 1500W WR, Sat+TV, böse Nespressomaschine, EZ 06/15

  • Ich hab keine Ahnung, aber fahr immer "nach Gehör". Wenns mir in den Ohren wehtut beim bergab fahren, schalte ich und notfalls wird halt gebremst. Solange man nicht über 3 km auf der Bremse steht, überhitzt da auch nix...


    Mit dieser Methode bin ich bisher in den Alpen, in Schottland (die haben vielleicht Gefälle!) und in Norwegen (die erst recht!) gut gefahren. Selbst seinerzeit mit meinem 87-PS-VW-Bus. Aber da war eher das Bergauf-Fahren interessant, Entschleunigung pur!


    Gruß


    Christoph

  • Tja Christoph,


    so habe ich auch immer gedacht - und da hat nach einer halben Stunde bergab im 2ten Gang und mit gelegentlichen Bremsen - es angefangen zu stinken und zu qualmen. Okay - wir waren dann fast unten und ich konnte zur besseren Kühlung in der Ebene fahren, ohne zu bremsen - so war bald alles wieder gut.
    So übrigens in Norwegen geschehen.
    Eine echte Motorbremse haben unsere Motoren leider nicht mehr - meine Meinung.
    Ich habe meine Bergabfahrweise danach geändert. Wenn das Gelände so steil wurde, dass ich im 2ten Gang immer mal wieder bremsen musste, bin ich sogar noch runter in den ersten gegangen.


    So dann mit 3000 - 3100 Touren bergab. Bremsen brauchte ich dann nur noch gaaanz selten. Das müssen die Ohren aushalten wollen. Das ist hart - aber nur so hatte ich den Motor als Hilfe.

  • In der Zulassung steht die Nenndrehzahl. In der Regel ca. 3.500...4.000/min. Die höchstzulässige Dauer-Drehzahl liegt min. ca. 500 1/min darüber.
    Damit ergibt sich die maximale Bremsleistung im ersten Gang mit dieser höchstzulässigen Drehzahl. Die schmerzhafte Akustik sollte dabei nicht zum Hochschalten veranlassen, solange das Gefällende nicht absehbar ist.


    Der 3 Liter Motor hat folgende Limits:
    Max. zulässige Dauerdrehzahl 4.500 1/min (oberhalb 4.200 1/min kommt aber schon kein Drehmoment mehr)
    Max. Kurzzeitig zuläsige Drehzahl 5000 1/min


    Unter Last werden diese Grenzen von der Motorsteuerung sichergestellt. Im Schubbetrieb kann das von der Motorsteuerung aus nicht sichergestellt werden, da weniger als Null nicht eingespritzt werden kann.
    Daher muß das im Schub (Schleppbetrieb) vom Fahrer sichergestellt werden !



    Gruß
    Michael

  • ............................So dann mit 3000 - 3100 Touren bergab. Bremsen brauchte ich dann nur noch gaaanz selten. Das müssen die Ohren aushalten wollen. Das ist hart - aber nur so hatte ich den Motor als Hilfe.


    Das funktioniert aber nur, wenn keiner hinter Dir fährt. Ich hatte sone Situation mal im Schwarzwald, als hinter mir der regionale eilige Müll-Lkw war und hinter ihm ein hektischer leerer Sattelzug. Das war Stress. Bin dann irgendwann in ne Seitenlandstrasse gefahren, wo ich eigentlich nicht hinwollte. Gruß Holger

    Adria Matrix Plus M 670 SL 50 Y Silver Collection | Ducato X290 | 2,3 130 PS | EZ 04/2016 |
    vorher: Adria Twin | Ducato X250 | 2,3 120PS | EZ 09/2006

  • Der 3 Liter Motor hat folgende Limits:
    Max. zulässige Dauerdrehzahl 4.500 1/min (oberhalb 4.200 1/min kommt aber schon kein Drehmoment mehr)
    Max. Kurzzeitig zuläsige Drehzahl 5000 1/min


    Na das erklärt dann auch mein wohl gestörtes Schmerzempfinden bei der Motor-Akustik! In meinem 3-Liter Renault (dürfte von der Größenordnung ähnlich sein) komm ich auch bei bremsenschonendem Fahren bergab selten in Bereiche, wo es richtig weh tut - und was die Kiste bergauf schafft, schafft sie auch bergab...


    Christoph

  • Hi,
    ich finde, der 3 Liter "bremst" recht gut. 3500 Touren machen mich nicht nervös. Hin und wieder auf die Bremse und gut ist. Wenn ich im Stau der erste bin, ist mir das relativ egal. Unser erstes Reisemobil hatte einen /8 Motor mit 65 PS und Trommelbremsen. Im ersten hoch und im ersten runter.
    Gruß
    Norbert

  • Beim Bund hatte mein alter KHD 8 Zylinder eine Auspuffklappenbremse, das war bergab eine feine Sache. Die konnte man bequem mit der Ferse bedienen und die hat einfach den Auspuff dicht gemacht, der Rückstau hat die Motorbremse effektiv verstärkt, simple aber funktionell. Der hatte aber auch noch keine elektronische Einspritzung, keinen DPF und AGR und,und,und....


    Uwe

  • .......gleiche Drehzahl wie beim rauf fahren und gut ist es.
    Ihr müßt richtig Bremsen damit die Bremsen nicht heiß werden.....richtig bedeutet kurz und kräftig. Bei langen leichten Bremseinlagen erwärmt sich die Bremse zu sehr.
    Vor ausgiebigen Bergtouren würde ich die Bremsflüssigkeit erneuern, und neue Beläge rein geben. Bremsflüssigkeit wegen des Siedepunkts und Beläge weil Neue einfach dicker sind und der Abstand der Reibfläche zur Bremsflüssigkeit im Bremskolben die maximale Größe hat.
    LG
    Peter

  • Die Wärmebealstung verringert sich erheblich. Der Abstand der reibenden Fläche zur Bremsflüssigkeit verdoppelt sich fast. Bremsbeläge isolieren ganz gut und der Unterschied zwischen Alte ....zB. Belagstärke 3mm und Neue Belagstärke um die 12mm ist deutlich. Ein Bremsbelag hält bis zu 800Grad aus und die Bremsflüssigkeit ( DOT4 ) Nass 155 Grad und neu 230 Grad.


    Die Kombination aus alten Belägen und alter Flüssigkeit ist einfach nicht mehr für Höchstleistungen geeignet und wird zu heiß.
    Vorallem wenn man weis das allgemein Bremsanlagen so ausgelegt sind das man nur einmal von Vmax auf 0 abbremsen kann ( .....mit neuer Flüssigkeit+Belägen).
    ....für einen 2. Versuch ist die Bremsanlage dann zu heiß !
    LG
    Peter

  • .......gleiche Drehzahl wie beim rauf fahren und gut ist es.
    Ihr müßt richtig Bremsen damit die Bremsen nicht heiß werden.....richtig bedeutet kurz und kräftig. Bei langen leichten Bremseinlagen erwärmt sich die Bremse zu sehr.
    Vor ausgiebigen Bergtouren würde ich die Bremsflüssigkeit erneuern, und neue Beläge rein geben. Bremsflüssigkeit wegen des Siedepunkts und Beläge weil Neue einfach dicker sind und der Abstand der Reibfläche zur Bremsflüssigkeit im Bremskolben die maximale Größe hat.
    LG
    Peter


    Bevor ich es mit der Motorunterstützung probiert habe, habe ich genau so wie du beschreibst, gebremst. Kurz und kräftig - und dann wieder rollen lassen - im 2ten Gang. Bremsbelage und Scheiben sind seit 7000 km drauf. Trotzdem fing es an zu stinken und leichter Qualm stieg auf. Mit eingelegtem ersten Gang war so gut wie kein Bremsen mehr nötig. Einen eiligen Nasenbär trafen wir später am Straßenrand mit qualmenden Felgen.

  • ...wenn der zweite Gang nicht hält, dann kommt der erste rein. Was hinter mir ist, ist gleichgültig. Ich habe schon einmal mit der Böschung gebremst...

    ...viele Grüsse Emanuel ;)


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    ( 0 \_|_/ 0 )


    ...manche Antworten sind zwar nicht nützlich, aber dafür auch weniger schädlich, als manche nützlichen…

  • Das funktioniert aber nur, wenn keiner hinter Dir fährt. Ich hatte sone Situation mal im Schwarzwald, als hinter mir der regionale eilige Müll-Lkw war und hinter ihm ein hektischer leerer Sattelzug. Das war Stress. Bin dann irgendwann in ne Seitenlandstrasse gefahren, wo ich eigentlich nicht hinwollte. Gruß Holger


    Wenns nicht schneller geht gehts halt nicht.


    Wenn ich irgendwo eine Gelegenheit habe um rechts ran zu fahren mache ich das gerne, aber bis dahin lass ich mich in solchen Situationen nicht unter Druck setzen.
    Meine Sicherheit, die meiner Frau und die derjenigen die mir entgegenkommen ist mir wichtiger als der Zeitdruck der hinter mir fahrenden.

  • Die Wärmebealstung verringert sich erheblich. Der Abstand der reibenden Fläche zur Bremsflüssigkeit verdoppelt sich fast. Bremsbeläge isolieren ganz gut und der Unterschied zwischen Alte ....zB. Belagstärke 3mm und Neue Belagstärke um die 12mm ist deutlich. Ein Bremsbelag hält bis zu 800Grad aus und die Bremsflüssigkeit ( DOT4 ) Nass 155 Grad und neu 230 Grad.


    Die Kombination aus alten Belägen und alter Flüssigkeit ist einfach nicht mehr für Höchstleistungen geeignet und wird zu heiß.
    Vorallem wenn man weis das allgemein Bremsanlagen so ausgelegt sind das man nur einmal von Vmax auf 0 abbremsen kann ( .....mit neuer Flüssigkeit+Belägen).
    ....für einen 2. Versuch ist die Bremsanlage dann zu heiß !
    LG
    Peter


    Die relevanten Wärmeströme von der Scheibe auf den Bremszylinder sind Wärmeleitung via Bremsbeläge und Konvektion der Abluft von der (innenbelüfteten) Scheibe.
    Der erste wird mit zunehmender Belagstärke reduziert, wobei der zweite davon unbeeinflusst ist.


    Der konvektive Wärmestrom wirkt dauerhafter, auch bei nicht betätigter Bremse, während der Wärmestrom via Beläge praktisch nur bei betätigter Bremse relevant ist.
    Daher dürfte der Einfluß der Belagstärke nicht so hoch sein.


    Der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit ist der dominante Parameter, hier ist im Zweifel eher ein früherer Wechsel indiziert. Bitte nicht mit den primitiven Prüfsticks den Zustand prüfen. Die sind erwiesenermaßen untauglich und in vielen Ländern daher verboten.


    Grundsätzlich immer bei signifikantem Gefälle die Motorbremse einsetzen, im Extremfall im ersten Gang und die niedrige Geschwindigkeit ebenso in Kauf nehmen wie den Motorlärm.
    Außerdem hilft das Zuschalten der Klimanalage mit weiteren 8kW Bremsleistung (Bei Klimaautomatik Temperatur auf LOW).
    Die Regel gleicher Gang bergauf wie bergab gilt nur für Saugmotoren und ist seit Einführung downgesizter Turbomotoren Vergangenheit.


    Ihr seid für euer Fahrzeug verantwortlich und eure Hintermänner/-frauen für Ihre Fahrzeuge und nicht umgekehrt !


    Gruß
    Michael

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