Moin,
ich möchte meine jetzt freie Zeit dazu nutzen um hier einige Worte und Bilder von unserer Wintertour 2019/2020 im Kastenwagen (Chausson Twist V697 mit Längsbetten) zu zeigen.
Ich informierte mich im Vorfelde etwas im Netz und einigen Foren über solch eine Reise im Winter nach Skandinavien.
Daraufhin besorgten wir uns eine schwedische Gasflasche inkl. Adapter und gute Schneeketten. Deutsche Gasflaschen sind in Schweden, und im Winter noch weniger, tauschbar. Deshalb wurde eine schwedische gekauft, die Entscheidung war im Nachhinein sehr gut, da wir keine Probleme beim Tausch hatten, nur die Preise sind extrem hoch, 1 x Tausch bis 50,-€ für 11kg.
Fahrerhausabdeckung, Abschleppseil, Schaufel etc. hatten wir bereits, außer der Abdeckung brauchten wir zum Glück nichts davon.
Start war am 22.12.2019 hier aus der Nähe Bad Segeberg (Schleswig Holstein). Wir hatten uns für die Strecke über Dänemark inkl. der Brücken nach Malmö entschieden. Dort besuchten wir zuerst einmal gute Freunde, aber von Winter bis hierher keine Spur. Plusgrade und kein Schnee.
Am 23.12. ging es weiter nördlich ins Värmland, Torsby Komun. Hier wurde es unterwegs dann endlich winterlicher, etwas Schnee und Minusgrade.
Die Weihnachtstage verbrachten wir hier bei den Eltern mit lecker Weihnachtsessen, deutscher Gans, Klößen und Rotkohl.
Am 2ten Weihnachtstag starteten wir dann endlich in unser Winter-Abenteuer.
Es sollte und ging schlussendlich auch über die Straße 45 nach Norden. Der Polarkreis war unser Minimum Ziel.
Wir fuhren in den Tagen über Sveg, Östersund, Storuman, Arvidsjaur, Jokkmokk bis kurz vor Abisko hinter Kiruna. Dann östlich nach Rovaniemi in Finnland und über Haparanda, am zugefrorenen Meerbusen vorbei, bis Lulea. Von dort wieder ins Landesinnere auf die Str.45 und nach Süden.
Die Straßen waren komplett Eis und alles herrlich weiß. Temperaturen waren in der Regel zweistellig im Minus, Tiefste war 25,6 Grad Celsius. Genau so wollten wir es haben, wir lieben beide den Winter und wollten unseren Kastenwagen mal richtig testen. Die Heizung lief, dank Mono-Control, die komplette Zeit durch (Verbrauch für 12 Tage 4 x 11kg Gas).
2 Nächte verbrachten wir auf einem Campingplatz, die restlichen autark. Alles klappte 1a. Ver- und Entsorgung waren nie ein Problem. Die Suche nach einem geeigneten Stellplatz dagegen etwas aufwendiger als im Sommer. Aber die App Park4night war sehr hilfreich.
Sicher hatten wir den Wagen innen etwas für die Tour im Winter vorbereitet, so lagen unter jedem Bett eine Isoliermatte und zur Außenwand hin je eine zusammengerollte Ikea Kuscheldecke. So war es sehr angenehm in der Nacht. Vorne in den Staufächern der Seitentüren steckten je 1 großes Kissen. Die Hecktüren waren durch einen Vorhang vom Innenraum verdeckt. So hatten wir immer unsere 18 - 20 Grad Plus im Wagen, Nachts stellten wir runter auf 14/15 Grad. Nichts fror ein, noch froren wir. Einzig zu bemerken sei, das bei 23 - 25,6 Grad die Satanlage sich nicht ausrichten ließ, und das ab etwa 70km vor dem Polarkreis kein TV-Empfang mehr war. Aber wir konnten bestens darauf verzichten, gab es doch so viel schönes zusehen und zu bestaunen, auch wenn es viele Stunden dunkel war.
Dieses Jahr planen wir das Nordkap zu erreichen. Vorfreude ist schon riesig.
So nun genug geschrieben, jetzt einige Bildchen der Tour. Viel Spaß beim schauen.