Gestrandet in D

Hallo aus OWL
Nach längerem Mitlesen hier im Forum habe ich mich hier angemeldet, und stelle mich mal vor.
Im vorigen Oktober haben wir unser Haus, alleinstehend auf dem Lande, verkauft, weil ich, aus Altersgründen (ich Baujahr 1949) und gesundheitlichen Schwierigkeiten das Haus und das 2300m² große Grundstück nicht mehr richtig in Schuss halten konnte. Im Gegensatz zu meiner Frau, die auch gerne in der Nähe der Kinder bleiben wollte, konnte ich mir ein Leben in einer Mietwohnung nicht gut vorstellen.
Weil ich die verbleibenden Jahre frei fliegend und mit wenig Verpflichtungen verbringen will,habe ich mich nach einem Wohnmobil umgesehen.
Es sollte, um so beweglich wie möglich zu sein, unter 6m lang sein, mir, als Alleinreisendem doch genug Platz zum ständig darin Leben bieten. Außerdem wollte ich so viel Autarkie wie möglich erreichen.
Ich musste nicht lange suchen und fand, von privat, einen 5,7 langen Globecar Fortscout aus dem Jahre 2012 auf Ford Transit-Basis mit dem 2,2 ltr 140 Ps Motor (die Motorproblematik war mir bekannt,doch ich habe gegambelt), werkstattgepflegt mit Inspektionen zu einem guten Preis. Um dem,hinten quer liegenden Bett genügend Länge zu bieten, hat er, auf der Fahrerseite hinten eine, gewöhnungsbedürftige, Beule. Hinter dem Fahrersitz eine Halbdinette, einen Kompressorkühlschrank, einen Waschraum mit Thedfordtoillette, einen 100ltr Wassertank (unterm Heck 80ltr Abwassertank) und auch sonst allem, was in ein WOMO gehört. Ach so, zulässiges Gesamtgewicht 3,5t.
Auf das Dach habe ich mir 2 110 Wp PV- Module von Büttner Black Line kleben lassen (mehr passte leider nicht) und die Bord Batterien wurden durch einen 160AH Super B LiFePO4 Akku ersetzt.
Kaum war der Kleber für die Module ausgehärtet, fuhr ich, über die Schweiz, bis Brindisi im südlichen Italien und von dort mit der Fähre nach Patras auf dem Peloponnes. Zuerst besuchte ich einen guten Bekannten in der Nähe von Pyrgos. Weil ich ihm bei der Olivenernte keine große Hilfe sein konnte,Begann ich eine Rundreise um den ganzen Peloponnes. Ich hatte eine sehr schöne Zeit in einer großartigen Landschaft bei entspannten Menschen. Nur 2 Mal benutzte ich einen Campingplatz, um Wäsche zu waschen und mich zivilisationsfähig zu machen. Ansonsten fanden sich, da außerhalb der Saison, traumhafte Stellplätze.
Um einen, notwendigen Arzttermin und noch anderes Organisatorisches wahrzunehmen,, nahm ich kurz vor Weihnachten die Fähre von Patras nach Ancona, um von dort wieder über die Schweiz nach OWL zu fahren. Übrigens hat meine Berechnung für diese Strecke einen Spritverbrauch von 7,7 ltr pro 100 km ergeben.
Hier hat nun eine Routineuntersuchung bei mir einen Grauen Star aufgezeigt, der mich davon abgehalten hat gleich wieder aufzubrechen. Der erste Ärger darüber, daß ich erst diese Behandlung über mich ergehen lassen muß, bis zur nächsten Reise, ist der Tatsache gewichen, daß ich nun hier, auf einem Dauercamperplatz, den Coronastress aussitzen kann.
Bleibt gesund.
Michael

Dank für die freundlichen Beiträge!
Durch die, unfreiwillige, Zwangspause hier, wo ich alles habe,was ich brauche, und wo es mir eigentlich gut geht, bin ich dazu gekommen, einige Erfahrungen, die ich auf der ersten Reise mit meinem WOMO gemacht habe, in Verbesserungen umzusetzen.
Zuerst war mir aufgefallen, daß das hier verbaute Schaudt LT 410 Anzeigepanel nicht einmal als Schätzeisen zu gebrauchen ist. Die angezeigten Werte stammen wohl aus der Lostrommel. Um Geld zu sparen und den Einbau eines Shunts zu umgehen, habe ich von Büttner die Anzeige MT iQ BASIC pro eingebaut und kann nun umfangreich den Akku auslesen. Leider mußte ich feststellen, daß ich dort kaum Info über die PV - Leistung bekomme. Also habe ich an den, freien, Display Port des MT 230-PP Ladereglers den BlueBattery D1 eingesteckt, der mir über die Bluetooth - App ausreichend Infos über alles, was PV angeht, anzeigt. Zusätzlich habe ich die Starterbatterie mit einem Bluetooth - Dongle namens Battery-Guard, das wohl ursprünglich für elektrische Rollstühle gedacht war, und für kleines Geld zu haben ist, versehen, und kann mir jetzt über App den Ladezustand anzeigen lassen. Das sollte ausreichen, um mich vor einem elektrischen Blackout irgendwo in der Pampa zu schützen.
Mein kleiner mobiler Huawei WiFi Router hatte öfters Mühe die Verbindung zu halten. So habe ich ihm eine MIMO Antenne spendiert, die ich, mit dem Sauger, innen an das Fenster der Dinette geklebt habe. Seitdem gibt es keine Ausfälle mehr.
Bereut hatte ich, daß ich bei dem,etwas überstürzten, Aufbruch zu meiner ersten Reise, vergessen hatte, mich mit Lektüre zu versorgen. Das habe ich durch den Erwerb eines Ebook Readers ausgebügelt.
Zu guter Letzt habe ich mir noch einen Omnia Backofen gegönnt, der mir zwar bei den ersten Versuchen sehr dunkle Brötchen bescherte, mir jetzt aber manche Fahrt zum Bäcker erspart.
Auch habe ich festgestellt, daß ich, obwohl ich lange noch nicht bei der Zuladungsgrenze war, trotzdem einiges an unnützem Ballast mit mir rumschleppte. Obwohl ich zu den Sammlern gehöre, konnte ich mich doch von einigen Sachen trennen.
Michael