Westfalia-Händler, der nackte Wahnsinn

  • Aber hier sieht man doch mal wieder, das wir trotz "ich bin in der Cloud und alles ist digital" bei so etwas einfachem wie ein Autokauf wir noch in der Steinzeit sind. Jederder Beteiligten ob nun Hersteller, Händler und Käufer, will sein Zahlungsausfallrisiko minimiren. Für die meisten unter uns als Käufer wäre der Verlust der kompletten Summe durch Konkurs (die Stories z.B. aus der Küchenbraunche sind da viefälltig) fatal, trotzdem wird erwartet, das wir hier ein überproportional großes Risiko tragen.


    Beim Immobilienkauf gab es mal die Idee das Notarkontos als sichrer Zwischenhafen, aber offensichtlich gibt es diese Konstruktion nicht beim Autokauf. Oder ist da etwas bekannt? Ich bin froh, das unsere letzten 2 Autokäufe gut über die Bühne gegangen sind, es waren erstmals keine Herstellerbanken im Spiel sondern Barkäufe. Beides mal war mir sehr mulmig zumute...

  • Ich glaube nicht, dass es was mit Bonität zu tun hat.
    (...)


    Ich denke schon.


    Natürlich ist das weniger "gefährlich" für einen Händler, wenn es um Standardware geht. Aber ein Fahrzeug (wie das vom TE) mit 40.000,-- und mehr EUR nachträglichen Einbauten ist aufgrund seiner Individualität nicht so einfach anderweitig zu verkaufen.


    Außerdem - sofern ein Käufer einen Finanzierungsvertrag unterschrieben hat - ist dessen Bonität anschließend bekannt (zumindestens der Bank, die ihm in Höhe der Finanzierungssumme traut).


    Zum Thema Glaubwürdigkeit:
    Ich habe rund 25 Jahre in der Kfz.-Branche auf Hersteller- bzw. Importeursseite gearbeitet. Ungefähr die Hälfte dieser Zeit waren die Beziehungen zu den Händlern in allen Facetten mein Thema). Das, was ich dazu schreibe, ist das, was wir praktisch gelebt haben.


    Mit freundlichen Grüßen


    Leo

  • Ich sehe das auch so.


    Wir haben noch niemals beim PKW-Kauf bei Vertragsabschluss etwas angezahlt. Bei den Kfz.-Händlern ist der Stückzahldruck viel zu hoch, als daß die Gefahr laufen wollen, daß ein Kunde im letzten Moment abspringt.


    Bei Wohnmobilen ist das offensichtlich etwas anderes. Die können sich das aufgrund der Lieferzeitensituation und der Nachfrage leisten.


    Ich habe jegliches Verständnis, denn auch im PKW-Handel erlebt man, was die Bezahlung anbelangt, die tollsten Dinge. Auch ein Eigentumsvorbehalt nützt überhaupt nichts, wenn der "Käufer" mit einem ungedeckten Scheck bezahlt und das Auto direkt weiterverkauft. Wenn bei dem ansonsten nichts zu holen ist, guckt der Händler in die Röhre.


    Barzahlung bei Abholung / Zahlung per Scheck (nachträgliche Übersendung des Briefes, wenn der Scheck unwiderruflich gutgeschrieben ist) oder Vorabüberweisung ist die Devise. Alles Andere kann für den Händlerbetrieb fatal enden.


    Mit freundlichen Grüßen


    Leo



  • Da gebe ich dir auch Recht, dass der Händler sich soweit wie möglich schützen will und darf.


    ..............
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    Barzahlung bei Abholung / Zahlung per Scheck (nachträgliche Übersendung des Briefes, wenn der Scheck unwiderruflich gutgeschrieben ist) oder Vorabüberweisung ist die Devise. Alles Andere kann für den Händlerbetrieb fatal enden.
    Mit freundlichen Grüßen
    Leo



    Hier würde ich noch LZB-Scheck bei Abholung hinzufügen, und dies würde ich beim nächsten mal bei Vertragsunterzeichnung auch schriftlich festhalten.
    Bei mir war ja wie in meinem vorherigen Beitrag schon geschrieben der Händler nur mit Vorabüberweisung des grössten Teils der Kaufsumme einverstanden (90%)
    und der Rest in Bar bei Übergabe.
    Er wollte dem Hersteller gegenüber nähmlich nicht mit seinem Geld in Vorkasse gehen um den Brief zu bekommen, da er ja dann die Zinsen zahlen müsste.
    Deshalb kein LZB-Scheck, und keine Barzahlung der Gesammtsumme bei Übergabe.
    Dies hat nichts mit Absicherung zu tun.


  • Hi,


    ich nehme dir ja auch alles ab - aber wenn es so läuft, wie ich es beschrieben habe, dass der Kunde bei Anlieferung des 'unverbauten' Fahrzeugs beim Händler komplett und durch Überweisung zahlt und dieser erst nach KomplettZE mit dem Einbau der Extras anfängt ist es doch für beide Seiten ein überschaubares Risiko. Unausgepackte/verbaute Extras kann der Händler doch lagen, zurückgeben oder woanders verbauen.

  • Liebe Leute!


    Euer Diskussionsbedarf in Ehren - aber vielleicht schildere ich ganz einfach einmal einen Ablauf, "wie es sich gehört"!


    Ich entdecke bei einem Händler genau jenes Fahrzeug, welches ich mir schon immer gewünscht habe (Westfalia Amundsen 540). Nach Besichtigung werden wir handelseinig und schliessen einen Kaufvertrag ab. Es muss jetzt noch eine Solaranlage und eine weitere Aufbau-Batterie ergänzt werden. Abholtermin wird - zusammen mit Konventionalstrafe für nicht eingehaltenen Übergabe-Termin - festgelegt.


    Zwei Tage vor dem vereinbarten Übergabetermin erhalte ich die Nachricht, das Fahrzeug stünde ab sofort zur Verfügung. Tags darauf stehe ich bei dem Händler auf dem Hof und übernehme innerhalb einer 4-stündigen Übergabe das Fahrzeug (alles, aber auch alles wird auf Funktionstüchtigkeit überprüft). Mit Genugtuung nehme ich zur Kenntnis, dass meine 18-jährige Erfahrung im Umgang mit Wohnmobilen zur Gänze überzeugt wurde.


    Ich erhalte beim Wegfahren eine Rechnung (weil Womo mit Bankauskunft als Firmenfahrzeug angemeldet wurde) zusammen mit einem Tankscheck einer nahe gelegenen Tankstelle....


    PS: Mein Obulus an die Kaffeekasse ist fürstlich!
    PPS: Fragen?

  • In Deinem Fall ist es aber so, dass es das Fahrzeug vor Ort gab... Anzahlungen bei Bestellungen habe ich bei meinen Fahrzeugen nie leisten müssen (bis jetzt 18 Fahrzeuge). Hat aber auch niemand bisher danach gefragt.. Wenn ja, dann würde ich es nur im Gegenzug einer Bankbürgschaft seitens des Händlers akzeptieren. Beim Knaus wollte der Händler den Brief nur gegen komplette Zahlung rausrücken (war ein Lagerfahrzeug in einer anderen Niederlassung) Da hab ich dann 50 % gegen Aushändigung des Briefes bezahlt (bar) Beim Adria wollte der Händler auch das Geld gegen Aushändigung des Briefes haben... Das Fahrzeug war schon geliefert und stand abholbereit da. Da bin ich dann morgens mit Bargeld hin, Brief abgeholt & angemeldet und wieder hin zum Händler und abends abgeholt. Ein gewisses Restrisiko ist immer da..., und weder Händler noch Käufer will es tragen...


    Ein Bekannter von mir hat mal einem Bauträger 30.000 Euro als Anzahlung geleistet, damit das Bauprojekt geplant werden konnte... Da hat sogar noch ein Notar mitgespielt... Das Ende vom Lied war, dass er nach 3 Jahren einen Großteil vom Geld erklagt hat. Wenn er die Geschichte erzählt, fragt er sich immer, wie blauäugig er war... Das kennt man sonst nur aus dem Fernsehen und dann schüttelt man den Kopf...


    Ich hoffe für den Themenstarter , dass alles gut wird und drücke die Daumen...


  • Wo ist das? Da geh ich nächstes Mal auch hin.


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  • So, jetzt helfe auch ich mit, dieses Thema zu zerreden, denn eingangs ging es um was ganz Anderes.


    Auf dem Caravansalon 2015 in Düsseldorf Angebot machen lassen für Neu-WoMo vom Händler. Danke gesagt und "wir müssen nachdenken". Zu Hause ein paar Wochen wirklich nachgedacht und Preise (soweit möglich) verglichen. Händler angerufen "Gilt das Messeangebot noch?" - "Ja klar." (Messeangebote gelten noch sehr lange nach der Messe, alle tun aber total hektisch als wären es sensationell günstige Tagespreise). Hingefahren, Verkaufsgespräch geführt, Ausstattungdetails festgelegt, Vertrag gemacht incl. Inzahlungnahme des "alten" Kastenwagens. Lieferung zum Händler sollte Februar 2016 sein; war sie auch. Dort wurde dann Zusatzausstattung eingebaut. Ich hätte im März abholen können, wollte aber noch nicht, weil Scheixwetter und zu kalt. Also April vereinbart. Brief kam mit roten Überführungskennzeichen für den alten Kasten, den ich am Heimatort zuvor abgemeldet hatte. Sofort Kaufsumme überwiesen. Angemeldet; nächsten Tag hin, abgeholt, basta. --- Und nur so kenne ich das seit 10 Neuwagen.
    Gruß Holger

    Adria Matrix Plus M 670 SL 50 Y Silver Collection | Ducato X290 | 2,3 130 PS | EZ 04/2016 |
    vorher: Adria Twin | Ducato X250 | 2,3 120PS | EZ 09/2006


  • Es ist halt nicht jeder so clever wie Du.


    Mit freundlichen Grüßen


    Leo

  • Wo sind da gute Anregungen? Du hast halt neben deinem “profunden Wissen“ und einem gewissen Erfahrungsschatz einen guten Händler und ein bisschen Glück gehabt. Und mit Verlaub, dein Bericht hört sich meiner Wahrnehmung nach tatsächlich etwas großkotzig an. Dennoch danke dafür. Gruß, Jörg


    gesendet mit oneplusone

  • Egal wie man es dreht....sich im WWW über offene Streitigkeiten aus Vertragsverhältnissen die wie hier in diesem Fall einfach zuzuordnen sind zu äußern ist immer kontraproduktiv.
    Auch das Nachtreten bei einer Streitigkeit (auch wenn es ein rechtkräftiges Urteil gibt) kann ganz böse nach hinten los gehen.
    Wir verzichten hier im Forum nicht ohne Grund auf Threads mit Negativ oder Positiv Listen von Händlern.

  • Zitat

    Bisher hat niemand einen Namen genannt....


    Ich würde drauf wetten das das schon beim betroffenen Händler angekommen ist. Hier lesen mehr Leute mit als man denkt. Ob das produktiv für den User ist wage ich aus persönlicher Erfahrung zu bezweifeln.
    Was die Nachrede betrifft.......die hat schon stattgefunden. Wie der Händler diese bewertet......seine Sache. Das Eis auf dem sich hier bewegt wird ist jedenfalls sehr sehr dünn.


    Nur das das jetzt keine falsch versteht.....ich ergreife keine Partei aber man bedenke was man öffentlich für jedermann zugänglich hier im WWW veröffentlicht.

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