Sonderkennzeichen für WoMos?!

  • Wie wäre es denn, wenn die betroffenen Großstädter mal ihre Kommunalpolitiker in die Pflicht nehmen, vernünftige Verkehrskonzepte einzuführen. Da liegt die Lösung, wenn man weiterhin zu Millionen auf einem Haufen Leben möchte. Und wenn gern weiterhin das Auto bewegt werden soll, was die Zulassungszahlen beweisen, braucht es gut ausgebaute Straßen auf denen der Verkehrsfluss nicht durch die Bevorzugung anderer Verkehrsarten ausgebremst wird. Ohne die selbstverschuldeten und sogar provozieren Stopps und Staus, gäbe es weder ein unechtes noch ein echtes Luftproblem.


    Gruß Thomas

  • Am leichtesten reduziert man die verkehrsbedingte Umweltbelastung in Städten über einen gut ausgebauten, gut funktionierenden und preiswerten öffentlichen Verkehr.
    In Wien hast unter Tags Intervalle von 3 - 10 Minuten (je nach Linie), ab 20 Uhr 10 Minuten und ab 22 Uhr 15 Minuten, Tagverkehr ab 4-5 Uhr bis 0-1 Uhr, dann Nachtverkehr mit mehreren Buslinien im 30 Minuten-Intervall, am Wochenende Ubahn im 15 Minuten-Intervall.
    Im Tagverkehr schaut kaum wer auf den Fahrplan, da gehst einfach zur Haltestelle, der nächste Zug/Bus kommt eh bald.
    90% der Haushalte haben eine Haltestelle in max. 300 m Entfernung.
    Fahrpreise: 365 Euro für eine Jahresnetzkarte (vor ca. 7 Jahren von 480 Euros gesenkt, Anstieg Jahreskarten auf 3/4 Mio Stück), ca. 40 Euro für ein Ticket, mit dem du an 8 frei wählbaren Tagen den ganzen Tag fahren kannst. Die Tickets für Einzelfahrten mit 2,40 Euro haben einen minimalen Anteil am Fahrscheinverkauf.
    Seit ungefähr 20 oder 25 Jahren gibt es in den inneren Bezirken Kurzparkzone mit Parkgebühr ausgenommen Anwohner. Wird aber wegen des Parkdruckes erweitert, sodass freies Parken nur mehr in den Randgebieten möglich ist.


    Modal Split 2017:
    38% öffentlicher Verkehr
    28% zu Fuß
    7% Fahrrad
    27% KFZ (vor 15 Jahren noch 40%)


    Wenn ich das mit Deutschen Städten vergleiche:

    (Quelle: https://www.bundestag.de/blob/…/wd-5-084-17-pdf-data.pdf Daten aus 2014)


    dann ist da noch viel Luft nach oben.
    Der touristische Verkehr ist bei der Luftverschmutzung nicht das Problem, der hausgemachte Verkehr bringt den Löwenanteil. Sowohl der Binnenanteil als auch der Einpendelverkehr, den man am besten schon am Wohnort mit Park&Ride abfängt, sind die Hauptverursacher (abgesehen von Industrie etc.)
    Wien hat da im Vergleich die Nase weit vorne.

  • @haidi :


    Dank Dir.
    Hier in Hamburg wird zur Zeit sehr viel für die Fahrradfahrer getan.
    In meiner Gegend werden auch neue Fahrradgeschäfte eröffnet.
    Dieser Sommer war auch wie geschaffen, die Leute auf die Räder zu locken.
    Es wird interessant sein, wie sich das weiter entwickelt.

  • Das ändert doch erstmal nichts daran, daß ich dann irgendwann nicht mehr zum Stellplatz Fischmarkt oder St. Pauli komme, oder soll ich auf der Autobahnraststätte im Frack aus Fahrrad umsteigen und nach dem Besuch der Seifenoper nachts wieder zurück radeln.
    Dass Thema kann einen langsam ankotzen, vielleicht beleiben wir alle bald besser zuhause und Tourismus adé ! Z

  • Das ändert doch erstmal nichts daran, daß ich dann irgendwann nicht mehr zum Stellplatz Fischmarkt oder St. Pauli komme, oder soll ich auf der Autobahnraststätte im Frack aus Fahrrad umsteigen und nach dem Besuch der Seifenoper nachts wieder zurück radeln.
    Dass Thema kann einen langsam ankotzen, vielleicht beleiben wir alle bald besser zuhause und Tourismus adé ! Z


    " ... Der touristische Verkehr ist bei der Luftverschmutzung nicht das Problem ... " - so steht das geschrieben ...


    und Du kommst gefälligst nach Hamburg ... und ob Du dann zum EierCarl ´nen Frack anziehst, darüber reden wir noch !

  • Das ändert doch erstmal nichts daran, daß ich dann irgendwann nicht mehr zum Stellplatz Fischmarkt oder St. Pauli komme, oder soll ich auf der Autobahnraststätte im Frack aus Fahrrad umsteigen und nach dem Besuch der Seifenoper nachts wieder zurück radeln.
    Dass Thema kann einen langsam ankotzen, vielleicht beleiben wir alle bald besser zuhause und Tourismus adé ! Z


    Ich habs doch gesagt: Ein wirklich brauchbarer öffentlicher Verkehr. Dass Hamburg in dieser Liga nicht mitspielt, ist bis nach Wien bekannt. Wenn der Bus im Verkehr mit staut, dann ist er nicht interessant.


    In Wien sind die meisten Straßenbahngleise abmarkiert, wenn der Bus nach der Ampel vom Busstreifen oder der Haltestelle sich in den allgemeinen Verkehr einordnen muss, dann bekommt er einige Sekunden vor diesem grün ....
    Wien hat noch etliches an Verbesserungspotential, aber es spielt in der Liga weit vorne mit - allerdings hinter Frankreich


    Sorry - hab das "Stellplatz" überlesen. Nun, da wird sich Hamburg etwas einfallen lassen müssen - entweder eine Route zu und von den Stellplätzen frei geben oder außerhalb des eng verbauten GEbietes andere STellplätze errichten .....

  • Warum nicht die KFZ Steuer senken und Diesel/Benzin auf 4€/l setzen. Verursacherprinzip. Dann den Nahverkehr zu anständigen Preisen anbieten und die Vorgaben an die Industrie verschärfen. Ach ja mehr Bäume pflanzen anstatt immer mehr zuzubauen. Erstwohnsitzpflicht in Städten einführen, dann braucht man auch nicht noch mehr Wohnraum.
    By rhe way den ganzen Dämmungswahn aufhören. Die Energie zur Herstellung spart man nie ein. Und es ist in 50-100Jahren (länger halten die ganzen Billigwohnsiedlungrn durch Gewinnmaximierung nicht) giftiger Sondermüll.
    Dann klappt das auch mit den Nachbarn, ähhh CO2 Werten.

  • Wir sind, wie schon gesagt, in einer Übergangszeit.
    Die Autoindustrie will weiter produzieren und stellt parallel auf neue Antriebstechniken um.
    Die Politik weiß das und eiert entsprechend rum.
    Tempo 30 in Städten, 60 auf der Landstraße und 120 auf den Autobahnen würde schon erhebliche Minderungen der Belatung ergeben.
    Wenn wir dann in fünf Jahren elektrisch fahren- zumindest die, die es sich leisten können- wird es mit den vielen Verlängerungskabeln in den Grossstädten neue Probleme geben.
    Norbert

  • Tempo 30 in Städten, 60 auf der Landstraße und 120 auf den Autobahnen


    Na ja, wenn Du schon auf Spritersparnis hin reglementieren möchtest, dann bitte richtig:
    30 in der Stadt bringt überhaupt nichts. Selbst diejenigen, die es können, werden mit den meisten Autos es nicht schaffen, mit konstant 30 weniger zu verbrauchen als mit konstant 50. Zwischen 60 und 80 auf der Landstraße macht für PKW kaum was aus. Dann schlage lieber vor: 80 auf Landstraßen und 100 auf Autobahnen (das bringt dann wirklich was gegenüber 120).


    Gruß
    Matthias

  • Was auf Landstraßen wirklich etwas bringen kann, wäre eine konsequent einheitliche Geschwindigkeitsbegrenzung von meinetwegen 80 km/h anstelle dieses oftmals vorkommenden Wechsels auf kurzen Strecken zwischen 70 und 100 km/h, wie ich meine.


    Hier gibt es so einige Strecken, da schafft man es gerade mal mit dem PKW, aus der 70er-Zone auf 100 zu beschleunigen, um anschließend sofort wieder abbremsen zu müssen. Welch' ein Mumpitz, der u.a. unnötigst Sprit kostet.


    Grüsse
    Rainer

  • Und dazu die Abschaffung der dämlichen 60 km/h-Regelung auf Landstraßen für LKW. Damit würde man ganz viel "Überholdruck" nehmen. Meinetwegen auch nur auf Bundestraßen und 2-spurigen Kraftfahrstraßen. In anderen Ländern geht´s ja auch.

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

  • Tempo 30 innerstädtisch bringt ausser einer weiteren Verzähung des Verkehrs absolut gar nichts.


    Man geht den falschen Weg! Man will den, der rein fährt, bestrafen, anstelle den zu belohnen, der draussen bleibt. Nehmt mal die fünfköpfige Familie, die am Samstag in die City zum Shoppen möchte. Da parken sie draussen vor den Toren und vielleicht ist der Parkplatz dort sogar kostenlos. Anschliessend latzen sie sagen wir 15 - 20 Euronen für den Bus retour. Im Cityparkhaus würden sie für 'nen 10'er stehen... Wie werden die sich wohl entscheiden? ;)


    Und um auf die Ausgangsfrage einzugehen: Dann wären solche Schnapsideen auch vom Tisch.


    Grüsse
    Rainer

  • Da parken sie draussen vor den Toren und vielleicht ist der Parkplatz dort sogar kostenlos. Anschliessend latzen sie sagen wir 15 - 20 Euronen für den Bus retour. Im Cityparkhaus würden sie für 'nen 10'er stehen... Wie werden die sich wohl entscheiden?


    Ganz genau. Individualverkehr so weit wie möglich raus aus der Stadt. Vernünftige P+R-Plätze, nach Möglichkeit kostenloser Pendelverkehr rein.

    Viele Grüße von Steffi & Co. 2 Menschen und 2 kleine Hunde im Wingamm Oasi 540 Tour auf Ducato 2,3-160, Bj. 2019.

  • Ganz genau. Individualverkehr so weit wie möglich raus aus der Stadt. Vernünftige P+R-Plätze, nach Möglichkeit kostenloser Pendelverkehr rein.


    Park&Ride vor der Stadt ist nicht so einfach. Der Parkplatz für ein Auto inclusive der nötigen Infrastruktur braucht so 20 - 25 m². In Wien gibt es Forderungen, die Ubahn zu einem kleinen Einkaufszentrum zu verlängern und dort P&R anzulegen. Da bekommst vielleicht 600 oder 100 Autos hin, die damit ankommenden bringt man mit 1 - 2 Ubahnzügen weg. Da nicht alle gleichzeitig kommen, hat man halt zwischen 7 und 8 Uhr ein paar Fahrgäste in jedem Ubahnzug, dann fahren sie praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit und am Nachmittag sind dann über einen längeren Zeitraum ein paar Fahrgäste in einem Ubahnzug.
    Man versucht, die Pendler dazu zu bringen, schon beim Wohnort auf den öffentlichen Verkehr (vor allem Eisenbahn) umzusteigen und ihnen dort Parkplätze anzubieten.
    Ist zwar für den, der am Wochenende einkaufen fährt, finanziell uninteressant, aber sind wir uns ehrlich - die Kunden werden sehr oft schon vor der Stadt von Einkaufszentren abgefangen, die bei etwas Glück im Gemeindegebiet der STadt liegen, oft aber (so wie die Shopping City Süd vor Wien) auf dem Gebiet einer kleinen Nachbargemeine liegen, die die Gemeindesteuern kassieren und die Kaufkraft von der STadt abzieht.

  • Da haste nen Auto und sollst trotzdem die Öffis nutzen. Das ergibt keinen Sinn und wird nicht funktionieren. Die Abkehr vom MIV kann nicht erzwungen werden.


    Sammeltransporte sind doch längst Geschichte und werden flächendeckend sicher nicht wieder vom Souverän anerkannt.
    Der Zulassungstrend geht vielmehr zum Zweit- und Drittfahrzeug. Auch wenn das den gewählten Bediensteten nicht gefällt. Dann werden eben andere gewählt. ;)


    Gruß Thomas

  • Da haste nen Auto und sollst trotzdem die Öffis nutzen. Das ergibt keinen Sinn und wird nicht funktionieren. Die Abkehr vom MIV kann nicht erzwungen werden.


    Niemand will eine Abkehr erzwingen, aber es wird ein Umdenken eingefordert. Ja, warum sollten denn die Öffis nicht genutzt werden, wenn sie sich situationsbedingt als effektiver, sauberer und (wunschgedacht) preisgünstiger erweisen?


    "Dann werden eben andere gewählt" ?
    Vorsicht! Wenn man die Cholera abwählt, könnte die Pest folgen! Schlimmer geht immer... ;)


    Grüsse
    Rainer

  • Da haste nen Auto und sollst trotzdem die Öffis nutzen. Das ergibt keinen Sinn und wird nicht funktionieren.


    Ich verstehe nicht, wie Du das so pauschal behaupten kannst. Wir hatten früher mal zeitweise ein Wohnmobil und einen PKW (zeitweise sogar zwei PKW). Jetzt haben wir nur noch den Kasten und eine Vespa. Zur Arbeit fahre ich ausschließlich mit Öffis. Das geht!


    Gruß
    Matthias

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