Feststellen,ob Solarleistung passt.

  • Eine Frage an die Solarexperten.Wie kann man eigentlich als elektrischer Halblaie feststellen,ob die entsprechende Solarleistung auch tatsächlich in den Batterien ankommt,sprich,die Solarpanels korrekt arbeiten?Hintergrund-habe auf meinem Kasten Dach 2 x je 150 Watt Flexible Panels verklebt. Dazu noch einen Votronic Solarregler. Und da stell ich mir die Frage,wenn ich die Anzeige auf Watt einstelle,zeigt es meist irgendetwas um 70-130 Watt an,teilweise bei vollem Sonnenschein. Ist es richtig,wenn die Batterien voll sind,geht diese Watt Anzeige auf nahezu 3 oder sogar 0 Watt zurück. Müssten denn,voraus gesetzt,die Batterie ist ziemlich leer,bei vollem Sonnenschein,nicht theoretisch auch mal bis zu 300 Watt Leistung dort angezeigt werden? Ich hoffe,Ihr versteht,was ich meine.Gibt es eine Möglichkeit,die Solarleistung zu messen,damit man Gewissheit hat,dass die beiden Teile auch richtig funktionieren?

    Hymercar Grand Canyon BJ 2018 mit Hubdach, Alpine X903D-DU, 1700 Watt WR, 300 Watt Solar, 280Ah Lithium mit 50A Booster, 18 ORC+General Grabber AT3, Luftfederung

  • 1) Du kannst mit einem geeigneten Multimeter sowohl den Kurzschlussstrom als auch die Leerlaufspannung der Module messen. Weichen die bei senkrechter praller Sonne deutlich von den technischen Daten Deiner Module ab, ist irgendwas faul.
    2) Falls Du einen großen Verbraucher hast (Wechselrichter?), der die Batteriespannung ziemlich nach unten zieht, sollte bei senkrechter, praller Sonne mindestens 80% der Modulnennleistung am Laderegler angezeigt werden.


    Gruß,
    Jürgen

  • Deine Beobachtungen kann ich bestätigen und sie sind auch völlig in Ordnung. Die Anzeige vom Solarregler zeigt nur an, was die Anlage aktuell leistet (=einspeist), nicht was sie leisten könnte. Ist die Batterie voll, fließt nur noch sehr wenig Strom zur Ladungserhaltung, egal wie sehr die Sonne brennt.
    Bitte beachten, dass die Angabe zur Wp mit Vorsicht zu genießen ist - nur gültig bei senkrechter Einstrahlung und bei 25°C - dürftest Du in der Praxis kaum erreichen.


    Die Idee von @yogi01 ist gut: einen hungrigen Verbraucher dranhängen, der mehr braucht, als die Anlage leisten könnte. Dann siehst Du auf Deinem Solar-display das Maximum, welches die Anlage unter den herrschenden Bedingungen leisten kann.

    Gruß
    Wolfgang

  • 1. Solarpanels saubermachen.
    2. Testparkplatz um exakt 13:00 Uhr suchen mit 42 Grad Schräge, also 90% Steigung. (Nee, war Spass...)
    3. Das Ganze bei idealisierter Temperatur von 25 Grad Celsius und unter süddeutschem perfekt blauem Himmel.
    4. Ansonsten, das was die Vorredner schon genannt haben (Batterie recht leer oder Verbraucher an)


    [Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a8/SonnStand49Nord.svg/480px-SonnStand49Nord.svg.png]
    Bildquelle: Wikipedia


    Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, so 200 Watt sollte man aus 300 Wp perfekt sauberen Modulen um die Jahreszeit mittags rausbekommen. Dabei darf aber kein bischen Schatten auf die Panels fallen, auch nicht von Dachfenster, Satanlage o.ä.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

  • 1) Du kannst mit einem geeigneten Multimeter sowohl den Kurzschlussstrom als auch die Leerlaufspannung der Module messen. Weichen die bei senkrechter praller Sonne deutlich von den technischen Daten Deiner Module ab, ist irgendwas faul.


    Klingt interessant. Wie gehe ich denn da genau vor? Wo muss ich denn das jeweils messen? Wie gesagt, sind zwei Panele je 150 Watt,auf dem Dach parallel zusammen geschaltet und dann mit je einem Kabel durch das Dach bis zum Solar Regler unterm Beifahrersitz. Kann aber auch mal am WE hoffen, dass es noch gutes Sonnenwetter hat. Dann würde ich mal tatsächlich den Wechselrichter mit 1800Watt anwerfen und mal sehen, was die Anzeige zeigt mittags 12-13 Uhr.


    Hintergrund meiner Bedenken, ob alles korrekt läuft,wir waren zum 2. Mal in Norwegen dieses Jahr. Allerdings letztes Jahr mit 200 Watt festen Modulen auf dem Dach- wir hatten eigentlich immer trotz viel Regen, wenig Sonne, genügend Saft in den Batterien. Genauer gesagt, nicht einmal Landstrom benötigt.
    Dieses Jahr mit einem neuen Kasten, 300 Watt flex Modulen, gleichem Verhalten, was Stromverbrauch und Verbraucher angeht und mehr Sonne als letztes Jahr, waren wir doch 2-3 an der kritischen Grenze. Klar, ein anderer Kasten, jeder ist ja doch etwas anders, aber eigentlich ging ich davon aus, bei 100Watt mehr, doch ein etwas besseres Verhalten zu messen. Daher die Überlegung, ob nicht eines der beiden Module vielleicht einen ab hat. Kann mich auch nicht daran erinnern, mal mehr wie 150 Watt am Regler gesehen zu haben, das höchste war mal kurzfristig etwas um 146Watt. Seltsam oder normal???

    Hymercar Grand Canyon BJ 2018 mit Hubdach, Alpine X903D-DU, 1700 Watt WR, 300 Watt Solar, 280Ah Lithium mit 50A Booster, 18 ORC+General Grabber AT3, Luftfederung

  • Idealer Weise misst Du die Module einzeln. Wenn die aber "fest", also nicht mit Steckern, miteinander verdrahtet sind, geht auch zunächst gemeinsam.
    Falls "gemeinsam":
    - Module am Eingang des Solarreglers abklemmen.
    - Leerlaufspannung: Multimeter auf Gleichspannung (Volt), Messbereich 20V einstellen, jeweils eine Messleitung an eine von den Modulen kommende Leitung halten
    - Kurzschlussstrom: Multimeter auf Gleichstrom (Ampere), Messbereich mind. 30A einstellen, jeweils eine Messleitung an eine von den Modulen kommende Leitung halten. Achtung, meist dürfen Multimeter nur für eine kurze Zeitspanne hohe Ströme messen.
    Falls Module einzeln, alles genauso, Strommessbereich darf dann kleiner (mind. 15A)


    Ein Vorab-Test mit dem Wechselrichter erspart u.U. die Abklemmerei, wenn alles i.O. ist. Ich befürchte allerdings, dass auch Du Opfer eines toten "semiflexiblen" Moduls bist.


    Gruß,
    Jürgen

  • Hallo,
    das meiste ist gesagt.
    Die Angaben der Hersteller sind oft optimistisch und unterliegen noch Toleranzen. Hinzu kommen die Übergangswiderstände an allen Klemmstellen, Steckern und den Leitungen selbst.
    Wenn dann alles stimmt, wird der Ladestrom ungefähr bei 70 % des theoretischen Wertes liegen und das ist gut.
    Gruß
    Norbert

  • Ein Vorab-Test mit dem Wechselrichter erspart u.U. die Abklemmerei, wenn alles i.O. ist. Ich befürchte allerdings, dass auch Du Opfer eines toten "semiflexiblen" Moduls bist.


    Das befürchte ich eben auch. Was ätzend wäre,da ich die Module sehr aufwendig auf meinem Hymer Klappdach befestigt habe. Danke für Deine ausführliche Beschreibung. Was müssten denn dann jeweils für ca. Werte raus kommen,wenn die Teile in Ordnung wären? Sorry,bin da leider nicht so der Spezie im Detail.

    Hymercar Grand Canyon BJ 2018 mit Hubdach, Alpine X903D-DU, 1700 Watt WR, 300 Watt Solar, 280Ah Lithium mit 50A Booster, 18 ORC+General Grabber AT3, Luftfederung

  • Die Leerlaufspannung sollte in etwa derjenigen entsprechen, die der Hersteller angibt, der Kurzschlussstrom hingegen hängt sehr von der Einstrahlungsintensität ab.
    Ein defektes Modul ist häufig bei der Leerlaufspannung noch unauffällig, liefert jedoch erheblich weniger bis nahezu keinen Strom. Insbes. wenn Du die Module einzeln misst, wirst Du es merken.
    Hast Du einen link zu den bei Dir verbauten Modulen?


    Gruß,
    Jürgen

    Hymer Car 322, Ed. "Fifty", Streetline
    Ducato 250 Multijet 130, Lightfahrwerk, Modelljahr 2012, Euro 5

  • Den Kurzschlussstrom kann man auch ohne Abklemmen messen. Einfach mit den Prüfspitzen im 20A-Messbereich (oder höher) an die PV-Anschlüsse gehen, direkt am Votronic-Regler.
    Durch Abdecken mit Pappe von jeweils einem Modul kann man auch testen, ob beide richtig arbeiten.


    Dein neues Fahrzeug hat einen Kompressorkühlschrank und einen 1300 W Wechselrichter. War das beim Vorgänger auch so?


    Dein Basisfahrzeug ist ja ein Mercedes. Bezüglich der Bordbatterie-Ladetechnik stellt das andere Anforderungen als beim Ducato. Das wird Hymer wohl korrekt gelöst haben, aber ich würde mir trotzdem auch den Ladevorgang während der Fahrt genauer ansehen.


    Gruß
    Mario


  • Nein, kein Mercedes,ist auch der Ducato. Und Wechselrichter und Kompressor hatten wir auch drin.Sogar einen eher schlechteren WR als jetzt, was den Strombedarf angeht.

    Hymercar Grand Canyon BJ 2018 mit Hubdach, Alpine X903D-DU, 1700 Watt WR, 300 Watt Solar, 280Ah Lithium mit 50A Booster, 18 ORC+General Grabber AT3, Luftfederung

  • Den Kurzschlussstrom kann man auch ohne Abklemmen messen. Einfach mit den Prüfspitzen im 20A-Messbereich (oder höher) an die PV-Anschlüsse gehen, direkt am Votronic-Regler.


    Wenn sichergestellt ist, dass der Regler zu dem Zeitpunkt keine Leistung an einen Verbraucher oder die Batterie abgibt.


    Gruß,
    Jürgen

    Hymer Car 322, Ed. "Fifty", Streetline
    Ducato 250 Multijet 130, Lightfahrwerk, Modelljahr 2012, Euro 5

  • - Leerlaufspannung: Multimeter auf Gleichspannung (Volt), Messbereich 20V einstellen, ...


    ...würde da zur Vorsicht raten. Auf passenden Messbereich achten. Technische Daten zu Hilfe nehmen. Am Multimeter immer mit einem größeren Messbereich anfangen und dann schrittweise runterschalten.
    Mein Panel hat eine Leerlaufspannung von bis zu 75V wenn ich mich nicht irre.
    Da könnte der Multimeter sonst evtl. Schaden nehmen?

    herzliche Grüße Jürgen (Willst Du reisen oder wohnen? ;))
    ----------------------------------
    "MAIJA", Weinsberg Caratour 601 MQ, Fiat Duc, 2,3 Multijet 131PS, 290Wp Solar, 270 Ah, 1000W WR, ZLF, ..., EZ 6/17

  • Warum? Ich habe das probiert. Wo siehst du das Problem?


    Wenn der Regler Richtung Verbraucher "aufmacht" teilt sich der Modulstrom doch auf Multimeter und Regler auf (Parallelschaltung). Wie klein ist der Innenwiderstand des Multimeters im Verhältnis zum anderen Zweig?


    würde da zur Vorsicht raten. Auf passenden Messbereich achten. Technische Daten zu Hilfe nehmen.


    Stimmt! In diesem Falle hier hat das Modul mit seinen 44 Sunpower-Zellen hat ca. 30V Leerlaufspannung.


    Gruß,
    Jürgen

    Hymer Car 322, Ed. "Fifty", Streetline
    Ducato 250 Multijet 130, Lightfahrwerk, Modelljahr 2012, Euro 5

  • Wenn der Regler Richtung Verbraucher "aufmacht" teilt sich der Modulstrom doch auf Multimeter und Regler auf (Parallelschaltung). Wie klein ist der Innenwiderstand des Multimeters im Verhältnis zum anderen Zweig?


    Nachtrag:
    Der durch das Multimeter fließende Strom wird vermutlich die Spannung soweit einbrechen lassen, dass der Regler ohnehin abschaltet.


    Gruß,
    Jürgen

    Hymer Car 322, Ed. "Fifty", Streetline
    Ducato 250 Multijet 130, Lightfahrwerk, Modelljahr 2012, Euro 5

  • So heute div. Tests gemacht mit meinen 300 Watt Panels.


    Wetter war sonnig-heiß,23 Grad ca.,meist wolkenlos.Uhrzeit zwischen 12.30 und 14 Uhr.Zuerst mit dem Staubsauger und meinem Wechselrichter die Batterien geärgert,bis die halb wegs unten waren. Danach waren auf dem Solarregler dann ca. 180Watt Ladeleistung zu sehen.
    Ich habe dann jeweils das eine Panel abgedeckt und die Wattleistung ging jeweils auf ca. 90 Watt runter. Das Ganze mehrfach durch geführt mit dem immer gleichen Ergebniss,Leistung ging immer auf ca. die Hälfte runter.
    Die Sonne stand nicht senkrecht auf dem Dach,kam schräg hinter dem Wagendach runter.
    Da ich ja die Panels auf einem Hymer Aufstelldach montiert habe,habe ich dann noch das Dach Richtung Sonne aufgestellt und die Watt Leistung ging teilweise auf etwas über 200 Watt hoch.


    Denke,da funzt dann alles richtig,oder was meinen die Solar Experten?


    Erstaunlich,ich habe trotz 30 Minuten Staubsauger-1400 Watt Sauger- die Batterien kaum richtig in die Knie bekommen. Die Solaranlage hat wirklich richtig schnell nachgeliefert. Nach ca. 10 Minuten waren die wieder bei 13.4Volt.
    Die 300 Watt, denke ich als Laie,werden dann wahrscheinlich nur bei Sonne senkrecht und bei 30 Grad Plus annährend erreicht,liege ich da richtig?
    Wäre Euch über eine kleine Meinungsäußerung nochmal dankbar, bin aber doch recht beruhigt, über das Ergebniss.


    Das Messen war mir irgendwie als Laie etwas unklar.

    Hymercar Grand Canyon BJ 2018 mit Hubdach, Alpine X903D-DU, 1700 Watt WR, 300 Watt Solar, 280Ah Lithium mit 50A Booster, 18 ORC+General Grabber AT3, Luftfederung

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