Nach eigenen Negativ-Erfahrungen und einigen Leidensgeschichten im www nehme ich das zum Anlaß hier eine Hilfeseite zu erstellen !
1. Wartungsmaßnahmen
Entgegen der Fiat Vorgaben, empfehle ich dringend die Betriebsflüssigkeiten spätestens 2 jährlich zu wechseln !
In dem kleinen zylindrischen Behälter oberhalb des Getriebes gehört Bremsflüssigkeit, meine Empfehlung Bosch ENV 6, da alle Spezifikationen erfüllt werden, eine sehr geringe Viskosität die Dynamik unterstützt und die
[LEFT]Schmiereigenschaften verbessert wurden, sowie Wechselintervalle bis zu 3 J. unterstützt werden durch extrem hohe Siedepunkte.
In dem größeren prismatischen Behälter gehört Hydrauliköl, Empfehlung der Experten Zentralhydrauliköl LM1127 (entgegen der Fiat Vorgaben kein ATF). Dieses Öl ist hier deutlich besser als ATF, welches mit Rücksicht auf AT-getriebetypische Reibkupplungen immer Mindest-Reibbeiwerte realisieren muß, was aber hier völlig kontraproduktiv ist). Das LM 1127 ist mit dem Rest-ATF-Öl kompatibel !
1.1 Kontrolle der Flüssigkeitsstände:
Achtung: Der Ölpegel im Behälter für Hydrauliköl (prismatisch) muß direkt nach Öffnen der Fahrertüre (nicht Beifahrertüre) und waagerecht geparktem Fahrzeug abgelesen werden und sollte nahe MAX stehen ![/LEFT]
Der Pegelstand im kleinen zylindrischen Bremsflüssigkeitsbehälter kann jederzeit abgelesen werden.
1.2 Wechsel der Betriebsflüssigkeiten:
Grundsätzlich sehr sauber arbeiten (Handschuhe, Schutzbrille, saubere Einweglappen verwenden !) und die Bereiche um die Öfnungen, sowie lackierte Bereiche abdecken, da gerade Bremsflüssigkeit agressiv ggü. Lack ist.
Zunächst Batterie abklemmen oder Fahrzeug mit geöffneter Motorhaube verschließen !
Einen Tag stehen lassen, damit der Druckspeicher komplett leer läuft (drucklos)
Nachher auf keinen Fall Tür öffnen oder Zdg. einschalten, ansonsten läuft sofort die Pumpe an und befüllt den Druckspeicher erneut.
Eine Hand öffnet den Deckel des Bremsflüssigkeitsbehälters während die andere Hand den Behälter stets gegenhält (Begründung s.u.) !
Danach alte Flüssigkeiten vollständig absaugen (separate Spritzflaschen o.ä. und getrennt entsorgen, [B]keine Verschleppung von Flüssigkeitstropfen) durch frische ersetzen (AUF KEINEN FALL VERTAUSCHEN, SONST ENTSTEHT GROßER SCHADEN AN ALLEN DICHTUNGEN)
[/B]
Abdeckstopfen am Entlüftungsnippel vom Kupplungskreis abziehen und Bremsenentlüftungswerkzeug (z.B. Unterdruck-Handpumpe mit Abscheider) anschließen
Unterdruck erzeugen
Entlüftungsnippel 90 bis 180 Grad links drehen (von Hand am Zweiflach) und alte Flüssigkeit absaugen
Stets darauf achten, dass der Behälter nicht leer läuft und keine Luft angesaugt wird.
Ca. 250 ml absaugen und Nippel anschließend von Hand wieder zurück drehen bis er verrastet
Schutzkappe aufsetzen. Dabei unbedingt den Behälter mit der anderen Hand gegenhalten, sonst besteht die Gefahr dass die Haltekupplung ausrastet, was anschließend viele Minuten mühevolle Arbeit verursacht !
Bremsflüssigkeit bis auf Max. auffüllen und Deckel wieder korrekt verschließen.
Danach frisches Hydrauliköl ca. eine Fingerbreite über Max. auffüllen und Deckel wieder korrekt verschließen.
Nach Öffnen der Fahrertüre kontrollieren
Immer penibelst darauf achten, dass keinerlei Schmutz in beide Kreisläufe hineingerät (Deckel sauber ablegen, abdecken und reinigen vor Wiedermontage)
Fertig !
2. Präventivmaßnahmen
2.1 Relaisockel Hydraulikpumpe
Einer der häufigsten Fehler findet sich in Form einer gebrochenen Kunststoffkupplung eines Kontaktes im Relaissockel des Hydraulikpumpenrelais. Dieser Bruch entsteht bereits im Werk bei der Relaismontage und führt zu sporadischem Kontaktverlust, da der betreffenden weibliche Kontaktpin kaum Überdeckung zum männlichen Kontaktpin des Relais aufweist.
In meinem Fall hat sich dieser Fehler unbemerkt bis ca. km 50.000 gehalten ohne irgendwelche Auffälligkeiten
==> penible Kontrolle Relaissockel nach Demontage des Relais für die Hydraulikpumpe (Sicherungskasten im Motorraum)
2.2 Wechsel des Relais für Hydraulikpumpe nach ca. 100.000km
(Verstärkte Variante verfügbar)
2.3 Wechsel des Druckspeichers nach ca. 6...8 Jahren (nach Druckentlastung 10 Min. Arbeit)
(Saisonfahrzeuge 6 Jahre, regelmäßig gefahrene Fahrzeuge 8 Jahre)
2.4 Wechsel Hydraulikpumpen-Motor nach ca. 100.000 km (ca. 2h Arbeit mit Hebebühne)
2.5 Starterbatterie wechseln nach spätestens 8 J. (110 AH nicht unterschreiten, optimal in EFB od. AGM Ausführung)
2.6 Rescue-Kit für längere Auslandsfahrten, bestehend aus: (Teile können später zum Austausch verwendet werden, während die Altteile dann ins Rescue Kit gehen, sofern unauffällig)
Relais für Hydraulikpumpe
Motor für Hydraulikpumpe
Sensoren für Kupplungshub, Schaltpositionen und Kupplungswellen-Drehzahl
Laptop mit MultiECUScan
optional:
Elektroventil EV0
Bremslichtschalter
mit führen !
Diese Liste beruht auch auf Erfahrungen Fa. F1 Hydraulik:
http://www.f1-hydraulik.de/
(oder alternativ wie es in einem anderen Forum zu diesem Thema formuliert wurde: "jederzeit mit plötzlichem Stehenbleiben rechnen")
[LEFT]Im Falle eines Defektes oder der o.g. Präventiv-Maßnahmen nur Spezialisten kontaktieren, keine allgemeinen Fachwerkstätten.[/LEFT]
Gruß
Michael