Fiat 130 PS Euro 6 - laut, lahm und durstig

  • Und wie funktioniert jetzt dieser Wegstreckenzähler? Dann offensichtlich nicht per Radumfangsmessung.


    Die Signale kommen von den ABS-Sensoren (zumindest bei den Sevels weiß ich sicher, dass es keinen Impulsgeber am Getriebe gibt). Alles weitere ist dann Software. Für den Wegstreckenzähler wird exakt gerechnet, für den Tacho werden absichtlich die 6,7 % dazu addiert. Stimmt natürlich nur für die serienmäßig montierte Reifengröße, wie ich oben schon schrieb.


    Und wie stellst du fest, welcher Wert genau ist?


    Wegstreckezähler: Mit den km-Tafeln an der Autobahn verglichen über eine lange Strecke. Diese Tafeln sind sehr genau positioniert.
    Tacho: Verglichen mit zwei Navis (eingebautes Radio und Handy), die beide exakt gleich anzeigen. Bei GPS-Geräten muss man nur darauf achten, dass die Anzeige bei Änderungen mit einigen Sekunden Verzögerung reagiert.

  • Verständnisfrage hierzu:


    Wenn die Tachoanzeige so funktioniert wie ich mir das vorstelle (Sensor am Rad, aus den Faktoren Umdrehungen, hinterlegtem Radumfang und Zeit werden Wegstrecke + Geschwindigkeit errechnet), ist die Anzeige der zurückgelegten Wegstrecke am Bordcomputer doch genauso ungenau wie die der Geschwindigkeit - oder irre ich? Dazu noch: An jedem Fahrrad-Computer kann (muss) ich den Umfang des Reifens eingeben. Warum nicht beim Auto?


    Zweitens: Erfahrungen mit Fahrrad-Computern mit GPS lassen mich vermuten, dass es auch hier mit der Messgenauigkeit nicht so weit her ist. Besonders im dichten Wald reißt das Signal immer mal wieder kurz ab und an steilen Serpentinen stimmt oft gar nichts mehr.


    Die Ungenauigkeiten von Tacho und Wegstreckenzähler basieren auf den verschiedenen zulässigen Rad/Reifenkombinationen,sowie Profilzuständen. In keinem Fall darf der Tacho nachgehen. Der Einfluss auf den Wegstreckenzähler ist natürlich in gleichem Maße. Es lohnt sich auf jeden Fall einmal auf möglichst gerader Strecke (Autobahn) den Kilometerzähler gegen GPS-gemessene Strecke zu prüfen.
    Da wird das ein oder andere Verbrauchswunder entweiht.


    Es wird z.B. aus: "Braucht bei 120km/H nur 9 L/100km"--> "Braucht bei 112km/h ehrliche 9L/93km"


    Das Interessante ist, dass es bis heute für das Kfz keine unter allen erdenklichen Umständen zuverlässig funktionierende (und wirtschaftlich darstellbare) Sensorik für "Geschwindigkeit und Strecke über Grund" gibt. Da hat man schon zu meiner Bosch-Zeit 1987 daran geforscht - bis heute ohne Erfolg

  • Es ist technisch überhaupt kein Problem, mit 4 ABS-Sensoren, einem Lenkwinkelsensor und Kenntnis der Fahrzeuggeometrie die Wegstrecke mit hoher Genauigkeit zu bestimmen. Dabei können unterschiedliche Radumfänge durch Abnutzung oder andere Radgrößen automatisch herausgerechnet werden. Ob das allerdings real umgesetzt wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Die über die OBD-Schnittstelle ausgegebene Geschwindigkeit ist jedenfalls genauer als die Tachoanzeige.

  • Es ist technisch überhaupt kein Problem, mit 4 ABS-Sensoren, einem Lenkwinkelsensor und Kenntnis der Fahrzeuggeometrie die Wegstrecke mit hoher Genauigkeit zu bestimmen. Dabei können unterschiedliche Radumfänge durch Abnutzung oder andere Radgrößen automatisch herausgerechnet werden. Ob das allerdings real umgesetzt wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Die über die OBD-Schnittstelle ausgegebene Geschwindigkeit ist jedenfalls genauer als die Tachoanzeige.


    Woher kommt dann die Kenntnis über den tatsächlichen, aktuellen Radumfang, bzw. den Faktor Wegstrecke pro Radumdrehung?
    Woher weiss das System dass Radumfänge geändert wurden?
    Hierzu ist zumindest Stützstellenartig eine Absolutmessung erforderlich.


    Beim Jaguar wurde der Radumfang mit der GPS Strecke abgeglichen und konnte in einem Service Menü des Navis eingesehen werden. Interessant bei WInterräderwechsel.Für den Tacho wurde das allerdings nicht benutzt, nur fürs Navi.
    D.h. aber daß neben den üblichen Sensoren usw. auch GPS herangezogen wurde.


    WIe gesagt mein Tip einfach mal auf der AB 100km Strecke mit GPS vergleichen, da wird der ein- oder Andere staunen.

  • Update: Das Auto ist nach der Getriebereparatur wieder zurück, am Fahrverhalten hat sich nach meiner Empfindung nichts geändert, außer dass das Getriebe nicht mehr knirscht. Laut und lahm sind also geblieben. Der Ansaugkanal wurde überprüft, alles i.O.


    In den nächsten Wochen werde ich nicht allzuviel fahren, werde aber beim nächsten Tanken mal den guten Aralsupersprit testen. Mal sehen, wie sich der Durst in ein paar Wochen oder Monaten darstellt.

    Gruß Thomas
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    Knaus Boxstar Lifetime 600 Platinum Selection 130 PS

  • Die Signale kommen von den ABS-Sensoren (zumindest bei den Sevels weiß ich sicher, dass es keinen Impulsgeber am Getriebe gibt). Alles weitere ist dann Software. Für den Wegstreckenzähler wird exakt gerechnet, für den Tacho werden absichtlich die 6,7 % dazu addiert. Stimmt natürlich nur für die serienmäßig montierte Reifengröße, wie ich oben schon schrieb.


    Der Impulsgeber sitzt im Radlager (magnetisierter Dichtring) und der Impulsnehmer (eigentlicher Sensor) sitzt im Lagergehäuse/Achsschenkel.


    Übrigens kann mit Software auch den Offset zur errechneten Geschwindigkeit für die Tachoanzeige einstellen, tlw. per Tester.
    Bei Pressefahrzeugen "besonders" appliziert.


    Gruß
    Michael

  • Nach SW Update.. 2 Wochen Kroatien.. 2323 km.. Verbrauch 9,1 l.
    Km Tachometer und getankte Liter als Bezug.
    2.3 l, 130PS

    Gruß Joachim
    Weinsberg Carabus 631 ME, Bj.2017, 130PS / Träger: Sawiko Kawa II 200kg / Fahrwerk: ZLF hinten und verstärkte Vorderachs-Schraubenfeder von CS, [I]BFGoodrich® All-Terrain T/A KO[/I]

  • Lofoten und zurück, mit Winterreifen 3 Personen und vollem Gepäck ,5544km 10,7 Liter/100km
    Anschließend Deutschland mit Sommerreifen 2 Personen und leichtem Gepäck 1900km 9,2Liter /100km
    Puttgarden - Hamburg so schnell wie es geht 12,7 Liter /100km

  • Update:
    Da ich relativ viel Kurzstrecke fahre, habe ich mir bis auf die Urlaubsreise immer den teuren Sprit gegönnt. Ergebnis: gefühlt nix, weder bei Fahrverhalten noch Motorgeräusch. Tachostand jetzt 9.000 + ein paar km.


    Wir sind gerade aus dem Urlaub zurück (Korsika mit mehrtägiger An- und Abreise), gefahrene Strecke ca. 3500 km, Spritverbrauch 11,2 l/100 km nach BC. Mal sehen, wie der sich noch entwickelt, ich glaube aber nicht, dass sich da noch viel tut.


    Was mir aber auf den zahlreichen Bergstrecken aufgefallen ist: Der Motor geht auch bei voller Beladung gut die Berge hoch (z.B. Rückreise über das Timmelsjoch), allerdings ist jede Menge Schaltvorgänge nötig, definitiv mehr als vorher beim Euro 5. Unter 2000 U/min passiert gar nicht viel, zwischen 2000 und 2200 spürt man einen deutlichen Kraftzuwachs, und ab 2200 U ist es, als würde ein Schalter umgelegt - das Ding zieht, als ob man vorher das Gaspedal nur halb durchgedrückt hätte. Man muss also die Gänge hochjubeln bis kurz vorm Hörsturz, weil der höhere Gang am besten gleich wieder 2200 U haben sollte, ansonsten verhungert die Kiste. Besonders beim Übergang vom 3. auf den 4. Gang fand ich das richtig Sch...e, zumal das nicht mal beim Vorvorgänger Euro 4 mit 120 PS so war.


    Anscheinend haben hier die Softwarespezialisten zugeschlagen, anders kann ich mir diese ruckelige Leistungskurve nicht vorstellen.

    Gruß Thomas
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    Knaus Boxstar Lifetime 600 Platinum Selection 130 PS

  • Da ich relativ viel Kurzstrecke fahre, habe ich mir bis auf die Urlaubsreise immer den teuren Sprit gegönnt.


    Ich habe ebenfalls bei den letzten vier Tankfüllungen auf den "Super-Diesel" zurückgegriffen.


    Weder kann ich eine spürbare Leistungssteigerung ausmachen, noch einen Minderverbrauch.


    Noch einmal tanken, und dann gibt's wieder die normale Dieselplörre.


    Grüsse
    Rainer


    @Thomas Obg : Die von dir beschriebene Leistungskurve kann ich ebenfalls bestätigen. Ich schaue mittlerweile, dass ich nicht unter 2000 U/min abfalle (ausser auf schnurzgeraden oder Gefällstrecken). Darunter tut sich der Motor echt schwer, vor allem dann, wenn man etwas mehr Gas braucht (Überholen, Steigung etc.). Ich schalte bei etwa 2200, bei normalen Steigungen bei 2500 , und geht es richtig steil, erst bei knapp 3000 U/min.

  • Die von dir beschriebene Leistungskurve kann ich ebenfalls bestätigen. Ich schaue mittlerweile, dass ich nicht unter 2000 U/min abfalle ...


    Und das noch in Verbindung mit dem dröhnigen Motor. Mit Euro 4 und 5 kam man eine mäßige Steigung auch mal mit 1500 - 2000 U/min hoch. Und der Motor ist ja auch nicht schlechter geworden, nur darf er jetzt nicht mehr. Bestimmt kommt auf dem Prüfstand ein geringerer NOx-Wert raus, in der Realität wird bei gleicher Geschwindigkeit sinnlos mehr Sprit rausgeblasen.


    Aber was soll's, "nun isser halt da", wie die Perle der Uckermark sagen würde.

    Gruß Thomas
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    Knaus Boxstar Lifetime 600 Platinum Selection 130 PS

  • Ich habe leider (oder gottseidank) keinen Vergleich, ob der jetzt besonders dröhnt. Bis 130 km/h finde ich ihn angenehm, aber ich fahre auch im Alltag einen ziemlich kernigen Cinquecento und keine Flüsterlimousine. Da ich mit dem Kasten eh entschleunigt zwischen 100 und 120 km/h AB (Tachoanzeige) unterwegs bin, aber das meiste auf der Landstraße abfahre, kann ich überhaupt nicht meckern. Der Verbrauch liegt bisher immer um die 8.5 Liter/ 100 km ... +/- 0.3 Liter. Ganz besonders niedertourig spart nur sehr wenig Sprit ein, macht aber keinen Spaß und ist nach meiner bescheidenen Laienmeinung auf Dauer sicher nicht gut für den Motor.


    Grüsse
    Rainer

  • Ganz besonders niedertourig spart nur sehr wenig Sprit ein, macht aber keinen Spaß und ist nach meiner bescheidenen Laienmeinung auf Dauer sicher nicht gut für den Motor.


    Die gleiche Geschwindigkeit im niedrigeren Gang kostet mehr Sprit als im höheren. Probiere es mal aus und schau auf die Momentanverbrauchsanzeige. Beim Euro 5 habe ich im normalen Stadt- und Landstraßenverkehr bei ca. 1800 - 2000 U/min hochgeschaltet und bin gerne mit 1200 - 1500 U dahingerollt, es ist aber beim Gasgeben was passiert. Jetzt muss ich am Ortsausgangsschild erst mal auf den 4. runterschalten, damit so etwas wie Beschleunigung stattfindet.


    Ob niedrige Drehzahlen schädlich sind, kann ich nicht beurteilen. Wüsste aber nicht warum, solange man den Motor nicht quält.

    Gruß Thomas
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    Knaus Boxstar Lifetime 600 Platinum Selection 130 PS

  • Höhere Drehzahlen werden für den DPF benötigt. Der braucht für die Regeneration höhere Temperaturen. Die werden bei permanenter Schleichfahrt nicht erreicht. Daher ruhig mal etwas schneller fahren bzw. Für Drehzahl sorgen

  • Bin jetzt Schottland 4800 km gefahren. Drehzahl so zwischen 1500 und 2200. Autobahn meist
    Ca. 110. Und im urlaubsmodus schleichend unterwegs. Gab natürlich auch Single road tracks wo es nur langsam ging. Aber natürlich auch Steigung... Applecross...
    Lt. BC 9.0 l :)


    Meiner fühlt sich über 2500 nicht so wohl.

    Gruß Joachim
    Weinsberg Carabus 631 ME, Bj.2017, 130PS / Träger: Sawiko Kawa II 200kg / Fahrwerk: ZLF hinten und verstärkte Vorderachs-Schraubenfeder von CS, [I]BFGoodrich® All-Terrain T/A KO[/I]

  • Du meinst, weil er die Stimme erhebt?


    Auch, aber es scheint dass er die Drehzahl nicht in Power umsetzt. Mein Gefühl für den besten Druck liegt in der beschriebenen Spanne.


    Offen ist aber, ob sich so ein Turbodiesel auch bei diesen "tiefen" Drehzahlen wohlfühlt??

    Gruß Joachim
    Weinsberg Carabus 631 ME, Bj.2017, 130PS / Träger: Sawiko Kawa II 200kg / Fahrwerk: ZLF hinten und verstärkte Vorderachs-Schraubenfeder von CS, [I]BFGoodrich® All-Terrain T/A KO[/I]

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