USV als Wechselrichter?

  • Moin,


    ich habe eine mehr oder weniger verwegene Idee.


    Es müsste doch gut möglich sein eine USV als Wechselrichter ins Womo (Adria Twin) einzubauen. Eine USV ist deutlich preiswerter als ein Wechselrichter und für Computer-Netzteile gebaut, sollte also ziemlich guten Sinus liefern. Mir ist bewusst dass USVs mit höheren Leistungen oft mit in Reihe geschalteten Akkus, also mit 24, 36 oder 48V laufen und deshalb fürs Womo ungeeignet sind. Ich gehe hier von einer 300W USV aus, die mit einem 12V Akku auskommt.


    Ziel ist es immer 230V auf den Steckdosen zu haben, egal ob am Kabel hängend oder nicht, damit man sich das Rumgehühner mit dem Wechselrichter sparen kann nur wenn man das Handy aufladen oder das Notebook betreiben will un keinen entsprechendden 12V Adapter zur Hand hat.
    Eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) tut ja genau das: erzeugt 230V aus einem Bleiakku sobald der Strom aus ist. Wenn man so ein Gerät nun zerlegt und an die Bordbatterie (anstelle des kleinen internen Akkus, der nur ein paar Minuten überbrücken soll) und den 230V-Stecker anschließt, hätte man am Gerät permanent 230V. Ein Elektronik, die auf Batterie umschaltet sofern 230V fehlt ist in der USV integriert, so dass man die 230V Hauptleitung direkt dort anschließend könnte.
    Damit bei Nichtbenutzung die Bordbatterie nicht leergelutscht wird, wäre es natürlich sinnvoll an erreichbarer Stelle einen Ein-Aus-Schalter zu platzieren.


    Hat das schon mal jemand gemacht? Ist es sinnvoll oder gibt es Probleme?


    Den eigentlichen Einbau würde ich von einem Kumpel (Elektromeister) machen lassen.


    Danke!

  • Ich würde keine USV nehmen. Unter Umständen ist die Elektronik nicht für einen längeren Betrieb dimensioniert.


    Sie soll ja nur das geregelte herunterfahren der Rechner ermöglichen.


    Es gibt echte, dauerhafte USV die aus der Netzspannung Gleichspannung machen und auf die Batterie geben. Aus dieser GS wird dann wieder Netzspannung erzeugt.


    Die sind aber genau so teuer wie ein adäquater WR.


    Bon Voyage

  • Moin wumpe,


    bei mir zu Hause werkeln auch einige USVs an meinen Computer Basteleien. Auf die Idee, die im WoMo einzusetzen bin ich noch nicht gekommen.
    Ich denke der Haken an Deinem Projekt wird sein, dass alle mir bekannten USVs eine 230V Eingangsspannung besitzen.
    Also: 230V rein --> 230V raus


    Da Du damit aber einen komfortablen Wechselrichter ersetzen willst suchst Du:
    12V rein --> 230V raus.


    Spannende Grüße,
    Janosch111

  • Janosch, das wäre doch gar nicht das Problem.


    Er lässt die 230 V Eingang offen .....


    Und schliesst anstatt der kleinen, mickrigen Batterie die Aufbaubatterie mit ausreichendem Querschnitt an.


    Gehen würde es schon - nur habe ich keine Erfahrung und dagegen Bedenken ob der da eingestzte WR wirklich den Dauerbetrieb aushält oder sich dann bei ausreichend hoher Last nach vielleicht 30 oder 60 min. verabschiedet weil er für einen Dauerbetrieb nicht dimensioniert wurde.


    Der läuft eigentlich im Ernstfalle immer nur ein paar Minuten mit schnell sinkender Batteriespannung. Das ist was anderes als relativ stabile 13,xx Volt für ne Stunde zu beackern.


    Bon Voyage

  • Janosch, das wäre doch gar nicht das Problem.


    Er lässt die 230 V Eingang offen .....


    Neinein, die 230V würden schon mit der 230V-externen Dose verbunden, sodass die USV merkt, wenn externer Strom da ist und einfach durchschaltet. Das wäre ja gerade der Trick, dann könnte man nämlich einfach das komplette 230V Netz des Wagens mit Ausnahme des Kühlschranks an die USV klemmen und man hat immer Saft auf den Dosen wenn die USV eingeschaltet ist.

  • Ich würde keine USV nehmen. Unter Umständen ist die Elektronik nicht für einen längeren Betrieb dimensioniert.


    Das wäre dann lediglich eine Frage der Kühlung. Hätte kein Problem einen temperaturgesteuerten Lüfter einzubauen der die Kühlkörper befächelt.

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.
    Chin. Sprichwort

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  • Hallo,


    die USV kann dauerhaft arbeiten, und erzeugt einen reinen Sinus. An Stelle des internen 12 V Akku wird der Bordakku angeschlossen. Durch die niedrige Spannung sind aber nur Leistungen bis ca. 500 VA möglich.
    Habe ich in einem anderen Thread schon mal beschrieben. Wichtig ist dabei zu beachten, das die USV auch ohne 230 V Netzspannung rein aus dem Akku starten kann. Das können nicht alle USV.
    Ich hatte es so in meinen Womo gebaut. Hatte dann Probleme mit dem Einschalter, nicht mit der USV, weil das ganze Gerät schon 10 Jahre im Betrieb und dann habe ich einen Victron 150W Umrichter eingebaut.
    Die USV hat einen eingebauten Summer zur Anzeige des Netzausfalles. den muss man dann per Software deaktivieren oder ausser Betrieb setzen. Die automatische Netzumschaltung ist bereits vorhanden, wenn man den 230V Eingang für Landstrom nutzt. Etwas tricky ist der Fernstart der USV zu realisieren, sonst muss man den Hauptstromkreis mit der 12V Batterie abschalten.
    Achtung! Bei Anschluss des 230 V Netzes an die USV wird die 12 V Batterie geladen. Da sollte man noch mal ein Auge drauf werfen.

    Am Ende wird Alles gut, und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht zu Ende. Selten wird es wirklich nicht gut, dann ist es das Leben.

    Einmal editiert, zuletzt von Katzeintouch ()

  • Und die Stand-by-Leistung?


    Hallo,
    eine ständig 230 V produzierende USV benötigt natürlich eine Leerlaufleistung und wäre im Standbetrieb ohne Landstrom nicht sinnvoll, wenn nicht auch wirklich ein 230 V-Verbraucher benutzt wird.
    Also müsste man sie letztlich doch manuell bei Bedarf zuschalten, was ja gerade vermieden werden soll.


    Gruß
    Mario

  • Hi, Kurzwelle,


    Die Stromaufnahme im Leerlauf lag bei ca. 0,3A auf der 12V DC Seite. Ist nicht so prickeln. Bei dem Victron Wechselrichter im eingeschalteten Zustand ist die Stomaufnahme dito.


    Zur Abschaltung der USV gibt es einen Ausschalter auf der Vorderseite. Die Stromaufnahme ist dann nur noch wenige mA.
    Dann lädt die 230V ,wenn dann angeschlossen, die interne Batterie mit unterschiedlichen Ladeströmen nach.


    mein Fazit:
    Eine USV wenn man sie schon hat, funktioniert mit Basteleinsatz als WR, mit all den Hinweisen siehe oben.
    Wenn man erst kaufen muss, dann WR von Victron.

    Am Ende wird Alles gut, und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht zu Ende. Selten wird es wirklich nicht gut, dann ist es das Leben.

  • Beschränkung bei Landstrom


    Zitat von Katzeintouch:


    ... die USV kann dauerhaft arbeiten, und erzeugt einen reinen Sinus. An Stelle des internen 12 V Akku wird der Bordakku angeschlossen. Durch die niedrige Spannung sind aber nur Leistungen bis ca. 500 VA möglich ...


    steht nicht explizit im Beitrag, aber zu beachten ist, dass auch bei Anliegen von Landstrom (230V) je nach interner Schaltung der USV nicht mehr als die 500 VA (bzw. ca. 350 W) Verbraucherleistung zur Verfügung stehen - also nix Kaffeeautomat o.ä.

    Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen. (Abraham Lincoln)


    Hans R. a.k.a. Sam Vimes

  • Das wäre dann lediglich eine Frage der Kühlung. Hätte kein Problem einen temperaturgesteuerten Lüfter einzubauen der die Kühlkörper befächelt.


    =========================================


    Nein, ich hatte gerade wo anders den Fall da stirbt das Bauteil trotz Lüfter.


    Manchmal ist das thermische Design eben nicht auf diese lange Betriebsdauer ausgelegt und macht eben nur so und so lange mit. Lüfter helfen dann - aber eben mehr kosmetisch als wirklich.

  • ??


    So, jetzt habe ich zwei Tage lang gewartet, in der Hoffnung, dass sich ein anderer mit der Frage Disqualifiziert, aber hat soch wohl keiner getraut... :s7


    Was ist ein USV ?


    Grüßle


    Michael


  • mein Fazit:
    Eine USV wenn man sie schon hat, funktioniert mit Basteleinsatz als WR, mit all den Hinweisen siehe oben.
    Wenn man erst kaufen muss, dann WR von Victron.


    Also meine Situation ist die:
    Ich habe einen kleinen 150W Wechselrichter, der für meine Zwecke (diverse Akkus/Geräte laden) bisher ausreichte. Eine USV habe ich nicht, könnte aber ggf. an alte Modelle herankommen bei denen der Akku defekt aber die Elektronik ok ist. Ob die dann aber tauglich sind ist fraglich.


    Ich würde ja auch gerne den 150W Wechselrichter so einbauen, dass ich durch Umlegen eines Schalters 230V aus der Bordbatterie auf den Steckdosen habe. Soweit ich verstanden habe, brauche ich dann aber eine art "Prioritätsschaltung", die den Wechselrichter abklemmt oder abschaltet wenn 230V am Fahrzeug von außen anliegen. Oder ist sowas im Laderegler des Adria (Schaudt Elektroblock EBL 208 S) eingebaut?

  • Hallo Wumpe,


    du brauchst für die manuelle Umschaltung keine zusätzliche Prioritätsschaltung. Aber der Schalter muss zwei Umschaltkontakte aufweisen und natürlich für eine Spannung von 220V ausgelegt sein.
    Der Strom aus dem 150W Wandler ist auf der 220V Seite kleiner 1A. Für die Strombelastung des Schalters ist normalerweise der max. Strom, den die Verbraucher im Aufbau von extern ziehen, bestimmend.


    Ein Schaltvorschlag habe ich angehängt, sollte aber nur von einem Fachmann angeschlossen werden, da es sich um eine 220V Installation handelt.

  • Hallo


    die klassischen Umschalter haben ein Relais mit zwei Umschaltkontakten. Sobald Landstrom anliegt, wird dieser auf die Steckdosen durchschaltet. Ist Landstrom aus, dann wird der Wechselrichter mit den Steckdosen verbunden. Zusätzlich muss dann der WR, wenn kein Landstrom anliegt noch eingeschaltet werden. Das kann man dann mit einem 3. Umschaltkontakt erledigen. Das gibt es fertig, denke ich, für ca. 50 € zu kaufen. Bitte nicht auf den Preis festlegen.
    Die Umschaltung sollte immer zeitverzögert in jeder Richtung erfolgen und zum definierten Ausschalten der angeschlossenen Geräte führen, (Schwarzschalten)da eine Synchronisation der beiden Netze nicht erfolgt.


    [COLOR="DarkRed"]Immer schön vorsichtig, wie die Igel sich vermehren, mit Netzspannung ist nicht zu spaßen[/COLOR]

    Am Ende wird Alles gut, und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht zu Ende. Selten wird es wirklich nicht gut, dann ist es das Leben.

  • Hallo
    Die Gedanken hatte ich auch schon mal. Habe meine USV als Stromversorgung für den Laptop verwendet (230V nicht angeschlossen, den Summer abgeklemmt und die Bordbatterie angeschlossen) Das hat soweit funktioniert. Wenn man sich die 230V Ausgangsspannung mal mit nem Oszilloskop ansieht, hat die keinerlei Ähnlichkeit mit der Sinusspannung aus der Steckdose. Es ist halt irgendwas, was 50Hz hat, aber kein Sinus (war zumindest bei meiner so). Für ein Computernetzteil ist das kein Problem, aber bei anderen Geräten währe ich da vorsichtig. Die sinnvollere Variante ist da sicher ein richtiger Sinuswechselrichter mit Umschaltautomatik.

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