Weil ich nicht weiß wo es am besten hinpasst, habe ich es mal in die Laberecke gestellt:
Wir haben das schöne Wetter am Wochenende ad hoc genutzt um den ersten Ausritt mit dem neuen KaWa zu machen.
Trotz des Rückschrittes vom großen Alkoven (mit sep. Dusche, Backofen, Pizzaofen, Tiefkühlschrank, Dunstabzugshaube…..) hat es sehr viel Spaß gemacht.
Am Freitagabend nach der Arbeit rasch gepackt, Wasser aufgefüllt und ein paar Liter Sprit bis zum Zielort rein und ins Elsass gefahren. Gegen 10 Uhr auf dem Stellplatz in Ribeauville angekommen und ganz alleine übernachtet. Wetter super, blauer Himmel und Sonne und tolle Wanderungen durch die Weinberge.
Unangenehm war die zweite Nacht. Wir wurden durch schrilles Piepen geweckt. Der Gasalarm Sensor meldete sich. Ich habe alles abgeschnüffet, die Öffnung zum Boiler, den Kühlschrank, die Inspektionsöffnungen des Kühlschrankes, den Gasflaschenkasten, … nichts gefunden. Weitergeschlafen. 15 min später das Gleiche. Wieder wach, wieder alles überprüft und nichts gefunden. Sensor ausgeschaltet, neben der Dachluke noch ein Fenster auf gemacht und in der Hoffnung, dass es an der guten Elsässer Knoblauchwurst aus Eguisheim liegt, weitergeschlafen. Ich weiß noch nicht recht, wie ich jetzt damit umgehen soll.
So, jetzt aber zu meinen ersten technischen Eindrücken zum 636er Roadcruiser:
3l-Motor und Automatikgetriebe super. Mit Kantop Dämmung in Fuß- und Motorraum jetzt noch leiser. Der Motor ist kaum zu hören. Das Getriebe schaltet sauber, der Schaltvorgang könnte kürzer sein. Die Ängste einiger im Forum, das man wegen schleifender Kupplung möglicherweise nicht langsam rangieren kann, kann man vergessen. Der erste Gang ist kurz übersetzt und man kann im Schritttempo und langsamer rangieren.
Der Hillholder (Verhindern des Rückrollens am Berg) funktioniert gut.
Ebenso das intelligente Zusammenspiel der Automatik mit den Neigungsmessern des ESP. Wenn man bergab das Gas wegnimmt, dann erkennt die Automatik den „Schiebebetrieb“ und schaltet nicht hoch bzw. schaltet sogar einen Gang runter. Mit Antippen des Schaltknüppels kann man aber jederzeit Eingreifen und hoch schalten.
Ebenso werden beim Bergauffahren die Gänge höher gezogen.
Der Tempomat ist nicht zeitgemäß; das ist bei unserem PKW besser gelöst. Wenn man den Tempomat z.B. auf 120 km/h stehen hat und an einer Baustelle abbremst und dann den Knopf drückt um auf die alte Geschwindigkeit zu kommen, dann prügelt der Tempomat gnadenlos die Gänge hoch bis man wieder 120 drauf hat. Nicht sehr ökologisch.
Hinten knarrt es mächtig (ich glaube das ist die Schiebertür) und insbesondere bei Seitenwind entwickeln sich starke Windgeräusche (das wurde im Forum ja schon ausgiebig diskutiert). Hier muss ich noch nachbessern.
Unangenehm empfand ich das Wippen auf der Vorderachse, was zuweilen zu ungewolltem Dauerkopfnicken führt. Das kenne ich von unseren Vorläuferwagen auf Iveco und Mercedes überhaupt nicht. Kann mir hierzu jemand helfen?
Schlecht ist auch der Ablass des Grauwassertanks, der zu weit in der Mitte sitzt. Wie will man da an einer Station ohne Bodeneinlauf entsorgen?
Der Ablass des Trinkwassertanks mit dem Badewannenstöpsel habe ich je bereits mit einem Kugelhahn modifiziert. Das Ablassen funktionierte einwandfrei. Mit 1 ¼ Zoll Kugelhahn im Nu leer.
Gut beim 2011er Modell ist das mechanische Ablassventil des Boilers, das keinen Strom mehr im Stand-by verbraucht.
Auf den 3mesh Matratzen schläft man gut. Wir haben das Bett permanent gross auf ca. 2 x 2 m aufgebaut. Schlecht ist das letzte Einlegeteil mit den Rundungen. Das verabschiedet sich nachts aus dem Matratzenverbund. Hier muss ein neues Einlegebrett mit einer Kante vorne zur Verhinderung des Wegrutschens hin. Auch da muss ich noch mal Hand anlegen.
Geduscht haben wir nicht, aber die Jalousien am Bad funktionieren einwandfrei. Durch Mitnutzen des Raumes vor dem Kühlschrank hat man richtig viel Platz zum Waschen. Außerdem können wir den Zugang zum Bett absperren. Damit können die Hunde nicht illegal aufs Bett wenn wir sie mal zurücklassen müssen (zum Beispiel beim Einkaufen im Supermarkt).
Schlecht gelöst ist die Beleuchtung des Bades. Es gibt Lampen im Bad und über dem Duschbecken vor dem Kühlschrank (lobenswerterweise schon LED und sehr hell). Der Schalter sitzt aber im Badezimmer und die Jalousie ist in der Regel nach dort zu. D.h. Wenn man Licht für Kühlschrank oder Kleiderschrank benötigt, dann muss man die Jalousie zurückschieben und dann das Licht anmachen. Auch hier werde ich mit einem zweiten Schalter nachbessern müssen.
Inakzeptabel und vor allem für den hohen Aufpreis nicht empfehlenswert ist das Winterpaket. Die Thermomatten für die Hecktür überlappen stark. Ein Schließen der Hecktüren ohne Löcher reinzustanzen ist fast unmöglich. Den dazu gehörigen Reißverschluss zu schließen geht auch nicht. Selbst wenn man keine Teile in die Tür eingeklemmt hat müsste man Gummifinger haben um zwischen Schrank und Tür oben den Reißverschluss einzufädeln. Der Schalter für die Beheizung von Abwassertank und Rohren ist ein „Lichtschalter“ neben dem Heizungsregler. Keine Beschriftung für ein oder aus, keine Kontroll-Lampe. Wenn man den Schalter bei kleiner 5 Grad Umgebung versehentlich drückt (z.B. mit dem Hintern), dann wird die Batterie gnadenlos leer gesaugt. Die Qualität der Tankisolierung ist auch schlecht. Riesenlöcher für den Auslauf und das Ablassventil, durch die man die nackte Tankwand sehen kann. Meine Schuld, hätte es ja nicht kaufen müssen.
Unsere ersten Bedenken, dass der Stauraum knapp ist haben sich nicht bestätigt. Reicht völlig aus und ist z.B. deutlich mehr als bei unserem alten James Cook (dem Vor-Vorgänger).
Etwas enttäuscht war ich über das Rangieren. Da muss ich echt sagen, dass unser über 1m längeres altes Alkovenmobil wendiger war. Dort war der Radstand kürzer (dafür viel Überhang und manchmal Aufsetzen) und vor allem ließen sich die Räder deutlich weiter einschlagen. Das ist wohl konstruktionsbedingt beim Frontantrieb, da geht nicht mehr beim Einschlagen. Na ja, damit kann man leben, dafür ist der Pössl schmaler.
Der Benzinverbrauch lag bei 10,2 l nach Bordcomputer. Superzufrieden. Mit dem alten waren es 13 bis 14 Liter, aber bei nur maximal 100 km/h auf der Autobahn (und der Tank fasste nur 60 l, d. h. Bei 350 km musste man schon nach der nächsten Tankstelle Ausschau halten). Der 120 l Tank im Pössl ist schon geil. Im Elsass im Supermarkt günstig vollgetankt und zu Hause noch dreiviertel voll.
Zum Kühlschrank. Der ist jetzt echt sehr klein. Mal eben 2 SixPack Bier mit reinstellen geht nicht mehr. Muss auf Rotwein umsteigen. Warum hat der Kühlschrank keine automatische Umschaltung zwischen 12 V, 230V und Gas? Das kann doch nicht die Welt kosten und darauf wäre es bei fast 50.000 Euronen auch nicht angekommen. Also wenn man das einmal gehabt hat, dann ist das schon ein Rückschritt.
So, dass war’s erst mal.
Trotz etwas Gemeckere bin ich doch recht zufrieden. Die meisten Mankos kann man wenig Aufwand nachbessern.
Gruss
Karl-Heinz