Thetford Chemietoilette in TTT umbauen

  • Ein freundliches Grüß Gott allerseits.


    Nach 2 Jahren des Ausprobierens will ich hier über meinen Umbau der Thetford Chemietoilette in eine TTT berichten


    Werkseitig war in meinen Amundsen Bj.2017 natürlich eine Thetford Chemietoilette


    Ich hatte von dieser Chemietoilette buchstäblich die Nase voll. Besonders die häufige Entleerung auf den oft nicht angenehmen Entleerungsstationen der Camping- und Stellplätze empfand ich als sehr ekelhaft. Und das alle 2 bis 3 Tage, wozu ein CP oder SP angefahren werden musste.


    Die TTT kam als Alternative in den Blick. Die Angebote auf dem Markt erschienen mir aber allesamt als zu teuer. Also entschied ich mich als Heimwerker für den Selbstbau.


    Nach gut zweijähriger Erfahrung damit kann ich sagen: Voller Erfolg, die TTT funktioniert und ich möchte sie nicht mehr missen.


    Im Folgenden schildere ich den Umbau, liefere jedoch keine Umbauanleitung. Ich möchte meinen Beitrag als Anregung für alle handwerklich begabten Camper verstanden wissen, die sich noch nicht trauen, selber ans Werk zu gehen.


    Die umgebaute TTT sieht von außen wie die alte Thetford aus. (Foto 1)



    Den oberen Teil der Thetford habe ich entfernt und durch einen Separett-Einsatz ersetzt. Diesen habe ich passend gesägt und den Urinabflussstutzen mittels der Heißluftpistole nach hinten gebogen, damit der Einsatz in die Schüssel passte. Den Toilettensitz samt Deckel musste ich am Scharnier etwas bearbeiten, damit er mit dem Separett-Einsatz zusammenpasste. (Foto 2)



    Das „Innenleben“ der Thetford habe ich komplett entfernt. Dazu hat es schon Mut gebraucht. Die Verkabelung hätte ich aber drin lassen sollen, denn danach funktionierte die Frischwasserpumpe nicht mehr. Ich musste deshalb ein neues Kabel von der Batterie zur Wasserpumpe und allen Wasserhähnen legen. Also die Verkabelung der Thetford drin lassen und geschützt in einem Hohlraum neben dem Toilettenfach aufbewahren! (Foto3)


    Für den Urinabfluss verlegte ich einen Schlauch an der Innenwand des Toilettenfachs entlang zu dem aus HT-Rohren gebauten Unterflurtank. (Foto 4)



    Für die festen Ausscheidungen baute ich einen 20 Liter Wasserkanister um. Dafür sägte ich den oberen Teil ab, machte daraus ein passendes Teil, das ich als Deckel auf die entstandene Öffnung mittels Lötkolben „schweißte“. (Foto 5)



    Im Inneren des Feststoffbehälters installierte ich aus einem Metallrohr eine Achse, die ich mit 4 „Rotoren“ aus dem restlichen Kunststoff des Tankdeckels versah. Mit der Kurbel lassen sich dann die Ausscheidungen mit dem jeweils verwendeten Trockenstreu vermischen. Ich verwende dazu Kokosriegel, habe aber auch schon getrocknete Blumenerde genommen. Beides funktioniert. (Foto 6)



    Um die Kurbel von der der Toilette aus drehen zu können, habe ich in die Verkleidung der Toilette ein entsprechendes Loch gebohrt. Die Kurbel lässt sich abnehmen und neben der Toilette aufbewahren.
    (Foto 7)



    Von innen sieht man auf das Rührwerk. Aus einem kleineren Kunststoffeimer habe ich eine Verbindung an der Toilettenschüssel zum Feststofftank angebracht, damit nichts daneben geht. (Foto 8)


    Die SOG habe ich so modifiziert, dass der Luftansaugstutzen beim Schließen der Klappe in die Öffnung am Feststofftank ragt. Der Lüfter lässt sich von der Toilette aus betätigen. (Foto 9)


    Für kürzere Ausfahrten benütze ich statt des Feststofftanks mit der Kurbel einen passend gemachten Farbeimer, der sich mit dem eingelegten Abfallbeutel leichter handhaben lässt. Natürlich kommt da auch Trockenstreu rein. (Foto 10)



    Gegenüber den verschiedenen TTTs auf dem Markt hat meine Lösung mehrere Vorteile:



    1. In den von innen sichtbaren Aufbau er Toilette ist kein Eingriff notwendig. Die neue Trenntoilette sieht aus wie die alte.


    2. Der Feststoffbehälter ist größer und fasst daher auch mehr Inhalt. Wenn ich alleine unterwegs war, hat das schon 5 (fünf) Wochen gehalten.



    3. Der unterflurige Urintank aus HT-Rohr fasst ca. 15 Liter und muss daher seltener geleert werden als bei Modellen vom Markt. Die Entleerung erfolgt wie das Grauwasser mittels Kugelhahn unter dem Camper.



    4. Die Kosten für meine Lösung sind unschlagbar niedrig. Der Preis des Separett-Einsatzes schlägt dabei mit um die 100 Euro am meisten zu Buche. Heute gibt es günstigere Angebote.

  • Super gemacht
    Gibt es aber auch fertig.
    https://camperstyle.de/thetfor…mbauen-zur-trenntoilette/

    La Strada Avanti H / Fiat Ducato 88 KW,2,3 l/Klimaautomatik,G.Jahrreifen,DachklimaTruma Aventa Compact 1700,autom. SAT Megasat Caravanmann,Solar Büttner Black Line 180 Watt,Alphatronics TFT LED SL 19 DSB+TV,Kissmann Kompressor Kühlschrank,KB 100 ENI,Batterie+Solarcomputer,Truma Combi D,
    Goldschmidt 6zoll ZLF,Multimedia AL -CAR Easinav Drive,Truma CP Plus,Moll AGM Aufbau Batt.2x95 AH,
    Fahrradträger SMV-Bike Max,Remifront,SOG,Goldschmitt Route Comfort Evo Federbein VA.

  • Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung in Wort und Bild dieser kreativen TTT-Lösung. So wie das Bad aussieht, hätte eine fertig käufliche TTT vermutlich gar nicht reingepasst. Das einzige, was mich stören würde ist, dass man für das Ablassen des Urin-Tanks immer eine Entsorgungs-Station mit passendem Bodeneinlass aufsuchen muss. Da ist man mit einem tragbaren Urin-Behälter doch flexibler. Wenn allerdings der Urin-Entleerungs-Zyklus in etwa mit dem Grauwasser übereinstimmt, dann entsteht keine neue Einschränkung.

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