Beiträge von Kreuzer

    Hallo pOddi,
    du hast zwar nicht danach gefragt, ich will aber vorsorglich auf eine Gefahr hinweisen:
    Ich habe eine dys TTT eingebaut und dann den ganzen Kabelsalat entfernt - weil ich ihn ja nicht mehr gebraucht habe. So habe ich gedacht. Aber das war eine Fehlentscheidung, denn danach ging die Wasserpumpe im Trinkwassertank nicht mehr. Schwerwiegende Folge: ich musste alles neu verkabeln in meinem Amundsen 540, alle Wasserhähne zur Pumpe. War sehr aufwändig.
    Hoffe für dich, dass du für die andere elegante Lösung fündig wirst.
    Grüße
    Kreuzer

    Ein freundliches Grüß Gott allerseits.


    Nach 2 Jahren des Ausprobierens will ich hier über meinen Umbau der Thetford Chemietoilette in eine TTT berichten


    Werkseitig war in meinen Amundsen Bj.2017 natürlich eine Thetford Chemietoilette


    Ich hatte von dieser Chemietoilette buchstäblich die Nase voll. Besonders die häufige Entleerung auf den oft nicht angenehmen Entleerungsstationen der Camping- und Stellplätze empfand ich als sehr ekelhaft. Und das alle 2 bis 3 Tage, wozu ein CP oder SP angefahren werden musste.


    Die TTT kam als Alternative in den Blick. Die Angebote auf dem Markt erschienen mir aber allesamt als zu teuer. Also entschied ich mich als Heimwerker für den Selbstbau.


    Nach gut zweijähriger Erfahrung damit kann ich sagen: Voller Erfolg, die TTT funktioniert und ich möchte sie nicht mehr missen.


    Im Folgenden schildere ich den Umbau, liefere jedoch keine Umbauanleitung. Ich möchte meinen Beitrag als Anregung für alle handwerklich begabten Camper verstanden wissen, die sich noch nicht trauen, selber ans Werk zu gehen.


    Die umgebaute TTT sieht von außen wie die alte Thetford aus. (Foto 1)



    Den oberen Teil der Thetford habe ich entfernt und durch einen Separett-Einsatz ersetzt. Diesen habe ich passend gesägt und den Urinabflussstutzen mittels der Heißluftpistole nach hinten gebogen, damit der Einsatz in die Schüssel passte. Den Toilettensitz samt Deckel musste ich am Scharnier etwas bearbeiten, damit er mit dem Separett-Einsatz zusammenpasste. (Foto 2)



    Das „Innenleben“ der Thetford habe ich komplett entfernt. Dazu hat es schon Mut gebraucht. Die Verkabelung hätte ich aber drin lassen sollen, denn danach funktionierte die Frischwasserpumpe nicht mehr. Ich musste deshalb ein neues Kabel von der Batterie zur Wasserpumpe und allen Wasserhähnen legen. Also die Verkabelung der Thetford drin lassen und geschützt in einem Hohlraum neben dem Toilettenfach aufbewahren! (Foto3)


    Für den Urinabfluss verlegte ich einen Schlauch an der Innenwand des Toilettenfachs entlang zu dem aus HT-Rohren gebauten Unterflurtank. (Foto 4)



    Für die festen Ausscheidungen baute ich einen 20 Liter Wasserkanister um. Dafür sägte ich den oberen Teil ab, machte daraus ein passendes Teil, das ich als Deckel auf die entstandene Öffnung mittels Lötkolben „schweißte“. (Foto 5)



    Im Inneren des Feststoffbehälters installierte ich aus einem Metallrohr eine Achse, die ich mit 4 „Rotoren“ aus dem restlichen Kunststoff des Tankdeckels versah. Mit der Kurbel lassen sich dann die Ausscheidungen mit dem jeweils verwendeten Trockenstreu vermischen. Ich verwende dazu Kokosriegel, habe aber auch schon getrocknete Blumenerde genommen. Beides funktioniert. (Foto 6)



    Um die Kurbel von der der Toilette aus drehen zu können, habe ich in die Verkleidung der Toilette ein entsprechendes Loch gebohrt. Die Kurbel lässt sich abnehmen und neben der Toilette aufbewahren.
    (Foto 7)



    Von innen sieht man auf das Rührwerk. Aus einem kleineren Kunststoffeimer habe ich eine Verbindung an der Toilettenschüssel zum Feststofftank angebracht, damit nichts daneben geht. (Foto 8)


    Die SOG habe ich so modifiziert, dass der Luftansaugstutzen beim Schließen der Klappe in die Öffnung am Feststofftank ragt. Der Lüfter lässt sich von der Toilette aus betätigen. (Foto 9)


    Für kürzere Ausfahrten benütze ich statt des Feststofftanks mit der Kurbel einen passend gemachten Farbeimer, der sich mit dem eingelegten Abfallbeutel leichter handhaben lässt. Natürlich kommt da auch Trockenstreu rein. (Foto 10)



    Gegenüber den verschiedenen TTTs auf dem Markt hat meine Lösung mehrere Vorteile:



    1. In den von innen sichtbaren Aufbau er Toilette ist kein Eingriff notwendig. Die neue Trenntoilette sieht aus wie die alte.


    2. Der Feststoffbehälter ist größer und fasst daher auch mehr Inhalt. Wenn ich alleine unterwegs war, hat das schon 5 (fünf) Wochen gehalten.



    3. Der unterflurige Urintank aus HT-Rohr fasst ca. 15 Liter und muss daher seltener geleert werden als bei Modellen vom Markt. Die Entleerung erfolgt wie das Grauwasser mittels Kugelhahn unter dem Camper.



    4. Die Kosten für meine Lösung sind unschlagbar niedrig. Der Preis des Separett-Einsatzes schlägt dabei mit um die 100 Euro am meisten zu Buche. Heute gibt es günstigere Angebote.

    Ich streue seit längerer Zeit nach jedem Klogang Blumenerde auf die Hinterlassenschaft in der TTT. Falls die mitgenommene Blumenerde mal nicht ausreichen sollte, kann ich die überall nachkaufen.

    Der "Kleiderschrank" im Amundsen war nie wirklich als solcher zu gebrauchen.


    Der erste Ausbauversuch mit Regalböden war eine unzureichende Lösung, da die hinteren Bereiche schwer einsehbar zugänglich waren.


    Also Auszugsschrank!
    Materialien: 10 mm Pappelsperrholz für die Seitenteile, 18 mm Fichteleimholz für die Böden und Vorder- und Rückwand, 2 Schubladenauszüge (40 kg Tragkraft), Edelstahlblech, Möbelgriff, Acrylfarbe, Leim und Holzschrauben. Kosten so etwa 50 Euro.


    Den ursprünglichen Türverschluss versetzte ich in die Mitte, die entstandene Öffnung verschloss ich mit einer Blende aus Edelstahlblech und setzte einen Türgriff darauf. So lässt sich der Auszugsschrank gleichmäßig heraus ziehen.


    Durch diese praktische Lösung habe ich viel Platz für die Küche gewonnen, der sich einfach und praktisch nutzen lässt.


    Die Anregung dafür habe ich hier irgendwo im Forum bekommen. Vielen dank dafür!

    Die Fachleute hier im Forum haben dazu schon jede Menge sachkundige Ausführungen gemacht. Aber auch die Erfahrungen eines technischen Laien können hilfreich sein für ein Gefühl, ob man im Sommerurlaub über die Runden kommt. Deshalb mein Beitrag dazu:
    Seit 5 Jahren bin ich immer wieder mit meinem Ducato Amundsen von Westfalia unterwegs. 100 W auf dem Dach, 2x 95 Ah Gelbatterien für Bordstrom. Verbraucher: Kompressorkühlschrank, einige LED-Lampen, KEIN TV. Dazu tägliches Laden von 1 bis 2 Smartphones. Die Batterien waren nie leer, eher immer fast voll, selbst wenn wir mal 3 Tage autark stehen. Allerdings ist der Kühlschrank nachts aus, weil er uns im Schlaf zu laut ist. Selbst im Winter mit laufender Ölheizung ließ uns die Stromversorgung nicht im Stich.
    Unser Fazit: Der Strom ist ausreichend vorhanden, das Ladekabel bleibt daheim. Wir haben keine Sorge, dass die Batterien leer werden. Selbst nach 5 Jahren funktioniert das System einwandfrei.
    Wolfram

    In den Trinkwassertank fülle ich nur Trinkwasser. Gegen eine mögliche Keimvermehrung liegt dort ein Silbervlies. Das Wasser aus dem Trinkwassertank nehmen wir zum Kochen, Körperpflege, Kaffemachen, Geschirrspülen und oft auch direkt zum Trinken. Bisher ohne gesundheitlichen negativen Folgen.


    Grüße an alle
    Wolfram

    Hallo zusammen,
    in meiner Studentenzeit hatte ich mir einen Hanomag 220 D selber ausgebaut und hatte seither immer wieder Sehnsucht nach einem Campingbus. Seit Rentenbeginn vor über 2 Jahren fahren wir nun einen Amudsen von Westfalia.Seither haben meine Frau und ich oder ich alleine Reisen nach Südfrankreich, Spanien, Deutschland und ins Baltikum gemacht. Ins Forum schaute ich immer wieder mal - ohne Mitglied zu werden. Die Themen sind breit aufgestellt und die Mitglieder zeigen Interesse aneinander. Inzwischen denke ich, dass ich auch etwas geben kann und nicht nur vom Forum profitiere.


    Euch allen ein gesundes neues Jahr mit vielen schönen Reisen


    Wolfram