Fahrtlicht umrüsten auf LED

  • Ich würde das Thema, auch wenn seit Monaten keine weiteren Beiträge geflossen sind, gerne noch mal wieder nach vorne holen.


    Das Thema Licht interessiert mich sehr, weil es m. E. viel mit Sicherheit zu tun hat. Die Firma Osram argumentiert u. a. mit der Aussage: „…mehr Licht ermöglicht weiter zu sehen und dadurch schneller zu reagieren…“


    Sicher, es gibt bereits LED Zusatzscheinwerfer diverser Hersteller, die auch legal (ECE R112, usw…) verbaut und betrieben werden dürfen; nicht nur als Arbeitsscheinwerfer, sondern auch als Erweiterung des eigentlichen Fernlichts. Hier sehe ich aber eine gewisse Problematik.


    Auf zahlreichen Videos einer allseits bekannten Plattform sind entsprechende Fahrten (d. h. mit LED Zusatzscheinwerfer, teilweise deutlich über 5000 Lumen) bei Dunkelheit aufgenommen worden. Die Lichtausbeute ist enorm, Respekt. Aber häufig hat man doch Gegenverkehr und muss abblenden, so dass man dann nur noch sein normales Abblendlicht hat. Die Augen müssen sich innerhalb kürzester Zeit an die deutlich schlechteren Lichtverhältnisse gewöhnen. Also weniger Licht und dann noch ene gewisse Blendwirkung durch das entgegenkommende Licht.


    In solchen Fällen erhoffe ich mir von einer Umrüstung auf LED ein wesentlich besseres Licht, ohne selbst den Gegenverkehr beeinträchtigen zu wollen.


    Die Kompatibilitätsliste der Fa. Osram zeigt, dass doch schon für einige Fahrzeugtypen verschiedener Hersteller eine entsprechende Genehmigung erwirkt werden konnte. Ich gehe davon aus, dass eine Genehmigung nicht erteilt würde, wenn hierbei Gefahren oder Beeinträchtigungen für den Straßenverkehr erkannt würden.


    Nochmal auf das Thema Sicherheit. Natürlich spricht der Gesetzgeber ganz klar von dem Sichtfahrgebot und verlangt, dass man stets nur so schnell fährt, dass man in der Lage ist, sein Fahrzeug jederzeit innerhalb der sichtbaren Fahrstrecke anzuhalten.


    Und jetzt möchte ich euch mal mitnehmen, auf einer Fahrt über eine Landstraße; es herrscht bereits Dunkelheit, es regnet, die Windschutzscheibe ist vielleicht etwas beschlagen. Plötzlich ein Fußgänger auf der Straße, dunkel gekleidet…..und? Hat jetzt jeder rechtzeitig anhalten oder ausweichen können? Unter Umständen (folgenschwerer oder gar tödlicher Unfall) kommt ein Sachverständiger, nimmt Stellung zum Thema: „Vermeidbarkeit / Sichtfahrgebot“ und kommt irgendwann zu dem Ergebnis, dass der Unfall bei einer geringeren Geschwindigkeit hätte vermieden werden können. Da findet man sich schnell in einer Lage, in die niemand stecken möchte.


    Seien wir doch mal ganz ehrlich. Fahren wir bei Dunkelheit immer mit Sichtgeschwindigkeit, bzw. der nötigen Sorgfalt?


    Wenn mit besserem Licht auch nur ein einziger schwerer Verkehrsunfall vermieden werden kann, hat sich der finanzielle Einsatz von vielleicht 200 oder 300 Euro sicherlich gelohnt.


    Für mich ist das o. a. Argument („…mehr Licht ermöglicht weiter zu sehen und dadurch schneller zu reagieren…“) wesentlich wichtiger, als ein möglicher Einspareffekt (Kraftstoff, CO2, usw.).


    Mich würde interessieren, ob jemand bereits Erfahrungen mit den Night Breaker LED’s sammeln konnte; also nicht mit Fiat, da gibt es ja noch keine Freigabe, aber vielleicht mit einem PKW eines anderen Herstellers.


    LG Martin

  • Seien wir doch mal ganz ehrlich. Fahren wir bei Dunkelheit immer mit Sichtgeschwindigkeit, bzw. der nötigen Sorgfalt?


    Wenn mit besserem Licht auch nur ein einziger schwerer Verkehrsunfall vermieden werden kann, hat sich der finanzielle Einsatz von vielleicht 200 oder 300 Euro sicherlich gelohnt.


    Nun stell dir mal vor, du mit besserem Licht kommst einem entgegen, der dann noch viel weniger sieht und der fährt dann geblendet den Fußgänger tot. Ist das dann besser? Für den Fußgänger zumindest nicht.
    Aber mal davon abgesehen, ich fahre den Ducato täglich zur Arbeit. Und wenn ich im Winter das Eis von der Frontscheibe kratze auf dem Firmenparkplatz, dann läuft der Motor und das Licht ist an. Und nach 1-2 Minuten Kratzen der Frontscheibe ist das Eis auf dem Scheinwerfer getaut und ich kann den mit der Hand abwischen. Ich möchte auch ehrlich gesagt auf dem Kunststoffscheiben der Scheinwerfer nicht mit dem Eiskratzer herumscharren. Das wirst du aber müssen mit LED. Bei Schneefall mit nassem Schnee hältst du dann auch noch alle 2km an um den Schnee zu entfernen.

  • Eine korrekte Einstellung der Scheinwerfer vorausgesetzt, gibt es mit LED Licht keine größere Blendgefahr als mit einer H7 Lampe. Die Lichtverteilung ist insbesondere auf der rechten Straßenseite deutlich und spürbar besser. Und ja du hast natürlich recht was die Enteisungswirkung angeht. Das sind dann bei mir so etwa 5 Tage im Jahr bei denen ich mir mit Enteisungsspray "behelfen" muss. Einen Eiskratzer verwende ich prinzipiell nicht, da das Glas einer Verbundglasscheibe ohnehin nicht hart genug ist. Die neuen LED Leuchtmittel sind ein positiver Schritt und verbessern die Sicht sehr deutlich - ohne andere zu blenden.

  • Eine korrekte Einstellung der Scheinwerfer vorausgesetzt, gibt es mit LED Licht keine größere Blendgefahr als mit einer H7 Lampe


    Das ist schlicht falsch. Bei nasser Fahrbahn wirkt der Asphalt wie ein Spiegel, und da blendet ein entgegen kommendes Fahrzeug, egal wie der Scheinwerfer eingestellt ist. Und je heller das Licht, umso größer die Blendwirkung.
    Enteisungsspray nützt bei dünnem Eis. 1-2 Mal im Jahr bei Eisregen kannst du Enteisungsspray getrost in die Tonne werfen, denn da nützt es schlicht nichts.

  • Mit genügend Frostschutz in der Scheinwerfer-Reinigungsanlage iat auch das Problem zu lösen.
    Und eine solche lohnt eigentlich immer, weil auch der Streusalznebel im Winter ganz schnell das Licht verschlechtert. Eis kommt ja eher selten vor.
    Ich habe bei einem älteren Fzg sowas nachgerüstet mit Fächerdüsen und einer normalen Scheibenwaschpumpe, das erreicht zwar nicht die Qualität einer professionellen Anlage, aber wäscht den Dreck auf jeden Fall runter.

  • Wie oft hast du denn Eisregen... alle 5 Jahre?


    In diesem Winter schon 2 Mal in der Spätschicht. und einmal am Wochenende.

    Du hast schon mal auf die Lichtstärke der H7 LED geschaut - die liegt mit 1500 Lumen genau da wo auch Halogen H7 Leuchtmittel sein dürfen


    Wenn du das Bild 3 anschaust
    https://www.golem.de/news/osra…n-lassen-2103-154775.html
    Siehst du ganz deutlich, das es in der Mitte der Fahrbahn heller ist, und das ist das Licht, was bei nasser Fahrbahn gespiegelt den Gegenverkehr trifft

  • Moin,


    also die Osram NightBreakerLED sind schon mal ein guter Anfang, auch hinsichtlich der Genehmigung.
    Sie sollen auch mit ihren 1500lm ein helleres Licht bringen. Aber es wird immer mit der Standard Halogen H7 Lampe verglichen.
    Wenn ich aber jetzt mal die stärkste H7 Halogen aus dem Osram-regal nehme, sehe ich dort bei der 200% Night Breaker (Halogen) 3200 lm.
    Ich bleibe erstmal beim Halogenlicht.


    Gruß
    Thomas

  • .... sehe ich dort bei der 200% Night Breaker (Halogen) 3200 lm.
    Gruß
    Thomas


    Thomas ich will dich nicht von deinem Weg abbringen.... aber die 200% Osram sind Xenon-Lampen 3200 lm plus Scheinwerfer-Reinigung; die "normalen Halogen" Leuchtmittel (150% plus) haben einen Lumenstrom von 1550 lm https://www.osram.de/ecat/NIGH…PS01_3043435/ZMP_4057692/ allerdings halt nur bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 150h (was für viele WoMo-Fahrer sicherlich etliche Jahre sind)

  • ... somit keine eigenen ....


    Liebe Grüße


    Natürlich nicht... also zumindest für meinen Ducato.. sind ja noch nicht offiziell freigegeben. Der Testweise Einbau hat aber voll überzeugt.... aber natürlich gleich wieder ausgebaut...


    Natürlich bau ich das ganze wieder testweise ein, wenn ich außerhalb der StVO bin.... :)

  • Erst mal vielen Dank für die Resonanz, in der die unterschiedlichsten Betrachtungsweisen erkennbar sind.


    Von „Frank 3“ (#83) kam der Einwand - mehr Licht an meinem Fahrzeug könnte eine größere Blendwirkung für den Gegenverkehr bedeuten. „ManfredK“ (#84) hat ja bereits darauf reagiert und vertritt die Auffassung, bei einer korrekten Einstellung der Scheinwerfer würde von dem LED Licht keine größere Blendgefahr ausgehen, als mit einer H7 Lampe.


    Meinem ursprünglichen Beitrag (#81) dürfte zu entnehmen sein, dass ich mir schon Gedanken zu dem Thema mache und eine Umrüstung auf LED nur in Betracht kommt, wenn eine Zulassung / Freigabe für mein Fahrzeug besteht; dies beinhaltet selbstverständlich einen fachgerechten Einbau und einer korrekte Einstellung der Scheinwerfer. Ich gehe auch davon aus, dass bei einem korrekt durchgeführten Zulassungsverfahren und einer anschließenden Freigabe auch der Punkt einer möglichen Blendgefahr für entgegenkommende Fahrzeuge berücksichtigt wurde.


    Als die ersten Kraftfahrzeuge auf dem Markt erschienen, hat man wohl noch Kerzen genutzt, später kamen dann Gas-, Karbid- oder Petroleumlampen zum Einsatz. Trotzdem dürfte die Sicht nur wenige Meter betragen haben, was bei den damaligen Geschwindigkeiten und der Verkehrslage vielleicht ausgereicht haben mag (oder auch nicht). Der erste elektrische Scheinwerfer hat dann die Sichtweite um ein vielfaches erweitert und war ein regelrechter Quantensprung. Vor etwa 50 Jahren kam dann mit der H4 die Halogentechnik zum Einsatz, was die Sichtweite in etwa verdoppelte. Etwa 20 Jahre später erschien dann der 7er BMW mit Xenon-Licht auf dem Markt. Später kam dann Bi_Xenon-Technik und vor knapp 20 Jahren das Kurvenlicht; vor wenigen Jahren kam Mercedes mit dem „intelligent Light System“, ein adaptives Scheinwerfersystem mithttps://www.kfztech.de/kfztech…Lichttechnik_modern_2.htmvariabler Lichtverteilung das sich den Wetter-, Licht- und Fahrbedingungen automatisch anpasst. Mittlerweile hält vermehrt die LED Technik Einzug in die Scheinwerfertechnik (nicht nur bei Rückleuchten und dem Tagfahrlicht). Ich wollte mit diesem kurzen Ausflug nur mal die Innovationsgeschwindigkeit der Lichttechnik bei Kraftfahrzeugen der letzten Jahre aufzeigen.


    Es gibt unter uns Menschen viele unterschiedliche Ansichten. Jeder hat sicherlich schon Menschen kennen gelernt, die grundsätzlich jegliche Neuentwicklung abgelehnt haben – oder andere Menschen, die jedem Hype blind hinterher gelaufen sind. Gesundes Misstrauen ist ja grundsätzlich nicht schlecht, wem es aber an Aufgeschlossenheit fehlt, steht sich vielleicht selbst im Weg.


    Wenn jetzt jemand mit seinem Fahrzeug nahezu täglich fährt, eventuell auch noch in einer schneereichen Region wohnt, mag er – bei einem Umbau auf LED Technik – möglicherweise hin und wieder einen vereisten Scheinwerfer haben. Dann sollte er die Finger davon lassen und bei der bewährten Technik bleiben. Aber es gibt eventuell auch den Wohnmobilfahrer, der bei diesen Witterungsverhältnissen eher weniger, dafür aber häufiger bei Dunkelheit unterwegs ist. Insofern gibt es eben unterschiedliche Bedürfnisse.


    Wenn man dem Link von „ManfredK“ (#87) folgt, heißt es dort: Der ADAC sieht in den nachrüstbaren LED-Lampen einen enormen Sicherheitsgewinn und will, dass es EU-weite Zulassungen für LED-Leuchtmittel gibt. Derzeit dürfen die Lampen nur bei in Deutschland zugelassene Fahrzeuge eingebaut werden. Im Vergleich zum Halogenlicht leuchtet die LED die Fahrbahn heller und weiter aus. Gegenstände am Fahrbahnrand konnten in der Untersuchung früher und aus weiterer Entfernung erkannt werden. Eine Blendung anderer Verkehrsteilnehmer war nicht festzustellen, berichtet der ADAC. Dies ist eine häufige Befürchtung von Gegnern der LED-Technik.


    Bitte versteht mich nicht falsch. Ich verkaufe keine LED Lampen und werde auch nicht von der Fa. Osram, dem ADAC oder einer anderen Firma gesponsert. Und ich möchte auch niemanden zu etwas überreden und akzeptiere grundsätzlich auch andere Meinungen. Wie viele andere Dinge im Leben gibt es immer zwei Seiten; oft mit Vor- und Nachteilen.


    Mich würde insbesondere interessieren, welche Erfahrungen jemand gesammelt hat und welches Ergebnis er präsentieren kann. Ich gehe natürlich davon aus, dass es sich bei einer Umrüstung – sollte es sich um einen Fiat Ducato handeln – der Einbau nur testweise erfolgte und außerhalb des Straßenverkehrs stattfand (wie Manfred schon geschrieben hat). Haben sich die Sichtweiten positiv verändert, in welchem Rahmen, würde er es wieder so machen, wie hoch waren die Gesamtkosten, pp? Hat jemand dabei vielleicht den Umbau noch mit LED – Zusatzscheinwerfer für das Fernlicht kombiniert? Dies soll mir dann möglicherweise bei meiner Entscheidung helfen. Vielleicht kann man die Erfahrungen – wenn es sonst niemanden mehr interessiert – auch über eine persönliche Nachricht teilen.


    Gruß Martin

  • Hat jemand dabei vielleicht den Umbau noch mit LED – Zusatzscheinwerfer für das Fernlicht kombiniert?


    Da es ja scheinbar bis auf wenige Versuche und mangelnder Zulassung keine Ergebnisse gibt welche du erfragst, ist jetzt der zusätzliche LED Fernscheinwerfer gemeint zur Original Beleuchtung am Ducato?


    Liebe Grüße

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