Ich habe versucht, mehr über diese Kalibrierung zu verstehen, aber ich bin etwas verwirrt.
Ein Dokument der FIAT Training Academy zu Comfortmatic (2007) listet keine Anforderung an die Motortemperatur für dieses Verfahren auf, wie dies bei MES der Fall ist. Vielleicht basiert die MES-Beschreibung also auf neueren Erkenntnissen?
Das FIAT-Dokument gibt in Abschnitt 3.2 „Self Calibration“ an, dass der Zweck des Verfahrens (Clutch Self-Calibration Enablement) darin besteht, den Kiss-Point schnell neu zu berechnen, und dies erfolgt über 5 Aktivierungszyklen.
Aber in einem früheren Abschnitt 1.2, „General Operation Features“, heißt es, dass der Kiss-Punkt berechnet wird, nachdem der Motor gestartet wurde (mit Neutralgang). Ich interpretiere dies so, dass es bei (fast) allen Starts einmal passiert, unabhängig von der Motortemperatur. Das Kalibrierungsverfahren scheint also nur ein schnellerer Weg zu sein, um zum einen ähnlichen Ergebnis zu kommen, als wenn man den Motor einfach mehrmals starten würde. Daher meine Verwirrung. Vielleicht ist meine Interpretation falsch. Jemand, der weiß?
Gruß
Mats
Hallo Mats,
Ich verstehe das im Grundsatz auch so.
Allerdings bin ich skeptisch ob tatsächlich jede ausreichend lange Neutral Phase zum direkten Kiss Point lernen verwendet wird.
Wahrscheinlich wird wohl tatsächlich jede ausreichend lange N Phase genutzt, das Ergebnis jedoch nur tiefpass-gefiltert bzw. nach einer Mittelwertberechnung mit historischen Werten in die aktive Steuerung überführt.
Nach meiner Erfahrung mit ähnlichen Aufgaben gilt es dabei immer Ausreiser (z. B. Infolge EMV Peaks) aus der aktiven Steuerung rauszuhalten.
Mittels Tester kann man dann direkt den Kiss Point lernen lassen.
Gruss
Michael