230 Volt Steckdosen und Wechselrichter

  • Liebe Kastenwagenfreunde,
    für diese Saison habe wir uns vorgenommen, ein Solarpanel und einen Wechselrichter montieren zu lassen.
    Ich war schon bei diversen Händlern im Umkreis aber leider habe ich unterschiedliche Aussage bzgl. Anschluss der vorhandenen 230 Volt Steckdosen bekommen.
    Unser Wunsch ist es, die vorhandenen 3 Steckdosen (230 Volt) ohne Landstrom mit einem entsprechenden Wechselrichter (mit Netzerkennung) zu benutzen.
    Ein Händler sagte mir: "Alles kein Problem, kostet ca. 350 Euro + ausgewählten Wechselrichter". ein weiterer Händler meinte man müsste vom Wechselrichter jede einzelne Steckdose mit einer Zuleitung bestücken und dafür den halben Kasten demontieren. Sein Angebot beläuft sich auf ca. 1000 Euro + Wechselrichter.
    Da ich von den Anschlussmöglichkeiten eines Wechselrichters im Pössl 2 Win leider keine Ahnung habe, würde ich mich um kompetente Informationen der Fachleute unter uns freuen.


    Danke- Gruß Stefan

  • Hi Stefan


    Was Du möchtest, ist grundsätzlich kein Problem. Du brauchst zwei zusätzliche Geräte:
    - Eine Vorrangsschaltung
    - Einen Wechselrichter


    Den Wechselrichter installierst Du bei den Aufbaubatterien. Dort wird 12V umgewandelt in 230V und dann in die Nähe des heutigen FI/LS des Landstroms gezogen. Dort wird dann die Vorrangschaltung verbaut: Diese erkennt, ob Landstrom angelegt ist und gibt diesem Priorität. Ansonsten wird 230V vom Wechselrichter bezogen. Auf diese Weise kannst Du die gesamte 230V-Verkabelung so lassen, wie diese heute ist.


    Insofern scheint mir der Händler 1 zu wissen, wovon er redet. Es gibt übrigens auch Wechselrichter, welche die Vorrangsschaltung gleich integriert haben (z.B. hier: https://www.fraron.de/wechselr…0a-ladegeraet/a-20114721/). Ist eigentlich keine grosse Sache und einfach zu bewerkstelligen.


    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Christian,
    vielen Dank für deine schnelle Hilfe!


    Ich hatte mir bereits einen Wechselrichter mit Vorrangschaltung ausgesucht, entweder einen von Waeco oder einen von Büttner. Ich glaube die Größe entscheidet bei den beiden Modellen.
    Wenn der Wechselrichter mit integrierter Vorrangschaltung in der Nähe der Aufbaubatterien verbaut wird (ist bei meinem Fahrzeug unter dem Beifahrersitz), muß dann trotzdem noch eine Leitung zum jetzigen fahrzeugseitigen FI gezogen werden? Der liegt meines Wissen nach im hinteren Bereich in der Nähe des Anschlusses vom Landstrom an der Heizung.
    Wenn das nicht der Fall sein sollte und ich hinter dem montierten Wechselrichter eine zusätzliche Sicherung montieren, wo kann ich den dann die Einspeisung in das 230 Volt - Netz realisieren?


    Vielen Dank- Gruß Stefan

  • Hi Stefan


    Wenn Du eine (im Wechselrichter) integrierte Vorrangsschaltung verwendest, dann würdest Du den Landstrom zuerst zum Wechselrichter führen (dort gehen dann 230V Landstrom und 12V Bordbatterie ein) und dann 230V wieder zurück zur Verteilung.


    Eventuell wäre es darum bei Dir auch einfacher einen Wechselrichter ohne Vorrangschaltung zu nehmen. So führst Du 230V vom Wechselrichter (bei den Bordbatterien) zum heutigen Landstrom, führst dort beides in eine Vorrangschaltung zusammen und von dort aus auf die heutigen 230V-Dosen. Ein separater Vorrangsschalter könnte sein: http://ch.waeco.com/produkte/pkw/4219_1428.php


    Beste Grüsse
    Christian

  • hi,


    zum Thema WR mit Vorrangschaltung ist schon genug geschrieben worden.
    Richtig ist, die 2-phasige Spannung des Wechselrichters in die Einspeisungsverteilung zu legen und so die vorhandene Installation zu nutzen. Ein Netzvorrangrelais ist z.B. das ATS 21, mit den entsprechenden Schützen kann man eine vernünftige Umschaltung realisieren. Wichtig ist, die Erdung der Karosse, um ein vernünftiges TN- S Netz zu erzeugen. Man muß sich darüber im Klaren sein, daß man 115 V an der Karosse hat.
    Der FI muß gewechselt werden gegen einen Typ " B".
    Beachten muß man unter anderem, wenn man auch Landstrom nutzen will, die EN-VDE 0100 551.http://www.new-netz-gmbh.de/fileadmin/new-netz-gmbh_de/Eigenerzeugungsanl_NSP.pdf
    Natürlich die VDE0100- 721 und einige andere, die mit der Elektroinstallation einher gehen.
    Die eingebauten Umschalter und FI Schalter in manchen Wechselrichtern sind nicht fürs Reisemobil geeignet!
    Gruß
    Norbert

  • Hallo Stefan,
    warum so kompliziert wenn`s auch einfach geht. Ich habe nur eine Steckdose direkt mit dem Wechselrichter verbunden und fertig ist die Geschichte. Überlege doch einmal was du alles mit 220 Volt versorgen kannst, wenn dir zum Beispiel auf einem Campingplatz nur eine mit 5 Ampere abgesicherte Steckdose zur Verfügung steht. Mehr als eine Steckdose an einem Wechselrichter, dafür wäre mir der Aufwand einfach zu groß.


    Gruß Wolfgang

  • Hallo Christian,
    erneut ein herzliches Dankeschön für deine Erläuterungen!
    Nach deinen Informationen und meiner Interpretation komme ich wohl nicht rum, eine 230V Leitung vom Wechselrichter zum Fahrzeug FI und damit der Einspeispunkt für die vorhandenen Steckdosen zu ziehen. Der separate Vorrangschalter könnte nahe beim Fahrzeug FI montiert werden, der bei meinem Fahrzeug ja bekanntlicher Weise im hinteren Teil unter dem Bett verbaut ist. Bleibt "nur" noch das Kabel vom Wechselrichter durchs ganze Fahrzeug zu ziehen.....bis zum vorhandenen FI/ oder Vorrangschalter.


    @ Ralf,
    danke für die Info, kannst du mir die 0,3 - 0,4 Ampere näher erläutern?
    Nach meiner Kenntnis sollte doch der Wechselrichter nach "Gebrauch" wieder ausgeschaltet werden. Zieht er dann trotzdem noch die von dir angegebenen Ampere?


    @ Markus,
    danke für dein Angebot, ich hatte mir allerdings einen 1500 Watt- Richter ausgesucht, ich habe sonst bedenken das wir ggf. bei der Nutzung eines Föns oder Kaffeemaschine an die Leistungsreserve kommen. (Ob dieser Luxus sein muß, sei mal dahingestellt.....)


    @ Norbert,
    auch dir ein herzliches Dankeschön für die Sicherheitshinweise.
    Da ich mir selbst die Montage des Wechselrichters nicht zutraue, werde ich das durch eine Fachwerkstatt machen lassen.
    Ich gehe davon aus (oder vielmehr ich hoffe), das die sich mit den Vorschriften auskennen.


    @ Wolfgang,
    natürlich hast du recht, mehr brauch man eigentlich nicht!
    Aber vielleicht kennst du das ja, wenn man(n) sich was in den Kopf gesetzt hat.......darüber hinaus, fände ich das wirklich toll, das alle vorhandenen Steckdosen betrieben werden könnten...



    Gruß - Stefan

  • Hallo Christian,


    @ Ralf,
    danke für die Info, kannst du mir die 0,3 - 0,4 Ampere näher erläutern?
    Nach meiner Kenntnis sollte doch der Wechselrichter nach "Gebrauch" wieder ausgeschaltet werden. Zieht er dann trotzdem noch die von dir angegebenen Ampere?


    Hallo Stefan,


    Sofern du ihn nicht handisch abschaltest, wird er diese Leistung verbrauchen. Das sind immerhin fast 10 Amper in 24 Stunden nur für die Bereitschaft.



    Gruß Ralf

  • @ Norbert,
    auch dir ein herzliches Dankeschön für die Sicherheitshinweise.
    Da ich mir selbst die Montage des Wechselrichters nicht zutraue, werde ich das durch eine Fachwerkstatt machen lassen.
    Ich gehe davon aus (oder vielmehr ich hoffe), das die sich mit den Vorschriften auskennen.




    Hallo Stefan,
    ich vermute, dass es unter den Reisemobilwerkstätten niemanden gibt, der einen Typ " B " RCD prüfen kann.
    Da ist ein Betrieb, der Ersatzstromanlagen oder PV Anlagen baut eher in der Lage, die kennen sich mit WR Betrieb im TN-S Netz aus.
    Das Problem wird sein, das der 30 mA RCD als Typ " B" mit 350,- bis 500,- Euro die Kosten hochtreibt. Ein " gescheiter" Wechselrichter mit Trafo liegt auch bei 1,- Euro pro VA und der Platzbedarf und das Gewicht sind nicht wenig.
    Viel Spaß bei der Suche und lasse Dir das Prüfprotokoll geben, das gehört dem Kunden.
    Gruß
    Norbert

  • ...
    Da ich mir selbst die Montage des Wechselrichters nicht zutraue, werde ich das durch eine Fachwerkstatt machen lassen.
    Ich gehe davon aus (oder vielmehr ich hoffe), das die sich mit den Vorschriften auskennen....


    ... kommt sehr darauf an, wo Du hingehst:
    In der Wohnmobilwerkstatt: Mit (ziemlicher) Sicherheit nicht!
    Beim Elektriker: VIELLEICHT (da gibt es sehr gute, aber auch ziemliche Pfeifen). Hinterfrage, wie er das machen will und wie er sein Sicherheitskonzept begründet. Dann bekommst Du auch als Nichtfachmann ein Gefühl, ob der weiß wovon er spricht oder nur heiße Luft quirlt.
    Tut mir leid, wenn ich das so deutlich sage, aber ich habe bei Elektrikern schon die haarsträubendsten Sachen erlebt!


    Gruß
    Matthias


    Edith: Hat sich gekreuzt, Norbert hat ja schon alles gesagt.


    Eine Frage noch an Dich, Norbert:
    Warum "bestehst" Du auf dem RCD Typ B? Den braucht man nach meinem Dafürhalten doch nur, wenn Gleichstromanteile fließen. Ist der Fall, wenn nennenswerte Leistung von Schaltnetzteilen o. ä. gezogen wird. Das ist doch aber nicht Wechselrichter-spezifisch. Wenn es danach ginge, müsste man ja auch in jedem Haushalt Typ B fordern, weil man ja Geräte einstecken könnte, die den Typ A in die Sättigung treiben.
    Bei Wechselrichterbetrieb nehme ich an, Du gehst davon aus, dass der Wechselrichter von sich aus Gleichstromanteile hat, die dann auch an ohmscher oder induktiver Last wirksam sind. Trifft (zumindest für meinen) anscheinend nicht zu: Ich habe bei verschiedenen Lastzuständen von Leerlauf bis Vollast getestet: RCD 30 mA löst immer aus (habe allerdings die Ausgangsspannung noch nicht mit einem Netzanalysator geprüft:))


    Gruß
    Matthias

  • es grüßt die absolute Finsternis....es gibt auch eine ganz spezielle Kenne, die der pauschalisierten Unkenntnis...wie kann man solchen unhaltbaren Murks nur niederschreiben!?

    Gruß aus der norddeutschen Tiefebene...

    Roland...der Kastenwagenflüsterer



    Ich unterhalte mich nur äußerst ungern mit Usern die es nicht für nötig halten ihre Beiträge mit ihrem Vornamen zu unterschreiben!


    Auch möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich dieses Forum 101%ig privat ausgerichtet betreibe, auch wenn ich im richtigen Leben Händler geworden bin. Deswegen möchte ich nochmals darum bitten bei Anfragen an mein Büro gerichtet diese E-Mail Addy info ät weymo Punkt de zu verwenden, Danke

  • Fühlt sich da jemand auf den Schlips getreten :s11


    Dann doch bitte mit klaren Worten und ganzen Sätzen schreiben, was man meint. (Falls Du mich meinst, Roland, aber vielleicht spreche ich auch in Deinem Sinne, Norbert, falls er Dich auch meint?)


    Schöne Grüße
    Matthias

  • Unkenntnis...



    Moin Roland,


    vermutet gefühlte und/oder nachweisbare Unkenntnis der hier Schreibenden ist nunmal ein Bestandteil des Forums.


    Dem kann man ja sachlich und nachvollziehbar begründet antworten.


    Die mehr dazu beitragen können als Matthias und Norbert sollten flott liefern.


    Gruß
    Klaus

  • Hi Matthias,
    im Prinzip ja.
    Im Haushalt ist man auf dem Weg dahin, weil es eben immer mehr unverdrosselte Geräte gibt ( Notebookschaltnetzteile gehören dazu).
    Auch haben z.B. Waschmaschinen mittlerweile FUs der preiswerten Art eingebaut, aber ich wollte das jetzt hier nicht bewerten.
    Die EN wird wohl erweitert, ein Hersteller hat auch schon ein entsprechendes Produkt im Programm. Wenn dadurch die Preise für die B-RCDS sinken ist das ja o.k., ich habe die Befürchtung, das sich die Premiumhersteller den Markt teilen.
    Der trafolose Wechselrichter hat halt das Problem, daß er einmal die geringen Ableitströme auf den Minus/ eine Phase leitet und andererseits dadurch bei einem zusätzlichen Fehlerstrom im DC-Kreis den Stromwandler des RCDS in die Sättigung treibt.
    Das wissen die Hersteller der Geräte sehr genau, haben aber kein Problem damit, denn sie liefern ja nur eine Komponente, die es zu verbauen gilt.
    Schau mal in den PV- Bereich, SMA, PowerOne..usw haben WRs im Programm, die mit Typ A RCDS betrieben werden können, aber erst > 150 mA Differenzstrom und nur ausgesuchte Geräte.
    Das nächste Problem ist der Leitungsschutzschalter, der im Kurzschlussfall nur zögerlich auslöst (wenn überhaupt), da der treibende Strom des preiswerten Wechselrichters nicht reicht, wie auch, er darf ja nichts kosten.
    Es gibt durchaus Geräte die geeignet sind, aber die werden da verkauft, wo der Elektriker sein Prüfprotokoll abgeben muß.
    :s6
    Gruß
    Norbert

  • Hallo,


    ich habe auch nur eine Steckdose in der Küche mit dem WR verbunden und die zweite Steckdose am WR direkt ist hinten in der Garage ja auch noch nutzbar für Kompressor und Co.


    Darüber dann den Schalter in der Küche, um den WR ein- und auszuschalten. Damit habe ich die wenigen Situationen bestens abgedeckt.


    Hand aufs Herz, wozu braucht man ohne 230V Aussenanschluss an jeder Steckdose im KaWa 230V, die letztendlich relativ verlustbehaftet aus 12V erzeugt werden müssen? Den Verlege- und finanziellen Aufwand mal außen vor...



    Gruß


    Olli

  • Ich denk die Karrosse ist Erde/Schutzleiter?!? :s1


    Ich denk die Karrosse ist Erde/Schutzleiter?!? :s1


    Der Fachmann staunt, der Wunde leiert sich ( an Roland).
    Ja Patrick, die Karosse ist ersteinmal über die Landeinspeisung "geerdet", also mit dem Schutzleiter des Versorgers verbunden.
    Der Minus liegt auch an der Karosse.
    Die Wechselrichterhersteller haben in Ihrer "Beschreibung" meist einen Hinweis, eine Brücke zwischen einer "Phase" und dem Minus herzustellen. In einer Beschreibung habe ich bisher erst den Hinweis gelesen, daß dadurch Spannung an der Karosse liegt, mit einem Warnhinweis. Vielleicht habe ich noch nicht genug Bedienungs- und Montageanleitungen gelesen.
    Solange man im Reisemobil ist und die richtigen Schutzeinrichtungen (zwingend RCD und LS) verbaut sind, passiert nichts.
    Um jedoch ein TN-S Netz herzustellen, muß eine niederohmige Verbindung zur Erde vorhanden sein, sonst nimmt u.U. ein Außenstehender Schaden bei Berührung des Fahrzeugs.
    Nachzulesen sind die Bedingungen in der VDE 0100. Hier hilft der Elektromeister :lol:
    Das wird jetzt sehr speziell, ich würde sagen: "Finger weck".......und erst die EN/VDE 0721 lesen.
    Gruß
    Norbert

  • Hallo,


    ich habe auch nur eine Steckdose in der Küche mit dem WR verbunden und die zweite Steckdose am WR direkt ist hinten in der Garage ja auch noch nutzbar für Kompressor und Co.


    Hand aufs Herz, wozu braucht man ohne 230V Aussenanschluss an jeder Steckdose im KaWa 230V, die letztendlich relativ verlustbehaftet aus 12V erzeugt werden müssen? Den Verlege- und finanziellen Aufwand mal außen vor...


    Bei mir wird der gesamte Strom über Solar erzeugt und gespeichert. Den möchte ich dann auch über alle vorhandenen Steckdosen abrufen können. Bei mir gibt es praktisch keinen Landstrom. Und ich möchte im Innenraum keine Verlängerungskabel verlegen müssen um z.B. einen Wasserkocher zu betreiben.

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