Fahrräder seitlich oben am Ducato

Hallo Leute,
ich brauch mal euern guten Rat.

Ich habe einen DUCATO 250 L2 H2 mit Pössl Roadcamp-Ausbau. Ich fahre seit über 20 Jahren Campingbus/Reisemobil, aber die Mitnahme von zwei Fahrrädern für längere Strecken war nie mein Thema und für kürzere Strecken habe ich die Räder im Innenraum meines T4 California CE untergebracht. Fahrräder am Heck haben sicher einige Vorteile, kamen aber u.a. wegen dort befindlicher Staubox (für nasse Sportsachen) nicht in Betracht und so ist es auch jetzt bei meinem Ducato, auch wenn es jetzt den neuen Träger Sawiko Futura gibt!

In diesem Jahr sollen aber auf zwei längeren Touren die Fahrräder (11 und 14,5 kg) mitgehen. Zunächst dachte ich die Träger links auf dem Dach auf die vorhandenen Fiat Traversen zu schrauben, entweder hintereinander oder hinten nebeneinander. Dies wäre nicht ohne Hilfskonstruktion gegangen, denn selbst die hinteren beiden Träger weisen mit ca. 118 cm einen Abstand auf, der einfach für diese Dachträgersysteme zu groß ist. Die katastrophalen Crashtests mit diesen Trägersystemen und die respektable Gesamthöhe mit Fahrrädern von dann ca. 3,8 m lassen mich von diesem Projekt zurückschrecken, obwohl die Norwegenfähre schon für 4,1 m Gesamthöhe gebucht ist.

Nun kam ich gestern zu der Erkenntnis, dass unser Ducatokasten gar nicht so streng rechtwinklig ist, sondern ab ca.2,05 m Höhe doch schrag nach Innen verläuft. Das brachte mich auf die Idee, die Fahrräder hintereinander seitlich an die linke Fahrzeugseite zu platzieren. Dazu würde ich dann ein ca. 3,0 m langes Aluminium-U-Profil (60x60x4mm) mit Sikaflex und Blechschrauben in ca. 2,05 bis 2,1 m Höhe an das Fahrzeug kleben/schrauben, etwa da, wo ich es im nachfolgenden Foto ersichtlich mit schwarzem Klebeband markiert habe.

Alternativ dazu könnte dort auch ein Flach-Alu mit nach außen stehenden Schraubbolzen aufgeklebt/aufgeschraubt werden. Auf diese Schraubbolzen könnte - dann nur bei Bedarf – das U-Profil befestigt werden.

Im U-Profil würden dann die Felgen fixiert. Auf den vorhandenen Dachtraversen (wo im Bild ein U-Profil aufliegt) ist ein weiteres ca. 3 m langes Aluprofil (Rechteck- oder U) anzubringen, an das die Fahrradrahmen mit Distanzhaltern befestigt würden.

Voraussichtlich ragen die befestigten Fahrräder bei quergestellten Lenkern und abgenommenen Pedalen nicht über die originale Fahrzeugbreite hinaus.

Was haltet ihr davon?

Gruß vom Niederrhein

Franzrichard

Hallo vomFelde,
danke für die Info und deine Bedenken.
Glücklicherweise sind sie unberechtigt, denn die Fahrzeugladung - und dazu zählen sowohl die Träger als auch die Fahrräder - unterliegen noch nicht der sonst üblichen Regulierungswut in diesem Lande. Du findest in der StvZO kein Wort darüber.

Eine gute Zusammenstellung dazu findet man unter
http://kanadier.gps-info.de/b-dachtransport.htm
Betrifft zwar in dem Fall Boote und ihre Befestigungen, ist aber für Fahrrader das gleiche!
Der TÜV interessiert sich absolut nicht dafür, wenn die Außenmaße eingehalten werden und keine Bajonette eingebaut wurden:wink:! Ich fahre auch selten mit Fahrrädern zum TÜV!

LEIDER interessiert das ganze wohl auch nicht die Polizei! Sonst würde es wohl kaum vorkommen, dass jetzt Anfang April zig Dach-überladene VW-BUsse und andere Kästen mit 10 und mehr Wildwasserbooten (tlw. voll mit Gepäck) in Richtung Korsika fahren! Da kann man nur staunen was da alles unbehelligt bleibt!

Auf dem Dach "verstauen" kann ich die Räder leider nicht, weil 1. schon zwei Boote dort (mehr als sicher) befestigt sein werden und 2. die Dachluken von Pössl äußerst dämlich angebracht sind!

Hallo Behab,
schön! Um wieviel wird das Fahrzeug durch die Konstruktion verlängert? Wie lange brauchst du um die Hecktüren zu öffnen? Wenn ich mir beiden Kriterein keine Probleme hätte, würde ich auch die Hecklösung wählen! Da bei mir das Fahrzeug aber nicht allzu lang werden darf und ich jederzeit spontan die Hecktüren öffnen möchte, bin ich auf die Seitenlösung gekommen!

Grüße

Franzrichard

Hallo BOSS,
ich habe mir einfach erhofft, dass das schon jemand gemacht hat, der mir deshalb ein paar Tipps geben kann und Verbesserungsvorschläge hat. Ich nehme bisher aber zur Kenntnis, dass eher Bedenken bestehen, nur bisher keine für mich nachvollziehbaren!
- Beim Gewicht habe ich noch sehr viel Spielraum bis 3500 kg. 2 Boote und 2 Fahrräder wiegen etwa die Hälfte eines Leichtmotorrades (ohne den dafür erforderlichen schweren Träger)!

Gruß
Franzrichard

Hallo Behab und WeeBee,
ob nun 25 Sekunden oder 2 Minuten, für meine Belange ist das zu umständlich! Ich muss ständig an die Hecktür(en) um irgendwas raus oder reinzuräumen (Bin halt ein hyperaktiver Sportsmensch) und müsste ständig die Dinge die ich selten brauche (die Fahrräder dann auf dem Heckträger) bewegen um an die zu kommen, die meine Urlaubshobbies ausmachen. Müsste schon beim Abstellen des Wagen 3 m Schwenkraum dahinter einkalkulieren, nee, mag für viele gut sein, für mich ist es eine Behinderung! Außerdem sind die Hecktüren dann nicht mehr als Notausstieg zu nutzen! Schon mal drüber nachgedacht, wenn du hinten im Bett liegst und vorne brennt die Bude?:shock:

Hallo Toricas,
danke für die guten Wünsche!
Nee, zwei Fahrräder passen nicht in den normalen Roadcamp, auch nicht, wenn die Vorderräder abgenommen werden,was viel aufwändiger ist (Bremsen lösen!) als Pedale ab und anschrauben und Lenker quer/gerade stellen. Das erledige ich schneller als der Schweizer seine Hecktüren befreien kann. Bett höher legen geht bei mir auch nicht, da ich jeden Zentimeter Liegelänge brauche!

Aber deinen ersten Abschnitt habe ich mit GENUSS gelesen. Er spiegelt alles wider, was dieses Land im Überfluss hat und zeigt was ihm fehlt! Dazu noch dein Fotoalbum! Köstlich! Danke!

Hallo Thias,
ja sach mal, wie kommt so was wie du in dieses Forum? Bei euch ist ja noch echt Leben im Leben! Ich hoffe das wird sich mit dem 2win vario nicht ändern! Oder wart ihr auch beim Ruhrgebietstreffen Marina Rünthe?

Liebe Grüße

Franzrichard

Hallo Baalu/Jochen,

nein, nein! Toricas/Thomas Sätze und das Album sind sehr wertvoll und wichtig für mich. Sie haben mir die Augen geöffnet, für die finanzielle Seite des Vorhabens. Denn will ich den Kasten demnächst doch verkaufen, vielleicht um den Rat zu befolgen und einen größeren zu fahren, wird kaum einer der Ducato/Pössl-Anwärter einen solch verbastelten Kasten kaufen wollen. Man will es wie original aus dem Laden (siehe Bilder im Album Toricas) und jede Eigeninitiative, die über (teure) Standardteile hinausgeht ist verpönt. So ist das nun mal in unserem Land!

An diesen Aspekt hatte ich wieder mal nicht gedacht, obwohl ich schon mal bei einem Selbstbau-Womo große Probleme hatte, das Teil loszuwerden.

Also nochmals Danke!

Franzrichard