Zwei unterschiedliche Lithium Batterien im Fahrzeug verbauen.

  • Moin in die Runde, ich habe in meinem selbstausgebauten Kastenwagen eine 200Ah Lithium-Batterie verbaut. Diese wird entweder über Landstrom, Ladebooster oder Solar geladen. Nun habe ich günstig eine 100 Ah Lithium-Batterie bekommen. Nun soll man ja nicht unterschiedliche Lithium-Batterien miteinander verschalten. Wie kann ich diese Batterie zusätzlich in meinem System integrieren?

    Gruß Ulli

  • Ich glaube damit wird man nicht glücklich. Beide Batterien werden relativ schnell hingerichtet und Aufwand-Nutzen steht nicht in Relation. Hier wird es erhebliche Probleme geben, die sich aus unterschiedlichen Kapazitäten, Spannungen und Innenwiderständen beider Batterien ergeben. Das sich die beiden Batterien zufälliger Weise ""verstehen" ist so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn.

  • Die kostengünstigste und effizienteste Lösung wäre getrennten Pfade, d.h. die Hochleistungsverbraucher (z.B. Wechselrichter) bleiben an der bisherigen 200 Ah Batterie und die leistungsschwächeren klemmt man an die 100Ah Batterie. Die Trennung des Ladepfades geht z.B. über einen zusätzlichen Ladebooster oder DC/DC Wandler.

    Eine direkte Parallelschaltung, ohne galvanische Trennung der Pfade wie oben vorgeschlagen, generiert infolge der um min. Faktor 2 differierenden Innenwiderstände sowohl beim Laden als auch beim Entladen erhebliche Ausgleichsströme zwischen beiden Batterien, welche bei fachgerechter Kabeldimensionierung zwar keinen Schaden anrichten können, aber die Effizienz signifikant reduzieren.

  • Bin mir ziemlich sicher, daß die mit großer Wahrscheinlichkeit vorhandenen Spannungs- und Stromdifferenzen zwischen den beiden Batterien in einer Parallelschaltung auch zu Lasten ihrer Lebensdauer gehen. Das ist ja selbst bei 2 Batterien mit gleicher Kapazität schon der Fall,wenn eine Batterie deutlich älter ist. Die schwächere Batterie frisst erheblich höhere Ströme und wird viel weiter entladen. Das B;MS kann das nur begrenzt ausgleichen.. Je höher der Gesamtstrom bei Ladung und Entladung um so mehr Probleme..


    Getrennt auf Verbraucher verschalten oder getrennt manuell zu und wegschalten geht natürlich immer.

  • Oh mann,

    immer wieder dieses nicht verstandene Halbwissen, einfach parallel schalten, mach ich seit Jahren mit diversen verschiedenen LFP und AGM so, nie Probleme gehabt, außerdem ist auch elektrotechnisch nichts dagegen einzuwenden, Stome und Ladezustände gleichen sich an.

    Wichtig: nur volle Akkus parallel schalten, dann fließen wenig Ausgleichsstöme im ersten Moment,

    Gruß Bernd

  • Oh mann,

    immer wieder dieses nicht verstandene Halbwissen, einfach parallel schalten, mach ich seit Jahren mit diversen verschiedenen LFP und AGM so, nie Probleme gehabt, außerdem ist auch elektrotechnisch nichts dagegen einzuwenden, Stome und Ladezustände gleichen sich an.

    Wichtig: nur volle Akkus parallel schalten, dann fließen wenig Ausgleichsstöme im ersten Moment,

    Gruß Bernd

    Da sitzt jemand hoch zu Roß und schreibt selbst nur Halbwissen !

    Als ehemals leitender Ingenieur mit über 33 Jahren Berufserfahrung in der Powertrain Entwicklung muss ich Dir jetzt sagen, dass Du schlicht falsch liegst.


    Ich versuche es Dir mal zu erklären:

    Das Ersatzschaltbild einer Batterie besteht aus einer Reihenschaltung einer idealen Spannungsquelle und eines (Innen-) Widerstandes. Schaltet man 2 solcher "Schaltungen"/Batterien mit signifikant unterschiedlichen Innenwiderständen parallel, so fliesst im Lade- und Entladefall zwingend ein Ausgleichsstrom, auch wenn beide Batterien gleiche SOC und SOH Werte aufweisen, weil die Klemmenspannung sich infolge unterschiedlicher Spannungsabfälle entsprechend unterscheidet. NUR im Ruhezustand, das heißt bei gleichem SOC, gleichem SOH, gleicher Chemie und ohne Lade- bzw. Entladestrom ist dieser Ausgleichsstrom gleich Null !

    Ein BMS ändert an dieser Physik rein gar nichts.

    Batterien parallelschalten: Wir erklären wie’s funktioniert! (batterie-industrie-germany.de)

  • Oh mann,

    schon wieder, natürlich verteilen sich die Ströme gemäß den Innenwiderständen.

    Parallelschaltung verschiedener Batterien ist nicht der Idealzustand, jedoch hat das mit der Haltbarkeit nichts zu tun.

    Immer wieder diese Theoretiker, machts doch einfach mal und messt dann mal Ströme und Spannungen.

    habe Jahrelang 2 verschiedene LFP parallel mit ner alten AGM betrieben, Ohne Probleme.

    Gruß Bernd

  • LiFePo4 mit AGM im Hybridbetrieb ist ohne Probleme möglich solange die Ladekennlinie zur AGM Batterie passt und die LiFePo4eine höhere Ladeschlussspannung hat als die AGM. Die Schutzabschaltungen Voltage Overprotection und Cell Voltage Overprotection des BMS sind Sicherheitseinrichtungen und keine Laderegelung.

    Bei Parallelschaltung von zwei unterschiedlichen LiFepo4 Batterien wird dies aber zwangsläufig passieren es sein denn man bleibt mit der Ladeschlussspannung der Ladequellen unter der der schwächeren Batterie so das das BMS nicht begrenzend eingreifen muss.

  • Zumindest von den Akku-Herstellern wird abgeraten LiFePO4 Akkus unterschiedlicher Kapazität einfach parallel zu schalten.

    Grüße aus Oberfranken (Forchheim)
    Jürgen
    Malibu 600 DB2; BJ 2015; Fiat; 3,5 t Maxi; 3 l; Solar 100 W; Alu Tankgasflaschen; Sat-Anlage; LiFePO4 rundum

  • Oh man, sorry ich wollte keinen Kleinkrieg hervorrufen. Ich bin kein Elektriker und habe mein Wissen nur vom Lesen und YouTube. Deshalb die Frage mit der Parallelschaltung. Ich denke ich werde das so machen das die starken Verbraucher an die 200ah Batterie gehen und die schwächeren an die 100ah Batterie. Mein Ladegerät kann gleichzeitig 3 Batterien laden und mein ext. Solarpanel würde ich auch zum Laden nehmen.

    Gruß Ulli

  • Das ist kein Kleinkrieg.

    Leider laufen in der Forenlandschaft viele Leute umher die auch viel Mist erzählen und oder Dinge empfehlen ohne konkret die Fragestellung zu beachten.. Hat bisher gut gegangen ist zwar eine gemachte "Erfahrung" hat aber nichts damit zu tun ob etwas richtig oder falsch ist und ob man das nach machen sollte.


    Bei LiFePo4 wie auch die Hersteller sagen ganz klare Empfehlung nur gleiche Batterie parallel zusammen.

  • Hallo,

    zur Info: Es gibt keine 2 gleichen Batterien, je nach Alter, Charge, Herstellungsstreuung, usw hat man immer unterschiedliche Akkus, Die Zellspannungen der beiden (oder 3) LFP gleichen sich an, Bei Parallelschaltung mit AGM erhält die AGM dadurch Erhaltungsladung (immer 12,8V).

    Ich hatte 1 x Chinakracher LFP 100H und 1 x LFP selbstbau 280AH und 1 x AGM 95AH alt über ein Jahr parallel betrieben. Alles ohne Probleme.

    Nun habe ich die alte LFP selbsbau mit eine zweiten LFP selbstbau paralell eingebaut. Auch alles super.

    Aber es gibt ja immer Bedenkenträger die sich mit irgenwelchen Theorien über den Idealzustand einer Sache das Leben schwer machen.

    Es gibt den Idealzustand nicht, (Übergangswiderstände, Bauteilstreuungen, usw.)

    Gruß Bernd

  • Na ja, es gibt aber auch viele Bedenken, die nicht so einfach vom Tisch zu wischen sind.


    Grundsätzlich sollen die Blöcke wie dem Bild im Beitrag 2 "diagonal" angeschlossen werden:


    Das Problem ist die Stromentnahme. Um eine Desbalancierung zu vermeiden (ganz vermeiden lässt sich das nicht) sollte die maximale Stromentnahme nicht die empfohlene Max-Leistung des Akkus mit geringerer Kapazität übersteigen.

    Ein Balancieren von parallel geschalteten Akkus ist immer problematisch und da gibt es eigentlich keine Standardrezepte. Dabei ist es auch egal ob BleiAkkus versus LiFePo4 oder gemischt.


    Auch bei baulich absolut identischen Akkubänken entsteht der Effekt, dass die Entladeströme, wie auch die Ladeströme, auf die beiden Bänke unterschiedlich sind. Ich habe 2x 560Ah LiFePo4 in identischer Ausführen, gleiches Alter, gleiche Kabellängen, gleiche BMS Konfiguration und trotzdem weichen die Akkus beim Laden/Entladen voneinander ab. Beide Akkus können bis zu jeweils 300A Entladestrom max und max 150A Ladestrom (so parametriert). Beim Entladen mit kleinen Strömen (ca. 30-50A) ist die Welt in Ordnung. Bei Entladung mit etwa 100A (Backofen, eBikes, Heißwasserboiler, Klimaanlage) driften die beiden Akkubänke enorm. Das bedeutet bei 50A Entladung kommen ca. 26A aus dem ersten Akku und 24A aus dem zweiten Akku. Bei einer Entladung von 100A kommen teilweise 70A aus dem ersten Akku und 30A aus dem zweiten. Dieses Verhalten ist völlig normal und unbedenklich aber es erschüttert den Betrachter trotzdem. Im Zuge fortschreitendem SOC Abbau nähern sich die Ströme wieder an und teilweise kippt der Effekt.

    Beim Laden kommt es in extremen Situationen zur Abschaltung von einer AkkuBank, da zu den Ladeströmen natürlich die Ausgleichsströme aufaddiert werden. Der Victron Quattro bringt bis zu 140A Ladestrom und wenn die Solaranlage auch nochmal 40-60A drauflegt und dann der Ausgleichsstrom zuschlägt, dann kommt es vor, dass ein BMS dichtmacht. Das nehme ich bewußt in Kauf, da ich so die Sache "im Auge behalte". Deswegen auch die Konfiguration BMS auf 150A Ladestrom.


    Viel kann man auch mit der Handhabung beeinflußen. Ich habe beide AkkuBänke einzeln schaltbar. Teilweise habe ich nur eine Akkubank aktiv und schalte um, wenn die Kapazität dem Ende entgegenläuft. Beim Laden eben andersherum. Die aktive Bank wird aufgeladen und dann schalte ich sie aus und die andere wieder ein um auch Diese zu laden. Vermeiden muss man dabei, dass eine entladene Akkubank gleichzeitig mit einer geladenen Akkubank aktiv eingeschaltet ist. Sonst würde der Ausgleichsstrom enorm!


    Zwei unterschiedliche LiFePo4 mit gleicher Spannung in parallem Modus zu verschalten ist nicht nicht beste Idee aber grundsätzlich machbar, wenn man die vorgenannten Parameter beachtet und diszipliniert mit seinen Stromanforderungen umgeht.

    Bei der Recherche (googlen) kann man auch schnell verzweifeln. Es gibt ebenso viele "Kein Problem" wie "Auf keinen Fall". Solange man die Grenzwerte und vielleicht sogar das "Kirchhoffsche Gesetz" kennt, dürfte man keine spürbaren Probleme haben.


    vG

    Martin

  • Danke Martin,

    genauso verhält es sich, schaden tut das den Akkus demnach wie ich meine also nicht.

    Wenn man große Ströme zieht muss man wissen wie die sich verteilen um Kabelquerschnitte etc. richtig auszulegen, außerdem

    sollte man auch den maximalen Entladestrom der jeweiligen Akkus kennen um eine Notabschaltung zu vermeiden.

    Auf jeden Fall werden die LFP bei Parallelschaltung keinen Schaden nehmen, das ist also Fakt.

    Gruß Bernd

  • Beitrag von Harald5 ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Ich habe einen Umschalter dazwischen gesetzt, entweder hängt meine 160Ah oder die 100Ah am üblichen Stromkreis des Wagens. Ich muss halt umschalten, wenn eine der Batterien zuneige geht. Beides Lithium Batterien, eine gekauft, die andere im Gewinnspiel bekommen.

  • Wenn beide Batterien die gleiche Ladeschlussspannung haben ist das parallel anschliessen kein Thema. Z.B. beide Ladeschlussspannung 14,6V dann alle Ladequellen auf 14 4V Ladeschlussspannung einstellen und alles ist tutti.

    Man sollte sich aber drauf einstellen das Ausgleichsströme zwischen den Batterie fließen werden. Die werden zwar gering sein werden aber zumeist nicht vom BMS entsprechend erfaßt. Die Anzeige der Restkapazität wird höchst wahrscheinlich innerhalb kurzer Zeit Müll anzeigen.

  • Die Anzeige der Restkapazität wird höchst wahrscheinlich innerhalb kurzer Zeit Müll anzeigen.

    Andreas, das würde ich so nicht stehen lassen. Ich habe 2 Lifepo4 mit JBD parallel mit 280Ah und 90AH.

    Die zeigen schon korrekt an. Beim Entladen verteilen sich nur die Ströme ca. 1/3 zu 2/3 .

    Meine Akkus sind seit 4 Jahren verbaut und laufen problemlos im Parallelverbund.

  • Die Einzel-Berechnung der beiden SoC stimmt schon, aber die Summe der beiden Teil-SoC umgerechnet in Total-Ah oder Total Wh ist umso kleiner je mehr die beiden Akkus bzgl. Innenwiderstand zu Kapazität differieren.

    Nur im Idealfall (gleiches Alter, gleiche Temperatur, keine Fertigungstoleranzen, keine Übergangswiderstände der Kabelbrücken, gleiches Verhältnis aus Innenwiderstand zur realen Kapazität) ist die Summe der Einzel-Kapazitäten gleich der theoretisch summierten Gesamtkapazität.

    Dazu gibt es reihenweise hochwissenschaftliche englische Fach-Literatur, die ich hier lieber nicht einstelle. Daher nur was leichter verständliches:

    Paralleles und serielles Anschließen von Lithiumbatterien | Large Power

    Ein BMS verhindert dabei jedoch Schäden. Die Parallelschaltung BMS bestückter Einzelbatterien unterschiedlicher Spezifikation (und/oder Alters) ist schlicht ineffizienter als eine Parallelschaltung BMS bestückter Einzelbatterien gleicher Spezifikation (und gleichen Alters).

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