hier ein kurzer Bericht zu meiner Ausbauaktion von letzter Woche:
Ausgangslage:
Unseren Avanti haben wir Ende Juni 2019 ohne Solaranlage ab Werk übernommen. Erstens fanden wir die Anlage überteuert wenn sich man die verbauten Komponenten anschaut und zweitens waren wir uns auch nicht im Klaren wie hoch unser tatsächlicher Verbrauch ist. Mit der vielen Fahrerei in Skandinavien war es eigentlich kein Ding und wir kamen immer gut über die Runden.
In den Alpen war es dann nicht mehr so da die Fahrstrecken natürlich viel viel kürzer sind. Ich benutze den Camper auch beruflich um mir die Hotels zu sparen bzw. in der Nähe der Firma zu übernachten da der Heimweg doch fast dreistellig ist. Dann wird es natürlich mehr als eng was die Energieversorgung angeht.
Planung:
Selbsteinbau oder es machen lassen war nicht von Anfang an klar. Ich habe natürlich hier das Forum durchsucht um mir Anregungen zu holen und habe den einen oder anderen Händler kontaktiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Händler sehr eingeschränkt sind was das Equipment angeht. Es gab mehr oder weniger die Antwort „friss oder stirb“. Ich habe mich dann was die Ausbauer angeht für das „stirb“ entschieden Die Ausbauer waren zu keinem Gespräch über zu verbauende Komponenten etc. bereit und technisch meiner Meinung nach teilweise nicht wirklich kompetent….
Also ging es ans planen der Anlage. Auf das klassische aufkleben hatte ich keine Lust. Auch ist der Platz auf dem Avanti C Dach etwas verwinkelt und das hintere Midi Heki schränkt noch mehr ein. Also stand sehr schnell der Entschluss fest, dass ich eine Dachreling montiere um dort die Paneele zu montieren. Ein weiterer Vorteil, die Hinterlüftung ist kein Thema. Nachteile hat es natürlich auch, der Wagen wird etwas höher und die Reling wiegt etwas.
Die Suche nach Paneelen um den Platz auf dem Dach optimal auszunutzen zog sich etwas, bis ich Paneele der Firma Prevent gefunden habe. 3x100W (72 Zellen Version) in der kurzen aber etwas breiteren Bauform passten gut zwischen die Hekis und ohne die Luke über der Dusche zu verdecken. Vorne habe ich mich für ein 150W Paneel von Prevent mit SunPower Zellen entschieden. Also in Summe 450W :). Für die Regelung habe ich mich für die Firma Victron entschieden. Ich hatte schon einen BMV 712 Shunt von denen und auch die Aussicht alle Komponenten zentral mit der Victron eigenen Software Venus OS (ein abgespecktes Linux) zu Monitoren hat mir gefallen. Victron stellt ihr Betriebssystem auch für den Raspberry Pi zur Verfügung, also brauch man nicht das Victron Produkt für das Venus OS kaufen (der neue Cerbo GX ist aber schon verführerisch…).
Das Grundgerüst war damit definiert und nun konnte mit der Detailplanung begonnen werden. Die Anlage sollte wie in einem Victron Beispiel verschaltet werden. Der Smart Battery Protect ist für die zukünftige LiFePO4 von Victron im Zusammenspiel mit dem VE-Bus BMS und daher im Moment nicht in Benutzung. Für die drei 100W Paneele habe ich ein MPPT 100/30 und für das 150w Paneel ein MPPT 75/15 genommen. Die Leitungsschutzschalter sind alle klassisch auf einer Hutschiene und für DC zugelassen.
Das Monitoring läuft zentral wie oben schon erwähnt in einem Raspberry Pi mit Venus OS.
Die Montage des dreier Verbundes gestaltete sich etwas aufwendiger, aber im Resultat habe ich eine sehr stabile Lösung gefunden. Das einzelne Paneel wurde einfach an den Querverbindungen der Reling angeschraubt.
Durch die verschiedenen Paneele musste ich 4x6mm² durch das Dach bringen. Der Avanti C hat im Bereich der Küche ja die Anzeigen und meine Hoffnung was das man senkrecht nach oben durch das Dach einen Zugang legen kann. So war es dann auch. Es war einfacher als befürchtet und dank des Doppelbodens konnte man dann die vier Solarkabel sehr schön in einem Leerrohr zum Elektrofach verlegen. Das Elektrofach des Avanti C ist unterhalb der Betten im Kofferraum.
Weiter im Teil 2