Bord Batterien, Starterbatterie welche wird wann und wie geladen ?

  • Heute habe ich das gute Wetter genutzt und das Trennrelais angeschlossen. Wie bereits geschrieben, habe ich sowohl das Massekabel als auch das Pluskabel in 25 qmm zusätzlich von der Starterbatterie zu den beiden Aufbaubatterien eingezogen.
    Der Batteriecomputer zeigte nach dem Start des Motors 40 A Ladestrom bei ca. 50% Batteriefüllung an. Ich war von diesem Ergebnis etwas überrascht, aber wenn es stimmt, bestätigt es die Aussage von Matthias bezüglich der Ladeboster. Sie wären danach für den Typ X290 und vermutlich alle früheren Modelle nicht notwendig, vorausgesetzt man zieht die zusätzlichen Kabel ein.
    Ich bin Anfang März nochmal in den Bergen. Da wir ohne Landstrom stehen wollen, kann ich dann die Messreihe durchlaufen und berichten.


    Beste Grüße


    Andreas

  • Als ich mich meinen ersten Beitrag zu diesem Thema eingestellt habe, bin ich in den Betriebsanleitungen des Schaudt EBL 99 und 199 nach der Tabelle zum Thema Störungen auf folgender Hinweis gestoßen: "Wenn durch zu hohe Umgebungstemperatur oder mangelnde Belüftung das Gerät zu heiß wird, wird der Ladestrom automatisch reduziert." Die Empfehlung lautet: "nicht benötigte Verbraucher ausschalten". Da auf dieses Sicherheitsmerkmal hingewiesen wird, gehe ich davon aus, dass dieser Modus in der Praxis durchaus zur Anwendung kommt.


    Bei meinem Fahrzeug ist der EBL unter dem Fahrersitz eingebaut. Dort verläuft auch das Heizungsrohr der Truma zu Beheizung der Vorderwagens. Dieses Rohr hat die bekannten Einkerbungen, welche die Warmluft auf der gesamten Länge ausströmen lassen und somit auch den EBL wärmt. Sobald zusätzlich die Fahrzeugheizung läuft, wird ein nicht unerheblicher Teil der Wärmeabgabe in den Fußraum und damit auch zum EBL geleitet. (Bei uns läuft die Truma im Winter immer mit, egal ob das Fahrzeug steht oder bewegt wird).


    Sofern die Ladeleistung tatsächlich reduziert würde, wäre das Aufladen der Aufbaubatterie(n) mit dem maximal möglichen Ladestrom bei laufendem Motor nicht gegeben.
    Mit anderen Worten: Eine durch den EBL bedingte Reduzierung der Leistung liese sich nur durch ein "vorbeileiten" verhindern.


    Ich werde bei Schaudt bezüglich Details dieses Sicherheitsmerkmals anfragen, sofern jemand Informationen bereitstellen kann, bitte hier einstellen!


    Beste Grüße


    Andreas

  • @Patrick: Die vom EBL abgehenden Kabel sind deutlich dünner als die oben beschriebenen Abmessungen. Aus dem Bauch heraus würde ich 16 qmm schätzen. Die Bauform der Anschlussklemmen lassen höhere Querschnitte nicht zu.
    Sofern ich an die Verkleidung des Sitzes nochmals abnehme, messe ich nach.
    Allerdings gehe ich im Moment nicht davon aus, dass der geringere Querschnitt die Ursache für den gemessenen Unterschied beim Ladestrom in dem oben beschriebenen Umfang bedingt.


    Beste Grüße


    Andreas

  • ... das Gerät zu heiß wird, wird der Ladestrom automatisch reduziert


    Das bezieht sich auf die Ladung durch das eingebaute Ladegerät mit Landstrom. Beim Laden mit der Lichtmaschine wird der Ladestrom nicht durch den EBL geregelt. Der leitet nur durch. (Mit der Begrenzung durch den internen Leiterquerschnitt im EBL und dem Trennrelais mit begrenzter Belastbarkeir - hatten wir ja schon diskutiert.)
    Um mit Landstrom keine Leistungsminderung zu haben, kannst Du doch die Schlitze des Warmluftrohrs unter dem Sitz abkleben.


    Gruß
    Matthias

  • So, bin nach einer Woche Winterurlaub zurück. Die gute Nachricht ist: Wir haben in der ganzen Zeit frei gestanden und keinen Landstromanschluss benötigt.
    Der Stromverbrauch lag im Schnitt bei 10% der Aufbaukapazität (190 Ah) pro Tag (kein Fernseher, SAT etc., der Kühlschrank läuft im Stand immer automatisch auf Gas).
    Nach vier Tagen reiner Standzeit war die Batteriekapazität auf 58% gefallen. Motor an, der Bordcomputer zeigte direkt 82 A Ladestrom. Dieser Ladestrom regulierte sich innerhalb weniger Minuten auf 42 A. Nach 41 Minuten reiner Fahrzeit betrug der Füllstand der Batterien wieder 71%. Nach weiteren 40 Minuten war ein Füllstand von 81 % erreicht, der Ladestrom betrug dann immer noch 11 A.
    Fazit: Über den Daumen wird der Tagesverbrauch von 10 % der Batteriekapazität bei dem gegebenen Setup und dem gegebenen Batteriealter in 40 Minuten reiner Fahrzeit durch die Lichtmaschine wieder aufgeladen.


    P.S: Wir konnten nur so lange frei stehen, da wir einen zusätzlichen Frischwassertank und eine zusätzliche Kassette an Board hatten. Andernfalls hätten wir viel eher eine Versorgungsstation anfahren müssen.

  • Die 18 A sind der max. Ladestrom des Landstrom-Ladegeräts. Der Ladestrom von der Lichtmaschine dürfte auch bei diesem Elektroblock höher sein (die sind meist mit 30 oder 40 A abgesichert). Dickere Leitungen solltest Du am Elektroblock vorbei über ein separates Trennrelais führen, wie Du schon geschrieben hast. Das Trennrelais im Elektroblock ist nicht für den hohen Strom ausgelegt.
    Vorgehensweise: Verbindung von Starterbatterie zum EBL entfernen. Eine neue, dickere Leitung zwischen Starterbatterie und Versorgungsbatterie legen, dazwischen das neue Trennrelais. Sicherungen auf beiden Seiten nicht vergessen. Das Trennrelais kann ein normales sein, wenn Du über den EBL an das D+Signal kommst. Sonnst nimmst Du eben ein automatisches Trennrelais.
    Die Leitung zwischen EBL und der Versorgungsbatterie bleibt. Über die werden die Verbraucher versorgt und fleißt nach wie vor der Ladestrom des Landstrom-Ladegeräts.


    Gruß
    Matthias

  • Muß die "alte" Verbindung unbedingt getrennt werden? Oder ist ein Parallelbetrieb möglich, auch wenn einmal über D + (alte Leitung/EBL) und die zweite, direkt zur Aufbaubatterie führende Leitung mit Cyrix-CT ausgestattet ist.

  • Kannst Du auch parallel betreiben. Du darfst nur die Leitungen vom/zum EBL nicht verstärken, weil sonst das Trennrelais im EBL überlastet werden könnte.

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