Zu diesem Thema gibt es bereits einige Blogs auf Promobil, Womotreff etc. Mein Dank an die Autoren für die zusammengetragenen Einzelinformationen, welche hier zusammengefasst als Lösungsvorschlag dienen sollen. Weiterhin habe ich auch einen Beitrag „AGM-Batterie mit CBE-Elektroblock/Ladegerät“ eingestellt, dessen Lektüre ich als Erstes empfehle.
Mein Pössl Vario mit seinen Optima AGM-Batterien bei einer Kapazität von 150Ah zeigt mir vor Abfahrt eine Spannung von 12,3V für die Bordbatterie an. Kein Problem, denn ich habe ja eine 5 - 6 stündige Fahrt vor mir. Ich lasse den Motor an und messe den Ladestrom (mit einem Zangenamperemeter) in Höhe von 30A. Also müssten die Batterien am Ziel doch voll sein. Es kommt aber ganz anders: am Ziel (gemessen 30 Minuten nach Abstellen des Motors, sonst ungenaue Werte) habe ich nur eine Spannung von 12,7V, auf dem Stellplatz ist keine Steckdose frei und der Kühlschrank werkelt bei 30 Grad im Dauerbetrieb. Morgens um 5 Uhr, nach 9 Stunden Standzeit, kommt dann die Batteriewarnung bei 11,5V. Wie kann das sein?
Die Lichtmaschine lädt die Startbatterie, welche normalerweise vom Typ Blei-Säure ist. Diese wird mit maximal 14,3V geladen, bis sie bei 90% mehr oder weniger voll ist und den hohen Ladestrom nicht mehr akzeptiert. Als Folge reduziert die Lichtmaschine die Spannung bis auf 13,8V – lädt damit bis auf 100% auf und erhält die Kapazität.
Mit diesem Verhalten kommen AGM-Batterien Typ2 (14,7V Ladespannung) überhaupt nicht zurecht. Bei den anfänglich gemessenen 30A Ladestrom war die Startbatterie noch im Ladezyklus, hätte ich den Ladestrom 30 Minuten später gemessen bei voller Startbatterie und 13,8V Ladespannung, dann wäre mir ein Licht aufgegangen. Für AGM-Batterien bedeutet 13,8V Ladespannung nämlich Erhaltungsladung – da geht also nichts mehr rein! Wenn nun zusätzlich der Kompressorkühlschrank seine 5A einfordert, dann kommt man ungefähr mit der gleichen Batterieladung wie beim Losfahren an.
Wer häufig herumfährt und/oder Stellplätze ohne Strom ansteuert, sollte über einen Ladebooster nachdenken. Dieser nimmt als Eingangsspannung, was immer die Lichtmaschine gerade liefert. Beim Ladeausgang wird die Spannung generiert, welche für den jeweiligen Batterietyp benötigt wird – also für meine Optima-Batterien 14,7V mit der entsprechenden Kennlinie, damit die Batterien nicht durch falsches Laden geschädigt werden. Ich habe mich für ein Büttner MT-LB 45 entschieden, weil beim Output von 45A mein Kompressorkühlschrankverbrauch von fast 100Ah pro Tag innerhalb von 2 Stunden wieder aufgeladen ist. Bei dem kleineren Gerät MT-LB 25 mit 25A Output brauche ich jeden Tag nahezu 4 Stunden Fahrzeit zum Laden! Ja, das Ding ist teuer (campingplus24 liefert 20% unter Listenpreis) und nimmt zusätzlich Platz weg, erhöht aber meine Mobilität um Lichtjahre.
Achtung: das absolute Minimum an Kabelquerschnitt ist 10mm² unter Berücksichtigung der Kabellänge. Bei meinem kurzen Kastenwagen läuft das Pössl-Kabel von der Startbatterie nach vorn links am Sitz vorbei, dann im Kabelschacht zur rechten Tür, unter den Beifahrersitz zur Sicherung, dann wieder ganz nach links bis unter die Sitzgruppe in der Mitte zur Bordbatterie: das sind ca. 8m Kabel! Bei 45A muss bereits ein Querschnitt von 16mm² verlegt werden, die Sicherungen an Startbatterie und unter dem Beifahrersitz müssen gegen 60A ausgetauscht werden. Es ist also ein ziemlicher Aufwand und nur technisch versierte sollten sich selber daran wagen. Vorteil: bei diesem Kabelquerschnitt ist dann kein separates „Start Sense“-Kabel erforderlich, eine Brücke von „Start +“ auf „Start Sense“ kann gelegt werden. Für das Büttner MT-LB 25 kann die vorhandene Installation direkt genutzt werden – aber wie oben erwähnt, erhöht sich die Ladezeit auf fast das Doppelte. Der Temperaturfühler ist beim Laden mit 45A unbedingt erforderlich, liegt dem Gerät auch bei.
Der Booster wird zwischen Startbatterie und Elektroblock angeschlossen: Eingang „Start +“ an Startbatterie, Ausgang „Bord +“ also auf Klemme +B1 gelegt, und beide Minuskabel gehen auf Klemme –B2. Damit ist weiterhin das Trennrelais innerhalb des EBL aktiv, welches auf 70A ausgelegt ist. Entgegen dem im Internet verfügbaren Anschlussschema können die Büttnergeräte direkt mit dem CBE-Elektroblock verbunden werden, wenn eine Brücke von Klemme „Sense Start“ auf „EBL in“ gelegt wird (gemäß Montageanleitung, dem Gerät beiliegend). Damit wird das CBE-interne Laden der Startbatterie wieder hergestellt.
Noch ein Wort zur Anzeige der Spannung für die Startbatterie: ich weiß nicht, was CBE dort intern spielt, jedoch wird bei Spannung der Bordbattterie unter 12,5V nur Murks für die Startbatterie angezeigt. Dies gilt sowohl ohne als auch mit Ladebooster: bei 12V kommt plötzlich eine Warnung für die Startbatterie, man glaubt also, diese sei entladen worden. Misst man dann die Spannung der Startbatterie direkt mit dem Voltmeter, dann zeigt diese immer noch 12,5V an! Für dieses Problem habe ich noch keine Lösung gefunden.