Höherlegen bei Original Luftfederung an der HA ?

  • Die Original-LuFe ist doch am hinteren Ende der Blattfedern angebracht, oder?
    Ich hab auf nem Treffen mal jemanden kennengelernt, der ab Werk links und rechts verschiedene Blattfedern im Fahrzeug hatte, wobei der Aufkleber mit der Teilenummer identisch war. Schau Dir doch mal an, ob die Blattfeder oder die Luftfeder für die unterschiedliche Höhe verantwortlich ist.


    Gruß,
    Jürgen

    Hymer Car 322, Ed. "Fifty", Streetline
    Ducato 250 Multijet 130, Lightfahrwerk, Modelljahr 2012, Euro 5

  • Die Original-LuFe ist doch am hinteren Ende der Blattfedern angebracht, oder?


    Nein. Die original LuFe ist eine Vollluftfederung. Es gibt da keine Blattfedern. Statt(!) der Blattfedern ist da auf beden Seiten ein starrer Federarm in der vorderen Aufhängung die auch die Blattfeder aufnehmen würde, montiert. Auf dem hinteren Ende des Arms steht jeweils der Luftbalg. Die hinteren Aufnahmen der Blattfedern im Rahmen bleiben unbenutzt.


    Was mir mittlerweile aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass es hinten keinen Querstabilisator gibt. Das heißt, die Vorderachse mit Stabi gibt mehr oder weniger die "Seitenneigung" des Fz vor, das Heck geht einfach mit. Steht oder fährt man auf einem in sich verwundenen Untergrund macht sich das vor allem an der unterschiedlichen Einfederung an der HA bemerkbar, vorne gibt es einen gewissen Ausgleich durch den Stabi.
    Mein Stellplatz ist nicht 100% eben und das wirkt sich im Stand fast nur auf die HA aus.
    Auch noch aufgefallen ist mir, dass das "absenken" des Hecks mit der Zeit eine Täuschung war. Es gibt ja einen ziemlich großen Luft(vorrats-)behälter. Der Kompressor geht nur an, wenn der Vorrat zu Ende geht. Das interessanteste aber: Der Niveauausgleich findet auch bei stillstehendem, ausgeschaltetem Fz statt. Ist mir mehrmals beim ein. und aussteigen im Heck aufgefallen. Einsteigen: Pffft, aussteigen Tschsch :-), allerdings längst nicht immer, da gibt es wohl eine größere Hysterese. Darauf wäre ich nicht gekommen, das funktioniert ja mit elektronischen Sensoren, die anscheinend immer in Betrieb sind.


    Die Höherlegung mit den neuen Koppelstangen hat sich nun 3000km auf unterschiedlichstem Pflaster bewährt. Die Reifen bekommen auch keinen Kontakt mit den Kotflügeln mehr. Die Indikatoren (geschwärzte Schrauben der Verbreiterungen) bleiben schwarz...


    Gruß
    Reiner

  • Nein. Die original LuFe ist eine Vollluftfederung. Es gibt da keine Blattfedern. Statt(!) der Blattfedern ist da auf beden Seiten ein starrer Federarm in der vorderen Aufhängung die auch die Blattfeder aufnehmen würde, montiert.


    OK, danke für die Info. Hatte bei einem raschen Blick unter einen "Vollluftkasten" wohl übersehen, dass das ein starrer Arm statt des Blattfederpakets ist.


    Gruß,
    Jürgen

    Hymer Car 322, Ed. "Fifty", Streetline
    Ducato 250 Multijet 130, Lightfahrwerk, Modelljahr 2012, Euro 5

  • Leider hat sich mittlerweile herausgestellt, dass die Kombination aus Original LuFe und 255/55R18 doch nicht so ohne weiteres zusammenpasst. Ich habe an den Reifenflanken immer mehr Schleifspuren. Habe mit Herrn Loder von Delta 4x4 telefoniert. Denen war die Problematik offensichtlich nicht bewusst. Sie suchen nun nach einer Lösung, z.B. mit einer größeren Einpresstiefe, was allerdings nur beschränkt möglich ist, v.a. wegen der Verminderung der Festigkeit der Felgen wenn man sie weiter abfräst. Bei der LuFe ist anscheinend der Federweg viel größer als bei den Blattfedern und die Räder müssen in den Radkasten eintauchen können Eigentlich müsste das Problem bei Stephan mit den ORC Felgen ja auch auftreten, außer die haben gleich eine größere Einpresstiefe.

    Wenn ich bei -3 losfahre Schaben die Reifen kurz an den Schrauben der Verbreiterungen


    Das scheint aber nicht so zu sein. Bei mir ist der obere Schraubenkopf auf der dem Fahrzeug zugewandten Seite auch blank poliert (immer in Stellung 0). Bei weiterem Einfedern wird dann der Kotflügel nach außen gedrückt, was natürlich nicht spurlos geschieht. Ich vermute das passiert hauptsächlich bei in sich verwundenen Straßen, z.B. in den Bergen.
    Gruß
    Reiner

  • Das hört sich gar nicht gut an.


    Es ist in der Tat bei mir so, dass ich nur beim Losfahren und -3 das Schaben habe. Sobald die LuFe ab einer Geschwindigkeit von 5 km/h auf Position 0 hochfährt ist das vorbei. Oder ich mache das besser vor der Fahrt selber, wenn ich dran denke.
    Damit die die Position bei -3 nicht ganz so tief ist verbaut ORC an den Befestigungen der Sensorstangen eine Metallplatte mit drei Löchern, die dem Sensor unterschiedliche Stellungen vorgaukelt und damit die untere Position beeinflusst.


    Die Einpresstiefe der ORCs müsste ich nachschauen. Ein Eindrücken in die Korflügel habe ich nicht festgestellt.


    Meiner Meinung nach ist übrigens der starre Arm der Luftfederung, also die andere Seite, auch elastisch. Das sieht für mich aus wie eine halbe einblättrige Parabel-Blattfeder.


    VG!

  • Der "Längslenker", an dem bei Vollluftfederung die Hinterachse anstelle der Blattfeder angelenkt ist, sieht tatsächlich ein wenig nach einblättriger Feder aus.
    Ich vermute stark, dass das so gewollt ist - denn irgend etwas muss imstande sein, auszugleichen, wenn das Auto seitlich geneigt steht/fährt/verschränkt ist.
    Anders gesagt, wird sich diese halbe "Feder" zwar nicht wie eine Feder biegen, dafür aber in Längsrichtung tordieren. An der Hinterachse ist sie fest verschraubt, und dann bliebe nur noch das vordere Federauge als Ausgleich, wenn die Achse links und rechts unterschiedlich hoch steht.

  • verbaut ORC an den Befestigungen der Sensorstangen eine Metallplatte mit drei Löchern


    Könntest du davon ein Foto einstellen? Ich vermute, damit wird der jeweilige Befestigungspunkt der Sensor Koppelstange statisch verlegt. Das hätte dann ja die selbe Funktion wie ich sie mit den verlängerten Koppelstangen erreicht habe. Würde aber gerne mal sehen um welche Dimensionen es sich bei dieser Lösung handelt.


    wird sich diese halbe "Feder" zwar nicht wie eine Feder biegen, dafür aber in Längsrichtung tordieren.


    Das ist sicher so, aber die Höhendifferenz rechts und links ist ja begrenzt, die Torsion wird also nur einzelne Grad betragen. Das wird keinen nennenswerten Einfluss auf die Federung haben. Ein ähnlicher Effekt tritt ja auch beim gleichmäßigen einfedern auf. Die Hinterachse wird ja von einem Diagonal eingebauten "Stabilisator" in der Spur gehalten. Da dieser beim Einfedern seine Projizierte Länge verändert, bewegt sich die HA bei Federbewegungen zwangsweise nach rechts und links. Dabei wird der Längslenker in Querrichtung belastet. Aber auch das sind einzelne Millimeter. Theoretisch müsste der linke Reifen dadurch stärker schleifen...


    So sehen die Spuren aus. Das sieht auch nach "Erwärmung" aus.

    Gruß
    Reiner

  • Vielen Dank, Stephan!
    Interessant, da hatte ich die gleiche Idee (Verlängerung der Koppelstange), aber ich wollte es so machen, dass die Prüfingenieure es nicht sehen. Offensichtlich geht es um die gleichen Dimensionen bei der Verlängerung, ich hatte mich ja für "eine Fingerdicke = 17mm" entschieden, ORC für 3 Schraubendurchmesser.
    Was aber auch noch sehr interessant auf dem Foto ist, daran habe ich auch schon gedacht, hatte aber noch keine ideale Lösung: ORC hat den Anschlagsdämpfer (hier orange) geändert. Damit wird der Federweg begrenzt. Original ist der ja gar nicht drin, sondern, oben montiert und auf dem Foto nicht sichtbar, ein schwarzer Hartgummi, ca. 2cm dick.
    Ich hatte bei meiner Recherche in einem österreichischen Artikel bezüglich Fahrwerksmodifikationen gelesen, dass wenn man ein Luftfahrwerk nachrüstet, dies so ausgeführt werden muss, dass bei Ausfall / Druckabfall man mit mindestens 50 km/h weiterfahren können muss. "Gar nicht dumm, die Anforderung" dachte ich mir. Da einen anderen Anschlagsdämpfer einzubauen ging mir aber auch zu weit in Bezug auf "illegale" Fahrzeugveränderungen.
    Mit Deiner Erlaubnis würde ich das Foto mal an Delta 4x4 weiterleiten, die suchen ja noch nach einer Lösung... .


    Gruß
    Reiner

  • Damit wird der Federweg begrenzt. Original ist der ja gar nicht drin, sondern, oben montiert und auf dem Foto nicht sichtbar, ein schwarzer Hartgummi, ca. 2cm dick.


    Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht wie der original aussieht. Ich war selber leider nicht beim Umbau dabei.


    Mit Deiner Erlaubnis würde ich das Foto mal an Delta 4x4 weiterleiten, die suchen ja noch nach einer Lösung... .


    Das Photo ist zwar von mir, das kannst du gerne nutzen. Allerdings ist das geistige Eigentum ist von ORC. ;)


    VG!

  • Hallo Stephan,

    Allerdings ist das geistige Eigentum ist von ORC


    Wenn der im Hintergrund zu sehende orange Dämpfer das Originalteil von den Blattgefederten ist, was ich vermute, ist die erfinderische Leistung nicht sehr großo_O. Trotzdem hast du natürlich recht.


    Damit die die Position bei -3 nicht ganz so tief ist verbaut ORC an den Befestigungen der Sensorstangen eine Metallplatte mit drei Löchern


    Nur zum Verständnis: das stimmt so nicht. Die Änderung an den Koppelstangen verändert die Höhenlage generell. Das habe ich mit den längeren Koppelstangen ja auch so gemacht.
    Das maximale Einfedern bei Position -3 (aber auch während der Fahrt) wird durch den geänderten Anschlagdämpfer begrenzt. Das fehlt bei mir noch.


    Gruß
    Reiner

  • Liebe Kollegen


    Ich habe Euch einmal ein Bild gemacht, was es bedeutet wenn die LuFe mit 1Bar Druck auf den originalen Gummianschlägen sitzt.
    Es macht schon Sinn einen verlängerten Anschlag einzusetzen, wenn man im Pannenfall mit Breitreifen noch fahren möchte.
    Wir können so noch fahren, denn mit Originalbereifung schleift nichts, es ist einfach bockhart.



    Gruss Andreas

  • Das maximale Einfedern bei Position -3 (aber auch während der Fahrt) wird durch den geänderten Anschlagdämpfer begrenzt.


    Ich habe das Thema noch einmal in aller Ruhe durchgelesen.


    So wie ich die hier angewandten Modifikationen für das Verwenden von Breitreifen interpretiere, könnte man eigentlich auch eine Zusatz-LuFe an Blattfedern montieren und hätte in etwa den gleichen Effekt. Denn wenn ich den Federweg der LuFe mit einem verlängerten Endanschlag begrenze, bin ich dann im schlechtesten Fall nicht wieder bei Blattfeder und Endanschlag?
    Ist nicht einer der Vorteile einer Voll-LuFe, dass man das Auto auch runter lassen kann?
    Der grösste Vorteil ist aber meines Erachtens, dass das Auto immer weich einfedert, auch bei grossen Bodenwellen und Schlaglöchern. Vorausgesetzt, es besteht genug Federweg ohne künstlichen Endanschlag.


    Es wird also bei einem Reisemobil (nicht Showcar) nur für die Optik ein schlechteres Fahr- und Federverhalten mit erhöhtem Fahrzeugschwerpunkt in Kauf genommen, bei dem auch noch die angenehmen und teuer bezahlten Eigenschaften der Voll-LuFe beseitigt werden. Entschuldigt, aber mir erschliesst sich der Sinn für diese Massnahmen nicht.


    Nur ein paar Gedanken, bitte nicht persönlich nehmen.


    Gruss Andreas

  • Sind Deine Bremsen immer zu kalt gewesen oder warum hast Du die Belüftung minimiert?


    Ich denke mal, Du sprichst das Überhitzen der Bremsen an.
    Wir sind vor kurzem ein paar grosse Pässe in der Schweiz gefahren, aber da ist alles im grünen oder in diesem Fall, kühlen Bereich.
    Schon in der Fahrschule habe ich gelernt, im selben Gang den Berg runter zu fahren wie hinauf:)


    Ist halt wie bei Breitreifen, Optik ist allles;)


    Gruss Andreas

  • Ist nicht einer der Vorteile einer Voll-LuFe, dass man das Auto auch runter lassen kann?


    Das ist ein Vorteil. Die Einschränkung diesbezüglich ist durch den "Endanschlag" aber nicht bedeutend. Es ist ja nur eine von 7 Einstellungen betroffen. Und die wird bei der ORC Lösung genau so "sanft" begrenzt wie bei Blattfedern:zungelang: . Dafür kann man höher stellen...:D

    Es wird also bei einem Reisemobil nur für die Optik ein schlechteres Fahr- und Federverhalten mit erhöhtem Fahrzeugschwerpunkt in Kauf genommen


    Das kann man so nicht stehen lassen. Die breiten Gummis bringen ja spürbar zusätzlichen Federungskomfort durch den deutlich niedrigeren Druck. Durch die Höherlegung wird auch der Federweg durch den geänderten Anschlagpuffer nur minimal verringert. Wenn man als "Endanschlag" das selbe Material verwenden würde, das original verbaut ist (Hartgummi), müsste man den um ca. 2cm "verlängern", das hebt sich mit den 17mm der Höherlegung quasi auf (Federweg).
    Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die VollLuFe mehr Komfort bringt als die Blattfedern, dem ist aber mitnichten so (wobei ich Blattfedern nicht kenne). Diese Einrichtung hat ihren Namen (-Federung) nicht verdient, "Niveau-Einstellung und Niveauausgleich" wäre ehrlicher. Beim noch fast leeren Auto habe ich auch mit 200kg Gepäck hinten eigentlich gar keine Federung. Ich mache mir ernsthafte Sorgen, wie ich meine Einbauten "verankern" soll, damit sie mir nicht um die Ohren fliegt.
    Bei uns in der Straße sind "Rillen" zur Verkehrsberuhigung, die haben die selben Maße wie die üblichen Schweller, nur umgekehrt. Wenn ich da mit Schrittgeschwindigkeit oder schneller durchfahre, fliegt meine Ladung hoch und knallt wieder runter...
    Gruß Reiner

  • Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die VollLuFe mehr Komfort bringt als die Blattfedern


    Das ist richtig, die bringt mehr Komfort, aber nur bei richtiger Verwendung.
    Die Höhenverstellung funktioniert ja über den Luftdruck in den Bälgen. Wenn Du das Auto über die LuFe höherlegst, fährst Du mit mehr Druck, ergo wird die Federung härter.
    Dass die Fuhre ohne Beladung hüpft wundert mich nicht. Das habe ich oben gemeint mit schlechterem Federverhalten.
    Unser Auto federt auf der HA butterweich.


    Gruss Andreas

  • Wenn Du das Auto über die LuFe höherlegst, fährst Du mit mehr Druck, ergo wird die Federung härter.


    Tut mir Leid, das stimmt so nicht. Zumindest nicht bei der Rollbalgfederung im Original. Druck = (Gewichtskraft/Fläche). Weder die Gewichtskraft ändert sich beim Höherlegen, noch die Fläche des Kolbens im Rollbalg. Ich schrieb weiter oben schon, dass die Federung nach dem Höherlegen (ein wenig) weicher wurde. Auch die Reifen haben eine Verbesserung gebracht. Aber halt alles nicht viel.

    Ist halt wie bei Breitreifen, Optik ist allles

    . Eben nicht. Unter "Breitreifen" versteht "man" normalerweise Niederquerschnittsreifen. Die bringen eine Komforteinbuße.


    Den Komfortgewinn merkst du nur, wenn du die Kiste voll belastest.


    Danke! Darauf hoffe ich.

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