Tafoni und jede Menge Wasser - 10 Tage Korsika

Zunächst wird gewandert. Mit den Rädern das Fangu-Tal entlang bis es dann gar zu steil wird. Weiter zu Fuß in Richtung der hohen Berge Capu Tafunatu (2.343 m) und Paglia Orba (2.525 m). Der Capu Tafunatu weist als Besonderheit ein etwa 30 Meter durchmessendes Loch unterhalb seines Scheitelpunktes auf. Wie gesagt, "pietra tafunata ..." Der Legende nach schmiedete der Teufel eine Sense, wobei er die nahe Paglia Orba als Amboss nutzte. Da die Klinge beim Schmieden zerbrach, schmetterte er den Hammer gegen den Berg und das Loch entstand. Der Hammer schlug an der Küste auf und schuf die Bucht von Calvi.

Auch hier folgen wir einem uralten Transhumanzweg.

Leider sind die ganz hohen Gipfel immer in Wolken. An der Küste herrscht bestes Wetter.

Panorama aus mehreren Fotos, unten das Fangu-Tal

Den Abschluss des Tages bildet ein Bad im Fangu.

Im nahen Galeria hatten wir einen korsischen Käse erstanden. Er erinnerte uns optisch sehr an den Käse des Osolemirnix*, mit dem dann die Piraten später unvorsichtigerweise ein Schiff zur Explosion bringen.

*Asterix auf Korika; Osolemirnix packt den Käse aus. "Da, riecht nur, Freunde!" Asterix: "Ich .... ich muss mich hinlegen." Idefix: JAUUUUUL!"

Es ist ein Käse aus roher Schafsmilch. Teuer ist er! Aber wir sind neugierig. Als Fans der sardischen Käsesorten haben wir durchaus kulinarische Erwartungen - allerdings kennen wir natürlich den explosiven korsischen Käse aus dem Asterix-Heft..

Um es kurz zu machen: Puuhhh ..... sehr intensiv. Das Innere ist durchaus schmackhaft, aber die Rinde tatsächlich nur für Fortgeschrittene. Das Haltbarkeitsdatum ist mit Ende Dezember angegeben. Wir könnten den Käse somit noch drei Monate reifen lassen.

Dann war wieder Gymnastik an Tafoni angesagt. Schon der Zustieg zu den Felsen von Suare ist nicht ohne. Im Hintergrund die "hammermäßige" Bucht von Calvi.

Vor Käse, dessen Rinde aussieht wie eine Doppelschicht Walnüsse habe ich Respekt. Aber Fan vom sardischen Käse, insbes. dem Pecorino sardo, bin ich auch, solange er noch keine eigenen "Beinchen" entwickelt hat.

Grüsse & Danke für die tollen Fotos
Rainer

PS. Ein richtig leckerer, aber milder Pecorino ist der Pastore Sardo, den man hier in Deutschland leider schwerlich erhält.

Pastore Sardo, Fiore Sardo - sowas von lecker! Der korsische Käse ist aber ne ganz andere (und eigene ...) Nummer. Ich mag grundsätzlich gereiften Käse sehr gerne. Nix schlimmeres als junger Gouda, Butterkäse oder Camembert. Aber hier stand ich kurz vor der Kapitulation.

Zitat von Wernersberger

Der korsische Käse ist aber ne ganz andere (und eigene ...) Nummer.

...und auch die korsische Schweine- und vor Allem die Wildschwein-Wurst

Den nächsten Tag widmen wir uns ausschließlich dem Fangu. (Anmerkung: Wer ihn auf der Karte nicht findet, sollte nicht irritiert sein. Fangu ist die korsische Schreibweise, die offizielle französische lautet Fango.)

Zitat von Da Bäda

...und auch die korsische Schweine- und vor Allem die Wildschwein-Wurst

Tja, als Vegetarier entgeht uns das .....

Mir wird angezeigt: ab 29.06. bzw. 04.07. geplant.

Offensichtlich nicht auf dieser Strecke. Dann eben von Genua/Livorno/Savona. Oder Nizza.

Zitat von göll mountain

Livorno ist gut,

Tipp: Nicht im Hafen übernachten.
Die Fähre liegt nachts im Hafen mit laufenden Motoren (Lärm und Gestank).
Hier ist der Parkplatz und Ver-/Entsorgung:
https://www.google.de/maps/place/43°33'21.0%22N+10°18'14.3%22E/@43.555823,10.3034128,154m/data=!3m2!1e3!4b1!4m14!1m7!3m6!1s0x12d5e967eb7e0fa3:0x602df37d22da13d4!2sLivorno,+Italien!3b1!8m2!3d43.548473!4d10.3105674!3m5!1s0x0:0x0!7e2!8m2!3d43.5558227!4d10.3039597

Nach soviel Süßwasser zieht es uns mal wieder ans Meer. Die nahe Bucht von Calvi soll schöne Strände bieten. Wir finden Sandstrände, die auch gut bevölkert sind. Nichts für uns, vor allem nichts für mich. Ich erinnere mich, bei der Recherche zuhause etwas von beeindruckenden Granitfelsen an der Spitze Punta Caldanu gelesen zu haben. Die muss hier am Nordrand der Bucht sein. Tatsächlich. Nach 15 Minuten Fußmarsch finden wir Traumfelsen und klares Wasser. Niemand außer uns ist hier. Ich verstehe nicht, wie man sich da mit hundert anderen am Sand drängen kann.

Die Formen sind fantastisch, die Kristalle grob und scharfkantig. Leider habe ich die Kletterschuhe nicht dabei. Es ist eine Herausforderung für die Hornhaut.

Die letzten Sonnenstrahlen des Tagens nutzen wir dann noch zum Baden.

Es ist unser - leider - letzter Abend auf der Insel. Aber ein schöner!