Pappelsperrholz färben und lackieren!

  • Hallo Leute!
    Suche einen Fachmann der mir hilft! Ich will meine Inneneinrichtung färben und mit Treppen und Parkettlack auf Wasserbasis streichen. Ich hab eine Beize gefunden, die mir gefällt ( Birnenholz von Clou zum selbstanmischen)! Nur verträgt sich das nicht mit dem Lack, da der die Beize wieder anlöst und unschöne Streifen macht. Hat wer eine Lösung für mich?

  • Beize gibt es verschieden wirkende Typen, wasserlösliche oder auch chemisch reagierende, und nicht jede bringt auch auf jedem Holztyp DAS ideale Wunschergebnis.
    Beize und Lack müssen aufeinander abgestimmt sein. Bei gehärteten Lacken dann wiederum die Abstimmung von Lack- und Härtertyp.
    Wenn du Produkte verschiedener Hersteller miteinander kombinierst, können z.T. ungewollte oder sogar herbere chemische Reaktionen auftreten.


    Es wäre äußerst ratsam, dass du dich bzgl. Clou einfach mal an die Firme selbst wendest und dein Vorhaben und den Anwendungszweck dort beschreibst (Tele unter "Kontakt" oder "Impressum" auf der Herstellerseite von Clouth)
    Die Lackhersteller haben i.a. recht kompetente Labortechniker, die dir dann auch fundierte Auskunft geben können.
    (Ein weiterer, mir bekannter Lack- und Beizenhersteller für den holzbearbeitenden Bereich, für den Fall, dass du mit/bei Clouth nicht klar kommen solltest, wäre z.B. auch noch Hesse-Lacke)

    Ralph.
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    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

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  • Gib doch bitte mal an, für welchen dekorativen Eindruck wie zugleich auch gegen welche Einwirkungen du deine Oberfläche[n] schützend bearbeiten möchtest.


    ...Treppen- und Bootslacke werden i.a. insbesondere auf Harthölzern aufgetragen (wie Teak, Sipo, Sapeli, Eiche, Meranti etc.)
    Ist der Lack in Bezug auf die bearbeitete Oberfläche zu hart (zu wenig elastisch "mitarbeitend"), dann wirst du in überschaubarer Zeit an Bereichen mit Nässeeinflüssen (an Waschbecken in Küche und Badraum) ggfls. unliebsame Vergrauungen feststellen können.


    VOR einer so eventuell dann anstehenden Bearbeitung solltest du dir unbedingt ein großflächigeres Muster bis zur fertigen Oberfläche hin fertigstellen. Hier insbesondere einen langen [Rest?]streifen des von dir gewählten Trägermaterials. So kannst du zugleich auch feststellen, ob sich über die Länge (also bis Kasteninnenhöhe) Verziehungen im Material einstellen, die in der von dir angewendeten Oberflächenbearbeitung deinem Ausbauvorhaben entgegen sprechen.


    ;)

    Ralph.
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  • Hi!
    Also ich hab wirklich, wirklich gute Erfahrung mit der Beize vom OBI gemacht. Gut, ich hab Kirsche genommen, aber der Farbton sollt ja egal sein. 3 mal gebeizt, 2 x klarlackiert und die Pappel sieht wirklich wunderschön aus. Kann dir jetzt die Marke nicht sagen, sind aber kleine Fläschchen um knapp 10- Euro.


    [attach]56214.vB[/ATTACH]


    Die Klappenrahmen bzw. die Leiste oben am Himmel sind damit gemacht.

  • Hallo Klemens, saubere Arbeit!!
    Solch fein gefertigte Selbstausbauten sind regelrechte Ausnahmen *TOP*


    Die von dir angeführten, auf Kirsche gebeizten Holzteile, sind das Pappelsperrholzleisten oder Massivholzleisten (wenn ja, welche Holzart?), welche du an bereits dekorativ beschichtete Ausbauplatten hierdurch angeglichen hast?

    Ralph.
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  • Hallo Klemens,


    genau darin würde die Crux für das gewünschte Einfärben von Pappelsperrholz-Flächen liegen.
    - Massivholz saugt deutlich weniger als Schälfurnier
    - Ramin ist deutlich härter als Pappelholz
    - du hast in deinen Ramin-Rahmen ein gemasertes "Holzbild wie gewachsen", beim Beizen von Pappelsperrholz-Flächen dürfte das Beizergebnis bei gleicher Beize im Ausdruck wesentlich kräftiger/dunkler/gesättigter werden und es entstünde eine monochromatische Fläche ohne sichtlich markante Holzstruktur (so wie bei deinen schön "lebendig" wirkenden Ramin-Rahmen)


    Ob solch ein Ergebnis nun voll in der Erwartung des Themenerstellers sein mag, muss dieser natürlich selbst entscheiden, daher auch mein dringlicher Hinweis auf eine Probebeizung (Farbsättigung) an einem größeren Stück (optischer Holzausdruck).


    Bei größeren Flächen, zumal wenn Beize und Lack auf derselben Lösungsmittelbasis hergestellt sind,
    also bei Wasserbeize und Wasserlack, entsteht bei Pinselauftrag naturgemäß leichter eine Anlösung der Vorbehandlung, welche dann zu der angeführten Streifenbildung führen kann.
    Aber auch hierzu gibt es eine Lösung: nicht pinseln sondern den Lack mit der Spritzpistole auftragen. Solche gibt es, in Relation zu einem Gesamtausbau für Kleingeld, auch schon in gut sortierten Baumärkten.
    Spritzauftrag dann in Querlegung der Holzausrichtung von beiden Seiten aus, damit der Lack sich auch voll benetzend in die Porenstruktur reinsetzen kann (sonst wiederum die Gefahr von Graubildung durch Hinterwanderung mit Feuchtigkeit).
    ....sollte man beim ersten Mal aber von der Handführung her auch erstmal an unbedenklichen Probeflächen "in den Griff" kriegen, damit das Endwerk dann nicht "wie selbstgemacht" gruselig ausschaut ;)

    Ralph.
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  • Seid ihr eigentlich sicher, dass Wasserlacke von der Verschleißfestigkeit her für den Einsatz in Wohnmobilen geeignet sind? Ich frag ja nur. Hat sich in dem Bereich in den letzten Jahren ja viel getan. MMn sind die Bedingungen im Womo aufgrund stark schwankender Luftfeuchtigkeit und durch die beengten Verhältnisse schon noch ein bisschen rauer als man das für Mobiliar normalerweise annimmt. Ich meide auch Lösungsmittellacke wo ich kann, aber in manchen Fällen haben die durchaus noch ihre Berechtigung.


    Gruß
    Ulli

  • .......
    Aber keiner soll mich fragen, ob Beize und Klarlack zusammenpassen. Es funzt einfach.*g*


    Die Beizen, welche im Heimwerkerbereich üblich sind, sind auf Wasserbasis.


    Es gibt wohl auch andere, aber die sind wohl nicht so leicht zu bekommen.
    Mann möge mich verbessern wenn ich daneben liege.;)


    Das Problem mit Wasserlöslichen Beizen ist, dass beim behandelten Holz Wasser die Beize wieder anlöst, und dann abfärbt, oder sich Streifen/Flecken bilden können.


    Ergo sollte gebeiztes Holz mit nicht auf wasserbasierenden Beschichtungen gegen eindringetes Wasser geschützt werden.


    Mit Klarlack auf Lösungsmittelbasis habe ich meine mit Clou gebeizten Bücherregale versiegelt, ohne Probleme.

  • skysegel
    Verwechsele hier bitte nicht Lösungsmittellacke mit Reaktionslacken (wie z.B. PU-Lacke, bestehend aus Lack und Härteranteil).


    Wasserlacke werden sogar in der Autoindustrie für unsere Karossen verwendet. Ich glaube, in Deutschland war damit Opel der erste gewesen.
    Der Wortanteil "Wasser-" hat nix mit der Wiederlöslichkeit oder der Belastbarkeit zu tun, sondern zunächst lediglich etwas mit dem zu verflüchtigenden Lösemittel im verarbeitungsfähigen Lack. Einmal ausgehärtet kannst du diesen dann getrost "baden" ;)

    Ralph.
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  • Klar, Lack auf Wasserbasis ist nach Aushärtung auch Wasserfest.
    Aber bis er ausgehärtet ist kann er die Beize anlösen, was dann zu Streifen/Flecken führen kann.


    So war dies zumindest in Produktblättern der von mir benutzten Beize beschrieben.

  • Leute, Leute, da hab ich aber was losgetreten! Hab mir heute im Bauhaus Lasuren zum testen mit genommen und mal gleich grundiert. Ich werde am Wochenende testen.
    Den Lack auf Wasserbasis, den ich beim Beizen genommen habe war ein Treppen und Parkettlack, sollt also etwas aushalten. Hab jetzt 3x lackiert und es gibt eine schöne warme Oberfläche, die ich mit dem Nagel nicht mehr Eindrücken kann. Wär also perfekt bis auf die Beize! Mal schauen was mit der Lasur wird und ob die auch so hart wird.

  • Tach Martin,


    wenn du echt geile Flächen produzieren möchtest, bringt Spritzen in allen Lackierarbeitsgängen das beste Ergebnis.
    Pinselauftrag führt bei größeren/großen Flächen sehr schnell zu sichtbaren und fühlbaren Ansätzen.
    Zwischenschliff nicht vergessen, ich sag mal mit 240er nach dem Grundieren. Nach dem ersten Lackgang darf es dann sogar 320er sein. Mit einem Schwingschleifer siehst du um so besser, wo sich noch ungeschliffene Stellen befinden (geht aber auch per Hand, mer wollen's ja nich übertreiben *tztz*
    Ergebnis müsste sich beim darüberstreichen dann etwa so anfühlen wie ein Babypopo ;)


    Noch'n Tipp: geschlossenflächiges Auftragen JA,
    vollsoßen um damit vermeintlich Zeit sparen zu können rächt sich im Endergebnis ;)

    Ralph.
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  • Moin Martin,
    da ich seit Jahren nicht mehr praktisch in der Fertigung tätig gewesen bin, sickern manche Erkenntnisse erst so mit der Zeit, hochkommenden Bildern und Erinnerungen wieder an die Oberfläche.
    Alles klingt HIER von meinen Beschreibungen und Tipps her so schrecklich kompliziert, ist letztendlich bei Verwendung der richtigen (aufeinander abgestimmten) Produkte und Bearbeitungsweisen "ganz easy".


    Wenn dir jemand erklären würde, was du alles beim Motorradfahren berücksichtigen musst/solltest und welche Hand/Fuß zu welcher Zeit wohlkoordiniert was zu tun hat, wie du nur durch eine absolut exakte Versetzung des Schwerpunktes in einer speziellen Kurve zu erreichen vermagst, dass du bei der Kurvenfahrt in genauestens zu bestimmender Schräglage weder kippst noch zur Kurve heraus getragen wirst, du würdest bezweifeln, dass so ein Einspurfahrzeug überhaupt je eine Kraftfahrzeugzulassung erwirken könnte. Alles viel zu verwirrend und gefährlich. Und dann....
    ....jo. alles letztendlich doch recht easy ;)
    Und dann setzt du dich drauf, machst eine Menge intuitiv


    So jetzt nochmal zu deinem gepinselten Lackiermuster und dessen Perfektionierung:
    - Spritzauftrag der Grundierung würde natürlich bereits gegen per Pinsel gezogene Anlösungsverläufe reichen. Mit der ersten ausgehärteten Lackschicht bestünde so für die Weiterbearbeitung bereits eine Trennschicht.
    - Dennoch auch das Spritzen der Grundierung erst großflächiger testen, dann erst ran an die wertvollen Teile deines Innenausbaus, denn
    > was dir der Pinsel in Anlösung des gewählten Beizauftrags an Streifen produziert, kann[!!] bei Spritzauftrag - bei dem ja dieselben Wirkstoffe aufeinander losgelassen werden - zu wolkigen Oberflächenbildern führen. Daher auch mein unbedingter Tipp, solche Bearbeitung an einer größeren Fläche auszutesten.
    - ich lese aus deiner bisher hier angeführten "Versuchsreihe", dass es dir noch "irgendwie" widerstrebt, mal bei Clouth anzuklingeln, um dir wirklich produktbezogene Infos einzuholen *schade, aber mach wie du willst*


    Boots-, Treppen- und Parkettlacke werden i.a. auf naturbelassene Hartholzflächen aufgebracht. Was dir zunächst als positiv fingernagel-resistente Oberfläche erscheint, KÖNNTE sich nach letztendlicher Aushärtung im Gebrauch als dem verwendeten Weichholz unangepasster Lack erweisen (immer KÖNNTE, nicht MUSS!, deshalb auch hier besser beim Hersteller nachfragen, koscht doch nur ein Tele bei häuslicher flatrate).
    Lasuren sind für die Erstellung fertiger Oberflächen auf Naturhölzern entwickelt worden, nicht als "Alternativbeizen für Wasserlackverwender". Schau hierzu mal in das entsprechende Fotoalbum von Kalli, ich denke, der hat mit "nur"-Lasur dort sehr ansehnliche Ergebnisse erzielt.
    Es KANN sein, dass du auf Lasurvoranstrich ("Beizung") dann nicht mit mehr jedem Lacktyp auch eine perfekte Oberfläche hinzuzaubern vermagst, also da dann besser die Nur-Lasur-Oberflächenbearbeitung wählen.


    Ich täte mich echt freuen, wenn du, so wie es Klepi/Klemens hier eingestellt hat, dann zu einem Ergebnis gelangtest, welches dir, wie mir passiert, einfach nur ein Lächeln in's Gesicht zauberte (dessen Ergebnis ist im Bild schlicht 'ne Wucht).
    Darum auch hier abschließend nochmal: Ignoriere nicht die Möglichkeit, dir professionelle Hilfe bei dem/den Hersteller[n] von Oberflächenprodukten einzuholen!


    Bestes Gelingen


    von

    Ralph.
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  • Hallo Ralph!
    Danke nochmals für deine Tipps! Habe heute mit zwei "Fachmännern" geredet, die viel mit Beize und Lasur arbeiten. Sie meinten für mein Vorhaben ist Beizen die richtige Lösung, da die Farbe tief ins Holz eindringt und es bei einer Schramme nicht so schnell auffällt als bei einer Lasur. Die Lasur habe ich heute getestet und die fällt aus! Also hab ich mir eine elektr. Spritzpistole gekauft und werde am Wochenende testen. Ich werde aber wie du schreibst am Montag nach den hoffentlich positiven Tests bei der Lackfirma anrufen um sicherzugehen.

  • Hi Martin,
    wünsche dir vollen Erfolg bei deinen Oberflächentests!


    Wenn du mit der Spritzpistole arbeitest (nach Einstellung der Düse auf die "Viskosität" des von dir verwendeten Spritzmediums)...
    ...immer in Querbahnen von der Plattenvorderkante aus beginnend zur letzten Querbahn an der Plattenhinterkante spritzen. So verhinderst du Nebelablagerung auf den gerade benetzten Flächenteilen ;)
    Plattenkanten (Kopfkanten) immer zuerst, dann die Fläche.

    Ralph.
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    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

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