Fragen zum Erwerb des "nackten" Gebrauchten

  • Hallo Forum,


    wir wollen uns demnächst den langgehegten Wunsch nach einem Fahrzeug erfüllen, in dem man übernachten kann. Die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten über dieses tolle Forum hier austauschen zu können, hat nicht unerheblich dazu beigtragen, den Wunsch nun endlich in die Tat umzusetzten. (Mit freudigem Dankeschön an die Betreiber und Beitragenden des Forums. Ich hoffe in der Zukunft mit meinen noch zu erwerbenden Erfahrungen anderen ebenfalls helfen zu können.)


    Wir wollen nun bald einen gebrauchten Kastenwagen (Größenklasse: Sprinter, mittlerer Radstand) erwerben, den ich zum einfachen Sommer-Schlafwagen ausbauen will.
    Im Zusammenhang mit dem Erwerb des Gebrauchtfahrzeugs hab' ich nun ein paar Fragen, bei denen ich hoffe, dass Ihr mir weiterhelfen könnt.


    1. Da wir 4 Sitzplätze benötigen, habe ich bisher nur nach Fahrzeugen mit zweiter Sitzbank Ausschau gehalten (sog. "Mixto" beim Daimler), was aber das Angebot ziemlich einschränkt. Meine Frage daher: Wie aufwändig ist es, in einen leeren KaWa eine zweite, am besten leicht demontierbare Sitzbank mit Gurten einzubauen (zu lassen - Ich hab' an Dünnblech noch nicht sicherheitsrelevant gearbeitet - )
    und eintragen zu lassen? Welche Teileanbieter solcher Sitzbänke könnt Ihr empfehlen?

    2. Die gebrauchten, unausgebauten KaWas haben ja meist LKW-Zulassung. Ist es günstig, für die Kombination von Steuer und Versicherung, das so zu belassen? Kann jemand eine günstige Versicherung empfehlen, die berücksichtigt, dass man das als LKW zugelassene Fahrzeug nur als privates Familienfahrzeug nutzt, z. B. mit Fahrstreckenbegrenzung von 10.000 km p. a.?
    (In dem Zusammenhang: Würde durch das nachträgliche Einbauen einer zweiten Rückbank und den Eintrag die LKW-Zulassung dann gefährdet sein?)


    Jetzt hoffe ich auf Eure freundliche Hilfe, für die ich mich schon mal im Voraus bedanke. (Dankbar bin ich auch für Links zu Stellen, an denen diese Themen schon einmal diskutiert wurden, die ich jedoch nicht gefunden habe.)


    Grüße vom Meer
    Schlafwagenfahrer

  • Hallo,
    wir sind schon etwas weiter, das Basisfahrzeug ist klar- Mercedes vario, langer Radstand. Ausbauplanung ist so gut wie fertig. Fehlt nur noch der Vario dazu.... der ist schon ausgesucht und wartet drauf daß wir aus dem Urlaub kommen und ihn abholen.
    Eine eintragungsfähige Sitzkonsole mit 2 Dreipunktgurten findest Du u.a. bei Reimo, hier ein Link: http://www.reimo.com/de/59560-3_punkt_gurtbock_b99_x_t56_cm/
    LKW Zulassung ist recht teuer von der Steuer und Versicherung her, wir werden unseren zum SoKfz Wohnmobil umschreiben lassen. es gibt spezielle Womo-Tarife, aber nicht bei allen Versicherungen- da hilft nur suchen, suchen, suchen


    LG
    Thorsten


  • [COLOR="Navy"]Dann ists nur noch ein Rechenexempel:


    LKW Steuer(günstig, nach Zgg) + Versicherung (Sauteuer)
    VS.
    PKW Steuer (je nach dem Emission, Hubraum ) + Versicherung ( je nach dem SFR, KASKO, HSN TSN)
    VS.
    "WOMO" Steuer ( Emission) + Versicherung ( günstig)[/COLOR]


    http://www.youtube.com/watch?v=6KgY4hZg0pE


    :s12

  • Hi!


    zu1:
    Ich würde bei einem WOMO Ausbau nie eine vom Fahrzeug-Hersteller eingebaute Sitzbank nehmen. Warum? Man ist dann zu unflexibel was den Möbelbau/ Grundriss und Einrichtungsdetails angeht. Es gibt für die Standard Fahrzeuge - und der Sprinter gehört dazu - jede Menge Möglichkeiten Sitzplätze im Wohnbereich zu installieren: feste, verschiebbare und da manche mit integrierten Gurten: sogar völlig unabhängig von der werksseitigen Einbaulage.
    Ja, ist nicht ganz billig der Spaß, dafür hast Du eine viel größere Auswahl an Basisfahrzeugen. Kannst sogar einen geschlossenen Kasten nehmen und die Fensterposition Deinen Bedürfnissen/Grundrisswünschen anpassen... Vielleicht wird es sogar unterm Strich gar nicht teurer, weil das Basisfahrzeug preiswerter zu bekommen ist.
    Ansonsten ist das richtig was vorher schon geschrieben wurde: unbedingt vorher beim TÜV erkundigen bevor Du loslegst. Die sagen Dir genau was geht und was nicht.


    zu2:
    Habe beruflich mal mit einem Versicherungsmenschen zu tun gehabt, der gewerbliche Transporter versichert. Vergiss den Gedanken mit dem LKW! Womos sind viiiel günstiger weil das Risiko einen Schaden zu verursachen bei jemandem dessen Ziel es ist in den Urlaub zu fahren und in seinem Fahrzeug zu wohnen viel geringer ist, als bei einem stressgeplagten 19 jährigen Kurierfahrer, der nur probieren will ob der Kasten seines Chefs auch 190 läuft...

  • Hallo Schlafwagenfahrer,


    ich glaube faktisch ist es kaum möglich eine LKW Zulassung zu behalten.
    Kosten für Versicherung und Steuer mögen sich vielleicht noch die Balance halten - so war es bei mir -, aber rechtlich wird´s schwierig.


    Ich erinnere mich an Zulassungsvorgaben, die definierten was einen LKW ausmacht.
    Da ging es um Zulässigkeit von Seitenscheiben - ein LKW braucht so was ja nicht - die Notwendigkeit des Fahrerschutzes vor dem mitgenommenen Ladegut, also Laderaumtrennwand oder ein Sicherheitsnetz hinter dem Fahrersitz etc....
    Bei Einbau einer weiteren Sitzbank um zulässige Befestigungspunkte und nun waren Seitenfenster plötzlich vorgeschrieben auf Höhe der Sitzbank wie auch die Gewährleistung eines Notausstieges für die Mitfahrer auf der Zusatzbank usw.....


    Was mir letztlich wichtig war: als LKW ist "NUR" der LKW versicherbar.
    Der Inhalt ist einfach nur Ladung und kann über eine Vollkasko nicht versichert werden. Und da stecken ja schnell einige tausend Euro Investitionen drin. Eventuell kann eine Transportversicherung noch für einen Teil der "Ladung" aufkommen. Aber sind fest eingebaute Sachen (Bett, Fenster, Kühlschrank usw. dann noch Ladung im Zulassungs- und Versicherungssinn?)


    Als WOMO wird das Fahrzeug in Gänze versichert und bei Vollkasko ausgehend vom Neuwert incl. aller Einbauten.
    Fügt dir also jemand einen Schaden zu oder verschuldest deinen Unfall selber, dann ist ein WOMO zu ersetzen und nicht nur ein LKW mit irgendwas drin...


    Ist jetzt nicht präzise ausformuliert, aber du verstehst wo ich den Vorteil eines WOMOS sehe.

  • Hallo Schlafwagenfahrer,


    habe mir ähnliche Gedanken gemacht und im Ergebnis lässt sich sagen, dass die finanziell günstigste Kombi ist WoMo-Versicherung und WoMo-Zulassung, vorausgesetzt das Gefährt bekommt eine grüne Plakette (da die Steuere für WoMo's abhängig von der Schadstoffklasse ist).
    Wenn das Fahrzeug älter ist, dann ist wegen der Schadstoff abhängigen Steuer die Kombi LKW-Steuer und "PKW"-Versicherung die günstigste Variante. Das unbedingt mit dem Versicherungsmakler Deines Vertrauens besprechen. Online bekommst Du das schlecht hin, da das kein Standard ist.
    Zulassung LKW oder WoMo ist dann wieder eine ganz andere Sache und es kommt sehr auf den Mann vom TüV an und zwar bei jeder Prüfung aufs neue.
    Ich fahre derzeit einen Selbstausbau mit LKW-Zulassung, da keine gute Schadstoffklasse. Nachdem das Fahrzeug so mehrfach durch die TüV-Prüfung gekommen ist, war der letzte TüV-Prüfer der Meinung, das Fahrzeug wäre weder ein LKW (Ausbau hinten, nicht genug Platz für Ladung, Fenster im "Laderaum") noch ein WoMo (keine fest installierte Kochgelegenheit). Ein Wechsel des Prüfers hat dann geholfen. Ganz wichtig bei LKW-Zulassung ist, dass die Trennwand drin bleibt. Das wird bei 4 Plätzen dann schwierig.


    Zum Thema Sitzbank: habe auch überlegt, ob ein Mixto in Frage kommt, das dann aber nach genauem Maßnehmen und grober Planung verworfen. Die starre Originalsitzbank ist nicht wirklich gut geeignet.


    Bei den neuen Sprintern kann man eine zweite Originalsitzbank nur nachrüsten, wenn "Bodengruppe Kombi" ab Werk verbaut wurde. Gerüchte besagen zwar immer Befestigungspunkte vorhanden sind. Die muss man suchen und es gibt auch Berichte von Leuten, die keine Befestigungspunkte gefunden haben. Ohne "Bodengruppe Kombi" bekommst du die Originalsitzbank nicht eingetragen. Bei älteren Modellen kann man Original-Bänke nachrüsten, da Haltepunkte immer vorhanden sind. Der Hinweis auf das Sprinter-Forum kam ja schon. Dort wurde das alles in vielen Beiträgen geschildert.
    Alternativ kann man das Klebesystem von Schnierle verbauen (lassen). Ist nicht ganz billig, hat aber folgende Vorteile:
    - Sitzbank kann zur Personenbeförderung benutzt werden
    - Eintragung kein Problem, da ABE vorhanden
    - Sitzbank steht auf Schienen und ist dadurch variabel
    - Schienen werden mit Industriekleber auf den Blechboden geklebt, also keine Bohrungen durch den Unterboden. Kleben auf Blech ist natürlich dann schwierig, wenn das Fahrzeug schon einen Holzboden hat. Kann man aber umbauen, ist nur aufwändiger.


    Mein neuer wird wieder eine leerer Kasten mit drei Plätzen vorn werden. Dazu kommt sehr wahrscheinlich dann die Schnierle-Schlafbank S1 oder S2 auf Schienen und Zulassung WoMo + Steuer WoMo, mit grüner Plakette.

  • meine Ausbaubasis ist ein Mercedes Vario Maxi-Kastenwagen. Hat 3 eingetragene Sitzplätze, Fahrersitz und Beifahrerdoppelsitzbank. Reicht für uns 3 vollkommen aus, in den Wohnbereich kommt allerdings noch ein Sitz zusätzlich, lockert die Runde am Tisch auf. Während der Fahrt darf dieser Sitz dann wohl nicht benutzt werden, obwohl er einen Dreipunktgurt hat- es sei denn der Blaukittel trägt ihn mir ein wenn ich den Vario vorfahre. Lasse ihn auf jeden Fall auf SdKfz Wohnmobil umschreiben, als LKW ist der von der Steuer her zwar billiger aber die Versicherung ist unbezahlbar.
    Wo wir grad bei der Versicherung sind- wo versichert man sein Wohnmobil günstig?

  • Hallo Schlafwagenfahrer,


    Ich habe (hatte) das selbe Problem.
    In meinen Ducato kann wollte ich die Beifahrerdoppelsitzbank ins Heck verlegen.
    da diese jedoch nur einen Gurt kommplet integriert hat (Grutrolle zwischen den Sitzen) würde ich noch einen weiteren Gurt benötigen.
    allerdings ist das anbringen eines Gurtes bei den einfachen Kastenwägen nicht mehr vorgesehen (keine Gurtpunkte).
    Meine günstige Variante ist der Einbau einer Doppelsitzbank aus enem Crafter/Sprinter.
    Diese haben den Vorteil das die Gurte immer komplet integriert sind.
    Hierbei hat die Person die da Sitzt auch einen ordentlichen Sitz und nicht nur ein einfaches Sitzpolster wie beim Gurtbock, zudem sparst du dir den Sitzaufbau.
    Den Einbau musst du vorher mit dem Tüv abstimmen, genauso wie bei einem Gurtbock (ist ja auch nichts anderes).
    günstige Doppelsitzbänke findest du bei Ebay


    Grüsse

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