Zusatz beim Dieseltanken ?

Zitat von Juba

Shell V Power Diesel

Moin!

Neulich mussten wir unterwegs mal ausnahmsweise nicht bei 'ner freien Tanke tanken (kurz vor Autobahn, Tank ziemlich leer, nächste freie jwd...). Da bin ich erstmal vor dem Tanken rein, um zu fragen, was denn bitteschön hier der ganz normale Diesel ist. Diese putzigen Namensideen für deren Produkte verwirren einen Anti-Marken-Tanker wie unsereiner ja richtig..

@ Juba: Hier bei uns in der Nähe ist auch eine Raffinerie. Ein Freund von mir arbeitet dort. Da geht genau das ab was du schreibst.
Die Tanklastzüge fahren alle an die gleichen "Zapfstellen" und die "markenspezifische Additivierung" wird erst im Tank des Lasters zugefügt, wobei die sich warscheinlich auch kaum unterscheidet.

Eher ein Problem ist Wasser. Da gab es mal einen Test zu. Vor allem bei älteren Tankstellen kann man sehr hohe Wasseranteile erwischen weil sich da im Laufe der Jahre vieles angesammelt hat.
Hoher Wasseranteil bedeutet Korrossion an den inneren Metallteilen der Einspritzanlage und Mehrverbrauch weil der Energiegehalt pro Liter niedriger ist wie bei reinem Kraftstoff.

Netter Artikel von Bosch zum Thema:
http://aa.bosch.de/aa/de/berufsschulinfo/media/2005_7.pdf
man beachte dass Kerosin und Altöl-Reste beim manchen Schäden als Ursachen aufgeführt werden. Zweitaktöl könnte u.U. ähnliche Nebenwirkungen hervorrufen.

Gruß Tom

Zitat von skylape

Hallo zusammen,

ich bin in der Fahrzeugtechnologie als Entwickler für Dieselhochdruckregelventile tätig.
Die sehr hohen Anforderungen an die Bauteile einer Diesel-Einspritzung verlangen eine sehr hohe Genauigkeit der Bauteile, was die Paßtoleranzen sehr niedrig macht.
Es werden sehr hohe Anforderungen an den Treibstoff gestellt, vor allem bzgl. der Schmiereigenschaften.
Hier hat sich gezeigt das Biodiesel am schlechtesten abschneidet, hier ist eine sehr schnelle verkokung zu erwarten.
Die Einspritzanlagenhersteller empfehlen unter der hand eine zusätzliche Beimischung von Zweitaktöl um die Schmierung zu verbessern.

Da äussert sich anscheinend ein richtiger Profi zum Thema ... und keinen scheint´s zu interessieren :s7

Ich jedenfalls hau´ weiter 2 - Takt Öl in meinen Tank, weil mir der Nutzen logisch erscheint.

Wie würden wir doch alle schauen, wenn sich die Hinzumengung der kryptischen "Additive" durch die Konzerne als das besagte 2 - Takt Öl herausstellen würde :lol:

Jedenfalls wurde die angepriesene Reinigungswirkung der V- Power und Ultra - Kraftstoffen auch bei Zusatz von geeignetem 2 - Takt - Öl nachgewiesen.

.. was auch nicht bekannt sein dürfte, ist das Taxiunternehmen in ihren Vorrattanks schon Zweitaktöl beimischen, nicht ohne Grund haben Dieseltaxis eine sehr hohe Lebensdauer...

Dieseltaxis hatten schon immer hohe Laufleistungen schon zu /8er Zeiten.
Das liegt allein schon daran dass die Kisten wenig Kaltstarts haben. Kaltstart/Kaltlauf bringen den größten Anteil am Verschleiß.
Einer unserer Kleinspediteure der hier anliefert fährt auch regelmäßig seine Kästen auf 300.000km bevor der die verkauft und hat keine Moror und Pumpenschäden und das ganz ohne Zweitaktöl.
Die Kisten werden auch nie kalt, die fahren nahezu rund um die Uhr und werden auch nicht gerade zaghaft am Gaspedal gestreichelt. Der hat nicht umsonst fast nur 200PS-Transen

Ich habe aber eben mal aus Interesse unseren Öl-Lieferanten und den Aussendienst eines großen Automobilzulieferers angesprochen und drauf angesetzt. Beide hatten von Zweitakt-Öl Beimischung noch nix gehört, fragen aber mal nach ob es da irgendwelche Erfahrungswerte und/oder Empfehlungen gibt. Aber ich glaube nicht dass da jemand eine Empfehlung dazu ausspricht.

Gruß Tom

Das ist aber ein Fließverbesserer für niedrige Temperaturen.
Hat nix mit dem zu tun was hier mit dem Zweitaktöl bewirkt werden soll.
Fießverbesserer werden immer dann eingesetzt wenn Gefahr besteht dass das Parafin des Diesels durch Kälte ausflockt.
Die Nützlichkeit davon steht ausser Frage

Gruß Tom

Nöö, wir reden hier über die Beimischung von Zweitaktöl als Schmierstoff um Dieselpumpen und Düsen zusätzlich mit Schmierung zu versorgen da die Schmierwirkung des Diesels an sich durch Schwefelverringerung und Zusatz von Biodiesel marginal abnimmt.

Fließverbesserer für kalte Tage gibt es schon ewig, die benötigt man bei sehr niedrigen Temperaturen auch heute noch um den handelsüblichen "Winterdiesel" fließfähig zu halten.
Früher wurde oft Benzin beigetankt, den vertragen aber die heutigen Dieselsysteme nicht besonders.
Petrolium ist da noch eine Alternative, die Fließverbesserer bestehen da eh zum Großteil draus. Zusätzlich sind halt noch ein paar Reinigungsadditive drinnen.

Gruß Tom

Edit:
Gerade auf die eine Anfrage vom Automobilteile-Zulieferer reinbekommen:
http://www.liqui-moly.de/liqui…duktdb.nsf/id/d_5122.html
Zu Zweitktöl will man keine Stellung nehmen und empfiehlt wenn man schon was zusetzen will sowas in der Art. Da kann man dann auch wenigstens jemand in Regress nehmen wenn es zu einem Schaden kommt da hier die Anwendung als Dieselzusatz explizit zugesichert wird was bei Zweitaktöl nicht der Fall ist.

...meine gute. Was haben wir doch einen schlechten Sprit. Hat es schon mal einer mit Blattgold versucht? . Es wird jetzt Zeit wir brauchen den Elektro Motor

Aber bitte mit Additivlegiertem Kupfer als Wicklung :s10

Gruß Tom

Kommt darauf an, woher man sein Öl bezieht ...

Und wenn man eigentlich nicht glaubt, dass es im beschriebenen Sinne etwas nützt, dann ist es sehr teuer. Das ist richtig.

Ich würde es dann ganz lassen.

Gerade ein nettes Gespräch mit einem Techiker von unserem Öllieferaten gehabt, dem ist die Anfrage zugeleitet worden.
Die erste Reaktion war "wer kommt denn auf sowas" :s7

Zusammengefasst:
-Die Schmierwirkung wird sich verbessern, das ist klar. In welchem Umfang und ob dieser überhaupt praktische Bedeutung haben kann müsste an Hand von Testläufen geprüft werden. Erfahrungsberichte von Taxifahrern usw hält er für nicht aussagekräftig. Das wäre nur ein direkter kontrollierter Feldversuch in Verbindung mit Prüfstandtests um einheitliche Betriebsbedingungen zu bekommen.

-Wenn man sowas u-b-e-d-i-n-g-t einfüllen will, dann ein Öl welches explizit für Katalysatorbetrieb freigegeben ist und mit möglichst wenig Ascherückständen verbrennt. Sonst wird es wie ich schon vermutet habe Probleme mit Bauteilen in der Abgasseite geben.
Bei allen Dieselmotoren mit Direkteinspritzung darauf achten dass das Öl auch für Direkteinspritzer geeignet ist (gibts wohl im Sportbereich Motorrad Öle für) die könnten die Drücke und Temperaturen am ehesten ab wobei es da auch keine Garantie gibt weil die aktuellen Direkteinspritzer Diesel immer noch mit deutlich höheren Drücken arbeiten wie Zweitakt Di's.
Die hohen Drücke können dazu führen dass einzelne Molekülketten im Öl aufgespaltet werden und dann neue (ungewollte) chemische Verbindungen entstehen die z.B. Düsen verharzen könnten.
Es sind ihm keine Tests bekannt dass ein Ölhersteller 2T Öl unter Diesel-Common-Rail Betreibsbedingungen getestet hätte.

-NIE bei Fahrzeugen mit DPF verwenden, die Rußpartikelgröße könnte sich durch die Zugabe des Öls verändern, dann "pappen" die den Filter an der Oberfläche zu was zu einem irreversieblen Verstopfen des Filters führen kann.

Also ich weiß net, da müsste man dann wohl schon ein sehr hochwertiges 2T-Öl nehmen um halbwegs auf der sicheren Seite zu sein. Wenn ich mir das zusammenrechne was ich da an Litern brauchen würde bis ich den Kasten wieder abgebe kann ich mir locker einige Defekte leisten und es bleibt noch Kohle für ein paar Abendessen übrig.

Zitat

wenn das Nageln beim Kaltstartbeschleunigen reduziert wird

hmm, das würde ich nicht unedingt als positive Auswirkung deuten. Wenn das Nageln verschwindet heisst das eigendlich dass der Zündpunkt verändert wurde. Der Diesel entflammt später und der Verbrennungsverlauf wird leiser. Dabei geht aber die Leistung zurück und der Verbrauch hoch.
Man würde hier eindeutig was verändern was eigendlich durch die Programmierung der Steuergeräte Kennfelder so gewollt ist.

Gruß Tom