Reifenwahl - Qual der Wahl -> A T Reifen ?

  • Hallo zusammen,


    bei meinem Ducato Typ 250 (Modell 2010) steht in naher Zukunft ein Reifenkauf (jetzt Winter- und 2016 Sommerreifen) an.:s1


    Nun waren wir vergangene Woche noch mit Gespann (Ducato + 2 to Tandem Anhänger) in Kroatien unterwegs und wünschte mir, mit den Sommerreifen (215/70 R 15 C 109/107 S) bei den zum Teil geschotterten Wegen (meist mit Gefälle) auf den Stell- und Campingplätze, oder auf feuchten Wiesen usw, und besonders bei Berganfahrten auf feuchten Asphalt, mehr Grip.:s1


    Nun kam mir der Gedanke, All Terrain Reifen mit Wintertauglichkeit aufzuziehen und diese ganzjährig zu fahren. (könnte mir dadurch einen Satz Reifen sparen):s12


    Da ich auch anderweitig sehr oft auf nicht asphaltierten Straßen unterwegs bin würde dies meiner Meinung nach Sinn machen.


    Könnt Ihr mir ein paar Tipps geben die, die auch auf A T Reifen unterwegs sind :)


    Welche Vor- und Nachteile gibt’s?
    Welche Größe, Marke, Kosten usw. nutzt Ihr?


    Danke im Voraus.


    Gruß Dieter

  • Ich hab die Grabber AT in 255/55/18. Bei meinem Nutzungsprofil wahrscheinlich totaler Quatsch :s7, aber am Sonntag musste ich auf einem total vermatschten Weldweg mit Steigung wenden, das ging völlig problemlos. Auch eine recht steile Schotterauffahrt mit Kurve auf einem Campingplatz in Norwegen ging komplett ohne murren. In wieweit das jetzt auch der normale 15" 215 Reifen geschafft hätte, vermag ich nicht zu sagen.


    Was auffällt, die Reifen sind nicht ganz geräschlos, aber da ich noch keinen vergleich mit "normalem" Transporter Reifen habe, kann ich das nicht beurteilen.
    Außerdem sehen die Reifen total cool aus, haben mich schon ettliche drauf angesprochen:s10

  • Hallo,


    wir haben auf unserem Jeep im Sommer AT´s drauf. Auf der Straße deutlich lauter als ein reiner Straßensommerreifen, im "Gravel" natürlich deutlich besser, aber im Winter mach ich auch da Winterreifen drauf. AT´s haben gern mal das M+S Zeichen, damit man bei schnelleren Fahrzeugen auch Q-Reifen fahren kann. Aber die grobe Struktur des AT, die dafür sorgt, dass der Dreck wieder aus dem Profil rauskommt, hilft bei verschneiten, eisigen Straßen gar nix, nur im Tiefschnee. Auf der Straße sind die feinen Lamellen des Winterreifens gefragt, die dafür sorgen, dass sich die vielen Schneekristalle miteinander verzahnen und somit Grip entsteht.


    Bei uns im Allgäu - und auch bei euch sollte es im Winter ein paar Schneeflocken geben, gibt es keine Alternative zum Winterreifen, wenn man mit dem Fahrzeug auch bei winterlichen Verhältnissen fahren will. Die AT´s sehen g*** aus, sind etwa lauter, helfen auf Schotter, auf dem glatten Waldweg und im Sand und brauchen nen Liter mehr Sprit als Sommerreifen.


    Wenn! Dann kann ich den BF Goodrich AT Ko empfehlen, falls es den in der benötigten Größe gibt.


    Dazu gibt es auch immer gute Infos und Diskussionen in Jeep- und anderen Geländewagenforen (nicht SUV)

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

  • ...und ich habs immer auf die Starrachsen vom Jeep geschoben... (der viel leichter ist, aber mehr Hubraum und mehr Pferde hat)


    Hatte die Idee auch für den Pössl. Aber bei max. 0,001 % Offroadanteil muss man davon schon sehr begeistert sein.

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

  • Die Grabber AT oder AT2 sind ja sozusagen DIE "Standard AT-Reifen". Mit dem entsprechenden richtig groben Profil, laut und brauchen recht viel Sprit (wenn mich nicht alles täuscht, Kraftstoffeffizienzklasse G).
    Es gibt da noch einen Kompromiss, von dem ich finde, dass es für mein (und vielleicht auch für Dieters) Anwendungsprofil gut passt: Nokian Rotiiva AT+.
    Die haben ein nicht ganz so grobes Profil wie die Grabber und sind auch nicht so laut. Gefühlt würde ich sagen, ähnlich wie normale Winterreifen.
    Der Spritverbrauch ist moderat. Verglichen mit normalen Ganzjahresreifen kaum mehr: Unter C bekommst Du keine Ganzjahresreifen, die Nokian liegen je nach Größe bei C oder E (D gibt es für PKW/Transporter nicht).
    Die Geländeeigenschaften sind OK, vor allem sollen Sie lt. Aussage von Nokian besonders für Schotterpisten geeignet sein (robuste, relativ harte Gummimischung).
    Ich nutze sie als Ganzjahresreifen. Formal geht das auch, sie haben M+S und Schneeflocke. Natürlich prädestinieren die genannten Eigneschaften sie nicht unbedingt zum idealen Winterreifen. Macht nichts, wenns richtig glatt wird, kommen eben Schneeketten drauf.


    Allerdings gibt es die nicht in 225/70 R 15. Ich habe mir 16"-Stahlfelgen geholt und die Reifen in Größe 225/75R16. Die 16"-Felgen werden teilweise jetzt auch schon ab Werk an der Light-Version montiert. Einzeln kaufen kann man sie als Magnetto Wheels MWD 16208. Hierfür gibt es ein Gutachten, dass die Felgen für 250er Ducato, Jumper, Boxer zugelassen sind. (Gutachten auf der Website noch nicht verfügbar, bei Bedarf PM an mich, dann schicke ich es.) Im Gutachten ist die genannte Reifengröße aufgelistet. Und lasst Euch nicht einreden, man bräuchte unbedingt "C"-Reifen, das stimmt nicht, siehe hier (S. 5, linke Spalte Mitte).


    Die größeren Räder haben noch mehr Vorteile: Geländegängigkeit ist natürlich noch einen Tick besser, etwas mehr Bodenfreiheit, etwas geringere Motordrehzahl, und der Tacho geht bei mir jetzt ganz genau (!).


    Gruß
    Matthias

  • Naja, auf nasser Strasse wirst Du noch viel weniger Grip haben als mit normalen Strassenreifen.
    Dass ist zumindest meine Erfahrung mit General Grabber AT.
    Oder mein Motor hat einfach zuviel Bums :lol:


    Aaah, Nässe, noch ein Aspekt, der für die Nokian spricht:
    Also, rutschig finde ich die bei nasser Straße übehaupt nicht. Und bei Aquaplaning-Gefahr sind die einfach top. Ich bin damit auf der Autobahn bei richtigem Starkregen und Pfützen auf der Straße mit 80 ... 90 km/h an den PKW vorbeigezogen, die wegen der Pfützen fast stehen geblieben sind!

  • (...)
    Ich nutze sie als Ganzjahresreifen. Formal geht das auch, sie haben M+S und Schneeflocke. Natürlich prädestinieren die genannten Eigneschaften sie nicht unbedingt zum idealen Winterreifen. Macht nichts, wenns richtig glatt wird, kommen eben Schneeketten drauf.


    Kommt ein bißchen darauf an, ob man im Rheinland, im Allgäu oder wie der TE in Niederbayern, evtl. immer wieder im Bayerwald unterwegs ist. Ich müsste dann die Schneeketten von Weihnachten bis Fasching täglich montieren.



    Die größeren Räder haben noch mehr Vorteile: Geländegängigkeit ist natürlich noch einen Tick besser, etwas mehr Bodenfreiheit, etwas geringere Motordrehzahl, und der Tacho geht bei mir jetzt ganz genau (!).


    Hat dann der Maxi / Heavy serienmäßig?!

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

  • Wenn Du nicht gerade vor hast in Sandgruben zu spielen oder durch 30cm Schlamm musst, bringt dir ein AT nur Nachteile. Ich glaube XT Rider hat es am besten erklärt.


    Du solltest dich mal fragen, wie viel KM fährst Du auf der Autobahn und wie viele in einem Gelände mit wirklich weichen Untergrund.

  • Ist darin schon berücksichtigt, dass die rund 9prozentige Überschätzung der tatsächlichen Fahrstrecke bei 215/70R15 Bereifung zu einer etwas rosigen Berechnung des Verbrauchs geführt hat.


    Da mir das bisher noch keiner beantworten konnte, vielleicht Du:
    Tacho geht bei 215/70R15 ca. die von Dir genannten 9% vor. Tut der km-Zähler das auch? Wollte das immer mal mit gps abgleichen, aber auch immer vergessen :(


    Gruß,
    Jürgen

    Hymer Car 322, Ed. "Fifty", Streetline
    Ducato 250 Multijet 130, Lightfahrwerk, Modelljahr 2012, Euro 5

  • Da mir das bisher noch keiner beantworten konnte, vielleicht Du:
    Tacho geht bei 215/70R15 ca. die von Dir genannten 9% vor. Tut der km-Zähler das auch? Wollte das immer mal mit gps abgleichen, aber auch immer vergessen :(


    Gruß,
    Jürgen


    Da kannst Du drauf wetten. Woher soll der Tacho das auch wissen, wenn er schon die Geschwindigkeit aufgrund des Abrollumfangs falsch anzeigt.

  • Ich habe zwar 255/55 18, aber mein Tacho stimmt nun ganz genau. Der Wegstreckenzähler zeigt 10 Prozent zu wenig Strecke an.
    Kann man leicht an den Markierungen an der Autobahn abmessen.
    Einen Mehrverbrauch durch die breiten AT Räder konnte ich merkwürdigerweise nicht feststellen. Naja vielleicht liegt es auch an der jetzt längeren Übersetzung.

  • Da kannst Du drauf wetten. Woher soll der Tacho das auch wissen, wenn er schon die Geschwindigkeit aufgrund des Abrollumfangs falsch anzeigt.


    "Wissen" muss der nix, aber was die Jungs von Sevel in den Compu programmiert haben, "wissen" wir nicht. Da gehen an einem Ende Impulse rein, an einer Ausgangsleitung hängt die Nadel vom Tacho und irgendwo ist ein Digitaldisplay, das aus bits und bites Zahlen zaubert. Ist schließlich keine Tachowelle mehr, die was mechanisch fest gekoppeltes antreibt.


    Ich habe zwar 255/55 18, aber mein Tacho stimmt nun ganz genau. Der Wegstreckenzähler zeigt 10 Prozent zu wenig Strecke an.
    Kann man leicht an den Markierungen an der Autobahn abmessen.


    DAS ist eine stichhaltige Aussage. Und ich werde bei der nächsten Autobahnfahrt mal meine allerbeste Beifahrerin beschäftigen :s7


    Gruß,
    Jürgen

    Hymer Car 322, Ed. "Fifty", Streetline
    Ducato 250 Multijet 130, Lightfahrwerk, Modelljahr 2012, Euro 5

  • Na ja, alles was die Motorsteuerung hat, ist die Zahl der Umdrehungen der Kurbelwelle und Angaben zur Übersetzung in Abhängigkrit vom eingelegten Gang. Eine Geschwindigkeit und Berechnung der Wegstrecke kann das Anzeigeinstrument nur über eine Annahme zum Abrollumfang der Reifen treffen. Ein sachlicher Grund, warum sich diese zwischen Geschwindigkeit und Wegstreckenberechnung unterscheiden sollt, fällt mir nicht ein.

  • Ich habe zwar 255/55 18, aber mein Tacho stimmt nun ganz genau. Der Wegstreckenzähler zeigt 10 Prozent zu wenig Strecke an.


    Hast Du das genau gemessen mit den 10 Prozent zu wenig? Ich habe 225/75 R 16 drauf, die haben genau wie Deine 2,25 m Abrollumfang und auch mein Tacho geht ganz genau. Mein Wegstreckenzähler zeigt 6,7 % zu wenig an.
    Bei den Serienreifen des Light-Fahrgestells 225/70 R 15 ging der Wegstreckenzähler ganz genau und der Tacho hat dementpsrechend ca. 7 % zu viel angezeigt. Diese Reifen haben 2,11 m Abrollumfang. Bei allen Reifengrößen, die von diesem Abrollumfang abweichen, müsst Ihr eben korrekturrechnen, wenn Ihr den exakten Spritverbrauch bestimmen wollt.


    Tacho und Wegstreckenzähler ändern sich natürlich immer beide proportional zum Abrollumfang. Es gibt ja nur ein Geschwindigkeitssignal. Das stammt übrigens von den ABS-Sensoren. Am Getriebe gibt es dafür keinen Sensor, auch nicht für den eingelegten Gang (abgesehen vom Schalter für den Rückfahrscheinwerfer).


    Gruß
    Matthias


    P.S. Jesse, zu Deinen Reifen habe ich noch eine Frage:
    Hast Du die eintragen lassen? Wenn ja, hat das den TÜV-Prüfer interessiert, dass der Wegstreckenzähler jetzt zu wenig anzeigt?


  • Hast Du die eintragen lassen? Wenn ja, hat das den TÜV-Prüfer interessiert, dass der Wegstreckenzähler jetzt zu wenig anzeigt?


    Meines Wissens darf der anzeigen, was er will. Nur der Tacho darf nicht zu wenig anzeigen.
    Juristisch spitzfindig wird es vermutlich beim Verkauf des Fahrzeuges und der dann angezeigten Laufleistung...


    Gruß,
    Jürgen

    Hymer Car 322, Ed. "Fifty", Streetline
    Ducato 250 Multijet 130, Lightfahrwerk, Modelljahr 2012, Euro 5

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