Puma Motor: Fahren bis zum GAU?

  • Dann gibt es 2 Ford-Motoren mit 2198 ccm Hubraum?
    Den ZSD-422 wie z.B. im Land Rover und den P22DTE, auch "Puma" genannt, wie in früheren Baujahren z.B. im Transit oder im Jumper und Boxer?
    Von Motorschäden ist aber nur der P22DTE betroffen ?!
    Die im Jumper und Boxer eingebauten PSA DW12 mit 2179 ccm Hubraum waren nicht betroffen ?


    Nachtrag: Habe gerade in Wikipedia entdeckt, dass eigentlich der ZSD "Puma" genannt wird;
    Bin jetzt etwas verwirrt :confused:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Ford_Duratorq_engine

  • Hallo,


    wie ich als ehemaliger Fordbesitzer aus diversen Foren erfahren habe, sind von dem Kolbenschaden fast ausschließlich Wohnmobile betroffen. Daher sind normale Fordwerkstätten, die keine hohe Bühnen besitzen auch so gut wie nie über diese Schäden informiert gewesen. Zumindest machten sie diesen Anschein!


    Außerdem sollen nur Fahrzeuge mit Kolben eines bestimmten Herstellers betroffen sein. Ford hat daher mit einer neuen Software, genannt " Campersoftware" gegengesteuert. Wer diese Software aufspielte, sei nicht mehr von dem Kolbenproblem betroffen, so zumindest die Fordwerkstatt in Münster. Mein Fahrzeug hatte diese Software von Anfang an aufgespielt und daher gab es bis zum Verkauf auch nie Probleme mit dem Motor.

    Gruß aus Münster
    Pössl Trenta 600, Solarpanel mit 200W, 100Ah LiFePO4 Akku , Alden Sat-Anlage, Türsicherung von Camperprotoct, Bearlock, Led Scheinwerfer zum Nachrüsten, UKW- und Kurzwellenfunk

  • …aber ich kann aus Erfahrung beurteilen, dass die Risse durch Überlastung entstanden sind und nicht durch hängende Injektoren.


    Das ist genau Dein Ding, was Du nicht verstehen willst!
    Niemand ist augenscheinlich in der Lage bei derartigen Schadensbildern eine Ursache abzuleiten.
    Dem (gebrochenen) Kolben ist es schlicht egal ob der zu hohe Spitzendruck durch chiptuning, durch zu frühen Spritzbeginn oder durch offen hängende Injektoren entstanden ist.
    Das sieht tatsächlich immer gleich aus.
    Auslegungslimit ist in der Regel 200 bar.


    Und was die Entwickler hier falsch gemacht haben, ist schlicht wie so oft, dass man Fahrzeugerprobungen aber keine „Stehzeugetprobungen“ gemacht hat.
    Bei längeren Standzeiten bilden sich injektorintetne Ablagerungen im Nadelbereich, die zu Stick Slip Effekten führen. Einzelne Einspritzzyklen verlängern sich durch verzögertes Schließen der Injektoren. Dabei gehen die Spitzendrücke sporadisch über die 200 bar Grenze und lasse Risse solange wachsen bis es zum Bruch kommt.


    Jetzt gibt es sicherlich Kolben mit etwas höherer Spitzendruckbelastbarkeit, aber spätestens wenn ein Injektor länger offen steht, Reist der Spitzendruck auch dessen Belastungsgrenze.


    Was dagegen hilft ist:
    1. Reduzierter Raildruck um die Railtemperatuf zu reduzieren, womit die Ablagetungsneigung zurückgeht. (s. Update)
    2.Tank im Sommer nicht in den Reservebereich fahren, um die Dieseltemperatuten niedrig zu halten, womit wiederum Dir Ablagerungsneigung zurückgeht.
    (Im Reserve-Notfall nur mit kleiner Last/Drehzal)
    3. Hot Soak vermeiden, dh nach Hochlastfahrt im Sommer Im Leerlauf 1…2 min abkühlen lassen.
    4. Bei Saisonfahrzeugen Diesladditive mit DW10 Spezifikation verwenden.
    (In der Stilllegungsphase „blühen“ diese Ablagerungen am meisten. Das Problem ist bei landwirtschaftlich saisonal genutzten Fahrzeugen mit Common Rail schon lange vor Puma bekannt geworden.)


    Angst vorm Betrieb im Eckdrehzalpunkt ist völlig unangebracht. Die Fahrweise hat mit Ausnahme von Pkt2. Keinerlei Einfluss auf dieses Problem.

  • Ich arbeite in einer Firma, die prüfstandsläufe durchführt.
    Vor einigen Jahren haben wir 3 bereits gelaufene Motoren ( nicht Focht) sorgfältig verschlossen, und neben der Halle ein paar Monate weggestellt.
    Ob die jetzt bei uns nochmal liefen, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis (bin "nur" Palettenmontage).
    Vermutlich ging's um genau diese Problematik....


    Gruß, Stefan


  • 4. Bei Saisonfahrzeugen Diesladditive mit DW10 Spezifikation verwenden.


    Wären die "Premium"-Diesel wie z.B. Aral Ultimate Diesel auch eine Möglichkeit, um Ablagerungen in dieser Form zu vermeiden? Schließlich werben die ja genau mit diesem Argument für ihren Kraftstoff.


    Eine andere Frage noch: Was sind in dem Zusammenhang "längere Standzeiten" konkret?

  • Wären die "Premium"-Diesel wie z.B. Aral Ultimate Diesel auch eine Möglichkeit, um Ablagerungen in dieser Form zu vermeiden? Schließlich werben die ja genau mit diesem Argument für ihren Kraftstoff.


    Eine andere Frage noch: Was sind in dem Zusammenhang "längere Standzeiten" konkret?


    Das ist ein schleichender Prozess mit den Ablagerungen. Ab welcher Standzeit das anfängt kritisch zu werden, kann ich nicht sagen.
    Aber übliche Winterpausen im Bereich von 3 Monaten sind es auf jeden Fall.


    Der Premium Diesel wurde, wenn ich mich nicht irre, von Ford hierzu auch empfohlen für die Camper.
    Vermutlich ist die Lösung mit den spez. Additiven kostengünstiger ?


  • Niemand ist augenscheinlich in der Lage bei derartigen Schadensbildern eine Ursache abzuleiten..


    Hallo,


    ich glaube, ich hatte es schon geschrieben. Im "Wohnmobilforum.de" wurde ein Gutachten teilweise veröffentlicht, welches dazu führte, dass sowohl der betreffende Fordbesitzer, als auch andere Kläger, die sich auf das daraus resultierende Urteil beriefen vollen Schadenersatz bekamen. Etliche Fordbesitzer bekamen seitdem zumindest teilweise ihren Schaden ersetzt, dass hängt / hing immer vom Alter der Fahrzeuge ab.


    In diesem Gutachten, das von alle Gerichten, die sich mit dem Motorschaden befassen mussten, akzeptiert wurde, ist ausdrücklich von einem Schaden durch eine falsche Legierung des Kolbenmaterials die Ŕede.


    Suboptimal war, dass Besitzer die einen Austauschmotor bekamen, häufig die gleichen Probleme nochmals hatten, während Kunden von Motorinstandsetzern, die bei den Kolben auf Fremdhersteller zurückgriffen, keine Probleme mehr hatten.

    Gruß aus Münster
    Pössl Trenta 600, Solarpanel mit 200W, 100Ah LiFePO4 Akku , Alden Sat-Anlage, Türsicherung von Camperprotoct, Bearlock, Led Scheinwerfer zum Nachrüsten, UKW- und Kurzwellenfunk

  • Der Premium Diesel wurde, wenn ich mich nicht irre, von Ford hierzu auch empfohlen für die Camper.
    Vermutlich ist die Lösung mit den spez. Additiven kostengünstiger ?



    Hallo,


    mir wurde von einer freien Werkstatt in Münster, die auch Fordwohnmobile vermietet, ein Motorreinigungsadditiv für Dieselmotoren empfohlen. Ob es hilft, kann ich nicht sagen! Ich hatte jedenfalls ein Dieseladditiv ab und zu hineingekippt und mein Motor blieb verschont. Vielleicht hatte ich aber nur Kolben eines anderen Herstellers?

    Gruß aus Münster
    Pössl Trenta 600, Solarpanel mit 200W, 100Ah LiFePO4 Akku , Alden Sat-Anlage, Türsicherung von Camperprotoct, Bearlock, Led Scheinwerfer zum Nachrüsten, UKW- und Kurzwellenfunk

  • Ich nehme ERC Dieseladditiv ,das hat den DW12 Test bestanden. Ich hatte es im Puma benutzt und jetzt im Duc seit Erstzulassung,also über 4J.


    Das mit dem Puma-Kolben hat sich in den Hirnen eingebrannt...


  • Was ich von deutschen Gutachten im allgemeinen und speziell von diesem halte, habe ich auch schon geschrieben…
    Wenn’s aber den Geschädigten hilft Ihr Recht zu bekommen….

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