Heizstab im Grauwassertank - Pluspol rostet ab

  • Moin Leute,
    ich bin hier ein Neuling und komme gleich mit einem merkwürdigen Problem :)


    Bei meinem Karmann Dexter 560 4x4 (Ford Transit) befindet sich der Grauwassertank unter dem Fahrzeug. Als Frostschutz ist ein einfacher 12 Volt Heizstab eingeschraubt, der sich angeblich automatisch einschaltet, das Wasser auf ca. 10° erwärmt und sich dann wieder abschaltet.


    Als ich das Fahrzeug bekam (Neufahrzeug) stellte ich schon nach wenigen Tagen fest, dass der Pluspol an diesem Heizstab abgerostet war. Ich habe das moniert und ein entsprechendes Ersatzteil erhalten, dass ich problemlos einbauen konnte.


    Ich war vor kurzem in Norwegen und war verwundert, dass ich trotz nur weniger Minusgrade das Grauwasser nicht aus dem Tank bekommen konnte. Es war eingefroren. Zurück in Deutschland habe ich mich jetzt um die Urasche gekümmert und mit Schrecken festgestellt, dass wieder der Pluspol abgerostet ist.


    Offensichtlich ist es ein systemisches Problem. Physikalisch oder elektrochemisch. Ich weiß es nicht. Und das ist die Frage für die Runde:


    Warum rostet der Pluspol an meinem Heizstab (vermutlich) binnen weniger Wochen ab?


    Zu den Randbedingungen:
    Der Grauwassertank besteht aus schwarzem Kunststoff und er ist mit Metallbügeln von unten an das Fahrzeug geschraubt. Es besteht meiner Ansicht nach keine leitende Verbindung mit dem Fahrzeug, da der Heizstab kein Metall berührt, sondern nur das Plastik des Tanks in den er eingelassen ist.
    Die Verschraubung des Heizstabes ist mit jeweils einer Dichtscheibe an der Innen- und der Außenseite der Bohrung versehen. Somit berührt der Heizstab vermutlich auch das Plastik des Tanks nicht.


    Der Kopf des Heizstabes (der außerhalb des Tanks ist und an dem sich die beiden elektrischen Anschlüsse befinden) ist vom Hersteller vergossen worden und somit Kurzschlusssicher.


    Der Kopf war im Auslieferungszustand mit Dichtungsmasse eingeschmiert, so dass nur die beiden Anschlussstifte herausschauten. Als ich den Ersatzstab eingebaut habe, habe ich die beiden elektrischen Anschlüsse abgeklebt und dann den Kopf mit Bitumen-Unterbodenschutz eingesprüht.


    Die Anschlussleitung für den Heizstab führte immer 12V. Es war nie eine Sicherung defekt. Auch jetzt, wo der Pluspol wieder abgerostet ist, kann ich die 12 V messen. Die Spannungsversorgung war also immer gegeben.


    Was passiert da und wie kann ich das ändern?


    Schon mal Vorab Danke für die Bemühungen.


    Gruß
    Gunnar


    (Ich werde nochmal versuchen ein Foto davon hier einzustellen)

  • OK, aber warum rostet dann nur der eine Pol ab?
    Beide Pole sind aus dem gleichen Material und sie sind den selben Bedingungen ausgesetzt. Sie sind ja nur einen Zentimeter auseinander.

  • Das alles sieht sehr nach elektrolytischer Korrosion in Verbindung und Verstärkung durch tausalzbedingte Korrosion aus.
    Um den hier zu erwartenden Belastungen an diesem Einbauort gewachsen zu sein müssten die Bauteile (Stecker, Kontakte) diffussionsdicht verkapselt sein (technisch wahrscheinlich nicht machbar) oder aus sehr edlem Metallen bestehen ( auch nicht machbar). Die hier gezeigte Lösung der Abwasserbeheizung würde ich als, nun ja, technisch mißlungen bezeichnen. Sie wird dauerhaft kränkeln.
    Abhilfe wurde eine Heizpatrone mit fest anvulkanisierter Zuleitung schaffen. Wird in den geforderten Parametern wahrscheinlich nicht erhältlich sein.

    Pössl Roadcamp Citroën, seit 12/2011, ab 7/2020 das Gleiche nochmal, mit etwas Fahrwerksoptimierung
    Unsere Reisen:

    Albanien, Bosnien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Marokko, Moldawien, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, San Marino, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowenien, Spanien, Transnistrien, Tschechien, Türkei, Ungarn und andere....


    3 Mal editiert, zuletzt von Pöss ()

  • Es erscheint mir ungewöhnlich, dass die 12V immer anliegen. Die Heizpatrone schaltet bei Erreichen der Solltemperatur zwar ab, aber eine "Dauerbesaftung" ist doch unnötig, wenn kein Bedarf für eine Erwärmung besteht. In unserem Bobil ist so etwas auch verbaut aber mit einem Schalter inkl. Status-LED. Die ständige Spannungsbeaufschlagung verursacht die elektrische Korrosion.


    Gruß
    Mario

  • Ursache ist, elektrochemische Reaktion, wegen zweier unedler Metalle an den Kontakten, die in diesem Fall auch noch freileigen.
    Das Gleiche passiert an den Kontakten vom Motor von den el.Trittstufen.

    ...viele Grüsse Emanuel ;)


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    ( 0 \_|_/ 0 )


    ...manche Antworten sind zwar nicht nützlich, aber dafür auch weniger schädlich, als manche nützlichen…

  • Ursache ist, elektrochemische Reaktion, wegen zweier unedler Metalle an den Kontakten, die in diesem Fall auch noch freileigen.
    Das Gleiche passiert an den Kontakten vom Motor von den el.Trittstufen.


    Und das Grauwasser ist je nach Zusammensetzung ein prima Elektrolyt. Gruß Holger

    Adria Matrix Plus M 670 SL 50 Y Silver Collection | Ducato X290 | 2,3 130 PS | EZ 04/2016 |
    vorher: Adria Twin | Ducato X250 | 2,3 120PS | EZ 09/2006

  • Vermutlich ist der Ein/Ausschalter masseseitig verbaut so das die ganze Zeit ein positives 12V Potential am Heizstab anliegt. Bisserl Dreck Wasser oder gar Streusalz und ein Anschluss wird weg oxidieren!

  • @pisulski
    Mit dem Grauwasser kann es nichts zu tun haben, weil der geschädigte Teil des Heizstabes nie mit dem Grauwasser in Kontakt kommt.
    Im Tank befindet sich nur ein Edelstahl-Hüllrohr, das den eigentlichen Heizstab umschießt.
    @Andreas
    Das klingt gut. Allerdings ist das ein Heizstab, der sich angeblich selber steuert (vermutlich Bimetall oder so), daher vermute ich, dass es gar keinen Schalter gibt. Tatsache ist jedoch, dass die 12 V permanent anliegen.


    Was mich wundert ist der Umstand, dass der Hersteller den Heizstab so verbaut, wo doch längst bekannt sein müsste, dass es so gar nicht funktionieren kann.

  • Ich würde zuerst mal einen Ausschalter in die Plusleitung einschleifen. Auch wenn der sich selber regelt, reicht es ja aus, die Heizung einzuschalten, wenn es wirklich kalt ist.
    Außerdem eine große Tülle aus Schrumpfschlauch über beide Anschlüsse und den Schraub-Ansatz drüberziehen und den darin verbleibenden Hohlraum mit Fett ausfüllen. Das Ding scheint ja in einem ziemlich fiesen Spritzbereich zu liegen, so wie auch der Heizstab-Deckel selber aussieht. Da hilft nur, kein Wasser dranzulassen. Die Kontakte funktionieren auch im Fett. Macht man in Anhänger-Steckdosen auch so, da die ebenfalls gerne innen vergammeln.

  • Hallo Gunnar,


    meine erste Schriftmeldung hier. Und das, wegen dem gleichen Problem.


    Ich habe ebenfalls einen Dexter 560 4x4.
    Nach dem ersten Winter war der Kontakt genau wie bei dir abkorrodiert.
    Wundert mich auch nicht, da die Kontakte voll im Spritzbereich des linken Vorderrades liegen… Und im Winter wird das richtig schön mit Salzwasser geduscht…
    Wurde dann auf Gewährleistung vom Händler getauscht. Dabei wurden die Kontakte dick mit Fett „zugekleistert“. Bisher hat‘s gehalten. Allerdings ist der aktuelle Winter noch nicht ganz vorbei… Ich kontrolliere jetzt regelmässig den Fettaufstrich und bessere bei Gelegenheit nach. Hab jetzt Motorradkettenfett genommen. Ich hoffe auf die Klebefähigkeit (soll ja an der Kette nicht abgeschleudert werden).
    Langzeiterfahrungen fehlen aber noch.


    Mir wurde mitgeteilt, dass der Heizstab nur unter 5° Aussentemperatur und auch nur, wenn der Füllstand hoch genug (er also eingetaucht ist) einschaltet. Und das auch nur dann, wenn innen das Panel eingeschaltet ist. Konnte ich bisher allerdings bzgl. Stromfluss noch nicht nachvollziehen…Hab aber noch nicht dran gedacht, bei Zusammentreffen der Einschaltbedingungen explizit zu kontrollieren…
    Das würde aber bedeuten, dass der Heizstab einen Temperatur- und Schwimmerschalter (oder was vergleichbares) hat… Konntest du da was sehen?
    Ist der eigentlich nur von aussen eingeschraubt? Sieht auf deinem Bild nicht so aus… Wie bist du innen ran gekommen?


    Das führt mich zu einer anderen Frage:
    Hast du Fotos vom Rest des Grauwassertanks?
    Meiner wurde vom Händler vor Auslieferung mit Armaflex eingepackt. Ich sehe somit nicht, wo die Öffnungen (ich hoffe, er hat überhaupt eine Reinigungsöffnung?) und die Sensoren für den Füllstand sind… Die Füllstandsanzeige „spinnt“ bei mir nämlich ab und zu… Und ich befürchte, dass das mit eingedrungenem (Salz-)Wasser unter dem Armaflex und somit Kriechströmen zu tun hat.
    Und bevor ich jetzt unters Auto robbe und alles runter reiße, wäre es gut, wenn ich wüsste, wo ich überhaupt suchen muss…


    Nur, wenn du Fotos hast. Du musst nicht extra wegen mir unters Auto krabbeln.


    Viele Grüße
    Harry

  • Wenn du den Heizstab wieder tauschst, dann hole dir vorher eine Abzweigdose aus dem Baumarkt, mache in die Rückwand ein Loch in der Größe des Heizstabs und dann liegen die Kontakte im Trocknen
    .Alternativ vor dem Einbau ein Kabel anlöten und mit Epoxidharz vergießen und das kabel dann entweder im Innenraum mit dem alten verbinden oder eine Schrumpfmuffe machen.

  • ...oder weglassen.


    Das dachte ich mir auch gerade.
    Gunnar, wie hältst du denn den Frischwassertank und die dazu gehörigen Ventile auf Plustemperatur? Nur dann ergibt das ja einen Sinn in meinen Augen.
    Oder entleerst du das System jedesmal komplett, wenn du nicht unterwegs bist. Sorry für die Frage, aber habe mit meinem KaWa noch keine Wintersaison durchgemacht.

  • Ich entleere das Fahrzeug bezüglich Trink- und Abwasser tatsächlich nach der Rückkehr komplett.
    Weglassen ist für mich keine Option, weil ich das Fahrzeug eben auch im Winter nutzen möchte.
    Ev. ist ein Frostschutzmittel im Tank noch eine zusätzliche Sicherheit, aber ich habe aktuell keine Infos bezüglich der Umweltverträglichkeit.


    Der Vorschlag von @Frank 3 in Kombination mit der Erfahrung von @fenek70 ist die beste Lösung.
    Der neue Heizstab ist bestellt. Ich werde es mit einer Verteilerdose mit schraubbarem Deckel versuchen.

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