FIAT Comfortmatic - Fehler mit Potential zur Katastrophe und Prävention

  • Äh - vielleicht ein Missverständnis meinerseits. Das etwas harte Einkuppeln erfolgt bei mir beim hochschalten, nicht beim runterschalten. Das Schalten selber geht vollkommen unauffällig, nur das Kuppeln ist etwas hart.
    Ich hoffe, ich bin mit meinem Beitrag nicht vom Kurs abgekommen. Falls ja, dann bitte ignorieren und sorry.

  • Hallo Mats, da hast Du dann aber 2 Variablen und noch ein paar Sachen an der Perepherie des Systems. 1. Stickstoffblase im Druckspeicher und 2. Pumpendruck, dazu kommen dann noch die elektrischen Komponenten.


    Ich habe diesen Kommentar nicht ganz verstanden. Vielleicht war meine Beschreibung zu kurz.
    Ausgangszustand: Das Auto wurde mehrere Stunden/Tage nicht benutzt. , daher ist der Öldruck Null.
    1. Fahrertür geöffnet: Die Pumpe startet und stoppt bald, wenn der Druck 46 Bar erreicht hat.
    2. Der Druck beginnt jetzt zu sinken, wir wollen wissen, wie lange es dauert, bis er wieder auf das Niveau gesunken ist, an dem die Pumpe wieder anläuft. Dieser Start erfolgt nur bei eingeschalteter Zündung (zumindest bei meinem Auto). Also muss man kurz nach dem ersten Pumpenstart die Zündung einschalten. Der Motor sollte nicht gestartet werden, damit die Pumpe besser zu hören ist.

    (Mein Text ist maschinell ins Deutsche übersetzt, bitte entschuldigen Sie etwaige Sprachfehler)


    Malibu 640LE Charming 2018, 2.3/150

  • 46 Bar ist der Pumpendruck oder der Druck im Druckspeicher? Das hab ich nicht gelesen. Die Frage ist wo hast Du den Druck gemessen oder hast Du ihn nur ausgelesen?

  • Eine eindeutige Messung bzgl. Druckspeicher wäre folgende Prozedur:


    Motorhaube öffnen und Sicherungskastendeckel abnehmen und 40 A Hydraulikpumpen-Sicherung suchen
    MES einstecken und MES Getriebediagnose starten und Hydraulikdruck zur Messung auswählen
    Zündung einschalten (Motor bleibt aus)
    Druckmessung im MES sofort starten
    Nun die 40 A Sicherung ziehen um den Druck bis weit unter die Einschaltschwelle abfallen lassen zu können.
    Bis ca. 5…10 bar warten, dann Messung beenden, Sicherung wieder einsetzen, Fehlereintrag löschen und Messung auswerten.


    Unterhalb ca. 20…23 bar muss ein Knick im Druckabfall erkennbar sein.


    Kommt dieser Knick erst weit darunter, ist der Druckspeicher sicher defekt bzw. undicht !


    Hintergrund ist die Stickstofffüllung im Neuzustand mit ca. 23 bar.
    Genauer Wert s. Training Dokument FIAT und gilt für 20 Grad C.
    Dieser Basisdruck ist mit der aktuellen Temperatur in Grad C zu korrigieren mit (T+273)/293


    Gruss
    Michael

  • 46 Bar ist der Pumpendruck oder der Druck im Druckspeicher? Das hab ich nicht gelesen. Die Frage ist wo hast Du den Druck gemessen oder hast Du ihn nur ausgelesen?


    Vielen Dank für diesen Kommentar! Es erinnerte mich an einige grundlegende Fluiddynamiken, die bei der Interpretation des Druckverlusts, den ich in #738 gezeigt habe, von Interesse sein könnten.
    Ich habe keine zusätzlichen Messgeräte hinzugefügt, sondern nur die Werte des Comfortmatic-Systemdrucksensors überwacht. Dieser scheint sich zwischen Pumpe und Speicher zu befinden. Beim Befüllen des Speichers durch die Pumpe entsteht natürlich ein Strömungswiderstand zwischen der Messstelle und dem Inneren des Speichers, d. h. der Druck im Speicher ist niedriger als am Sensor, solange gepumpt wird. Wenn die Pumpe stoppt, kommt es zu einer Ausgleichsphase, in der der Druck am Sensor sinkt und der Druck im Speicher leicht ansteigt. Die Frage ist, wie viel (wenn überhaupt) von dem von mir gemessenen schnellen anfänglichen Druckabbau dazu beigetragen werden kann.


    Gruss
    Mats


    (Mein Text ist maschinell ins Deutsche übersetzt, bitte entschuldigen Sie etwaige Sprachfehler)


    Malibu 640LE Charming 2018, 2.3/150

  • Leute, die Druckdifferenzen zwischen Drucksensor, dem Speicher und der Pumpe sind völlig akademisch, soll heißen irrelevant !


    Die oben markierte Progressionszone erklärt sich wahrscheinlich durch ein überproportionales Absacken des Druckspeichers, infolge eines zu geringen Gaspolsters auf der Rückseite der (wahrscheinlich undichten) Membrane.


    Gruss
    Michael

  • Leute, die Druckdifferenzen zwischen Drucksensor, dem Speicher und der Pumpe sind völlig akademisch, soll heißen irrelevant !


    Die oben markierte Progressionszone erklärt sich wahrscheinlich durch ein überproportionales Absacken des Druckspeichers, infolge eines zu geringen Gaspolsters auf der Rückseite der (wahrscheinlich undichten) Membrane.


    Gruss
    Michael


    Danke Michael,
    Ich stimme zu, dass der Strömungsverlust unbedeutend sein kann, wenn der Strömungsweg ausreichend groß ist.
    Aber ich würde erwarten, dass eines zu geringen Gaspolsters auf der Rückseite der Membrane zu mehr Pumpstarts pro Gangwechsel führt und auch, dass beim Gangwechsel ungewöhnlich niedrige Systemdrücke auftreten. Beides ist nicht der Fall.


    Gruss
    Mats

    (Mein Text ist maschinell ins Deutsche übersetzt, bitte entschuldigen Sie etwaige Sprachfehler)


    Malibu 640LE Charming 2018, 2.3/150

    2 Mal editiert, zuletzt von Mats F ()

  • Also bevor ich ein 500,-€ Teil tausche, oder wieviel kostet der Druckspeicher, würde ich zumindestens mal die Referenzwerte der Sensorik auslesen.
    Michael ich würde die Stickstoffblase auch verdächtigen, aber der Karren ist 3 Jahre alt?

  • Vielen Dank für Ihre Kommentare bisher. Ich verstehe die Logik hinter dem Vorschlag, den Druckspeicher zu ersetzen, habe aber noch keine Bestätigung für diese Diagnose durch die Arbeitsweise des Robots oder durch die Untersuchung der Druckaufbaukurven beim Betrieb der Pumpe gefunden. Und das stört mich ein bisschen.


    Ich bin ziemlich vertraut mit die Physik des Druckspeicher und dass er früher oder später kaputt gehen wird. Mir ist aber kaum bekannt, wie die Charakteristik an der/den Austrittsstelle(n) an der die Öl von der Hochdruckseite zur Niederdruckseite lecks, die Prüfergebnisse beeinflussen kann; sei es eine Feder in einem Ruckschlagventil, eine Dichtung an/in einem EVx ventil oder etwas anderes. Einige dieser Eigenschaften könnten bei unterschiedlichen Drücken vielleicht ein anderes Verhalten zeigen und nicht nur als statische Öffnung wirken? Außerdem habe ich noch keine vergleichbare Druckabfallmessung von einem anderen Comfortmatic gefunden, die als Basiswert verwendet werden könnte.


    Ich werde später einen ähnlichen Test wie Michaels Vorschlag in #746 durchführen und danach versuchen zu entscheiden, ob ich den DS ersetzen möchte oder nicht. Vielleicht wird es eine "Trial-and-Error" Übung sein, vielleicht nicht.


    Gruß Mats

    (Mein Text ist maschinell ins Deutsche übersetzt, bitte entschuldigen Sie etwaige Sprachfehler)


    Malibu 640LE Charming 2018, 2.3/150

  • Ich habe das heute mal mit MES getestet. Nach Öffnung der Fahrertür bei kaltem System läuft die Hydraulikpumpe 18 sec und baut einen Druck von 46 bar auf beim Abschalten. Der Druck geht dann kontinuierlich zurück. Nach genau 6 min ist der Druck auf 36 bar gesunken und die Pumpe läuft wieder an.
    Sind diese Werte plausibel?
    Mir kommen diese 18 sec sehr lange vor und wenn ich vor Erreichen des vollen Drucks versuche, den Motor zu starten, kommt es zu einer Fehlermeldung.
    Wie ist es bei Euch?
    Ich hab den Druckspeicher gekauft und werde ihn demnächst auswechseln. Danach vergleiche ich die Werte nochmal.
    Gruß Wolfgang

  • Der Test mit der Pumpenlaufzeit im Kaltstart ist m. E. problematisch weil diese nach dem Neuzustand des Druckspeichers schleichend ansteigt.
    Das erklärt sich folgendermassen:
    Die Stickstoff Füllung von 24 bar geht zunächst schleichend verloren (analog eines Reifens). Dadurch muss die Membran bis zum Erreichen des Abschaltdruckes von 46 bar zunehmend weiter ausgelenkt werden, so dass mehr Öl und damit mehr Pumpenlaufzeit erforderlich wird.
    Irgendwann ist der Vordruck bei nahe 0 und die Memrane hat zwischen Abschaltdruck und Einschaltdruck im Betrieb kaum noch eine Volumendifferenz (bleibt im wesentlichen an die Rückwand gepresst) somit kaum noch eine Druckhaltefunktion. Die Pumpe läuft dann im Betrieb im Quasi Dauerlauf.
    Im Erstanlauf aus Atmosphärendruck startend kann das jedoch anders aussehen, da unterhalb des Einschaltdruckes der Volumenausgleich noch funktioniert (Membran von der Rückwand gelöst),was dem System aber nicht hilft.


    Daher nochmals mein Hinweis zur Nachmessung der 24 bar Basisfüllung mittels Druckfallmessung im Stillstand mit Zdg. ein und gezogener 40 A Sicherung.

  • Dadurch muss die Membran bis zum Erreichen des Abschaltdruckes von 46 bar zunehmend weiter ausgelenkt werden, so dass mehr Öl und damit mehr Pumpenlaufzeit erforderlich wird.


    Hallo Michael,
    das würde ja bedeuten, dass ich - wenn ich am Ölbehälter eine Max. bzw. Min. Markierung anbringen würde - den Zustand des Druckbehälters anhand des Füllstandes vor und nach dem Pumpenlauf gut beurteilen kann.
    Oder denke ich hier falsch ?


    Grüsse
    Michael

  • Hallo Michael,
    das würde ja bedeuten, dass ich - wenn ich am Ölbehälter eine Max. bzw. Min. Markierung anbringen würde - den Zustand des Druckbehälters anhand des Füllstandes vor und nach dem Pumpenlauf gut beurteilen kann.
    Oder denke ich hier falsch ?


    Grüsse
    Michael


    Ja, aber nur unter 2 Bedingungen:


    1.Die Pegeldifferenz im Betrieb zwischen dem Ausschaltpunkt und dem Wiedereinschaltpunkt der Pumpe.
    (Nicht die Pegeldifferenz zwischen geparkt(Kaltstart) und Ausschaltzeitpunkt !)
    2. Du hast einen Referenzwert für den Neuzustand !


    Gruß
    Michael

  • Unter der Annahme, dass die absolute Temperatur der Stickstofffüllung nicht sehr stark ansteigt, könnte man das Boyle-Gesetz anwenden und den Druckspeicher ungefähr halbvoll mit Öl bei 46 Bar im Normalfall annähern. Sollte aber nur noch 1 Bar Stickstoff übrig sein, müsste die Pumpe stattdessen den DS zu 98% füllen, um 46 Bar zu erreichen, d.h. die Pumpenlaufzeit würde sich verdoppeln. Richtig?

    (Mein Text ist maschinell ins Deutsche übersetzt, bitte entschuldigen Sie etwaige Sprachfehler)


    Malibu 640LE Charming 2018, 2.3/150

  • Unter der Annahme, dass die absolute Temperatur der Stickstofffüllung nicht sehr stark ansteigt, könnte man das Boyle-Gesetz anwenden und den Druckspeicher ungefähr halbvoll mit Öl bei 46 Bar im Normalfall annähern. Sollte aber nur noch 1 Bar Stickstoff übrig sein, müsste die Pumpe stattdessen den DS zu 98% füllen, um 46 Bar zu erreichen, d.h. die Pumpenlaufzeit würde sich verdoppeln. Richtig?


    Ja, richtig, die adiabatische Berechnung passt, da stationäre Betrachtung !
    Damit muss die Pumpe bei einem völlig defekten/leeren Speicher 250cm3 x (1-1/46) = 244,6 cm3 an Öl fördern bis zum Abschaltpunkt bei 46 bar.
    Dazu braucht diese bei einer mittleren Förderleistung von ca. 850 cm3/min: 244,6 cm3 / 850 cm3/min = 0,288 min = 17,3 sec, gerechnet ab Kaltstart.


    Die gemessenen 18 Sekunden von Wolfgang würden damit gut zu dieser Rechnung passen, indizieren damit wohl aber einen Defekt.


    Gruß
    Michael

  • Ich hab es mir fast gedacht, dass das Ding schleichend defekt geht. Früher dachte ich immer, es gibt nur zwei Zustände: intakt oder defekt. Dank der sehr guten fachlichen Betrachtung in diesem Faden hab ich viel dazu gelernt. Ich bedanke mich für all das Wissen. Jetzt warte ich drauf, daß meine Reparaturgrube frei wird. Dann kann ich den Druckspeicher tauschen. Relais hab ich heute durch 70A Version ersetzt und in dem Zuge eine Kontroll-LED mit dran angeschlossen. So hab ich jetzt permanente Kontrolle, wann die Hydraulikpumpe läuft.
    Gruß Wolfgang

  • Ja, richtig, die adiabatische Berechnung passt, da stationäre Betrachtung !
    Damit muss die Pumpe bei einem völlig defekten/leeren Speicher 250cm3 x (1-1/46) = 244,6 cm3 an Öl fördern bis zum Abschaltpunkt bei 46 bar.
    Dazu braucht diese bei einer mittleren Förderleistung von ca. 850 cm3/min: 244,6 cm3 / 850 cm3/min = 0,288 min = 17,3 sec, gerechnet ab Kaltstart.


    Die gemessenen 18 Sekunden von Wolfgang würden damit gut zu dieser Rechnung passen, indizieren damit wohl aber einen Defekt.


    Gruß
    Michael


    Für den Neu Zustand ergibt sich dann eine Pumpenlaufzeit von:
    250cm3 x (1-24bar/46bar) / 850cm3/min = 0,14 min=8,4 sec, gerechnet ab Kalt-/Parkstart!


    Zusammenfassung:


    Pumpenlaufzeit neuer Druckspeicher ca. 8 s.
    Fördervolumen/Volumendifferenz am Ausgleichsbehälter 119cm3


    Pumpenlaufzeit defekter/leerer Druckspeicher ca. 17 s
    Fördervolumen/Volumendifferenz am Augleichsbehälter 244 cm3


    Wenn jetzt noch jemand die Behältermasse beisteuert, könnte man Pegelhöhendifferenzen rechnen und somit leicht vergleichen.


    Bei einem Druckspeicher mit einem Ölleck in der Membrane, dh Öl dringt auf die Membranrückseite vor, versagt diese Rechnung.
    Ein derartiges Schadensbild kenne ich zwar nicht, soll es aber wohl auch schon gegeben haben.


    Gruss
    Michael

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