Bremsentuning für Passfahrten?

Zitat von rosenzausel

Und wenn das ABS bereits pulst, helfen dann auch keine größeren/besseren Bremsscheiben mehr. Es pulst und die Grenze des Möglichen ist erreicht.

Richtig, das Problem ist nur, daß dies beim Duc, selbst mit den Maxi Bremsen, bei > 100 nicht möglich ist.

Nicht die Reifen, sondern die Bremskraft, speziell bei höherem Tempo, ist der limitierende Faktor.

Zitat von rosenzausel

Breitere Reifen bringen hierbei nicht unbedingt eine bessere Bremsleistung.
Ansonsten gilt die Physik, und daraus ergibt sich, dass die Last beim Bremsen auf die Reifen dieselbe bleibt. Also bei breiteren Reifen weniger Last pro Flächeneinheit, bei schmaleren Reifen so eben mehr Last pro Flächeneinheit. Und so bremst auch ein Smart Diesel mit 135iger Vorderradbereifung genau so schnell ab wie ein Smart mit gepimpter 185iger Vorderradbereifung, der hierbei eben deutlich weniger Last pro qcm Reifenfläche auf der Fahrbahn zu bringen im Stande ist.

Deine Ausführung ist bei Haftreibung im Stand richtig, nicht aber beim rollendem Reifen.
Hier kommst mit der Grundschul-Physik nicht weit, das Thema ist wesentlich komplexer, Reifen erreichen die max. übertragbaren Kräfte bei 15 bis 20% Schlupf und hier kommen die Effekte der Gleitreibung ins Spiel
Deshalb im Rennsport auch der hohe Verschleiß, jede Beschleunigung, Kurve, wie auch Bremsvorgang ist mit hohem Schlupfanteil verbunden.
In der Praxis kommt noch hinzu, daß breitere Reifen anders aufgebaut sind, der Gummi weicher gewählt werden kann, für die gleiche Tragkraft und Spurstabilität (die Kräfte verteilen sich ja auf eine größere Fläche).

Zitat von confettarum

2.) Die größere Kinetische Energie wird ja auf Grund des höheren Anpressdruckes auch besser "Vernichtet" oder sollte Umgewandelt vielleicht die bessere Bezeichnung sein, da sich Energie eher nicht vernichten läßt?
Also Aussagen bitte immer hinterfragen und logisch an ein Thema herangehen.

Richtig, wie oben geschrieben, die Grundformel der Haftreibung ist zu simpel gedacht.
Und auch Richtig, neben der mechanischen Fähigkeit, genügend Bremskraft aufzubauen, geht es um die Energieumwandlung (Kinetische Energie in Wärme) speziell aus höherem Tempo und schnellstmöglicher Abgabe dieser Energie.
Technisch kein Problem.
Es ist möglich 1750kg Fahrzeuge sicher aus 300 abzubremsen, so somit sind 3500kg aus 150 nur das halbe Problem.
Das Problem liegt am Kostendruck, die Basis stellt der 20k Handwerker Kasten/Pritsche da, nicht das 50-100k WoMo.

Zitat von rosenzausel

In der Formel1 werden so breite Reifen montiert AUCH um die Querbeschleunigungen auffangen zu können.

In welcher Richtung die Kräfte auftreten ist dem Gummi egal, das hat damit nichts zu tun.
Es geht immer um die Summe der Kräfte, Stichwort "Kammisher Kreis"

Zitat von rosenzausel

wir können uns ja darauf einigen, dass du mit deinen Theorien Recht hast

Auch in der Praxis.

Ich empfehle, jedem, der über das Thema einen schnellen Überblick wünscht, ohne zu tief in technische Details zu gehen, dieses Buch: Fahrdynamik in Perfektion

Zitat von ecki_1962

Alles Thema verfehlt.
Das Hauptproblem beim WoMo ist nicht die "einmalige Bremsprobe von 100 auf 0" sondern die Wärmekapazität bei Bergabfahrt.
Man kann auch kleine Bremsscheiben so einzwicken dass sie Bremsen, genau das tut der Duc. 400 daN in 15" Rädchen ist schon ein Ding.
Aber mangels Masse der Bremsscheibe und dank der Masse des Womos werden Sie seeeehhhr schnell heiss.

Richtig, wie im ersten Satz geschrieben, die Reifen sind nicht der limitierende Faktor