Italienrundfahrt (September 2023)
Unsere Rundtour führte uns z.T. durch weniger bekannte Gebiete/Städte, durch herrliche Landschaften, an einige Naturschönheiten, wobei kurze Abstecher zu lebhafteren Orten nicht fehlen durften.
Gestartet sind wir am frühen Nachmittag am Die. 12. September. Gemütlich und ohne nennenswerte Ereignisse auf der A8 (Ulm) und A7 (Füssen), über den Fernpass, bis kurz vor Innsbruck. Hier, es wurde merklich dunkler und der Wettergott meinte die Schleusen öffnen und die Stroboskoplichter zünden zu müssen, als wir uns bei Dunkelheit und heftigem Regen einen Übernachtungsplatz suchten. In Kranebitten/Innsbruck fanden wir einen und verbrachten hier die erste Nacht. Am nächsten Morgen führte uns der Weg direkt zu einer Bäckerei in Innsbruck, um uns mit frischem Kaffee und ein Frühstück einzudecken. Wir frühstückten dann unterhalb der Berg Isel-Schanze, mit schönem Panoramablick auf Innsbruck und die Berg.
Anschließend stand eine längere Fahrstrecke an, denn der nächste Stopp war in Bologna vorgesehen. Übern Brenner, vorbei am Gardasee ging die Fahrt gen Süden und bis auf einen halbstündigen Stau auf der A22 bei vor Modena, verlief die Fahrt entspannt, wie halt so eine Autobahnfahrt eben verläuft.
In Bologna suchten wir den Stellplatz Camperopoli auf und bekamen auch gleich einen Platz zugewiesen, denn es gab Reservierungen eines französischen Womo-Clubs, der an diesen Tagen, den größten Teil der Plätze für sich beanspruchte. Flux die Fahrräder gesattelt und mit einem Stadtplan versehen, den wir von der Betreuerin des StPl erhielten, begaben wir uns auf Stadtbesichtigung. Per Bike und auch zu Fuß erkundeten wir anschließend die Stadt, gönnten uns zwischendurch ein leckeres Essen begleitet von einem guten Schlückchen Vino.
Bologna ist eine sehenswerte, schöne, entspannte Stadt, eine mit vielen Sehenswürdigkeiten gespickte, historischen Altstadt und ein Besuch ist auf jeden Fall zu empfehlen. Speziell, wenn man die Besuchermassen von z.B. Florenz, Mailand oder Venedig kennt, ist es hier ein nahezu entspanntes „Durch die Gassen schlendern“. (Unser Eindruck an einem Wochentag im September)
Die Kombi Bike und per Pedes erwies sich als gelungen, denn man hat dadurch einen größeren Radius und kommt in viele, interessante Ecken der Stadt. Wie zum Beispiel zum Complesso monumentale die San Michele. Hier hat man von dem Vorplatz der Kirche ein herrliches Panorama über die Stadt.
Ach, zum StPl. : er ist nicht wirklich ein Highlight, aber für die Besichtigung der Stadt, aufgrund der Nähe zum Zentrum, durchaus zu empfehlen. Er liegt tagsüber in der Abfluschneise des Flughafens, was durchaus mit Fluglärm behaftet ist. Nachts dann wird es ruhig.
Am nächsten Morgen zog es uns weiter Richtung San Marino, wo wir auf dem wenig frequentierten P (Area Sosta Camper San Marino P13) einen ruhigen Stellplatz fanden. Der Platz ist in mehreren Terrassen angelegt, bietet teilweise eine schöne Aussicht und verfügt über V/E und Toiletten, hat jedoch keine Stromanschlüsse. Dafür ist er kostenlos und ruhig gelegen. Er befindet sich ca. 10 min. unterhalb der Bergbahn/Funivia, die einen für wenig Geld auf den Berg hinaufbefördert.
San Marino ist ein Kleinststaat in der Nähe der Adriaküste und auf dem Monte Titano befindet sich die Hauptstadt San Marino. Der Spaziergang führt einen durch viele, schmale und kopfsteingepflasterte Gassen zum Palast. Die 3 Burganlagen, die an steile Felswände gebaut wurden, erreicht man gut zu Fuß, die eine oder andere Passage ist zum Teil jedoch ganz schön schweißtreibend. Immer wieder bieten sich wunderbare Ausblicke auf das Umland, im Osten bis hin zur Adria und im Westen in die Bergwelt des Apennins.
Das am Nachmittag aufziehende, heftige Gewitter zwang uns den Rückweg zu Beschleunigen und Unterschlupf in unserem Mobilen Zuhause zu suchen. Bei Vino rosso und einem Leckeren Tortellini-Sahnesauce-Gericht lauschten wir dem abziehenden Regen. Die Nacht war ruhig, der Morgen trocken und die Wettervorhersage versprach bis zur Mittagszeit wieder Sonnenschein.
Wir verließen San Marino und begaben uns auf wenig befahrenen und ziemlich schlechten Straßen, durch eine herrliche, bergige Landschaft, in Richtung Urbino. Nach dem Regen der Nacht, zog aus einigen Tälern Nebelschwaden, sie vermischten sich mit den zaghaften Sonnenstrahlen und verliehen der Landschaft einen magischen Reiz. Es war eine herrliche Stimmung, die uns zu vielen Foto-Stopps „nötigte“.
Urbino (Marken) ist wegen der Architektur und Kulturgeschichte Teil des Weltkulturerbes. In der Renaissance erlebte die Stadt eine Blütezeit, in die unter anderem auch die Gründung der Universität (1506) fiel. Steile, enge, gepflasterte Gassen, imposante, historische Bauwerke und studentisches Leben prägen das Stadtbild und eine Besichtigung ist absolut zu empfehlen.
Nächster Stopp an diesem Tag war die, nicht weit von Urbino entfernte, Furlo Schlucht „Gola del Furlo“ – Es handelt ich um eine tief eingeschnitten Schlucht an der antiken Römerstraße Via Flaminia, die durch den Fluss Candigliano (der zwischenzeitlich aufgestaut ist) geformt wurde und touristisch oft als „Grand Canyon Italiens“ genannt wird. Im Straßenverlauf fährt man durch einen Tunnel aus Römerzeit. Kaiser Vespasian ließ ihn bauen, um die Durchfahrt auf der Via Flaminia an der engsten Stelle der Schlucht zu erleichtern (daher der Name, vom lateinischen forulum, was „kleines Loch“ bedeutet).
Unser Ziel an diesem Tag erreichten wir am späten Nachmittag, wiederum nach einer Fahrt über endlose Bergstraßen mit vielen Kurven, Kehren und der einen oder anderen schönen Aussicht Gubbio/Umbrien. Auf dem städtischen Stellplatz mieteten wir uns ein und begaben uns alsbald in die Stadt, die nach einem kurzen Fußweg zu erreichen ist.
Gubbio, eine der ältesten Städte Umbriens, gehört zwar nicht zu den bekanntesten, dafür aber zu den schönsten. Die verwinkelten, schmalen Straßen in der mittelalterlichen Altstadt, das römische Amphitheater, seine Lage am Rande der Berge und der über der Stadt thronende Palazzo dei Priori machen Gubbio zu einem lohnenden Reiseziel. In einem kleinen, versteckte Alimentari, der Besitzter schnitt noch alles von Hand, deckten wir uns mit köstlichen Schinken, Käse, Mortadella, Oliven und frischem Brot ein und genossen abends die leckere, kalte Platte bei einem leckeren Gläschen Vino. Am nächsten Tag nutzten wir die Fahrräder, um erneut den Ort als auch das Drumherum zu erkunden. Dann gönnten wir uns noch einen Abstecher mit der Funivia zur Baslika Sant‘ Ubaldo, von wo aus wir den Hausberg Mt. Ingino erklommen und von dort den herrlichen Aus -und Weitblick auf die Stadt und das Umland genießen konnten.
(In der Nachbetrachtung des Urlaubs und der vielen Orte, die wir gesehen haben, kann ich sagen, dass mich Gubbio mit am meisten beeindruckt hat.)
Und weiter ging es auf unserer Entdeckungstour Richtung Assisi. Hier quartierten wir uns auf dem CP Fontemaggio ein, der sich oberhalb der Altstadt befindet und über, z. T. großzügige Stellplätze, vernünftige Sanitäranlagen verfügt. Er liegt strategisch günstig für den Besuch der schönen Stadt.
Es war Wochenende und die Stadt war voll. Trotz der vielen Menschen, Assisi ist eine imposante Erscheinung. Auch hier dominieren die mittelalterlichen, engen Gassen, die vielen historische Gebäude und schöne Plätze, wohin man nur schaut, Kirchen an jede Ecke, natürlich die Fanziskus-Basilika sowie überragt von einer trotzigen Burg „Rocca Magiore“. Wem das zu viel wird und etwas Besinnung benötigt, fährt ein paar km bergan Richtung Mt. Subasio, zum Eremo delle Carcieri, ein kleiner Kosterbau, in einer engen Schlucht, mitten im Wald. Rückzugsort von Franziskus.
Alte Mauern und Steine hatten wir vorerst mal zur Genüge gesehen, daher zog es uns zur Abwechslung mal wieder raus in die Natur. Bei der Planung der Reise, stieß ich auf die „Cascate del Menotre“, ein Wasserfallpfad an einer Bergflanke zw. Scanzano und Pale, in der Nähe von Foligno. Der Fluss Menotre fällt hier in mehreren Cascaden ins Tal und ein Wanderweg führt vom P (Sackgasse) entlang des Wassers hinauf nach Pale.
Hierbei handelt es sich um eine hübsche Wanderung, mit vielen schönen Impressionen/Wasserfällen und einem verschlafenen Dorf Pale, welches oberhalb der Fälle an der Bergflanke klebt. Den Rückweg kann man von Pale aus, über eine Einsiedelei (Eremo di Santa Maria Giacobbe), die an eine Felswand gebaut ist einschlagen und kommt anschließend wieder am P raus.
Den Abend und die Nacht verbrachten wir in Spoleto auf einem städt. Stellplatz, der nicht wirklich schön war. Die Stadt hat sicherlich auch Flair, nur war sie im Gegensatz zu anderen Orten, an diesem Abend wie leergefegt. Auf dem großen Dom-Vorplatz waren wir bei Einbruch der Dunkelheit ganz allein unterwegs.
Wer von euch hat schon einmal von Terni/Umbrien gehört? Am Rande der Stadt befindet sich der angeblich höchste (165m), künstliche Wasserfall Europas, der wohl schon zu Römerzeit aktiv war. Cascate delle Marmore heißt er und was soll ich sagen – es erwartet euch dort ein gigantisches, wasserbetontes Schauspiel der besonderen Art.
Auf dem angeschossenen Stellplatz eingebucht, erkundenden wir gleich die Gegend um den Wasserfall, erfragten die Öffnungszeiten buchten die Tickets, usw. Das Besondere an dem Wasserfall ist, dass er nur 2-3x am Tag „geflutet“ wird. Die Zeiten sind bekannt, es ertönt ein akustisches Signal und der bis dahin vor sich hin plätschernde Fall, wird innerhalb von 20-30 Minuten zu einem tosenden, Gischt versprühenden „Ungetüm“ . Es gibt Wege, die die Besucher nahe ans Geschehen führen, man wird nass und kann sowohl im unteren als auch im oberen Bereich des Wasserfalls das Spektakel erleben. Prädikat: empfehlenswert!
Dem angekündigten, sich verschlechternden Wetters geschuldet, zog es aus dem Süden Umbriens wieder in nördliche Richtung, zum Teil durch wunderschöne Landschaft, in die Nähe von Florenz, nach Montespertoli. Hier buchten wir uns auf einem Agricampeggio ein und der Stellplatz bot eine wunderbare Aussicht auf die liebliche Landschaft der Toskana. Ein Besuch von Florenz sollte, wenn wir schon so nah dran sind, nicht fehlen. Per Bus fuhren wir ca. 40 min in die Stadt, die uns im wahrsten Sinne des Wortes überforderte. Diese Menschenmassen waren wir nicht mehr gewohnt. 400-500 m lang war die Schlange der Wartenden, die einen Blick in den Dom, auf den Campanile oder derer, die David sehen wollten. Das war nichts für uns und wir beschränkten uns auf Außenansichten, liefen über die Ponte Vecchio, schleckten ein Eis, aßen ein Panini und liefen entspannt durch die Gassen, die nicht so frequentiert waren.
UFF. Das hatten wir so nicht erwartet und werden es auch nicht weiterempfehlen, jedenfalls nicht in der Saison – wobei, wann ist in Florenz keine Saison?
Jedenfalls freuten wir uns wieder auf die Ruhe auf dem Agricampeggio und freuten uns auf die Ruhe und die Entspannung im Pool.
Getrieben von dem Drang, neues zu entdecken, zog es uns weiter. Der nächste Stopp, war die Grotta del Vento in den Apuanischen Alpen. Der Weg dorthin war ein Abenteuer, nicht nur des schlechten Wetters wegen (heftige Gewitter) , sondern bedingt durch die abenteuerlichen Anfahrt.. Auf deren Homepage stand, dass die eigentliche Zufahrtstraße wegen Baustelle gesperrt sei und die Höhle nur über einen Umweg (20 km schmale und kurvenreichen Bergstraßen) zu erreichen sein. Wir nahmen das Risiko auf uns und befuhren besagte Straße, die tatsächlich seeeehr schmal und seeeehr kurvenreich war und waren froh, dass uns auf dem ganzen Stück nur ein einziges Fahrzeug entgegenkam, was vermutlich dem schlechten, regnerischen Wetter geschuldet war. Die Grotta del Vento/Höhle des Windes ist ein Naturjuwel und ein Besuch absolut zu empfehlen. Es werden 1, 2 und 3-stündige Touren angeboten und über schier endlosen Treppenstufen, durch enge Gänge, vorbei an Tropfsteinen, Bächen und durch schmale Spalten, kann man während der 3-stündigen Tour, den größten Teil dieser herrlichen Unterwelt erleben. Die Rückfahrt verlief ähnlich spannend wie die Hinfahrt, nur dass die Beifahrerseite auf der Talseite war, was während der Fahrt so machen Schreckensschrei hervorrief. Fahrer und Beifahrerin haben die Fahrt letztlich gut überstanden.
Anschließend suchten wir einen nahegelegenen Übernachtungsplatz, den wir auf dem städtischen Stellplatz in Castelnuovo di Garfagnana fanden. Nach einem kurzen Fußmarsch durch den historischen Ortskern, gönnten wir uns ein sehr leckeres Abendessen im Ristorante „Il Ponte“, welches am Rande der Altstadt liegt.
Der nächste Tag begann mit leichter Bewölkung und unsere Reise ging mitten rein in die Berge – grobe Richtung >> das Meer, bei Carrara. Davor fuhren wir auf wunderbaren Bergstraßen, durch tiefe Täler sowie vorbei an einigen stillgelegten Steinbrüchen. Durch den Tunnel am Passo del Vestito gelangten wir dann „auf die andere Seite“ der Berge und blickten hinab in die sich noch im Betrieb befindlichen, weiß leuchtenden Marmorsteinbrüche, die oberhalb von Massa in den Bergen liegen sowie auf das sich abzeichnende Meer in der Ferne. Über abenteuerliche, nicht endend wollende Serpentinenstraßen, mit zum Teil wunderbaren Ausblicken, erreichten wir nach einiger Zeit Massa und der Weg führte uns direkt ans Meer. Wir gönnten uns ein verspätetes Frühstück auf einem P in der Nähe Strandes, suchten uns zwischen den Bagnos einen Zugang zum Wasser und genossen anschließend, wie kleine Kinder, die herrliche Brandung.
Ein CP wurde schnell gefunden und wir quartierten uns für ein paar Tage auf dem CP. Partaccia 1 (Marina di Massa) ein. Per Bike erkundeten wir die Gegend, fuhren in die Berge, quasi ins Herz der Marmorgewinnung und staunten über die mächtigen Steinblöcke, die aus den Berghängen herausgeschnitten und abenteuerlich, auf LKW verladen, zu den Betrieben ins Tal abtransportiert werden. Einen Abstecher in eines der schönsten Dörfer Italiens, Montemarcello, welches auf einer Anhöhe über dem Golf von La Spezia liegt, durfte nicht fehlen. Die Abende verbrachten wir mit einem Gläschen Rotwein am nahegelegenen Strand, sahen der Sonne beim Untergehen zu und genossen die herrlich, entspannte Stimmung.
Ein paar Tage später ging es wiederum über die Berge des Apennins (Appennino Tosco/Emigliano), aus der Toskana in die Emilia Romagna. Durch und vorbei an Ortschaften mit wohlklingenden Namen, wie Aulla, Fivizzano, Cerreto Alpi/Laghi, Terme di Santa Lucia, Castelnovo nel Monti, erreichten wir das Flachland rund um Reggio Emilia und schließlich Parma. Auf dem Stellplatz am Rande der Stadt bekamen wir einen der letzten verfügbaren Plätze und begaben uns alsbald mit den Rädern, auf guten Fahrradwegen, durch den Parco Ducale, in Richtung Altstadt. Per Bike und zu Fuß erkundeten wir auch hier die schöne Altstadt, die mit reichlich historischem Gemäuer aufwartet. Ein abendlicher Besuch der Gastronomie durfte nicht fehlen. Zurück im Camper, gab es noch einen kleinen Absacker, bevor wir uns ins Reich der Träume begaben.
Da er quasi auf dem Weg in Richtung Heimat lag, gönnten wir uns einen Abstecher an den Gardasee, wo wir in der Nähe von Lazise, auf dem CP Fossalta, einen schönen Platz für ein paar Tage buchten. Es war voll am Gardasee (Weinfest in Bardolino, bestes Wetter……)
Unsere Bikes kamen auch hier zum Einsatz und wir unternahmen einige schöne Touren, z. B. Richtung Sirmione, wo wir jedoch vor lauter Menschenmassen, die über die Brücke in die Altstadt strömten, wieder kehrt machten. Entspannter ging es im Hinterland von Lazise, Bardolino, Cavaion Veronese oder Cola zu und wir bevorzugten diese Gegenden für unsere Touren.
Zum Abschluss des Urlaubs, gönnten wir uns, wie immer, wenn wir über den Fernpass nach Hause fahren, einen Tag in der Therme Ehrenberg in Reutte. Aufgrund des Brückentages (3.10.) und des schönen Herbstwetters, war ziemlich viel los, dennoch wurde es ein entspannter Tag.