Beiträge von Uggi


    Hallo Tim,


    ich gebe zu, die Aussagen zur Geschwindigkeit und dem Geländebetrieb sind natürlich ein klein wenig übertrieben. Natürlich wird der Kleine im Normalbetrieb auf der Straße - wenn auch nicht sehr schnell - bewegt. Aber eben auch sehr gerne und regelmäßig abseits asphaltierter Wege. Bislang sind wir damit gut gefahren, das Serienmodell mit den Transporterreifen hat so manche Schotterpiste gemeistert und auch die ein oder andere Mini-Furt durchquert. Da es demnächst aber in Richtung Westbalkan geht, wird sich die Höherlegung und gröbere Bereifung (Stichwort: Robustheit) hoffentlich auszahlen. Ich habe da Straßen gesehen, die treiben Dir die Tränen in die Augen. Richtig "Off Road" wird der Kasten nie gehen, dafür braucht es schon etwas gröberes Werkzeug. Wir sind uns glaube ich alle einig, dass man aus einem Kastenwagen aufgrund der bekannten Limitierungen kein 4x4 Reisemobil auf Unimog-, Mercedes-, Iveco- oder MAN-Basis machen kann.


    Weiteren Unterbodenschutz für den Ducato habe ich auf dem Schirm, wir tasten uns aber erstmal ran, was wirklich noch sinnvoll ist. Das wäre dann auch mit Umbauten des Unterbodens verbunden. Wie Du sagst, müsste man dann an den Auspuff, die Tanks, den Wasserablass etc. ran.


    Alles in allem ist die Höherlegung eines Kastenwagens ein überschaubares Spaßprojekt. Die Umbaubeschreibung gibt glaube ich einen guten Überblick, was man in einem finanziell überschaubaren Rahmen (selbst) machen kann. Wie gesagt, habe ich viele Ideen in diesem Forum gefunden und deswegen meine persönliche Umsetzung gepostet.


    Firmen, wie z.B. ORC, bieten Komplettpakete für über 4000 Euro an, bei denen man sich um nichts kümmern muss. Auch das ist eine Variante.


    Viel Spaß beim Planen!

    Reifenmäßig hatte ich eigentlich erst den Geolander oder General Grabber A/T auf der Liste. Aber dann ist es ganz kompromisslos der Rockproof geworden. Wenn schon, denn schon! Den Satz Transporterreifen gibt es ja zur Not für längere Fahrten auch noch.


    Der Geschwindigkeitsindex max. 160 km/h passt, weil der Ducato eine eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h hat. So schnell bin ich mit dem Trecker aber auch noch nie wirklich gefahren...

    @Shredder - Alle Teile wurden vom Schrauber des Vertrauens montiert. Beim Unterfahrschutz gab es keine Probleme, Wartungsöffnungen sind wie beschrieben vorhanden.


    @C0M0 - Der Rockproof ist kein Kompromissreifen, genauso wenig wie ein Ducato Kasten ein Kompromissfahrzeug ist. Aber das ist so gewollt für den gedachten Einsatz "Off Road". Bei Geschwindigkeiten über 40 km/h wird es laut, es vibriert während der Fahrt und ich kann mir vorstellen, dass der Grip beim Bremsen auf nasser Fahrbahn grenzwertig ist. Zum Glück muss der Trecker selten schneller fahren...

    Nach dem Hinweis der Moderatoren, dass eine Verlinkung zum Pössl Forum nicht erwünscht ist, ergänze ich meinen vorherigen Beitrag hier gerne noch etwas.


    Warum eine Einzelabnahme?
    Nachdem ich mir im Klaren darüber war, welche Teile verbaut werden sollen, hatte ich den TÜV, die DEKRA und KÜS angeschrieben und um eine Stellungnahme hinsichtlich der Umsetzbarkeit, sprich Zulässigkeit, gebeten. Alle drei Prüfinstitutionen haben erstaunlich schnell geantwortet. Gemeinsamer Tenor: laut Papierlage machbar, allerdings ist eine Einzelabnahme gemäß §19 (2) StVZO i.V.m. §21 StVZO erforderlich.
    Ich habe diese Begutachtung durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen für den Kraftfahrzeugbetrieb (einen sogenannten Zeichnungsberechtigten) bei der DEKRA durchführen lassen. Nach dem positiven Prüfergebnis wurde wegen der durchgeführten technischen Veränderungen durch die zuständige Zulassungsbehörde eine neue Einzelbetriebserlaubnis erteilt.


    Die Achsvermessung ist laut Teilegutachten des MAD Federsatzes notwendig, fällt also eventuell bei der Wahl eines anderen Anbieters weg. Im Ergebnis hatten sich durch den Einbau der Federn an unserem Fahrzeuge keine Veränderungen ergeben, Einstellungen waren somit nicht erforderlich.


    Zeitaufwand
    Inklusive Hintergrundrecherche zum Thema Höherlegung in verschiedensten Foren, Vergleich der unterschiedlichen Produkte und Feststellung der Zulassung dieser für den Kasten (Stichwort: Teilegutachten, ABE, ECE) sowie alle Bestellungen, den Einbau und die TÜV-Abnahme kann man solch ein Projekt meines Erachtens in ca. zwei bis vier Wochen durchziehen. Tatsächlich hat es in meinem Fall von der ersten Idee bis zur Umsetzung gute sechs Monate gegärt.


    Fazit
    Der Umbau war nicht ganz billig, liegt aber im selbst gesetzten und somit vertretbaren Rahmen vor der eigenen moralischen Kontrollinstanz. Gemessen an der Neubeschaffung (war ganz kurz mal Thema) eines Allrad- / Off Road-Kastens auf Mercedes-, MAN- oder VW-Basis waren die Investitionen für den Umbau des Bestandsfahrzeugs am Ende überschaubar. Wer selbst gerne bastelt kann auch nochmal ein paar Scheinchen einsparen. Laut diversen Foreneinträgen lassen sich alle oben aufgelisteten Teile selbst verbauen.


    Und hier noch die obligatorischen Vorher- / Nachher-Bilder:


    Habe alles von der Werkstatt des Vertrauens ein- und anbauen lassen. Gab aber wohl keinerlei Probleme. Der Unterfahrschutz passt wie beschrieben, Wartungsöffnungen sind vorhanden.


    Der Link https://***********.de/forum/l…nes-kastenwagens?start=40 zum Pössl Forum funktioniert irgendwie nicht. Der Beitrag ist in der "Laberecke" gepostet, die wohl nur für angemeldete Mitglieder sichtbar ist. Der komplette Beitrag ist dort unter "Geländetauglichkeit (m)eines Kastenwagens", Post #45 zu finden.

    Liebe Kastenwagengemeinde,


    da ich bei dem Thema Höherlegung des Kastens auch von den Ideen in diesem Forum profitiert habe, hier mein Umbaubericht, der in Gänze auch im Pössl Forum nachzulesen ist.


    Fahrzeug
    Fiat Ducato 250 Light, Baujahr 2016, 130 Multijet, 96 kW, kurzer Radstand (Gesamtlänge 4,96 m), zulässiges Gesamtgewicht 3 t, Ausbau Clever Citi 500 ohne Bad.


    Kosten
    Teile: 1426,90 Euro
    Werkstatt: 660,00 Euro
    Achsvermessung: 39,90 Euro
    DEKRA Begutachtung: 90,70 Euro
    Gesamtkosten: 2217,50 Euro


    Teile


    MAD Höherlegungssatz Vorderachse – 377,30 Euro


    MAD Zusatz-Federn Hinterachse – 284,40 Euro


    Nokian Rockproof A/T Reifen, 225/75 R16 115/112 Q – 352,00 Euro


    Stahlfelgen – 214,20 Euro


    Unterfahrschutz – 199,00 Euro


    Ergebnis
    An der Vorderachse hat es einen Zugewinn von gut 10 cm und in der Mitte des Fahrzeugs auf Höhe des Auspuffs bzw. der Trittstufe (bleibt erstmal dran) einen Zugewinn von gut 6 cm Bodenfreiheit gegeben. Dies entspricht nahezu exakt den Werten, die ich bei der Recherche zum Thema gefunden hatte. Rein optisch steht der Wagen trotz des ablesbaren Höhenunterschieds zwischen der Vorder- und Hinterachse immer noch gerade.


    Allseits gute Reise!