Die beste Traktion ist immer auch der Achse mit der höchsten Last. Wobei sich die Achslasten beim Anfahren und erst recht an Steigungen nochmals zu Ungunsten des Frontantriebskonzeptes verschieben. Physik läßt sich nicht so leicht überlisten.
Eine kleine Anekdote dazu aus meinem Camperleben. Ich habe einige Jahre gerne und lange an einem Strand an der Portugiesischen Atlantikküste gestanden. Die Zufahrt führte durch die Berge über eine steile Schotterpiste den Berg hinunter. An diesem Strand standen vielleicht ein Dutzend Wohnmobile. Die Mehrzahl mit Heck- oder Allradantrieb, einige wenige mit Frontantrieb. Wenn Wohnmobile abreisten und den Berg hoch mussten, war immer das gleiche Schauspiel zu beobachten. Die Heck- und Allradler hatten keine Schwierigkeiten. Die Fronttriebler mussten nach 50 m mit durchdrehenden Rädern aufgeben und einen Traktor bestellen. Der örtliche Bauer hat jeden Sommer gute Geschäfte gemacht. Einige Mutige haben auch versucht, unten am Strand viel Schwung zu nehmen, um die Steigung zu schaffen. Das Ergebnis waren dann oft abgerissene Abwassertanks oder was sonst noch knapp über dem Boden verbaut war, wenn sie mit Schwung in die Schlaglöcher und Spurrinnen geknallt sind.
Bemerkungswert war der geringe Anteil von Fronttrieblern an diesem Strand. Die meisten müssen sich wohl der Grenzen ihres Antriebssystems bewusst gewesen sein und sind dort gar nicht runtergefahren.
Wer ausschliesslich auf Asphaltstraßen und asphaltiertene Campingplatzzufahrten unterwegs ist, ist mit Frontantrieb sicher gut bedient. Wer auch unbefestigte Wege mit starken Steigungen fahren will, wird sehr schnell mit den Grenzen des Antriebssystems konfrontiert.
Für meinen Einsatzzweck ist Frontantrieb ein NoGo.