Hallo zusammen,
und wieder gibt es einen Kastenwagen mehr, der mit 235/75 R15 unterwegs ist.
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Zuerst einmal vielen Dank an alle, die hier und in anderen Threads über die Umrüstung berichtet haben. Diese Infos waren sehr hilfreich
für unsere Entscheidungen und deshalb möchte ich jetzt auch etwas ausführlicher über unsere Einzelabnahme berichten.
Nachdem wir unsere Wunschreifen und -felgen ausgeguckt hatten, bin ich mit dem Kasten für ein Vorgespräch zum TÜV gefahren. Dabei
hatte ich das Gutachten für die Felgen, die Fahrzeugpapiere, unsere COC-Papiere und die Kopie der COC-Papiere eines CaraBus 601
wegen der dort eingetragenen Reifengröße 225/75 R16.
Der TÜV-Prüfer hat sich viel Zeit genommen, die Unterlagen studiert, rumgerechnet und mit mir gemeinsam den Wagen von oben und
unten begutachtet und nach möglichen Problemen gesucht. Das Fazit war, dass es mit der Freigängigkeit der Räder gegenüber dem
Fahrwerk passen müßte, dass die Radabdeckung durch die Karosserie vorne knapp werden könnte und dass es Probleme mit dem Tacho
geben könnte. Also gar nicht soooo schlechte Voraussetzungen.
Beim Tacho habe ich dann auf die Erfahrungen hier im Forum vertraut und bei der Radabdeckung habe ich recherchiert, in welchen Breiten
es die Radlaufverbreiterungen zum Ankleben gibt. Dann habe ich 5 Reifen und 4 Felgen bestellt.
Reifen
Bei den Reifen haben wir uns wegen der Robustheit und dem Schneeflockensymbol für Nokian Rotiiva AT als LT235/75 R15 116/113S
entschieden. Außerdem wollten wir keine zu grobe OffRoad-Optik und keine weiße Beschriftung auf den Reifenflanken. Wir fahren die Reifen
aktuell mit 3,5 bar rundherum.
Felgen
Da uns die silbernen Borbet-CWD-Alufelgen, mit denen der Wagen ausgeliefert wurde, in Kombination mit dem Orange nicht so gut gefallen,
haben wir auf schwarze Alufelgen umgerüstet. Es sind die CWF-Felgen von Borbet geworden.
http://www.borbet.de/de/black-…-COMMERCIAL_CWF/a-P000068
Für die Felgen gibt es ein Gutachten von Borbet für Ducato und Co. Allerdings sind in dem Gutachten nur die Reifengrößen freigegeben, die
auch in den COC-Papieren des Fahrzeugs stehen. Die 235/75 R15 sind bekannterweise nicht dabei und müssen daher per Einzelabnahme
eingetragen werden.
Im Vergleich zu den silbernen Borbet-CWD-Alufelgen mit Reifen in 215/70 R15, die den Abmessungen der originalen Stahlfelgen (6,0 x 15 ET6)
entsprechen, weichen die neuen CWF-Felgen in ein paar Punkten von den originalen Felgen ab. Die Felgenbreite beträgt jetzt 6,5 Zoll und
die Einpresstiefe liegt jetzt bei 60 mm. Dadurch sitzen die neuen Felgen ein Stück weiter außen. Dazu kommen dann noch die 20 mm
breiteren Reifen, die auch noch einmal um 10 mm weiter nach außen stehen.
Die Freigängigkeit der Räder gegenüber Fahrwerk und Karosserie ist trotzdem gegeben aber bei der Abdeckung der Räder durch die Karosserie
ist es deutlich knapper als vorher. Bei unseren Nokians paßt es an der Hinterachse noch gut aber an der Vorderachse ist die Lauffläche der
Reifen geradeso abgedeckt. Da ist ein „verständnisvoller“ TÜV-Mensch kein Nachteil.
Ersatzrad
Das Ersatzrad hat auf seine Serien-Stahlfelge ebenfalls einen neuen Nokian aufgezogen bekommen und paßt nach wie vor ohne Probleme
unters Auto. Man sollte aber daran denken, sich 5 Radbolzen für das Ersatzrad zum Bordwerkzeug zu packen, wenn die Alufelgen andere,
längere Radbolzen haben als die Stahlfelgen.
Tacho
Der Tacho zeigt jetzt 1 km/h mehr an, als ein GPS und kann jetzt endlich als genau bezeichnet werden.
Die Eintragung der Felgen und Reifen war dann letztendlich ein Zweiteiler. Beim ersten Termin hat der Prüfer einen der Radbolzen
herausgeschraubt und festgestellt, dass die Bolzen kürzer sind, als im Felgen-Gutachten angegeben. Ärgerlich aber natürlich wichtig für die
Sicherheit und deshalb gut, dass es aufgefallen ist. Aber wenigstens wurde die Freigängigkeit der Räder und die Radabdeckung schon einmal
als ok bewertet.
Nachdem Borbet neue Radbolzen geschickt hatte, wurden diese dann heute auch als ok abgehakt und nach einer ausführlichen Testfahrt mit
Tachoabgleich per TÜV-Navi war auch diese Hürde genommen und das Gutachten für die neue Betriebserlaubnis wurde ausgestellt.
Morgen dann nur noch zur Zulassungsstelle und neue Papiere ausstellen lassen.
Wir freuen uns auf jeden Fall, dass die Eintragung geklappt hat und dass unser CaraBus jetzt auf "erwachsenen" Rädern steht und rollt.