Hallo Adolf,
Deine Skepsis gegenüber einem dauerhaften Betrieb dieser Fährlinie kann ich nachvollziehen gerade in Erinnerung an das Kommen und Gehen der verschiedenen Betreibergesellschafften in den letzten 5 Jahren.
Es soll also wieder mit staatlicher Förderung...
Die Vorgängergesellschaften auf dieser Linie haben keine staatliche Fördermittel bekommen und auch die Elbferry wird nichts bekommen, schlicht und ergreifend weil die Betreiber der Fähre Glückstadt-Wischhafen ein Auge darauf haben. Die müssen seit Jahrzehnten ohne irgendwelche öffentliche Mittel auskommen und sie werden es nicht akzeptieren das 40 km Elbabwärts eine Fährlinie eingerichtet wird die aus irgendwelchen öffentlichen Töpfen alimentiert wird. Der Schleswig-Holsteinische Wirtschaftsminister Buchholz hat das schon vor einiger Zeit auf einer öffentlichen Veranstaltung seinem Parteifreund, einem der Geschäftsführer der Elbferry, deutlich gesagt: „Heinrich, ich finde es klasse, dass du das anpackst, staatliche Fördermittel bekommst du trotzdem nicht.“
Die Fährpreise sind ja wie bei den Vorgängern "echte Schnäppchen".
Bei dem Preisvergleich zwischen Elbferry und Elbfähre vergleichst du die Klasse Wohnmobil (6-8 m) = 51 € mit der Klasse LKW (bis 6 m) = 20 €, das passt natürlich nur wenn das Wohnmobil exakt 6 m ist;). Ist es länger (z.B. ein Kastenwagen mit 6,36 m) muss man bei der Elbfähre die Klasse LKW (bis 7m) = 23 € und wenn noch die Fiedlerbühne hinter dran ist die Klasse LKW (bis 8 m) = 27 € zum Vergleich nehmen.
Bei den Vergängergesellschaften der Elbferry mit identisch strukturierten Tarifen wurden Wohnmobile die in der Zulassung unter 6 m sind (z.B. ein Kastenwagen mit 5,99m) in der Klasse PKW (4-6 m) abgerechnet (wie von Poly in #9 beschrieben). Ich gehe davon das dies auch von der Elbferry so gehandhabt wird, dann müsste man dort 34 € und bei der Elbfähre die von dir genannten 20 € zahlen. Das sieht schon nicht mehr so drastisch aus.
Übrigens haben die Schiffe der Elbfähre Glückstadt - Wischhafen nicht nur neue Farbe bekommen sie wurden auch „digitalisiert“, dadurch ist an Bord Kartenzahlung möglich und für die Passagiere steht ein kostenloses Wlan zur Verfügung.
Mit einer Fähre und Abfahrten im 3 Stunden-Takt ist wirtschaftlich eh kein Blumentopf zu gewinnen.
Die Person die als treibende Kraft hinter diesem Neuanfang steht hat einen beeindruckenden beruflichen Werdegang in der Schifffahrt hinter sich und kennt das Geschäft damit aus dem Effeff und er hatte Einblick in die Geschäftsunterlagen der Vorgängergesellschaft Elblink. Auf Grund dieser Information hält er einen wirtschaftlichen Betrieb der Fährverbindung für möglich und konnte davon auch zwei Unternehmer aus der Region überzeugen das dafür notwendig Geld in die Hand zunehmen.
Also schauen wir mal wie es kommt, auf jeden Fall haben wir hier an der Küste wieder eine feine Feierabendbeschäftigung, auf dem Deich hocken, Fähre gucken und klugschnacken;)
Gruss Klaus