Rost am Schweller, eure Einschätzung

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe ich bin hier mit meinem Thema richtig. Es hat ganz klein angefangen und jetzt ist es ein großes Problem. Ich habe den Kawa vor ca. 10 Jahren ausgebaut, er ist wirklich top gepflegt, es ist viel Arbeit und Geld investiert worden. Peugeot Boxer L2H2, Baujahr 2010, 130.000 km. Damals aus der Lüneburger Heide geholt. Mir sind am Schweller hinten, links vor dem Radhaus immer wieder 2 Stellen aufgefallen, die dort immer wieder aufblühen, trotz Rostumwandlung, Owatrolbad, Brantho-Lackierung usw.. Jetzt wollte ich einmal mehr bzw. genauer wissen was da vor sich geht. Eine letzte hauchdünne Schicht Blech war vor komplett bröseligem Rost.


    Jetzt ist der Schweller offen, es kamen mir Holzkeile, Muttern, Unterlegscheiben und jede Menge Sand (2 Hand voll) entgegen. Und ein dubioses 'Rohr', was auch sehr korrodiert aussieht. Gehört dieses überhaupt dort hin, wer kann mir sagen was das ist? Dort wo der Sand lag, hat es gerostet, der Rest ist mit Mike Sanders geflutet... Ich werde trotzdem mit einer Endoskop-Kamera mal alle Schweller inspizieren durch die Stopfen...


    Kann mir die Schwarmintelligenz des Forums hierzu bitte ihre Meinung und Einschätzung geben und Tipps, wie ich am Besten vorgehen muss. Vielen Dank im Voraus! Ich halte auf dem Laufendem...

  • Ist zwar zeitaufwendig aber ansonsten nicht tragisch, wenn man mit Karosserieinstandsetzungen vertraut ist.


    Wenn Du von innen ran kommst schneidest Du Dir selber Bleche zurecht, setzt diese ab (z.B. mit der Hazet 1932-1), schneidest das verrostete Material raus, stanzt Löcher in das Aussenblech hinein, legst das zurechtgeschnittene abgesetzte Blech von innen in den ausgeschnittenen Ausschnitt und punktest das Blech über die vorher gestanzten Löcher von aussen fest.

    Danach verschleifen und verzinnen (Pfuscher spachteln) und Alles ist wieder gut.


    Wenn Du nur von aussen ran kommst holst Du Dir originale Reparaturbleche und passt diese von aussen ein.

  • Vielen Dank, kannst Du mir sagen was dieses 'Rohr' da drinnen ist, das müsste ich ja komplett entrosten, sonst gammelt das ja weiter, oder ist es gar ein altes Metallrohr, was dem Vorbesitzer da mal reingefallen ist?

  • Ich war gerade mit der guten alten Rohrzange dran, das gehört definitiv zum Fahrzeug und ist ws. tragend. Hat Gott sei Dank aber noch massive Stärke.

    Leider musste ich feststellen, dass es doch sehr knusprig war, ich habe jetzt mal alles entfernt, was nicht mehr Metall sondern Knäckebrot war, leider kein schöner Anblick... Noch zu retten?

  • Da hat über längere Zeit Wasser im Schweller gestanden das nicht ablaufen konnte.

    Zusammen mit den anderen Fremdkörper die dort nicht hingehören hat sich das dann die letzten 14 Jahre langsam aber sicher vor sich hin gerottet.

    Wenn man es kann ist das instandsetzungstechnisch kein großes Ding.

    Wenn Du es machen läßt schätze ich das auf 2-3000 Euro ein. Gegebenenfalls auch noch mehr wenn Einbauten/Möbel/Isolierung entfernt werden müssen.

  • Da hat über längere Zeit Wasser im Schweller gestanden das nicht ablaufen konnte.

    Zusammen mit den anderen Fremdkörper die dort nicht hingehören hat sich das dann die letzten 14 Jahre langsam aber sicher vor sich hin gerottet.

    Wenn man es kann ist das instandsetzungstechnisch kein großes Ding.

    Wenn Du es machen läßt schätze ich das auf 2-3000 Euro ein. Gegebenenfalls auch noch mehr wenn Einbauten/Möbel/Isolierung entfernt werden müssen.

    Vielen Dank für deine Einschätzung, ich kann da gute Vorarbeit leisten, ich bin gespannt und halte auf dem Laufendem.

  • Tja, manchmal gibt es auch Vorgaben bzw. erprobte Vorgehen zu einer Instandsetzung.

    Ich kenne das genau so: Reparaturblech wird mit Schutzgasgerät über den alten Schweller gepunktet !

    Fertig !


    Das hat vermutlich auch gute Gründe, das man es so gemacht hat und Dir auch heute so anbietet.


    Aber, auch das weiß ich - man kann es auch immer anders machen.

    mfg

  • Hallo, danke zuerst einmal für deinen Beitrag. Es ist ein innerer Träger und der äußere Schweller angegriffen, also sollten diese Teile repariert werden. Heute habe ich noch einen anderen Karosseriebauer gesprochen, der würde das komplett anders machen. Ich habe also 2 Aussagen: 1. Blech drüber, TÜV fertig, nach 1 Jahr dasselbe.

    2. Entrosten, Instandsetzen, Lackieren, TÜV, nach 5 Jahren kann man gespannt sein.

    Ich persönlich bin als Handwerker eher der langfristigen Lösung zugetan. Vor allem weil das Wohnmobil echt viel Liebe, Geld und Reisen mitgemacht hat. Das alles soll einfach bitte noch halten...

  • Kommt drauf an was man erreichen möchte.


    Einfach nur "temporäre" Nutzungszeitverlängerung dann Blech drauf und Tüv oder halt langfristige Instandsetzung wie z.B. nach Unfall mit Teilersatz bzw. Restauration mit Werterhalt. Ersteres quick & dirty und billig und zweiteres halt teurer und aufwändiger aber dafür mit langfristiger werterhaltender Wirkung.

  • Kommt drauf an was man erreichen möchte.


    Einfach nur "temporäre" Nutzungszeitverlängerung dann Blech drauf und Tüv oder halt langfristige Instandsetzung wie z.B. nach Unfall mit Teilersatz bzw. Restauration mit Werterhalt. Ersteres quick & dirty und billig und zweiteres halt teurer und aufwändiger aber dafür mit langfristiger werterhaltender Wirkung.

    Ganz genau, ich habe mir auf jeden Fall eine Endoskop-Kamera zugelegt, damit ich ungefähr einschätzen kann wie es bei dem restlichem Schweller so aussieht. Dann kann ich einschätzen, ob sich das Werterhaltende lohnt. Auch muss man den derzeitigen Markt an Wohmos im Blick haben, derzeit sind die Preise recht hoch.

  • Ja, schau Dir den ganzen Wagen sehr genau von unten an, am besten in einer Werkstatt mit einem Profi an Deiner Seite !


    Aber vergiss Rostumwandlung und Brantho-Farbe etc, etc. - das ist auch nur kurzfristige Kosmetik und beseitigt nicht wirklich ein Problem.


    Einen wirksamen Rostschutz der Hohlräume kann man meines Erachtens nach 14 Jahren nicht mehr machen, das hätte vor 13,5 Jahren erfolgen müssen.


    Ein Reparaturblech bringt Dich tatsächlich nur ein bis zwei Mal durch den Tüv, das sehe ich auch so.

    Die Kosten dafür sind aber schon nicht ohne, ganz zu schweigen von den Kosten eines komplett Austauschs der rostigen Teile.

    Da muss Du erst mal einen finden der Dir das machen will, es auch ordentlich kann und die ganze Nummer auch noch bezahlbar bleibt.

  • Ja, schau Dir den ganzen Wagen sehr genau von unten an, am besten in einer Werkstatt mit einem Profi an Deiner Seite !

    Da muss Du erst mal einen finden der Dir das machen will, es auch ordentlich kann und die ganze Nummer auch noch bezahlbar bleibt.

    Haufenweise (heutzutage) nahezu unlösbare Aufgabenstellung(en).

    Klammert man den letzten Punkt komplett aus, wird es noch extrem schwierig - inklusive dieses Punktes: mMn abhaken!

    Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will. Rousseau

  • Haufenweise (heutzutage) nahezu unlösbare Aufgabenstellung(en).

    Klammert man den letzten Punkt komplett aus, wird es noch extrem schwierig - inklusive dieses Punktes: mMn abhaken!

    Naja, es gibt noch eine Lösung und zwar lernt man Schweissen. Klingt jetzt ws sehr überheblich und auch erst einmal unmachbar, aber warum eigentlich nicht. Wenn ich mir alles zusammenrechne, dann komme ich da selbst mit allem an Material ganz gut weg. Vielleicht kann mir aus dem Forum im Raum München auf die Finger schauen?

  • Naja, es gibt noch eine Lösung und zwar lernt man Schweissen. Klingt jetzt ws sehr überheblich und auch erst einmal unmachbar, aber warum eigentlich nicht. Wenn ich mir alles zusammenrechne, dann komme ich da selbst mit allem an Material ganz gut weg. Vielleicht kann mir aus dem Forum im Raum München auf die Finger schauen?

    Absolut!

    Dies hatte ich mir verkniffen zu schreiben, bzw zu schreiben „selber rangeben und dann wird das auch gelingen“!

    Als gelernter Metaller ist sowas recht fix geraten….wie bei allen anderen Berufssparten auch „alles doch klar ist“, sofern man selber in der Materie steckt…


    Aber ich sag‘s mal so: bevor man das (Geschick vorausgesetzt) auch so beherrscht (!) dass man da wild drauflos werkelt……legt man lieber „ne Markfuffzig“ auf den Tresen und lässt es machen….weil dir nämlich in der Zwischenzeit die Karre wegfault wenn du Pech hast.


    An deiner Stelle ggf mal im Bekanntenkreis rumhorchen wer wo „nebenher“ sowas macht und dann stell die Kiste dort ab und lass es machen.

    Oder offiziell bei einem FACHbetrieb und dann halt „Zahlemann & Söhne“ - was aber nicht zwingend so sein muss, sondern es kann auch ein akzeptables Verhältnis von Leistung vs Entlohnung sein.


    Oder aber: schick machen, TÜVen und ab die Luzy ;)

    Am besten dann im Eintausch und alle Probleme sind nicht mehr deine.



    Nachtrag:

    IMHO würde (bei mir) nir der letzte Satz greifen, denn wer garantiert, dass nicht ne Woche später die andere Seite, dies das oder jenes plötzlich aufblüht.

    Gut, wenn man bis dahin schweissen GELERNT (!!!) hat, dann lohnt sich auch die Anschaffung eines entsprechenden MAG Geräts…..


    Nichts ist böse oder sarkastisch gemeint - aber am Ende KANN das ne Art der Dauerbeschäftigung geben.

    Kann man mögen, muss man aber nicht….

    Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will. Rousseau

    Edited once, last by JÜLich ().

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